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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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8) historical Inquiry into the production and consumtion of precious Metals. London
1831. II Tom. Quarterly Review. Tom. 43. (1830) p. 281. Biblioth. univer-
selle (1832). Aoaut.
Hesperus v. J. 1830. Nr. 29. Berghaus Annalen v. J.
1831. Februar. storch Cours, Uebers. von Rau. III. 34. Rau polit. Oeconom.
I. §. 277. a. der 2ten Ausg. say Cours. II. 400. Uebers. von v. Th. II. 297.
v. Gülich Geschichtl. Darstellung. II. 556. 579. Die nothwendige Geldmenge
richtet sich nach dem Güterverkaufe und den außer dem Gelde noch gebräuchlichen
Umlaufsmitteln, sie läßt sich aber nicht wohl berechnen.
9) S. oben Note 4. und §. 344. Note 1.
§. 414.
Fortsetzung. b) Papiergeld.

Ueber die Natur und Arten des Papiergeldes ist bereits oben
(§. 329.) abgehandelt. Die nationalöconomischen Fragen über
dasselbe beziehen sich auch auf die beim Metallgelde hervorgehobenen
Punkte1). Was zunächst 1) das Geschichtliche über das
Papiergeld
anbelangt, so ist nichts klarer, als daß es im Ent-
wickelungsgange der Volkswirthschaft ohne Zwang und Erkünstelung
nur dann von selbst entstehen wird, wenn das Metallgeld und die
andern (§. 413. N. 4.) genannten Umlaufsmittel für die Lebhaf-
tigkeit und Manchfaltigkeit des Verkehrs nicht mehr zureichend
sind und wenn der Kredit im bürgerlichen Verkehre hoch genug ist,
um das gehörige Vertrauen auf ein solches Institut zu gewähren.
Allein, -- auffallend genug -- die Geschichte des Papiergeldes
zeigt, daß es nicht eigentlich aus jenen Gründen, sondern vielmehr
in der Absicht creirt worden ist, um den Geldverlegenheiten der
Regierungen abzuhelfen, und daß auch hier die Staaten für ihr
unzeitiges Eingreifen in das Verkehrsleben schrecklich bestraft wor-
den sind2). In Beziehung auf 2) den Werth des Papiergel-
des ist es wichtig, den Gebrauchs- und Tauschwerth zu unter-
scheiden. Der Erstere richtet sich nach dem Grade der Nothwen-
digkeit und Nützlichkeit desselben für den Verkehr aus den so eben
angegebenen Gründen seiner natürlichen zwanglosen Entstehung und
nach der Meinung, welche unter dem Volke darüber herrscht, so
wie auch nach der äußeren Beschaffenheit des Papiergeldes3). Was
den Tauschwerth dagegen anbelangt, so ersieht man bei dem Papier-
gelde gerade sehr deutlich, daß es ohne Gebrauchswerth keinen
solchen gibt. Es muß also hierbei ausdrücklich gemerkt werden,
daß sich der Tauschwerth des Papiergeldes außer nach den Regu-
latoren seines Gebrauchswerthes auch noch nach der umlaufenden
Menge davon und nach den Werthsverhältnissen des Metallgeldes
richtet4). Was endlich 3) den Umlauf des Papiergeldes be-
trifft, so gelten von ihm auch die im vorigen Paragraphen über

8) historical Inquiry into the production and consumtion of precious Metals. London
1831. II Tom. Quarterly Review. Tom. 43. (1830) p. 281. Biblioth. univer-
selle (1832). Août.
Hesperus v. J. 1830. Nr. 29. Berghaus Annalen v. J.
1831. Februar. storch Cours, Ueberſ. von Rau. III. 34. Rau polit. Oeconom.
I. §. 277. a. der 2ten Ausg. say Cours. II. 400. Ueberſ. von v. Th. II. 297.
v. Gülich Geſchichtl. Darſtellung. II. 556. 579. Die nothwendige Geldmenge
richtet ſich nach dem Güterverkaufe und den außer dem Gelde noch gebräuchlichen
Umlaufsmitteln, ſie läßt ſich aber nicht wohl berechnen.
9) S. oben Note 4. und §. 344. Note 1.
§. 414.
Fortſetzung. b) Papiergeld.

