Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.nicht blos heißen, 2 A. Arbeit gleich 2 mal so viel Arbeit als A., sondern auch A. Arbeit sei stets gleich Q. Arbeit und es sei folglich falsch, anzunehmen, jedes Product tausche mehr Arbeit ein, als es selbst enthalte; denn wenn A.n = B..n, so könne B.n nicht = A..n sein, ein Widerspruch, der Statt finden müsse, wenn jeder Producent gleichen Gewinnst verlange, und es sei thöricht, für n Arbeit in A ohne weitere Vergeltung n Arbeit zu geben, womit man das A ja 11/4 mal herstellen könne. Allein die erste Behauptung ist durch die Erfahrung häufig widerlegt und der andern liegt ein Mißverständniß zu Grunde, an dem Mac-Culloch's Deutlichkeit nicht Schuld ist. Als mathematische Sätze sind jene Gleichungen nicht zu läugnen, aber gerade die mathematischen Formeln taugen nicht zur Erläuterung von Verkehrsgesetzen. Durch dieselben muß Hermann auch läugnen, daß Jemand im Tausche gewinne. Wer .n Arbeit für ein Pro- duct von 1n Arbeit gibt, der wird berechnet haben, daß er .n oder noch mehr Arbeit selbst anwenden mußte, um es selbst zu machen und daß es eben mehr Gebrauchswerth für ihn hat, als sein Product von 1n oder n eigener Arbeit. Es darf nicht vergessen werden, welche Umstände noch mit dem Tauschwerthe auf den Preis wirken. -- So weit beide Schulen über die Arbeit, als Maaßstab des Tauschwerthes! A. Smith schlug aber als constantestes Maaß des Preises für große Perioden b) das Getreide vor, oder um sein besonderes Beispiel zu ge- brauchen, er räth an, fixirte Renten eher in Getreide als in Edelmetall festzusetzen, weil der Preis des Getreides, zwar von Jahr zu Jahr, aber keineswegs in großen Perioden nach Durchschnitten (§. 61. N. 4.) sehr verschieden, weil es ein ständiges und Hauptlebensmittel der arbeitenden Klasse, also fortwährend begehrt sei und diesem mit der Bevölkerung steigenden Begehre auch entsprochen werden könne (Inquiry. I. 51 folg. 292 folg.). Die Wahrheit hiervon erkannte man in dieser Ausdehnung allenthalben an, obschon auch dieser Maaßstab nicht Alles leistet, was man verlangt. Allein Ricardo (Principles. p. 6-8. und p. 478 folg.) wider- spricht hierüber A. Smith wieder, indem er sagt, Gold und Silber sei nicht weniger dazu tauglich als Getreide, denn ihre Quantität hänge von denselben Um- ständen in der Production und im Tausche ab, und A. Smith habe insbesondere mit der Behauptung Unrecht, daß Alles, nur nicht Getreide und andere Vegetabilien, mit den Fortschritten der Gesellschaft theurer werde, denn auch jene haben einen veränderlichen Werth und auch das Korn erfordere etwas Bestimmtes, was zu seiner Production nöthig sei. Allein A. Smith hat jenes gar nicht behauptet, dies zeigt seine ganze Untersuchung über die Kornpreise; auch sagt er blos, das Getreide sei als allgemeinstes Bedürfniß und wegen seiner besseren Productionsverhältnisse, vor allen Waaren, namentlich vor Silber und Gold zum Preismaaße für große Perioden, diese Letzteren aber von Jahr zu Jahr besser als jenes dazu zu gebrauchen. Untersuchungen über Getreidepreise s. bei Kraus, Aufsätze über staatswirthschaftliche Gegenstände. I. 267. Frohn, Ueber Cultur, Handel und Preise des Getreides in Baiern. München 1799. Unger, Von der Ordnung der Fruchtpreise. Göttingen 1752. v. Gülich, Geschichtliche Darstellung des Handels etc. Tabellen. II. 22. W. Jacob, Report on the trade in foreign corn. London 1826. Rau polit. Oeconom. I. §. 177-178. der 2ten oder § 185. der 1ten Ausg. Hermann Untersuch. S. 122 folg. Meine Versuche. S. 161. 253. A. smith Inquiry. I. 376 sqq. Uebers. von Garnier. V 152. Möglinsche Annalen. I. (1805) S. 275. XIII. (1824) S. 250. 269. 