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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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Es hat auch die Graffschafft Embden der Schlösser vnnd Lustheuser ein grosse Anzahl / auch an Dörffer vnnd Flecken ein solche menge/ daß eines das ander gleichsam berühret / vnd zusammen stossen.

Der Jeuerenser Gebiet jenseit dem Fluß Jada gelegen/ gegen Nidergang/ begreiffet in sich 18. Dörffer/ oder Flecken/ hat gegen Mitternacht zwo Insuln/ so mehrertheil öde vnd vnbewohnet.

Der Essenser Graffschafft ist an dem grossen Meer an Jeuerien gelegen/ stösset gegen Nidergang an der Bremer Gebiet/ vnnd gegen Mitternacht an das Meer.

Von der Graffschafft Oldenburg.

DIe Graffschafft Oldenburg von jhrer Vornembsten Statt also genennet/ stösset gegen Auffgang an die Weser/ vnd die Prouintz Stegingian vnd Starland/ gegen Mitternacht an Frießland vnd das grosse Meer/ gegen Mittag aber an das Münsterer Gebiet: Vnnd schreibt man/ daß die Statt Oldenburg/ von Carolo Magno erbawet seye worden. Das Schloß Delmenhorst werde im Jahr 1247. an dem Fluß Delme erbawet/ ware erstlich vnder dem Bischoff von Münster/ vnd werde von Graff Anthoni von Oldenburg auff [unleserliches Material] Palm Sontag im Jahr 1547. in grosser Stille eingenommen/ vnd erobert. Von den Sitten der alten Inwohner dieser Land/ schreibet Corn. Tacitus, also die Edle Völcker vnder den Teutschen Chauci, (welches der erste alte Name deren) beschützet jhre grösse nicht mit Gewalt / sondern vil mehr durch die Gerechtigkeit. Sie leben ohne Begirden/ ohne Vnvermöglichkeit / in einer feinen vnnd geheimen stille/ reitzen niemand leichtlich zu kriegen an/ vnnd befleissigen sich durchauß keiner Rauberey vnnd Mordens/ wenn sie aber von andern werden beleydiget/ vnd zur Gegenwehr getriben/ sind sie sehr geschwind zu jhren Waffen/ vnd vermögen in kurtzer Zeit ein grosse Menge zu Roß vnd Fuß auffzubringen.

Das 6. Capit.

Von Westphalen/ vnd dessen angehörigen Grentzen.

WEstphalen grentzet jetziger Westphalen Zeit mit der Weser / gegen Auffgang/ gegen Mittag mit dem Hessischen Gebirg/ gegen Nidergang mit dem Rein / gegen Mitternacht mit Frießland/ Holland/ Vtrecht/ vnd der Oberysseler Gebiet / hat ein zwar rauchen/ kalten/ aber doch gesunden Lufft/ ist fruchtbar/ vnnd hat gute Weyd für das Viehe/ Getreyd /

Es hat auch die Graffschafft Embden der Schlösser vnnd Lustheuser ein grosse Anzahl / auch an Dörffer vnnd Flecken ein solche menge/ daß eines das ander gleichsam berühret / vnd zusammen stossen.

Der Jeuerenser Gebiet jenseit dem Fluß Jada gelegen/ gegen Nidergang/ begreiffet in sich 18. Dörffer/ oder Flecken/ hat gegen Mitternacht zwo Insuln/ so mehrertheil öde vnd vnbewohnet.

Der Essenser Graffschafft ist an dem grossen Meer an Jeuerien gelegen/ stösset gegen Nidergang an der Bremer Gebiet/ vnnd gegen Mitternacht an das Meer.

Von der Graffschafft Oldenburg.

