Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.erheischt, so verursacht dies sogleich eine Preisveränderung, allein diese rührt von der nöthigen Arbeitsmenge und nicht vom Steigen des Arbeitslohnes her. -- Den besten Commentar zu dieser richtigen Ansicht gibt Mac-Culloch Principles. p. 288 -325. Uebers. von v. Weber S. 231-261. und Mill Elements. p. 105-107. Die Bemerkungen, welche Rau §. 203. u. 204. bei der versuchten Widerlegung dieser Ansicht macht, sind in der That sehr lehrreich, aber die Widerlegung scheint nicht gelungen zu sein, weil Ricardo weit entfernt ist, Dinge zu behaupten, welche Rau bekämpft. Denn er hat nirgends aufgestellt, daß jedesmal mit der Zunahme des Arbeitslohns der Preis der Güter in demselben Verhältnisse ver- mehrt werde, als jener stieg, also wenn der Lohn um 10% gestiegen sei, auch der ganze, auch noch aus andern Sätzen bestehende, also mehr als der bloße Lohn betragende Preis um 10% steige. Er behauptet sogar das Gegentheil, und gerade eben weil der Capitalgewinnst um die Summe sinke, um die der Lohn gestiegen sei, d. h. nicht um das nämliche %, da der Betrag des Ersteren ein anderer als der des Letzteren ist. Derselbe sagt an keiner Stelle, daß eine Veränderung der Preise zufolge des gestiegenen Arbeitslohnes allgemeinhin gleichförmig sei, im Gegentheile, er zeigt das Eintreten einer nothwendigen Ungleichförmigkeit wegen der verschiedenen Combination von Capital und Arbeit in den Fällen, wenn die Preise sich verändern zufolge der nöthigen größeren oder geringeren Menge von Arbeit oder Capital zum Behufe der Production. Ricardo spricht nicht davon, daß sich der Lohn in allen Gewerben in gleichem Verhältnisse erhöhen müsse, sondern vielmehr, daß im Preise der Dinge die Veränderung desselben dem Unternehmer bei dem einen Ge- werbe z. B. nicht zu Statten komme, weil in ihm nur der für eine gewisse Beschäftigung allgemein übliche Lohn berechnet werden könne, und verhältnißmäßig am Gewinne abgehe, was ein Unternehmer an jenem mehr zu zahlen habe. Daß die Concurrenz auch den Lohn bestimmt, das weiß derselbe auch, aber da bei gewinnreichem Arbeitslohne das Angebot von Arbeit steigt, so wird der Lohn wieder sinken, ebenso wie im umgekehrten Falle wieder steigen. Daher das Prinzip von Ricardo, daß nur eine Veränderung im reellen Kostensatze, sei es in Arbeit oder Capital, eine bleibende Veränderung im gegenseitigen relativen Werthe der Waaren hervorbringe; derselbe läugnet daher nicht, daß eine Erhöhung des Lohnes eine Steigerung des Kostensatzes der Production und ein Anreitz des Producenten sei, den Preis seiner Producte zu steigern, aber wohl bestreitet er, daß dieser Versuch in der Regel Erfolg haben werde. Ricardo setzt deutlich zwei Gewerbe von ursprünglich gleicher erforderlicher Capital- und Arbeitsmenge voraus, und folgert aus einer Veränderung des einen Gewerbes hierin eine Störung des bisherigen Verhältnisses der relativen Werthe ihrer Producte; er kennt allerdings die Umstände, welche Preisabweichungen verursachen, recht gut. Wenn nun aber endlich Rau behauptet, die Ricardo'schen Sätze könnten nur richtig sein, wenn unter den andern auch die Voraussetzung gelte, daß die Zinsrente und der Gewerbsgewinn in allen Gewerbsarten im Gleichgewichte stehen, in allen zugleich zu- und zugleich abnehmen; so müßte, selbst wenn die Wahrheit jener Voraussetzung wirklich noth- wendig wäre, von Rau auch vorerst bewiesen werden, daß die vorausgesetzte Gleichförmigkeit nicht Statt finde. Das Gegentheil hiervon soll, momentane Un- gleichheiten abgerechnet, im folgenden bewiesen werden. §. 424. Fortsetzung. 3) Capitalrente und Capitalzins. Das Capital ist eine dritte Güterquelle. Wird das stehende erheiſcht, ſo verurſacht dies ſogleich eine Preisveränderung, allein dieſe rührt von der nöthigen Arbeitsmenge und nicht vom Steigen des Arbeitslohnes her. — Den beſten Commentar zu dieſer richtigen Anſicht gibt Mac-Culloch Principles. p. 288 -325. Ueberſ. von v. Weber S. 231–261. und Mill Elements. p. 105–107. Die Bemerkungen, welche Rau §. 