432. statistical Illustrations. III. Edit. pag. 97. Tooke, On the high and low Prices. Lond. 1823. II T. Eine Anlei- tung zum Gebrauche des Getreides als Preismaaß s. m. unter Andern bei Her- mann a. a. O. S. 117 folg. 4) Erst auf Blei, Eisen, Erz und Kupfer folgte nach allgemeinen Resultaten geschichtlicher Forschung, Silber und Gold. Immer wird Eines als vorherrschendes Umlaufsmittel und Preismaaß gelten. Da Gold nicht mehr für die Umsätze hin- reichte, selbst nachdem man es schon in Barren (Stangen) brauchte, entstand das Wechselinstitut, das Papiergeld, und manche andere auf Kredit beruhende Umsatz- und Ausgleichungsmittel. 5) In dieser Hinsicht bleibt er sich so ziemlich gleich, weil auch die Gewin- nungsarbeit so ziemlich dieselbe bleibt. nicht blos heißen, 2 A. Arbeit gleich 2 mal ſo viel Arbeit als A., ſondern auch A. Arbeit ſei ſtets gleich Q. Arbeit und es ſei folglich falſch, anzunehmen, jedes Product tauſche mehr Arbeit ein, als es ſelbſt enthalte; denn wenn A.n = B..n, ſo könne B.n nicht = A..n ſein, ein Widerſpruch, der Statt finden müſſe, wenn jeder Producent gleichen Gewinnſt verlange, und es ſei thöricht, für n Arbeit in A ohne weitere Vergeltung n Arbeit zu geben, womit man das A ja 1¼ mal herſtellen könne. Allein die erſte Behauptung iſt durch die Erfahrung häufig widerlegt und der andern liegt ein Mißverſtändniß zu Grunde, an dem Mac-Culloch's Deutlichkeit nicht Schuld iſt. Als mathematiſche Sätze ſind jene Gleichungen nicht zu läugnen, aber gerade die mathematiſchen Formeln taugen nicht zur Erläuterung von Verkehrsgeſetzen. Durch dieſelben muß Hermann auch läugnen, daß Jemand im Tauſche gewinne. Wer .n Arbeit für ein Pro- duct von 1n Arbeit gibt, der wird berechnet haben, daß er .n oder noch mehr Arbeit ſelbſt anwenden mußte, um es ſelbſt zu machen und daß es eben mehr Gebrauchswerth für ihn hat, als ſein Product von 1n oder n eigener Arbeit. Es darf nicht vergeſſen werden, welche Umſtände noch mit dem Tauſchwerthe auf den Preis wirken. — So weit beide Schulen über die Arbeit, als Maaßſtab des Tauſchwerthes! A. Smith ſchlug aber als conſtanteſtes Maaß des Preiſes für große Perioden b) das Getreide vor, oder um ſein beſonderes Beiſpiel zu ge- brauchen, er räth an, fixirte Renten eher in Getreide als in Edelmetall feſtzuſetzen, weil der Preis des Getreides, zwar von Jahr zu Jahr, aber keineswegs in großen Perioden nach Durchſchnitten (§. 61. N. 4.) ſehr verſchieden, weil es ein ſtändiges und Hauptlebensmittel der arbeitenden Klaſſe, alſo fortwährend begehrt ſei und dieſem mit der Bevölkerung ſteigenden Begehre auch entſprochen werden könne (Inquiry. I. 51 folg. 292 folg.). Die Wahrheit hiervon erkannte man in dieſer Ausdehnung allenthalben an, obſchon auch dieſer Maaßſtab nicht Alles leiſtet, was man verlangt. Allein Ricardo (Principles. p. 6–8. und p. 478 folg.) wider- ſpricht hierüber A. Smith wieder, indem er ſagt, Gold und Silber ſei nicht weniger dazu tauglich als Getreide, denn ihre Quantität hänge von denſelben Um- ſtänden in der Production und im Tauſche ab, und A. Smith habe insbeſondere mit der Behauptung Unrecht, daß Alles, nur nicht Getreide und andere Vegetabilien, mit den Fortſchritten der Geſellſchaft theurer werde, denn auch jene haben einen veränderlichen Werth und auch das Korn erfordere etwas Beſtimmtes, was zu ſeiner Production nöthig ſei. Allein A. Smith hat jenes gar nicht behauptet, dies zeigt ſeine ganze Unterſuchung über die Kornpreiſe; auch ſagt er blos, das Getreide ſei als allgemeinſtes Bedürfniß und wegen ſeiner beſſeren Productionsverhältniſſe, vor allen Waaren, namentlich vor Silber und Gold zum Preismaaße für große Perioden, dieſe Letzteren aber von Jahr zu Jahr beſſer als jenes dazu zu gebrauchen. Unterſuchungen über Getreidepreiſe ſ. bei Kraus, Aufſätze über ſtaatswirthſchaftliche Gegenſtände. I. 267. Frohn, Ueber Cultur, Handel und Preiſe des Getreides in Baiern. München 1799. Unger, Von der Ordnung der Fruchtpreiſe. Göttingen 1752. v. Gülich, Geſchichtliche Darſtellung des Handels ꝛc. Tabellen. II. 22. W. Jacob, Report on the trade in foreign corn. London 1826. Rau polit. Oeconom. I. §. 