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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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von böser Gesellschafft.
thig um deinet willen/ ein guter Name aber um deß Nächsten willen. Dar-serm. 52. ad
fratr. in ere-
mo T. 10.
col. 1396.
A.

um/ da jener Philosophus einen Jüngling gesehen/ den ein loser Gesell beglei-
tete/ sagte er zu ihm: Wann du mit jemand wilt Gesellschafft machen/ so
halte dich zu einem solchen/ um dessen Willen du nicht darffst roth werden/
und dich schämen. Es hält es ihm einer für eine Schande und Unehr/ wann
er mit dem Scharff-Richter oder seines gleichen Henckers-Buben solte auß
einem Glaß trincken/ weil solche Leute bey ehrlichen Gesellschafften für unred-
lich gehalten werden: Dargegen aber wollen die/ die sich doch für gute
Christen außthun/ ihnen kein Gewissen machen/ und sich nicht schämen/ sich
zu solchen Leuten zu gesellen und zu halten/ die wegen ihres Gottlosen Lebens/
bey GOtt und allen eiferigen Christen-Hertzen infames, unehrlich und be-
schreiet seyn. Vor GOttes Gericht/ sagt D Gerhard/ seyn alle beschreite/D. Gerh.
allegante
D. Menger.
in Scrutin.
p.
335.

öffentliche Sünder/ als verbannt und verdammt/ ob sie schon vor dem äusser-
lichen Gericht der Kirchen nicht mit Namen excommuniciret und in Bann
gethan seyn/ wer nun mit solchen Bannisirten Epicurern umgehet/ Freund-
und Gesellschafft zu thnen suchet/ bey ihnen auß- und eingehet/ mit ihnen unten
und oben liget/ solte man den für einen Gottseligen Christen können halten?
O lang nicht/ die Heiligen GOttes haben das nie im Gebrauch gehabt: Loth
ist von den Gottlosen Sodomiten außgegangen/ 1. Mos. 19. Moses/ da er
groß ward/ wolte er nicht mehr ein Sohn der Tochter Pharao heissen/ sondern
hielte sich zu dem Volck GOttes/ und erwählete lieber mit dem Volck GOt-
tes Ungemach zu leiden/ denn die zeitliche Ergötzung der Sünden zu haben/
Ebr. 11. Jacob wolte nicht mit dem rauhen Esau räisen und wandlen/ son-
dern sagte/ er solle vorhin ziehen/ er wolle mählig nachtreiben/ 1. Mos. 33. Jo-
seph flohe seines Herrn deß Potiphars unzüchtiges Weib/ und hütete sich/ daß
er nicht mehr um sie wäre/ 1. Mos. 39. Da die Juden auf Erlaubnüß deß
Königes Cores das Hauß deß HERRN zu Jerusalem wieder anfiengen zu
bauen/ und sich die benachbarten Heyden zu ihnen schlugen/ und sich anerbot-
ten/ sie wolten ihnen helffen am Bau schaffen/ wolten sich die Juden darzu
nicht verstehen/ sondern sprachen: Es ziemet sich nicht/ uns und euch das
Hauß unsers GOttes zu bauen/ sondern wir wollen allein bauen dem
HErrn/ dem GOtt Jsrael/ Esr. 4. David sagt: Jch sitze nicht bey den
eitelen Leuten/ und habe nicht Gemeinschafft mit den Falschen. Jch hasse
die Versammlung der Boßhafftigen/ und sitze nicht bey den Gottlosen/ Ps. 26.
Jeremias sagt in seinem Gebett: HErr! wir gesellen uns nicht zu den Spöt-
tern/ und freuen uns nicht mit ihnen/ c. 15. Wie auch die fromme Sara
zeuget und sagt: Du weißt HERR/ daß ich mich nicht zu unzüchtiger und
leichtfertiger Gesellschafft gehalten habe/ Tob. 3. So wolten die Juden keine
Gemeinschafft haben mit den Heuchlerischen Samaritern/ Joh. 4. IrenaeusIren. adv.
haer. l. 3. c.
3.

schreibet von dem H. Evangelisten Johanne/ daß/ da er auf eine Zeit in das

Bad
G g g g g

von boͤſer Geſellſchafft.
thig um deinet willen/ ein guter Name aber um deß Naͤchſten willen. Dar-ſerm. 52. ad
fratr. in ere-
mo T. 10.
col. 1396.
A.

