Baumgart, Hermann: Handbuch der Poetik. Eine kritisch-theoretische Darstellung der Theorie der Dichtkunst. Stuttgart, 1887.pba_388.001 Go, sirrah, to my cell, pba_388.002 1 Take with you your companions: as you look pba_388.003 To have my pardon, trim it handsomely. pba_388.004 Let me not, pba_388.013 Since I have my dukedom got pba_388.014 And pardon'd the deceiver, dwell pba_388.015 In this bare island by your spell; pba_388.016 But release me from my bands pba_388.017 With the help of your good hands pba_388.018 Gentle breath of yours my sails pba_388.019 Must fill, or else my project fails, pba_388.020 Which was to please. pba_388.021 1 pba_388.034
Die Schlegelsche Übersetzung: pba_388.035 "Geh', Schurk', in meine Zelle, pba_388.036 pba_388.038"Nimm deine Spießgesellen mit: wo du pba_388.037 "Vergebung wünschest, putze nett sie auf" -- ist hier undeutlich; das "sie" der letzten Zeile ist doppelsinnig, da es leicht auf die pba_388.039 "Spießgesellen" bezogen wird, und das "you" dürfte wohl als an alle drei gerichtet pba_388.040 zu verstehen und mit "ihr" zu übersetzen sein. pba_388.001 Go, sirrah, to my cell, pba_388.002 1 Take with you your companions: as you look pba_388.003 To have my pardon, trim it handsomely. pba_388.004 Let me not, pba_388.013 Since I have my dukedom got pba_388.014 And pardon'd the deceiver, dwell pba_388.015 In this bare island by your spell; pba_388.016 But release me from my bands pba_388.017 With the help of your good hands pba_388.018 Gentle breath of yours my sails pba_388.019 Must fill, or else my project fails, pba_388.020 Which was to please. pba_388.021 1 pba_388.034
Die Schlegelsche Übersetzung: pba_388.035 „Geh', Schurk', in meine Zelle, pba_388.036 pba_388.038„Nimm deine Spießgesellen mit: wo du pba_388.037 „Vergebung wünschest, putze nett sie auf“ — ist hier undeutlich; das „sie“ der letzten Zeile ist doppelsinnig, da es leicht auf die pba_388.039 „Spießgesellen“ bezogen wird, und das „you“ dürfte wohl als an alle drei gerichtet pba_388.040 zu verstehen und mit „ihr“ zu übersetzen sein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0406" n="388"/> <lb n="pba_388.001"/> <lg> <l> <hi rendition="#aq">Go, sirrah, to my cell,</hi> </l> <lb n="pba_388.002"/> <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">Take with you your companions: as you look</hi> </hi> </l> <lb n="pba_388.003"/> <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">To have my pardon, trim it handsomely</hi></hi>.</l> </lg> <note xml:id="pba_388_1" place="foot" n="1"><lb n="pba_388.034"/> Die Schlegelsche Übersetzung: <lb n="pba_388.035"/> <lg><l>„Geh', Schurk', in meine Zelle,</l><lb n="pba_388.036"/><l>„Nimm deine Spießgesellen mit: wo du</l><lb n="pba_388.037"/><l>„Vergebung wünschest, putze nett sie auf“ —</l></lg> <lb n="pba_388.038"/> ist hier undeutlich; das „sie“ der letzten Zeile ist doppelsinnig, da es leicht auf die <lb n="pba_388.039"/> „Spießgesellen“ bezogen wird, und das „you“ dürfte wohl als <hi rendition="#g">an alle drei</hi> gerichtet <lb n="pba_388.040"/> zu verstehen und mit „<hi rendition="#g">ihr</hi>“ zu übersetzen sein.</note> <p><lb n="pba_388.004"/> Es mag noch hinzugefügt werden, daß der „<hi rendition="#g">Epilog</hi>“ die im <lb n="pba_388.005"/> Obigen skizzierte Deutung Wort für Wort bestätigt: nun ist der Zauber <lb n="pba_388.006"/> zu Ende; was dem Dichter an Kraft bleibt, ist nur die eigene. Zwar, <lb n="pba_388.007"/> sein Herzogtum hat er gewonnen, die falschen Nebenbuhler überwunden, <lb n="pba_388.008"/> aber, um nicht auf die einsame Jnsel seines Träumens und Dichtens <lb n="pba_388.009"/> beschränkt zu bleiben, um Kraft und Wirksamkeit zu erlangen, muß er <lb n="pba_388.010"/> die Gemüter seiner Hörer gewonnen haben, sonst ist sein ganzer Plan <lb n="pba_388.011"/> vereitelt; dieser Plan war: <hi rendition="#g">zu gefallen!