203. u. 204. bei der verſuchten Widerlegung dieſer Anſicht macht, ſind in der That ſehr lehrreich, aber die Widerlegung ſcheint nicht gelungen zu ſein, weil Ricardo weit entfernt iſt, Dinge zu behaupten, welche Rau bekämpft. Denn er hat nirgends aufgeſtellt, daß jedesmal mit der Zunahme des Arbeitslohns der Preis der Güter in demſelben Verhältniſſe ver- mehrt werde, als jener ſtieg, alſo wenn der Lohn um 10% geſtiegen ſei, auch der ganze, auch noch aus andern Sätzen beſtehende, alſo mehr als der bloße Lohn betragende Preis um 10% ſteige. Er behauptet ſogar das Gegentheil, und gerade eben weil der Capitalgewinnſt um die Summe ſinke, um die der Lohn geſtiegen ſei, d. h. nicht um das nämliche %, da der Betrag des Erſteren ein anderer als der des Letzteren iſt. Derſelbe ſagt an keiner Stelle, daß eine Veränderung der Preiſe zufolge des geſtiegenen Arbeitslohnes allgemeinhin gleichförmig ſei, im Gegentheile, er zeigt das Eintreten einer nothwendigen Ungleichförmigkeit wegen der verſchiedenen Combination von Capital und Arbeit in den Fällen, wenn die Preiſe ſich verändern zufolge der nöthigen größeren oder geringeren Menge von Arbeit oder Capital zum Behufe der Production. Ricardo ſpricht nicht davon, daß ſich der Lohn in allen Gewerben in gleichem Verhältniſſe erhöhen müſſe, ſondern vielmehr, daß im Preiſe der Dinge die Veränderung deſſelben dem Unternehmer bei dem einen Ge- werbe z. B. nicht zu Statten komme, weil in ihm nur der für eine gewiſſe Beſchäftigung allgemein übliche Lohn berechnet werden könne, und verhältnißmäßig am Gewinne abgehe, was ein Unternehmer an jenem mehr zu zahlen habe. Daß die Concurrenz auch den Lohn beſtimmt, das weiß derſelbe auch, aber da bei gewinnreichem Arbeitslohne das Angebot von Arbeit ſteigt, ſo wird der Lohn wieder ſinken, ebenſo wie im umgekehrten Falle wieder ſteigen. Daher das Prinzip von Ricardo, daß nur eine Veränderung im reellen Koſtenſatze, ſei es in Arbeit oder Capital, eine bleibende Veränderung im gegenſeitigen relativen Werthe der Waaren hervorbringe; derſelbe läugnet daher nicht, daß eine Erhöhung des Lohnes eine Steigerung des Koſtenſatzes der Production und ein Anreitz des Producenten ſei, den Preis ſeiner Producte zu ſteigern, aber wohl beſtreitet er, daß dieſer Verſuch in der Regel Erfolg haben werde. Ricardo ſetzt deutlich zwei Gewerbe von urſprünglich gleicher erforderlicher Capital- und Arbeitsmenge voraus, und folgert aus einer Veränderung des einen Gewerbes hierin eine Störung des bisherigen Verhältniſſes der relativen Werthe ihrer Producte; er kennt allerdings die Umſtände, welche Preisabweichungen verurſachen, recht gut. Wenn nun aber endlich Rau behauptet, die Ricardo'ſchen Sätze könnten nur richtig ſein, wenn unter den andern auch die Vorausſetzung gelte, daß die Zinsrente und der Gewerbsgewinn in allen Gewerbsarten im Gleichgewichte ſtehen, in allen zugleich zu- und zugleich abnehmen; ſo müßte, ſelbſt wenn die Wahrheit jener Vorausſetzung wirklich noth- wendig wäre, von Rau auch vorerſt bewieſen werden, daß die vorausgeſetzte Gleichförmigkeit nicht Statt finde. Das Gegentheil hiervon ſoll, momentane Un- gleichheiten abgerechnet, im folgenden bewieſen werden. §. 424. Fortſetzung. 3) Capitalrente und Capitalzins. Das Capital iſt eine dritte Güterquelle. 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⁴⁾ erheiſcht, ſo verurſacht dies ſogleich eine Preisveränderung, allein dieſe rührt von
der nöthigen Arbeitsmenge und nicht vom Steigen des Arbeitslohnes her. — Den
beſten Commentar zu dieſer richtigen Anſicht gibt Mac-Culloch Principles. p. 288
-325. Ueberſ. von v. Weber S. 231–261. und Mill Elements. p. 105–107.