177–178. der 2ten oder § 185. der 1ten Ausg. Hermann Unterſuch. S. 122 folg. Meine Verſuche. S. 161. 253. A. smith Inquiry. I. 376 sqq. Ueberſ. von Garnier. V 152. Möglinſche Annalen. I. (1805) S. 275. XIII. (1824) S. 250. 269. 432. statistical Illustrations. III. Edit. pag. 97. Tooke, On the high and low Prices. Lond. 1823. II T. Eine Anlei- tung zum Gebrauche des Getreides als Preismaaß ſ. m. unter Andern bei Her- mann a. a. O. S. 117 folg. 4) Erſt auf Blei, Eiſen, Erz und Kupfer folgte nach allgemeinen Reſultaten geſchichtlicher Forſchung, Silber und Gold. Immer wird Eines als vorherrſchendes Umlaufsmittel und Preismaaß gelten. Da Gold nicht mehr für die Umſätze hin- reichte, ſelbſt nachdem man es ſchon in Barren (Stangen) brauchte, entſtand das Wechſelinſtitut, das Papiergeld, und manche andere auf Kredit beruhende Umſatz- und Ausgleichungsmittel. 5) In dieſer Hinſicht bleibt er ſich ſo ziemlich gleich, weil auch die Gewin- nungsarbeit ſo ziemlich dieſelbe bleibt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <div n="8"> <div n="9"> <note place="end" n="3)"><pb facs="#f0596" n="574"/> nicht blos heißen, 2 <hi rendition="#aq">A.</hi> Arbeit gleich 2 mal ſo viel Arbeit als <hi rendition="#aq">A.</hi>, ſondern auch<lb/><hi rendition="#aq">A.</hi> Arbeit ſei ſtets gleich <hi rendition="#aq">Q.</hi> Arbeit und es ſei folglich falſch, anzunehmen, jedes<lb/> Product tauſche mehr Arbeit ein, als es ſelbſt enthalte; denn wenn <hi rendition="#aq">A.n =<lb/> B.<formula notation="TeX"> icefrac{5}{4}</formula>.n,</hi> ſo könne <hi rendition="#aq">B.n</hi> nicht = <hi rendition="#aq">A.<formula notation="TeX"> icefrac{5}{4}</formula>.n</hi> ſein, ein Widerſpruch, der Statt<lb/> finden müſſe, wenn jeder Producent gleichen Gewinnſt verlange, und es ſei thöricht,<lb/> für <hi rendition="#aq">n</hi> Arbeit in <hi rendition="#aq">A</hi> ohne weitere Vergeltung <formula notation="TeX"> icefrac{5}{4}</formula><hi rendition="#aq">n</hi> Arbeit zu geben, womit man<lb/> das <hi rendition="#aq">A</hi> ja 1¼ mal herſtellen könne. 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³⁾ nicht blos heißen, 2 A. Arbeit gleich 2 mal ſo viel Arbeit als A., ſondern auch
A. Arbeit ſei ſtets gleich Q. Arbeit und es ſei folglich falſch, anzunehmen, jedes
Product tauſche mehr Arbeit ein, als es ſelbſt enthalte; denn wenn A.n =
B.[FORMEL].n, ſo könne B.n nicht = A.[FORMEL].n ſein, ein Widerſpruch, der Statt
finden müſſe, wenn jeder Producent gleichen Gewinnſt verlange, und es ſei thöricht,
für n Arbeit in A ohne weitere Vergeltung [FORMEL]n Arbeit zu geben, womit man
das A ja 1¼ mal herſtellen könne. Allein die erſte Behauptung iſt durch die
Erfahrung häufig widerlegt und der andern liegt ein Mißverſtändniß zu Grunde,
an dem Mac-Culloch's Deutlichkeit nicht Schuld iſt. Als mathematiſche Sätze
ſind jene Gleichungen nicht zu läugnen, aber gerade die mathematiſchen Formeln
taugen nicht zur Erläuterung von Verkehrsgeſetzen. Durch dieſelben muß Hermann
auch läugnen, daß Jemand im Tauſche gewinne. Wer [FORMEL].n Arbeit für ein Pro-
duct von 1n Arbeit gibt, der wird berechnet haben, daß er [FORMEL].n oder noch mehr
Arbeit ſelbſt anwenden mußte, um es ſelbſt zu machen und daß es eben mehr
Gebrauchswerth für ihn hat, als ſein Product von 1n oder [FORMEL]n eigener Arbeit.
