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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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von der Unfreundlichkeit.
von uns erfordert/ wil es die Welt nicht erkennen/ so wird es GOtt erkennen/
der kan und wird noch manchen ihre Hertzen rühren/ und dahin bringen/
daß sie wol wider ihren Willen/ nicht anders denn freundlich mit uns hand-
len müssen/ wie das Exempel Labans bezeuget/ 1. Mos. 31. und wird durch
seinen H. Geist würcken/ daß wir uns von Hertzen einander lieben/ und im
Frieden und Freundligkeit auf einem Sinne bleiben. Das verhelffe unsWunsch.
allen die H. Dreyfaltigkeit/ GOtt Vatter/ Sohn und H. Geist/ Hochgelob-
ter GOtt in Ewigkeit/ Amen.

GOtt allein die Ehre.



Jm Namen JEsu!
Die LXXXVII. Laster-Predigt/d. 14. Ian.
1661.

Jn der III. Abtheilung/ von den Lastern wider
den Nächsten/
Das X. Laster: Haß und Feindschafft.
Text:
3. Mos. c. 19. v. 17.
Du solt deinen Bruder nicht hassen in deinem Hertzen.
Eingang.
Geliebte in Christo dem HErren!

SO groß der Zorn/ Haß und Feindschafft gewesen/ bey demExempel
vom Haß
Esau/ und
der Liebe
Jacobs/

grimmigen Esau wider seinen Bruder Jacob/ daß er ihm auch
den Tod geschworen/ und gesaget: Es wird die Zeit bald kom-
men/ daß mein Vatter Leid tragen muß/ denn ich wil meinen
Bruder Jacob erwürgen: So groß/ oder noch grösser ist gewe-
sen die Liebe und Freundligkeit bey dem frommen Jacob/ also/ daß er nicht
allein seinem Bruder auß dem Weg gewichen/ und in die zwantzig Jahr sich
in der Fremde aufgehalten/ ob dem Bruder der Zorn/ unter solcher Zeit verge-
hen möchte/ sondern da sie beyde hernach einander entgegen gezogen/ sandte
noch Jacob dem Esau Geschencke und Gaben voran/ und da sie einander in
das Gesicht bekamen/ neigete sich Jacob sieben mal auf die Erden/ biß er zu
seinem Bruder kam/ dardurch brach er ihm sein Hertz/ und gewan ihn also/

daß
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von der Unfreundlichkeit.
von uns erfordert/ wil es die Welt nicht erkennen/ ſo wird es GOtt erkennen/
der kan und wird noch manchen ihre Hertzen ruͤhren/ und dahin bringen/
daß ſie wol wider ihren Willen/ nicht anders denn freundlich mit uns hand-
len muͤſſen/ wie das Exempel Labans bezeuget/ 1. Moſ. 31. und wird durch
ſeinen H. Geiſt wuͤrcken/ daß wir uns von Hertzen einander lieben/ und im
Frieden und Freundligkeit auf einem Sinne bleiben. Das verhelffe unsWunſch.
allen die H. Dreyfaltigkeit/ GOtt Vatter/ Sohn und H. Geiſt/ Hochgelob-
ter GOtt in Ewigkeit/ Amen.

GOtt allein die Ehre.



Jm Namen JEſu!
Die LXXXVII. Laſter-Predigt/d. 14. Ian.
1661.

Jn der III. Abtheilung/ von den Laſtern wider
den Naͤchſten/
Das X. Laſter: Haß und Feindſchafft.
Text:
3. Moſ. c. 19. v. 17.
Du ſolt deinen Bruder nicht haſſen in deinem Hertzen.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!

SO groß der Zorn/ Haß und Feindſchafft geweſen/ bey demExempel
vom Haß
Eſau/ und
der Liebe
Jacobs/

grimmigen Eſau wider ſeinen Bruder Jacob/ daß er ihm auch
den Tod geſchworen/ und geſaget: Es wird die Zeit bald kom-
men/ daß mein Vatter Leid tragen muß/ denn ich wil meinen
Bruder Jacob erwuͤrgen: So groß/ oder noch groͤſſer iſt gewe-
ſen die Liebe und Freundligkeit bey dem frommen Jacob/ alſo/ daß er nicht
allein ſeinem Bruder auß dem Weg gewichen/ und in die zwantzig Jahr ſich
in der Fremde aufgehalten/ ob dem Bruder der Zorn/ unter ſolcher Zeit verge-
hen moͤchte/ ſondern da ſie beyde hernach einander entgegen gezogen/ ſandte
noch Jacob dem Eſau Geſchencke und Gaben voran/ und da ſie einander in
das Geſicht bekamen/ neigete ſich Jacob ſieben mal auf die Erden/ biß er zu
ſeinem Bruder kam/ dardurch brach er ihm ſein Hertz/ und gewan ihn alſo/

daß
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[833/0903] von der Unfreundlichkeit. von uns erfordert/ wil es die Welt nicht erkennen/ ſo wird es GOtt erkennen/ der kan und wird noch manchen ihre Hertzen ruͤhren/ und dahin bringen/ daß ſie wol wider ihren Willen/ nicht anders denn freundlich mit uns hand- len muͤſſen/ wie das Exempel Labans bezeuget/ 1. Moſ. 31. und wird durch ſeinen H. Geiſt wuͤrcken/ daß wir uns von Hertzen einander lieben/ und im Frieden und Freundligkeit auf einem Sinne bleiben. Das verhelffe uns allen die H. Dreyfaltigkeit/ GOtt Vatter/ Sohn und H. Geiſt/ Hochgelob- ter GOtt in Ewigkeit/ Amen. Wunſch. GOtt allein die Ehre. Jm Namen JEſu! Die LXXXVII. Laſter-Predigt/ Jn der III. Abtheilung/ von den Laſtern wider den Naͤchſten/ Das X. Laſter: Haß und Feindſchafft. Text: 3. Moſ. c. 19. v. 17. Du ſolt deinen Bruder nicht haſſen in deinem Hertzen. Eingang. Geliebte in Chriſto dem HErren! SO groß der Zorn/ Haß und Feindſchafft geweſen/ bey dem grimmigen Eſau wider ſeinen Bruder Jacob/ daß er ihm auch den Tod geſchworen/ und geſaget: Es wird die Zeit bald kom- men/ daß mein Vatter Leid tragen muß/ denn ich wil meinen Bruder Jacob erwuͤrgen: So groß/ oder noch groͤſſer iſt gewe- ſen die Liebe und Freundligkeit bey dem frommen Jacob/ alſo/ daß er nicht allein ſeinem Bruder auß dem Weg gewichen/ und in die zwantzig Jahr ſich in der Fremde aufgehalten/ ob dem Bruder der Zorn/ unter ſolcher Zeit verge- hen moͤchte/ ſondern da ſie beyde hernach einander entgegen gezogen/ ſandte noch Jacob dem Eſau Geſchencke und Gaben voran/ und da ſie einander in das Geſicht bekamen/ neigete ſich Jacob ſieben mal auf die Erden/ biß er zu ſeinem Bruder kam/ dardurch brach er ihm ſein Hertz/ und gewan ihn alſo/ daß Exempel vom Haß Eſau/ und der Liebe Jacobs/ N n n n n

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 833. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/903>, abgerufen am 22.11.2024.