Ueber die Natur und Arten des Papiergeldes iſt bereits oben
(§. 329.) abgehandelt. Die nationalöconomiſchen Fragen über
daſſelbe beziehen ſich auch auf die beim Metallgelde hervorgehobenen
Punkte1). Was zunächſt 1) das Geſchichtliche über das
Papiergeld
anbelangt, ſo iſt nichts klarer, als daß es im Ent-
wickelungsgange der Volkswirthſchaft ohne Zwang und Erkünſtelung
nur dann von ſelbſt entſtehen wird, wenn das Metallgeld und die
andern (§. 413. N. 4.) genannten Umlaufsmittel für die Lebhaf-
tigkeit und Manchfaltigkeit des Verkehrs nicht mehr zureichend
ſind und wenn der Kredit im bürgerlichen Verkehre hoch genug iſt,
um das gehörige Vertrauen auf ein ſolches Inſtitut zu gewähren.
Allein, — auffallend genug — die Geſchichte des Papiergeldes
zeigt, daß es nicht eigentlich aus jenen Gründen, ſondern vielmehr
in der Abſicht creirt worden iſt, um den Geldverlegenheiten der
Regierungen abzuhelfen, und daß auch hier die Staaten für ihr
unzeitiges Eingreifen in das Verkehrsleben ſchrecklich beſtraft wor-
den ſind2). In Beziehung auf 2) den Werth des Papiergel-
des iſt es wichtig, den Gebrauchs- und Tauſchwerth zu unter-
ſcheiden. Der Erſtere richtet ſich nach dem Grade der Nothwen-
digkeit und Nützlichkeit deſſelben für den Verkehr aus den ſo eben
angegebenen Gründen ſeiner natürlichen zwangloſen Entſtehung und
nach der Meinung, welche unter dem Volke darüber herrſcht, ſo
wie auch nach der äußeren Beſchaffenheit des Papiergeldes3). Was
den Tauſchwerth dagegen anbelangt, ſo erſieht man bei dem Papier-
gelde gerade ſehr deutlich, daß es ohne Gebrauchswerth keinen
ſolchen gibt. Es muß alſo hierbei ausdrücklich gemerkt werden,
daß ſich der Tauſchwerth des Papiergeldes außer nach den Regu-
latoren ſeines Gebrauchswerthes auch noch nach der umlaufenden
Menge davon und nach den Werthsverhältniſſen des Metallgeldes
richtet4). Was endlich 3) den Umlauf des Papiergeldes be-
trifft, ſo gelten von ihm auch die im vorigen Paragraphen über

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[576/0598] ⁸⁾ historical Inquiry into the production and consumtion of precious Metals. London 1831. II Tom. Quarterly Review. Tom. 43. (1830) p. 281. Biblioth. univer- selle (1832). Août. Hesperus v. J. 1830. Nr. 29. Berghaus Annalen v. J. 1831. Februar. storch Cours, Ueberſ. von Rau. III. 34. Rau polit. Oeconom. I. §. 277. a. der 2ten Ausg. say Cours. II. 400. Ueberſ. von v. Th. II. 297. v. Gülich Geſchichtl. Darſtellung. II. 556. 579. Die nothwendige Geldmenge richtet ſich nach dem Güterverkaufe und den außer dem Gelde noch gebräuchlichen Umlaufsmitteln, ſie läßt ſich aber nicht wohl berechnen. ⁹⁾ S. oben Note 4. und §. 344. Note 1. §. 414. Fortſetzung. b) Papiergeld. Ueber die Natur und Arten des Papiergeldes iſt bereits oben (§. 329.) abgehandelt. Die nationalöconomiſchen Fragen über daſſelbe beziehen ſich auch auf die beim Metallgelde hervorgehobenen Punkte1). Was zunächſt 1) das Geſchichtliche über das Papiergeld anbelangt, ſo iſt nichts klarer, als daß es im Ent- wickelungsgange der Volkswirthſchaft ohne Zwang und Erkünſtelung nur dann von ſelbſt entſtehen wird, wenn das Metallgeld und die andern (§. 413. N. 4.) genannten Umlaufsmittel für die Lebhaf- tigkeit und Manchfaltigkeit des Verkehrs nicht mehr zureichend ſind und wenn der Kredit im bürgerlichen Verkehre hoch genug iſt, um das gehörige Vertrauen auf ein ſolches Inſtitut zu gewähren. Allein, — auffallend genug — die Geſchichte des Papiergeldes zeigt, daß es nicht eigentlich aus jenen Gründen, ſondern vielmehr in der Abſicht creirt worden iſt, um den Geldverlegenheiten der Regierungen abzuhelfen, und daß auch hier die Staaten für ihr unzeitiges Eingreifen in das Verkehrsleben ſchrecklich beſtraft wor- den ſind2). In Beziehung auf 2) den Werth des Papiergel- des iſt es wichtig, den Gebrauchs- und Tauſchwerth zu unter- ſcheiden. Der Erſtere richtet ſich nach dem Grade der Nothwen- digkeit und Nützlichkeit deſſelben für den Verkehr aus den ſo eben angegebenen Gründen ſeiner natürlichen zwangloſen Entſtehung und nach der Meinung, welche unter dem Volke darüber herrſcht, ſo wie auch nach der äußeren Beſchaffenheit des Papiergeldes3). Was den Tauſchwerth dagegen anbelangt, ſo erſieht man bei dem Papier- gelde gerade ſehr deutlich, daß es ohne Gebrauchswerth keinen ſolchen gibt. Es muß alſo hierbei ausdrücklich gemerkt werden, daß ſich der Tauſchwerth des Papiergeldes außer nach den Regu- latoren ſeines Gebrauchswerthes auch noch nach der umlaufenden Menge davon und nach den Werthsverhältniſſen des Metallgeldes richtet4). Was endlich 3) den Umlauf des Papiergeldes be- trifft, ſo gelten von ihm auch die im vorigen Paragraphen über

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 576. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/598>, abgerufen am 22.11.2024.