um/ da jener Philoſophus einen Juͤngling geſehen/ den ein loſer Geſell beglei-
tete/ ſagte er zu ihm: Wann du mit jemand wilt Geſellſchafft machen/ ſo
halte dich zu einem ſolchen/ um deſſen Willen du nicht darffſt roth werden/
und dich ſchaͤmen. Es haͤlt es ihm einer fuͤr eine Schande und Unehr/ wann
er mit dem Scharff-Richter oder ſeines gleichen Henckers-Buben ſolte auß
einem Glaß trincken/ weil ſolche Leute bey ehrlichen Geſellſchafften fuͤr unred-
lich gehalten werden: Dargegen aber wollen die/ die ſich doch fuͤr gute
Chriſten außthun/ ihnen kein Gewiſſen machen/ und ſich nicht ſchaͤmen/ ſich
zu ſolchen Leuten zu geſellen und zu halten/ die wegen ihres Gottloſen Lebens/
bey GOtt und allen eiferigen Chriſten-Hertzen infames, unehrlich und be-
ſchreiet ſeyn. Vor GOttes Gericht/ ſagt D Gerhard/ ſeyn alle beſchreite/D. Gerh.
allegante
D. Menger.
in Scrutin.
p.
335.

oͤffentliche Suͤnder/ als verbannt und verdammt/ ob ſie ſchon vor dem aͤuſſer-
lichen Gericht der Kirchen nicht mit Namen excommuniciret und in Bann
gethan ſeyn/ wer nun mit ſolchen Banniſirten Epicurern umgehet/ Freund-
und Geſellſchafft zu thnen ſuchet/ bey ihnen auß- und eingehet/ mit ihnen unten
und oben liget/ ſolte man den fuͤr einen Gottſeligen Chriſten koͤnnen halten?
O lang nicht/ die Heiligen GOttes haben das nie im Gebrauch gehabt: Loth
iſt von den Gottloſen Sodomiten außgegangen/ 1. Moſ. 19. Moſes/ da er
groß ward/ wolte er nicht mehr ein Sohn der Tochter Pharao heiſſen/ ſondern
hielte ſich zu dem Volck GOttes/ und erwaͤhlete lieber mit dem Volck GOt-
tes Ungemach zu leiden/ denn die zeitliche Ergoͤtzung der Suͤnden zu haben/
Ebr. 11. Jacob wolte nicht mit dem rauhen Eſau raͤiſen und wandlen/ ſon-
dern ſagte/ er ſolle vorhin ziehen/ er wolle maͤhlig nachtreiben/ 1. Moſ. 33. Jo-
ſeph flohe ſeines Herꝛn deß Potiphars unzuͤchtiges Weib/ und huͤtete ſich/ daß
er nicht mehr um ſie waͤre/ 1. Moſ. 39. Da die Juden auf Erlaubnuͤß deß
Koͤniges Cores das Hauß deß HERRN zu Jeruſalem wieder anfiengen zu
bauen/ und ſich die benachbarten Heyden zu ihnen ſchlugen/ und ſich anerbot-
ten/ ſie wolten ihnen helffen am Bau ſchaffen/ wolten ſich die Juden darzu
nicht verſtehen/ ſondern ſprachen: Es ziemet ſich nicht/ uns und euch das
Hauß unſers GOttes zu bauen/ ſondern wir wollen allein bauen dem
HErꝛn/ dem GOtt Jſrael/ Eſr. 4. David ſagt: Jch ſitze nicht bey den
eitelen Leuten/ und habe nicht Gemeinſchafft mit den Falſchen. Jch haſſe
die Verſammlung der Boßhafftigen/ und ſitze nicht bey den Gottloſen/ Pſ. 26.
Jeremias ſagt in ſeinem Gebett: HErꝛ! wir geſellen uns nicht zu den Spoͤt-
tern/ und freuen uns nicht mit ihnen/ c. 15. Wie auch die fromme Sara
zeuget und ſagt: Du weißt HERR/ daß ich mich nicht zu unzuͤchtiger und
leichtfertiger Geſellſchafft gehalten habe/ Tob. 3. So wolten die Juden keine
Gemeinſchafft haben mit den Heuchleriſchen Samaritern/ Joh. 4. IrenæusIren. adv.
hær. l. 3. c.
3.