DIe Graffschafft Oldenburg von jhrer Vornembsten Statt also genennet/ stösset gegen Auffgang an die Weser/ vnd die Prouintz Stegingiã vnd Starland/ gegen Mitternacht an Frießland vnd das grosse Meer/ gegen Mittag aber an das Münsterer Gebiet: Vnnd schreibt man/ daß die Statt Oldenburg/ von Carolo Magno erbawet seye wordẽ. Das Schloß Delmenhorst werde im Jahr 1247. an dem Fluß Delme erbawet/ ware erstlich vnder dem Bischoff von Münster/ vñ werde von Graff Anthoni von Oldenburg auff [unleserliches Material] Palm Sontag im Jahr 1547. in grosser Stille eingenommen/ vnd erobert. Von den Sitten der alten Inwohner dieser Land/ schreibet Corn. Tacitus, also die Edle Völcker vnder den Teutschen Chauci, (welches der erste alte Name deren) beschützet jhre grösse nicht mit Gewalt / sondern vil mehr durch die Gerechtigkeit. Sie leben ohne Begirden/ ohne Vnvermöglichkeit / in einer feinen vnnd geheimen stille/ reitzen niemand leichtlich zu kriegen an/ vnnd befleissigen sich durchauß keiner Rauberey vnnd Mordens/ weñ sie aber von andern werden beleydiget/ vnd zur Gegenwehr getribẽ/ sind sie sehr geschwind zu jhren Waffen/ vnd vermögen in kurtzer Zeit ein grosse Menge zu Roß vnd Fuß auffzubringen.

Das 6. Capit.

Von Westphalen/ vnd dessen angehörigen Grentzen.

WEstphalen grentzet jetziger Westphalen Zeit mit der Weser / gegen Auffgang/ gegen Mittag mit dem Hessischen Gebirg/ gegen Nidergang mit dem Rein / gegẽ Mitternacht mit Frießland/ Holland/ Vtrecht/ vnd der Oberysseler Gebiet / hat ein zwar rauchen/ kalten/ aber doch gesunden Lufft/ ist fruchtbar/ vnnd hat gute Weyd für das Viehe/ Getreyd /

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[169/0189] Es hat auch die Graffschafft Embden der Schlösser vnnd Lustheuser ein grosse Anzahl / auch an Dörffer vnnd Flecken ein solche menge/ daß eines das ander gleichsam berühret / vnd zusammen stossen. Der Jeuerenser Gebiet jenseit dem Fluß Jada gelegen/ gegen Nidergang/ begreiffet in sich 18. Dörffer/ oder Flecken/ hat gegen Mitternacht zwo Insuln/ so mehrertheil öde vnd vnbewohnet. Der Essenser Graffschafft ist an dem grossen Meer an Jeuerien gelegen/ stösset gegen Nidergang an der Bremer Gebiet/ vnnd gegen Mitternacht an das Meer. Von der Graffschafft Oldenburg. DIe Graffschafft Oldenburg von jhrer Vornembsten Statt also genennet/ stösset gegen Auffgang an die Weser/ vnd die Prouintz Stegingiã vnd Starland/ gegen Mitternacht an Frießland vnd das grosse Meer/ gegen Mittag aber an das Münsterer Gebiet: Vnnd schreibt man/ daß die Statt Oldenburg/ von Carolo Magno erbawet seye wordẽ. Das Schloß Delmenhorst werde im Jahr 1247. an dem Fluß Delme erbawet/ ware erstlich vnder dem Bischoff von Münster/ vñ werde von Graff Anthoni von Oldenburg auff _ Palm Sontag im Jahr 1547. in grosser Stille eingenommen/ vnd erobert. Von den Sitten der alten Inwohner dieser Land/ schreibet Corn. Tacitus, also die Edle Völcker vnder den Teutschen Chauci, (welches der erste alte Name deren) beschützet jhre grösse nicht mit Gewalt / sondern vil mehr durch die Gerechtigkeit. Sie leben ohne Begirden/ ohne Vnvermöglichkeit / in einer feinen vnnd geheimen stille/ reitzen niemand leichtlich zu kriegen an/ vnnd befleissigen sich durchauß keiner Rauberey vnnd Mordens/ weñ sie aber von andern werden beleydiget/ vnd zur Gegenwehr getribẽ/ sind sie sehr geschwind zu jhren Waffen/ vnd vermögen in kurtzer Zeit ein grosse Menge zu Roß vnd Fuß auffzubringen. Das 6. Capit. Von Westphalen/ vnd dessen angehörigen Grentzen. WEstphalen grentzet jetziger Zeit mit der Weser / gegen Auffgang/ gegen Mittag mit dem Hessischen Gebirg/ gegen Nidergang mit dem Rein / gegẽ Mitternacht mit Frießland/ Holland/ Vtrecht/ vnd der Oberysseler Gebiet / hat ein zwar rauchen/ kalten/ aber doch gesunden Lufft/ ist fruchtbar/ vnnd hat gute Weyd für das Viehe/ Getreyd / Westphalen

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/189>, abgerufen am 04.12.2024.