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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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von Cooke und Winter s. m. Young Annalen des Ackerbaues (übersetzt von
I. Riem). I. Anhang. Ueber die Young'sche III. 82.
5) Ueber die Drillwirthschaft s. m. Thaer engl. Landwirthschaft. I. 404.
III. 218. Desselben rat. Landw. IV. 98. A. Young The farmers Calender.
p. 530.
Schwerz belg. Landw. I. 279 (obgleich sie in Belgien nicht üblich ist).
Trautmann Landw L. I. 383. Sinclair Grundgesetze. S. 416. Thaer
Annalen der niedersächs. Landw. Jahrg. VI. Stück 3. S. 1 (Versuche von a.
1797-1803). Desselben Annalen des Ackerbaues. III. 747. V. 8 (schon im
alten Indien und Persien). Schnee Landw. Zeitung. II. 401. III. 118. XV. 396
(nach Sinclair's Schrift: On drilling). Young Annalen. II. 153. 247.
B. Von der Bodenmischung (chemischen Agricultur).
§. 145.
1) Verschiedene Mittel der Mischung. a) Dünger.

Die chemische Agricultur bezweckt, die Bestandtheile des Bo-
dens durch Hinzufügung von neuen zu verbessern. Die neuen Zu-
sätze sind:

a) Der Dünger, d. h. chemisch zersetzte (verweste) pflanzliche
und thierische Stoffe und Abfälle1). Unter den Dünger gehören
daher:

1) Die verschiedenen Arten des Mistes, d. h. einer Verbin-
dung der thierischen Excremente mit Pflanzenfasern. Unter den
thierischen Excrementen gebraucht man die Auswürfe der Menschen,
des Hornviehes, der Schaafe, der Pferde, der Schweine und des
Geflügels. Unter pflanzlichen Stoffen, die man damit mengt,
zählt man hierher das Stroh, Laub, Schilf, Heidekraut, die
Heidenplaggen, Farnkräuter, Oelkuchen, den Teichschlamm, Tang,
Torf, Ruß, Malzstaub, die Gerberlohe und Modererde. Es ist
nicht gleichgiltig, wie der Mist bereitet wird. Die Lage und Form
der besonders gewählten Miststätte darf den Mist weder zu großer
Trockenheit, noch zu großer Nässe aussetzen, aber auch der Luft
nicht zu sehr Preis geben. Sehr wichtig ist das sorgfältige Zu-
sammenschlagen, öftere Umstechen und Begießen mit Flüssigkeit.
Mit ihm in einer Grube, oder getrennt von ihm ist der Harn,
d. h. die frische von den Thieren gelassene Flüssigkeit, die Jauche
(Pfuhl), d. h. die aus dem Miste sich absondernde dünne Flüssig-
keit, die aber schon Auflösungen fester Auswürfe enthält, und die
Gülle, d. h. eine Jauche, die schon größere feste Stücke von
Excrementen mit sich führt2).

2) Die verschiedenen thierischen Stoffe allein, wozu z. B. auch
noch Blut, Aas, Hornspähne u. s. w. zu zählen sind. Da sie sehr
rasch in Verwesung übergehen, so muß man diesem durch Trocknen
oder Begießen mit Wasser zuvorkommen3).


von Cooke und Winter ſ. m. Young Annalen des Ackerbaues (überſetzt von
I. Riem). I. Anhang. Ueber die Young'ſche III. 82.
5) Ueber die Drillwirthſchaft ſ. m. Thaer engl. Landwirthſchaft. I. 404.
III. 218. Deſſelben rat. Landw. IV. 98. A. Young The farmers Calender.
p. 530.
Schwerz belg. Landw. I. 279 (obgleich ſie in Belgien nicht üblich iſt).
Trautmann Landw L. I. 383. Sinclair Grundgeſetze. S. 416. Thaer
Annalen der niederſächſ. Landw. Jahrg. VI. Stück 3. S. 1 (Verſuche von a.
1797–1803). Deſſelben Annalen des Ackerbaues. III. 747. V. 8 (ſchon im
alten Indien und Perſien). Schnee Landw. Zeitung. II. 401. III. 118. XV. 396
(nach Sinclair's Schrift: On drilling). Young Annalen. II. 153. 247.
B. Von der Bodenmiſchung (chemiſchen Agricultur).
§. 145.
1) Verſchiedene Mittel der Miſchung. a) Dünger.