ſchreibet von dem H. Evangeliſten Johanne/ daß/ da er auf eine Zeit in das

Bad
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[785/0855] von boͤſer Geſellſchafft. thig um deinet willen/ ein guter Name aber um deß Naͤchſten willen. Dar- um/ da jener Philoſophus einen Juͤngling geſehen/ den ein loſer Geſell beglei- tete/ ſagte er zu ihm: Wann du mit jemand wilt Geſellſchafft machen/ ſo halte dich zu einem ſolchen/ um deſſen Willen du nicht darffſt roth werden/ und dich ſchaͤmen. Es haͤlt es ihm einer fuͤr eine Schande und Unehr/ wann er mit dem Scharff-Richter oder ſeines gleichen Henckers-Buben ſolte auß einem Glaß trincken/ weil ſolche Leute bey ehrlichen Geſellſchafften fuͤr unred- lich gehalten werden: Dargegen aber wollen die/ die ſich doch fuͤr gute Chriſten außthun/ ihnen kein Gewiſſen machen/ und ſich nicht ſchaͤmen/ ſich zu ſolchen Leuten zu geſellen und zu halten/ die wegen ihres Gottloſen Lebens/ bey GOtt und allen eiferigen Chriſten-Hertzen infames, unehrlich und be- ſchreiet ſeyn. Vor GOttes Gericht/ ſagt D Gerhard/ ſeyn alle beſchreite/ oͤffentliche Suͤnder/ als verbannt und verdammt/ ob ſie ſchon vor dem aͤuſſer- lichen Gericht der Kirchen nicht mit Namen excommuniciret und in Bann gethan ſeyn/ wer nun mit ſolchen Banniſirten Epicurern umgehet/ Freund- und Geſellſchafft zu thnen ſuchet/ bey ihnen auß- und eingehet/ mit ihnen unten und oben liget/ ſolte man den fuͤr einen Gottſeligen Chriſten koͤnnen halten? O lang nicht/ die Heiligen GOttes haben das nie im Gebrauch gehabt: Loth iſt von den Gottloſen Sodomiten außgegangen/ 1. Moſ. 19. Moſes/ da er groß ward/ wolte er nicht mehr ein Sohn der Tochter Pharao heiſſen/ ſondern hielte ſich zu dem Volck GOttes/ und erwaͤhlete lieber mit dem Volck GOt- tes Ungemach zu leiden/ denn die zeitliche Ergoͤtzung der Suͤnden zu haben/ Ebr. 11. Jacob wolte nicht mit dem rauhen Eſau raͤiſen und wandlen/ ſon- dern ſagte/ er ſolle vorhin ziehen/ er wolle maͤhlig nachtreiben/ 1. Moſ. 33. Jo- ſeph flohe ſeines Herꝛn deß Potiphars unzuͤchtiges Weib/ und huͤtete ſich/ daß er nicht mehr um ſie waͤre/ 1. Moſ. 39. Da die Juden auf Erlaubnuͤß deß Koͤniges Cores das Hauß deß HERRN zu Jeruſalem wieder anfiengen zu bauen/ und ſich die benachbarten Heyden zu ihnen ſchlugen/ und ſich anerbot- ten/ ſie wolten ihnen helffen am Bau ſchaffen/ wolten ſich die Juden darzu nicht verſtehen/ ſondern ſprachen: Es ziemet ſich nicht/ uns und euch das Hauß unſers GOttes zu bauen/ ſondern wir wollen allein bauen dem HErꝛn/ dem GOtt Jſrael/ Eſr. 4. David ſagt: Jch ſitze nicht bey den eitelen Leuten/ und habe nicht Gemeinſchafft mit den Falſchen. Jch haſſe die Verſammlung der Boßhafftigen/ und ſitze nicht bey den Gottloſen/ Pſ. 26. Jeremias ſagt in ſeinem Gebett: HErꝛ! wir geſellen uns nicht zu den Spoͤt- tern/ und freuen uns nicht mit ihnen/ c. 15. Wie auch die fromme Sara zeuget und ſagt: Du weißt HERR/ daß ich mich nicht zu unzuͤchtiger und leichtfertiger Geſellſchafft gehalten habe/ Tob. 3. So wolten die Juden keine Gemeinſchafft haben mit den Heuchleriſchen Samaritern/ Joh. 4. Irenæus ſchreibet von dem H. Evangeliſten Johanne/ daß/ da er auf eine Zeit in das Bad ſerm. 52. ad fratr. in ere- mo T. 10. col. 1396. A. D. Gerh. allegante D. Menger. in Scrutin. p. 335. Iren. adv. hær. l. 3. c. 3. G g g g g

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 785. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/855>, abgerufen am 22.11.2024.