Es darf nicht vergeſſen werden, welche Umſtände noch mit dem Tauſchwerthe auf
den Preis wirken. — So weit beide Schulen über die Arbeit, als Maaßſtab des
Tauſchwerthes! A. Smith ſchlug aber als conſtanteſtes Maaß des Preiſes für
große Perioden b) das Getreide vor, oder um ſein beſonderes Beiſpiel zu ge-
brauchen, er räth an, fixirte Renten eher in Getreide als in Edelmetall feſtzuſetzen,
weil der Preis des Getreides, zwar von Jahr zu Jahr, aber keineswegs in großen
Perioden nach Durchſchnitten (§. 61. N. 4.) ſehr verſchieden, weil es ein ſtändiges
und Hauptlebensmittel der arbeitenden Klaſſe, alſo fortwährend begehrt ſei und
dieſem mit der Bevölkerung ſteigenden Begehre auch entſprochen werden könne
(Inquiry. I. 51 folg. 292 folg.). Die Wahrheit hiervon erkannte man in dieſer
Ausdehnung allenthalben an, obſchon auch dieſer Maaßſtab nicht Alles leiſtet, was
man verlangt. Allein Ricardo (Principles. p. 6–8. und p. 478 folg.) wider-
ſpricht hierüber A. Smith wieder, indem er ſagt, Gold und Silber ſei nicht
weniger dazu tauglich als Getreide, denn ihre Quantität hänge von denſelben Um-
ſtänden in der Production und im Tauſche ab, und A. Smith habe insbeſondere
mit der Behauptung Unrecht, daß Alles, nur nicht Getreide und andere Vegetabilien,
mit den Fortſchritten der Geſellſchaft theurer werde, denn auch jene haben einen
veränderlichen Werth und auch das Korn erfordere etwas Beſtimmtes, was zu ſeiner
Production nöthig ſei. Allein A. Smith hat jenes gar nicht behauptet, dies zeigt
ſeine ganze Unterſuchung über die Kornpreiſe; auch ſagt er blos, das Getreide ſei
als allgemeinſtes Bedürfniß und wegen ſeiner beſſeren Productionsverhältniſſe, vor
allen Waaren, namentlich vor Silber und Gold zum Preismaaße für große
Perioden, dieſe Letzteren aber von Jahr zu Jahr beſſer als jenes dazu zu gebrauchen.
Unterſuchungen über Getreidepreiſe ſ. bei Kraus, Aufſätze über ſtaatswirthſchaftliche
Gegenſtände. I. 267. Frohn, Ueber Cultur, Handel und Preiſe des Getreides in
Baiern. München 1799. Unger, Von der Ordnung der Fruchtpreiſe. Göttingen
1752. v. Gülich, Geſchichtliche Darſtellung des Handels ꝛc. Tabellen. II. 22.
W. Jacob, Report on the trade in foreign corn. London 1826. Rau polit.
Oeconom. I. §. 177–178. der 2ten oder § 185. der 1ten Ausg. Hermann
Unterſuch. S. 122 folg. Meine Verſuche. S. 161. 253. A. smith Inquiry. I.
376 sqq. Ueberſ. von Garnier. V 152. Möglinſche Annalen. I. (1805)
S. 275. XIII. (1824) S. 250. 269. 432. statistical Illustrations. III. Edit.
pag. 97. Tooke, On the high and low Prices. Lond. 1823. II T. Eine Anlei-
tung zum Gebrauche des Getreides als Preismaaß ſ. m. unter Andern bei Her-
mann a. a. O. S. 117 folg.
⁴⁾ Erſt auf Blei, Eiſen, Erz und Kupfer folgte nach allgemeinen Reſultaten
geſchichtlicher Forſchung, Silber und Gold. Immer wird Eines als vorherrſchendes
Umlaufsmittel und Preismaaß gelten. Da Gold nicht mehr für die Umſätze hin-
reichte, ſelbſt nachdem man es ſchon in Barren (Stangen) brauchte, entſtand das
Wechſelinſtitut, das Papiergeld, und manche andere auf Kredit beruhende Umſatz-
und Ausgleichungsmittel.
⁵⁾ In dieſer Hinſicht bleibt er ſich ſo ziemlich gleich, weil auch die Gewin-
nungsarbeit ſo ziemlich dieſelbe bleibt.
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