Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.von der Lugen. fangs/ gleich den andern H. Englen/ in der Warheit erschaffen/ aber darinnennicht bestanden/ und die Warheit ist nicht mehr in ihm/ wanner die Lugen re- det/ so redet er von seinem eigenen/ (redet er zuweilen ein Watheit/ so thut ers allein darum/ daß erdamit seinen anderen Lugenen einen Schein mache) dann er ist ein Lugner/ und ein Vatter derselben. Joh. 8. Darum erfüllet er der Gottlosen Hertzen/ daß sie auch liegen/ Gesch. 5. Die Lugner sind auß deß Satans Schul. Off. 3. Ja deß Teufels Kiuder sind sie/ weil er/ (wie gemeldt) ein Vatter derselben heisst. Joh. 8. Deßhalben sagt Jacobus/ das Liegen sey nicht von oben herab/ sondern teuflisch. c. 3. GOtt zu wider/ II. Soll ein Christ sich vor der Lugen hüten und seinen Nächsten nicht III. Weil die Lugen allen frommen/ ehrlichen Leuten gantz verhasstIII. IV. Weil B b b b b b
von der Lugen. fangs/ gleich den andern H. Englen/ in der Warheit erſchaffen/ aber darinnennicht beſtanden/ und die Warheit iſt nicht mehr in ihm/ wanner die Lugen re- det/ ſo redet er von ſeinem eigenen/ (redet er zuweilen ein Watheit/ ſo thut ers allein darum/ daß erdamit ſeinen anderen Lugenen einen Schein mache) dann er iſt ein Lugner/ und ein Vatter derſelben. Joh. 8. Darum erfuͤllet er der Gottloſen Hertzen/ daß ſie auch liegen/ Geſch. 5. Die Lugner ſind auß deß Satans Schul. Off. 3. Ja deß Teufels Kiuder ſind ſie/ weil er/ (wie gemeldt) ein Vatter derſelben heiſſt. Joh. 8. Deßhalben ſagt Jacobus/ das Liegen ſey nicht von oben herab/ ſondern teufliſch. c. 3. GOtt zu wider/ II. Soll ein Chriſt ſich vor der Lugen huͤten und ſeinen Naͤchſten nicht III. Weil die Lugen allen frommen/ ehrlichen Leuten gantz verhaſſtIII. IV. Weil B b b b b b
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von der Lugen.
fangs/ gleich den andern H. Englen/ in der Warheit erſchaffen/ aber darinnen
nicht beſtanden/ und die Warheit iſt nicht mehr in ihm/ wanner die Lugen re-
det/ ſo redet er von ſeinem eigenen/ (redet er zuweilen ein Watheit/ ſo thut ers
allein darum/ daß erdamit ſeinen anderen Lugenen einen Schein mache) dann
er iſt ein Lugner/ und ein Vatter derſelben. Joh. 8. Darum erfuͤllet er der
Gottloſen Hertzen/ daß ſie auch liegen/ Geſch. 5. Die Lugner ſind auß deß
Satans Schul. Off. 3. Ja deß Teufels Kiuder ſind ſie/ weil er/ (wie gemeldt)
ein Vatter derſelben heiſſt. Joh. 8. Deßhalben ſagt Jacobus/ das Liegen ſey
nicht von oben herab/ ſondern teufliſch. c. 3.
II. Soll ein Chriſt ſich vor der Lugen huͤten und ſeinen Naͤchſten nicht
beliegen/ weil die Lugen GOtt dem HErꝛn ſo ſehr und hefftig zu wider iſt.
Dann wie GOtt allein warhafftig iſt/ Rom. 3. Es iſt unmuͤglich das GOtt
liege. Ebr. 6. Alſo hat er auch allein Luſt zur Warheit. Pſalm. 51. Hingegen
die Lugen haſſet er/ Spruͤchw. 6. Die Lugen verbeut er/ da er im 8. Gebott
ſagt: Du ſolt kein falſch Zeugnus reden wider deinen Naͤchſten/ das iſt/ wir
ſollen GOtt foͤrchten und lieben/ daß wir unſern Naͤchſten nicht faͤlſchlich be-
liegen: Du ſolt kein falſcher Zeuge ſeyn/ nicht liegen auf den Naͤchſten dein.
Wie die Erklaͤrung deß 8. Gebotts in unſerm Catechiſmo/ und in unſerm Kir-
chen-Geſang lautet. Jhr ſolt nicht liegen/ noch faͤlſchlich handlen einer mit
dem andern. 3. Moſ 19. Hier ſagt Syrach in unſerm Text: Stiffte nicht
Lugen wider deinen Bruder/ noch wider deinen Freund/ geweh-
ne dich nicht an die Lugen/ denn das iſt ein ſchaͤndliche Gewon-
heit. Leget die Lugen ab/ ſagt Paulus Eph. 4. Lieget nicht unter einander/
Coloſſ. 3. Er ſtrafft auch die Lugen/ ein falſcher Zeug bleibt nicht ungeſtrafft/
und wer frech Lugen redet/ wird umkommen. Spr. 19. Der HErꝛ bringt die
Lugner um. Pſalm. 5.
der haſſts/
verbeuts/
ſtraffts.
III. Weil die Lugen allen frommen/ ehrlichen Leuten gantz verhaſſt
iſt. Der Gerechte iſt der Lugen feind. Spruͤch. 13. Er bittet GOtt/ er wolle die
Abgoͤtterey und Lugen fern von ihm ſeyn laſſen. Spr 30. Wie ſonderlich an
David zu ſehen/ der ſagt: Der Lugen bin ich gramm/ Pſ. 119. und Pſal. 1. 1.
ſagt er: Falſche Leut halt ich nicht in meinem Hauß/ die Lugner gedeien nicht
bey mir. Ja es haben nicht nur die Gerechten/ die Rechtglaubigen/ ſondern
auch die unglaubige Heyden einen Eckel und Verdruß ab der Lugen gehabt/
wie dann die Hiſtorien bezeugen/ es ſey in Perſien und Judiender Gebrauch
geweſen/ werdreymal an einer Lugen ergriffen worden/ den hab man nicht al-
lein zu keinem ehrlichen Amt befuͤrdert/ ſondern man hab ihm auch ein immer-
waͤrendes Stillſchweigen auferlegt/ daß er die Zeit ſeines Lebens vor ehrlichen
Leuten kein Wort mehr reden daͤrffen. Und Koͤnig Artaxerxes hat den Lug-
nern die Zungen mit 3. Naͤglen an den Pranger zwecken und anhefften laſſen/
ſo verhafft iſt dieſes Laſter auch bey den Heyden geweſen.
III.
Ehrlichen
Leuten ver-
haſſt.
Bey Richt-
glaubigen/
und Unglau-
bi____.
IV. Weil
B b b b b b
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