Die chemiſche Agricultur bezweckt, die Beſtandtheile des Bo-
dens durch Hinzufügung von neuen zu verbeſſern. Die neuen Zu-
ſätze ſind:

a) Der Dünger, d. h. chemiſch zerſetzte (verweste) pflanzliche
und thieriſche Stoffe und Abfälle1). Unter den Dünger gehören
daher:

1) Die verſchiedenen Arten des Miſtes, d. h. einer Verbin-
dung der thieriſchen Excremente mit Pflanzenfaſern. Unter den
thieriſchen Excrementen gebraucht man die Auswürfe der Menſchen,
des Hornviehes, der Schaafe, der Pferde, der Schweine und des
Geflügels. Unter pflanzlichen Stoffen, die man damit mengt,
zählt man hierher das Stroh, Laub, Schilf, Heidekraut, die
Heidenplaggen, Farnkräuter, Oelkuchen, den Teichſchlamm, Tang,
Torf, Ruß, Malzſtaub, die Gerberlohe und Modererde. Es iſt
nicht gleichgiltig, wie der Miſt bereitet wird. Die Lage und Form
der beſonders gewählten Miſtſtätte darf den Miſt weder zu großer
Trockenheit, noch zu großer Näſſe ausſetzen, aber auch der Luft
nicht zu ſehr Preis geben. Sehr wichtig iſt das ſorgfältige Zu-
ſammenſchlagen, öftere Umſtechen und Begießen mit Flüſſigkeit.
Mit ihm in einer Grube, oder getrennt von ihm iſt der Harn,
d. h. die friſche von den Thieren gelaſſene Flüſſigkeit, die Jauche
(Pfuhl), d. h. die aus dem Miſte ſich abſondernde dünne Flüſſig-
keit, die aber ſchon Auflöſungen feſter Auswürfe enthält, und die
Gülle, d. h. eine Jauche, die ſchon größere feſte Stücke von
Excrementen mit ſich führt2).

2) Die verſchiedenen thieriſchen Stoffe allein, wozu z. B. auch
noch Blut, Aas, Hornſpähne u. ſ. w. zu zählen ſind. Da ſie ſehr
raſch in Verweſung übergehen, ſo muß man dieſem durch Trocknen
oder Begießen mit Waſſer zuvorkommen3).


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[180/0202] ⁴⁾ von Cooke und Winter ſ. m. Young Annalen des Ackerbaues (überſetzt von I. Riem). I. Anhang. Ueber die Young'ſche III. 82. ⁵⁾ Ueber die Drillwirthſchaft ſ. m. Thaer engl. Landwirthſchaft. I. 404. III. 218. Deſſelben rat. Landw. IV. 98. A. Young The farmers Calender. p. 530. Schwerz belg. Landw. I. 279 (obgleich ſie in Belgien nicht üblich iſt). Trautmann Landw L. I. 383. Sinclair Grundgeſetze. S. 416. Thaer Annalen der niederſächſ. Landw. Jahrg. VI. Stück 3. S. 1 (Verſuche von a. 1797–1803). Deſſelben Annalen des Ackerbaues. III. 747. V. 8 (ſchon im alten Indien und Perſien). Schnee Landw. Zeitung. II. 401. III. 118. XV. 396 (nach Sinclair's Schrift: On drilling). Young Annalen. II. 153. 247. B. Von der Bodenmiſchung (chemiſchen Agricultur). §. 145. 1) Verſchiedene Mittel der Miſchung. a) Dünger. Die chemiſche Agricultur bezweckt, die Beſtandtheile des Bo- dens durch Hinzufügung von neuen zu verbeſſern. Die neuen Zu- ſätze ſind: a) Der Dünger, d. h. chemiſch zerſetzte (verweste) pflanzliche und thieriſche Stoffe und Abfälle1). Unter den Dünger gehören daher: 1) Die verſchiedenen Arten des Miſtes, d. h. einer Verbin- dung der thieriſchen Excremente mit Pflanzenfaſern. Unter den thieriſchen Excrementen gebraucht man die Auswürfe der Menſchen, des Hornviehes, der Schaafe, der Pferde, der Schweine und des Geflügels. Unter pflanzlichen Stoffen, die man damit mengt, zählt man hierher das Stroh, Laub, Schilf, Heidekraut, die Heidenplaggen, Farnkräuter, Oelkuchen, den Teichſchlamm, Tang, Torf, Ruß, Malzſtaub, die Gerberlohe und Modererde. Es iſt nicht gleichgiltig, wie der Miſt bereitet wird. Die Lage und Form der beſonders gewählten Miſtſtätte darf den Miſt weder zu großer Trockenheit, noch zu großer Näſſe ausſetzen, aber auch der Luft nicht zu ſehr Preis geben. Sehr wichtig iſt das ſorgfältige Zu- ſammenſchlagen, öftere Umſtechen und Begießen mit Flüſſigkeit. Mit ihm in einer Grube, oder getrennt von ihm iſt der Harn, d. h. die friſche von den Thieren gelaſſene Flüſſigkeit, die Jauche (Pfuhl), d. h. die aus dem Miſte ſich abſondernde dünne Flüſſig- keit, die aber ſchon Auflöſungen feſter Auswürfe enthält, und die Gülle, d. h. eine Jauche, die ſchon größere feſte Stücke von Excrementen mit ſich führt2). 2) Die verſchiedenen thieriſchen Stoffe allein, wozu z. B. auch noch Blut, Aas, Hornſpähne u. ſ. w. zu zählen ſind. Da ſie ſehr raſch in Verweſung übergehen, ſo muß man dieſem durch Trocknen oder Begießen mit Waſſer zuvorkommen3).

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/202>, abgerufen am 28.11.2024.