Heil den unbekanntenpba_090.002 Höheren Wesen,pba_090.003 Die wir ahnen!pba_090.004 Sein Beispiel lehr' unspba_090.005 Jene glauben!
pba_090.006 Und am Schluß:
pba_090.007
Und wir verehrenpba_090.008 Die Unsterblichen,pba_090.009 Als wären sie Menschen,pba_090.010 Thäten im Großen,pba_090.011 Was der Beste im Kleinenpba_090.012 Thut oder möchte.pba_090.013 Der edle Menschpba_090.014 Sei hülfreich und gut!pba_090.015 Unermüdet schaff' erpba_090.016 Das Nützliche, Rechte,pba_090.017 Sei uns ein Vorbildpba_090.018 Jener geahneten Wesen!
pba_090.019 Dem gegenüber in den "Grenzen der Menschheit" das Ethos pba_090.020 der Sophrosyne, der frommen Scheu, welches vor jeder Art der Ueberhebung pba_090.021 bewahrt, wie es der Mensch aus dem Bewußtsein der engen pba_090.022 Schranken seines Wirkens, der kurzen Begrenzung seines Lebens schöpft, pba_090.023 und, dem zufolge, aus dem kindlichen Schauer vor der göttlichen Allmacht pba_090.024 und der bescheidenen Anerkennung der überlegenen, rings pba_090.025 sein Leben bedingenden Naturkräfte.
pba_090.026 Aber, wie schon gesagt, mehr entspricht es Goethes Art, statt wie pba_090.027 hier die einzelnen poetischen Vorstellungen jedesmal in entsprechenden pba_090.028 einzelnen Bildern bewegter Vorgänge wiederzuspiegeln, in einem einzigenpba_090.029 Vorgange den Zusammenhang des Ganzen vor die Anschauung zu bringen.
pba_090.030 Hierbei werden jedoch zwei verschiedene Methoden von ihm angewendet, pba_090.031 die als die dramatische und als die allegorische bezeichnet pba_090.032 werden können.
pba_090.033 Jm Drama bietet die Situation den hinreichenden Anlaß, um dem pba_090.034 monologischen Erguß der Reflexion und ethischen Stimmung die bestimmte pba_090.035 Beziehung auf den einzelnen Vorgang und damit die unmittelbare, pba_090.036 lebendige Wirkung zu verleihen; mitunter ist diese Beziehung aber pba_090.037 schon an sich so deutlich, daß die bloße Ueberschrift genügt, um ein pba_090.038 solches Stück auch außerhalb seines Zusammenhanges völlig verständlich pba_090.039 zu machen. So ist der "Prometheus" beschaffen, welcher, ob er nun pba_090.040 ursprünglich dem dritten Akte des Fragmentes angehörte oder, schon pba_090.041 vorher selbständig geschaffen, diesem erst zugeteilt wurde, mit Recht, als
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Heil den unbekanntenpba_090.002 Höheren Wesen,pba_090.003 Die wir ahnen!pba_090.004 Sein Beispiel lehr' unspba_090.005 Jene glauben!
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pba_090.019 Dem gegenüber in den „Grenzen der Menschheit“ das Ethos pba_090.020 der Sophrosyne, der frommen Scheu, welches vor jeder Art der Ueberhebung pba_090.021 bewahrt, wie es der Mensch aus dem Bewußtsein der engen pba_090.022 Schranken seines Wirkens, der kurzen Begrenzung seines Lebens schöpft, pba_090.023 und, dem zufolge, aus dem kindlichen Schauer vor der göttlichen Allmacht pba_090.024 und der bescheidenen Anerkennung der überlegenen, rings pba_090.025 sein Leben bedingenden Naturkräfte.
pba_090.026 Aber, wie schon gesagt, mehr entspricht es Goethes Art, statt wie pba_090.027 hier die einzelnen poetischen Vorstellungen jedesmal in entsprechenden pba_090.028 einzelnen Bildern bewegter Vorgänge wiederzuspiegeln, in einem einzigenpba_090.029 Vorgange den Zusammenhang des Ganzen vor die Anschauung zu bringen.
pba_090.030 Hierbei werden jedoch zwei verschiedene Methoden von ihm angewendet, pba_090.031 die als die dramatische und als die allegorische bezeichnet pba_090.032 werden können.
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Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumgart_poetik_1887/108>, abgerufen am 23.11.2024.
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