</hi></p> <lb n="pba_388.012"/> <lg> <l> <hi rendition="#aq">Let me not,</hi> </l> <lb n="pba_388.013"/> <l> <hi rendition="#aq">Since I have my dukedom got</hi> </l> <lb n="pba_388.014"/> <l> <hi rendition="#aq">And pardon'd the deceiver, dwell</hi> </l> <lb n="pba_388.015"/> <l> <hi rendition="#aq">In this bare island by your spell;</hi> </l> <lb n="pba_388.016"/> <l> <hi rendition="#aq">But release me from my bands</hi> </l> <lb n="pba_388.017"/> <l> <hi rendition="#aq">With the help of your good hands</hi> </l> <lb n="pba_388.018"/> <l> <hi rendition="#aq">Gentle breath of yours my sails</hi> </l> <lb n="pba_388.019"/> <l> <hi rendition="#aq">Must fill, <hi rendition="#g">or else my project fails,</hi></hi> </l> <lb n="pba_388.020"/> <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Which was to please</hi></hi>.</l> </lg> <p><lb n="pba_388.021"/> „<hi rendition="#g">Zu gefallen</hi>“, durch die in Thätigkeit gesetzte Empfindung die <lb n="pba_388.022"/> reine und volle Hedone zu erzeugen, ist freilich die Aufgabe aller Kunst; <lb n="pba_388.023"/> nur insofern sie dieselbe löst, gelangt sie zu Leben und Wirksamkeit. <lb n="pba_388.024"/> Aber in keiner dramatischen Gattung ist der Dichter so darauf gewiesen, <lb n="pba_388.025"/> allen Zauber der poetischen Mittel ins Spiel zu setzen, wie in <lb n="pba_388.026"/> jener Mittelgattung, die sowohl der Wucht der tragischen Affekte als <lb n="pba_388.027"/> der unwiderstehlichen Kraft der ganz auf die komische Wirkung gebauten <lb n="pba_388.028"/> Handlung entraten muß, von beiden nur untergeordneten, subsidiären <lb n="pba_388.029"/> Gebrauch machen darf. Zwischen den erschütternden Schicksalen und <lb n="pba_388.030"/> den dem Lachen preisgegebenen Vorgängen und Verwickelungen liegt <lb n="pba_388.031"/> das Gebiet der Zustände und damit verflochtenen Ereignisse, die weder <lb n="pba_388.032"/> das eine noch das andere sind, ernst ohne tragisch zu sein, fehlerhaft <lb n="pba_388.033"/> ohne der Komik anheimzufallen, <hi rendition="#g">schicksalsvoll</hi> dennoch in eminenter </p> </div> </body> </text> </TEI> [388/0406]
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Take with you your companions: as you look pba_388.003
To have my pardon, trim it handsomely.
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Es mag noch hinzugefügt werden, daß der „Epilog“ die im pba_388.005
Obigen skizzierte Deutung Wort für Wort bestätigt: nun ist der Zauber pba_388.006
zu Ende; was dem Dichter an Kraft bleibt, ist nur die eigene. Zwar, pba_388.007
sein Herzogtum hat er gewonnen, die falschen Nebenbuhler überwunden, pba_388.008
aber, um nicht auf die einsame Jnsel seines Träumens und Dichtens pba_388.009
beschränkt zu bleiben, um Kraft und Wirksamkeit zu erlangen, muß er pba_388.010
die Gemüter seiner Hörer gewonnen haben, sonst ist sein ganzer Plan pba_388.011
vereitelt; dieser Plan war: zu gefallen!
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Which was to please.
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„Zu gefallen“, durch die in Thätigkeit gesetzte Empfindung die pba_388.022
reine und volle Hedone zu erzeugen, ist freilich die Aufgabe aller Kunst; pba_388.023
nur insofern sie dieselbe löst, gelangt sie zu Leben und Wirksamkeit. pba_388.024
Aber in keiner dramatischen Gattung ist der Dichter so darauf gewiesen, pba_388.025
allen Zauber der poetischen Mittel ins Spiel zu setzen, wie in pba_388.026
jener Mittelgattung, die sowohl der Wucht der tragischen Affekte als pba_388.027
der unwiderstehlichen Kraft der ganz auf die komische Wirkung gebauten pba_388.028
Handlung entraten muß, von beiden nur untergeordneten, subsidiären pba_388.029
Gebrauch machen darf. Zwischen den erschütternden Schicksalen und pba_388.030
den dem Lachen preisgegebenen Vorgängen und Verwickelungen liegt pba_388.031
das Gebiet der Zustände und damit verflochtenen Ereignisse, die weder pba_388.032
das eine noch das andere sind, ernst ohne tragisch zu sein, fehlerhaft pba_388.033
ohne der Komik anheimzufallen, schicksalsvoll dennoch in eminenter
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Die Schlegelsche Übersetzung: pba_388.035
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„Nimm deine Spießgesellen mit: wo du pba_388.037
„Vergebung wünschest, putze nett sie auf“ —
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ist hier undeutlich; das „sie“ der letzten Zeile ist doppelsinnig, da es leicht auf die pba_388.039
„Spießgesellen“ bezogen wird, und das „you“ dürfte wohl als an alle drei gerichtet pba_388.040
zu verstehen und mit „ihr“ zu übersetzen sein.
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