Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.Von Unwissenheit in Göttlichen Sachen. Jm Namen JEsu! Die IV. Laster-Predigt/ Jn der I. Abtheilung/ von den Lastern wider GOtt den HErren/ Das I. Laster: Unwissenheit in Göttlichend. 15. Febr. 1658. Sachen. Text: Psalm. 32. v. 10. Seyd nicht wie Roß und Mäuler/ die nicht verstän- dig sind/ welchen man Zäume und Gebiß muß ins Maul legen/ wann sie nicht zu dir wollen. Eingang. Geliebte in Christo dem HErren! OBwol GOtt der HErr im Alten Testament durch deß sten D 2
Von Unwiſſenheit in Goͤttlichen Sachen. Jm Namen JEſu! Die IV. Laſter-Predigt/ Jn der I. Abtheilung/ von den Laſtern wider GOtt den HErꝛen/ Das I. Laſter: Unwiſſenheit in Goͤttlichend. 15. Febr. 1658. Sachen. Text: Pſalm. 32. v. 10. Seyd nicht wie Roß und Maͤuler/ die nicht verſtaͤn- dig ſind/ welchen man Zaͤume und Gebiß muß ins Maul legen/ wann ſie nicht zu dir wollen. Eingang. Geliebte in Chriſto dem HErren! OBwol GOtt der HErꝛ im Alten Teſtament durch deß ſten D 2
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Von Unwiſſenheit in Goͤttlichen Sachen.
Jm Namen JEſu!
Die IV. Laſter-Predigt/
Jn der I. Abtheilung/ von den Laſtern wider
GOtt den HErꝛen/
Das I. Laſter: Unwiſſenheit in Goͤttlichen
Sachen.
Text:
Pſalm. 32. v. 10.
Seyd nicht wie Roß und Maͤuler/ die nicht verſtaͤn-
dig ſind/ welchen man Zaͤume und Gebiß muß ins
Maul legen/ wann ſie nicht zu dir wollen.
Eingang.
Geliebte in Chriſto dem HErren!
OBwol GOtt der HErꝛ im Alten Teſtament durch deß
Bileams Eſelin wunderbarer Weiſe ſelbſten geredt/ 4. Moſ. 22.
Und der HErꝛ Chriſtus im Neuen Teſtament ſeinen Einzug zu
Jeruſalem auf einer Eſelin halten wollen. Matth. 21. Auch noch
das Zehende Gebott Gottes wegen deß Nechſten Eſels ſorget/ daß
niemand deſſen unrechtmaͤſſiger Weiſe begehren ſolle/ 2. Moſ. 20. So hat doch
GOtt der HErꝛ den Eſel und ſeine Zucht allezeit von dem Opffer und Got-
tesdienſt außgeruͤſtet/ und da man dem HErꝛn von der Zeit an/ da er alle Erſte
Geburt in Egypten ſchlug/ forthin alle Erſte Geburt an Menſchen und Viehe
auſſondern muſte/ hat er allein der Eſel erſte Geburt nicht haben wollen/ ſon-
dern angeordnet/ daß man dieſelbe mit einem Schaff loͤſen und außwechslen
ſolle/ wo nicht/ ſo ſolte man dem Eſel das Gnick brechen. davon 2. Moſ. 13. Diß
hat nun ſeine geiſtliche Bedeutung/ dann wie der Eſel ein faul/ grob/ unge-
ſchickt Thier iſt/ das Schaf dagegen ein reines/ gedultiges/ nutzliches Thier/ ſo
der Stimm ſeines Hirten folget: Alſo will GOtt der HErꝛ/ daß alle Chri-
ſten/ die ihme recht dienen/ und in ihrem Gottesdienſt und Chriſtenthum ihme
recht gefallen wollen/ die ungeſchickte Eſels Unart abthun/ dagegen aber der
Schaͤflein Art an ſich nemmen ſollen/ wie dann der HErꝛ Chriſtus ſeine Chri-
ſten
Vom Eſel/
der im Al-
ten Teſta-
ment von
dem Got-
tes dienſt
außgemu-
ſtert wor-
den.
Wird gezo-
gen auf die
Hinlaͤſſige
im Chri-
ſtenthum.
D 2
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