Die Bemerkungen, welche Rau §. 203. u. 204. bei der verſuchten Widerlegung
dieſer Anſicht macht, ſind in der That ſehr lehrreich, aber die Widerlegung ſcheint
nicht gelungen zu ſein, weil Ricardo weit entfernt iſt, Dinge zu behaupten,
welche Rau bekämpft. Denn er hat nirgends aufgeſtellt, daß jedesmal mit der
Zunahme des Arbeitslohns der Preis der Güter in demſelben Verhältniſſe ver-
mehrt werde, als jener ſtieg, alſo wenn der Lohn um 10% geſtiegen ſei, auch der
ganze, auch noch aus andern Sätzen beſtehende, alſo mehr als der bloße Lohn
betragende Preis um 10% ſteige. Er behauptet ſogar das Gegentheil, und gerade
eben weil der Capitalgewinnſt um die Summe ſinke, um die der Lohn geſtiegen ſei,
d. h. nicht um das nämliche %, da der Betrag des Erſteren ein anderer als der
des Letzteren iſt. Derſelbe ſagt an keiner Stelle, daß eine Veränderung der Preiſe
zufolge des geſtiegenen Arbeitslohnes allgemeinhin gleichförmig ſei, im Gegentheile,
er zeigt das Eintreten einer nothwendigen Ungleichförmigkeit wegen der verſchiedenen
Combination von Capital und Arbeit in den Fällen, wenn die Preiſe ſich verändern
zufolge der nöthigen größeren oder geringeren Menge von Arbeit oder Capital zum
Behufe der Production. Ricardo ſpricht nicht davon, daß ſich der Lohn in allen
Gewerben in gleichem Verhältniſſe erhöhen müſſe, ſondern vielmehr, daß im
Preiſe der Dinge die Veränderung deſſelben dem Unternehmer bei dem einen Ge-
werbe z. B. nicht zu Statten komme, weil in ihm nur der für eine gewiſſe
Beſchäftigung allgemein übliche Lohn berechnet werden könne, und verhältnißmäßig
am Gewinne abgehe, was ein Unternehmer an jenem mehr zu zahlen habe. Daß
die Concurrenz auch den Lohn beſtimmt, das weiß derſelbe auch, aber da bei
gewinnreichem Arbeitslohne das Angebot von Arbeit ſteigt, ſo wird der Lohn wieder
ſinken, ebenſo wie im umgekehrten Falle wieder ſteigen. Daher das Prinzip von
Ricardo, daß nur eine Veränderung im reellen Koſtenſatze, ſei es in Arbeit oder
Capital, eine bleibende Veränderung im gegenſeitigen relativen Werthe der Waaren
hervorbringe; derſelbe läugnet daher nicht, daß eine Erhöhung des Lohnes eine
Steigerung des Koſtenſatzes der Production und ein Anreitz des Producenten ſei,
den Preis ſeiner Producte zu ſteigern, aber wohl beſtreitet er, daß dieſer Verſuch
in der Regel Erfolg haben werde. Ricardo ſetzt deutlich zwei Gewerbe von
urſprünglich gleicher erforderlicher Capital- und Arbeitsmenge voraus, und folgert
aus einer Veränderung des einen Gewerbes hierin eine Störung des bisherigen
Verhältniſſes der relativen Werthe ihrer Producte; er kennt allerdings die Umſtände,
welche Preisabweichungen verurſachen, recht gut. Wenn nun aber endlich Rau
behauptet, die Ricardo'ſchen Sätze könnten nur richtig ſein, wenn unter den
andern auch die Vorausſetzung gelte, daß die Zinsrente und der Gewerbsgewinn in
allen Gewerbsarten im Gleichgewichte ſtehen, in allen zugleich zu- und zugleich
abnehmen; ſo müßte, ſelbſt wenn die Wahrheit jener Vorausſetzung wirklich noth-
wendig wäre, von Rau auch vorerſt bewieſen werden, daß die vorausgeſetzte
Gleichförmigkeit nicht Statt finde. Das Gegentheil hiervon ſoll, momentane Un-
gleichheiten abgerechnet, im folgenden bewieſen werden.
§. 424.
Fortſetzung. 3) Capitalrente und Capitalzins.
Das Capital iſt eine dritte Güterquelle. Wird das ſtehende
Capital in Gewerben verwendet und ſoll es die Gewerbsführung
immer möglich machen, ſo muß es, da es ſich abnutzt, alſo nach
und nach ganz verſchwinden würde, jedenfalls durch ſeine Anwen-
dung einen Erſatz für die allmälige Abnutzung geben. Würde es
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