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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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die hasen in dieser Insul in grosser Ahzahl zusehen. In gemien abder alle Thier viel einer geringern grössen/ dann in vnsern Landen.

Kirche darein kein weib gehe darff. In Mamonia ligt ein See / der hat zwo Insuln/ vnd stehet auff der Grössern ein Kirche/ auff der Kleinern aber ein Capell. In die grosse hat niemaln kein Weib/ oder einiges Thier Weibliches Geschlechts können eingehen/ welches nit von stundan gestorben/ wie solches mit Hunden/ Katzen / vnnd andern Thiern Weibliches Geschlechts offtermaln probieret gefunden/ aber in der kleinen ist nie kein Mensche gestorben/ noch eines natürlichen Todtes sterben können Deßgleichen ist auch ein Brunne daselbst/ so sich jemand darinne wäschet/ wirdt er von stundan graw/ Wie auch in Connachia zu oberst auff einem Berge ein Brunne gesehen wirdt / hat füsses Wasser/ vnd nimmet in einem tage zweymal ab am Wasser/ vnd so vielmahl wider zu.

Wunderbare stache in Hibernia. Deßgleichen ist auch in Vltonia gegen mitternacht/ ein Wasserquell/ welche wegen vbergrosser Kälte/ alles Holtz / so darinn geworffen/ jnnerhalb. Sieben Jahren zu Stein verwandelt. Ebenmässig ist auch in Connachia ein Brunn/ welcher allein den Menschen dienlich/ dem Viehe aber / vnd allen Thieren schädlich. In Mamonia aber auch ein Brunnen/ so bald ein Mensche denselben anrühret/ regnet es gewaltig in derselben Landtschafft. In Vlto nia ist ein See / begreiffet in sich zwo Insuln/ in der einen hat es ein Kirche/ guter Religion/ vnd ist sehr schön vnd lüstig. In der andern ist es rauhe vnd sehr erschrecklich/ vnd soll allein (wie man saget) den Teuffeln zugeeygnet syn/ vnd hat dieses neun Gruben/ in welcher einer/ so jemand vber Nacht bleibet/ wird er als baldt von den Teuffeln angegriffen/ vnd mit solchen Plagen dermassen gemartert/ das er den folgenden Tag kümmerlich erleben mag/ vnd kaum ein Zeichen deß Lebens an jhm gespüret wird.

Irrlandt wann es vnder Engellandt kommen. Es ist diese Insul Hibernia erstlich im Jahr Schristi 1175. vnder den Gewalt deß Königs von Engellandt kommen / zu welcher Zeit Rodericus/ König zu Connachia/ sich einen König vber gantz Hibernien genennet/ vnd dieweil er mit den ander Fürsten in Hibernien stätigen Kriege geführet / haben sich dieselbige an König Henrichen den andern in Engellandt gutwillig ergeben/ nach welchem die folgende/ biß auff den König Henrichen den achten/ (welcher von den Reichständen ein König in Irrlandt erkläret) allein Herren in Irrlandt genennet.

Heutiges Tages wirdt Irrlandt in vier vnderschiedtliche Landschafften getheilet/ in Lageniam, gegen Engellandt/ in Momoniam gegen Franckreich/ in Connachien gegen Nidergang / vnd Vltonien gegen Mitternacht/ hat viel Bistumben/ vnder welchen das Armacha-

die hasen in dieser Insul in grosser Ahzahl zusehen. In gemien abder alle Thier viel einer geringern grössen/ dañ in vnsern Landen.

Kirche darein kein weib gehë darff. In Mamonia ligt ein See / der hat zwo Insuln/ vnd stehet auff der Grössern ein Kirche/ auff der Kleinern aber ein Capell. In die grosse hat niemaln kein Weib/ oder einiges Thier Weibliches Geschlechts können eingehen/ welches nit von stundan gestorben/ wie solches mit Hunden/ Katzen / vnnd andern Thiern Weibliches Geschlechts offtermaln probieret gefunden/ aber in der kleinen ist nie kein Mensche gestorben/ noch eines natürlichen Todtes sterben können Deßgleichen ist auch ein Brunne daselbst/ so sich jemand darinne wäschet/ wirdt er von stundan graw/ Wie auch in Connachia zu oberst auff einem Berge ein Brunne gesehen wirdt / hat füsses Wasser/ vnd nimmet in einem tage zweymal ab am Wasser/ vnd so vielmahl wider zu.

Wũderbare stachë in Hibernia. Deßgleichen ist auch in Vltonia gegen mitternacht/ ein Wasserquell/ welche wegen vbergrosser Kälte/ alles Holtz / so darinn geworffen/ jnnerhalb. Sieben Jahren zu Stein verwandelt. Ebenmässig ist auch in Connachia ein Brunn/ welcher allein den Menschen dienlich/ dem Viehe aber / vñ allen Thieren schädlich. In Mamonia aber auch ein Brunnen/ so bald ein Mensche denselben anrühret/ regnet es gewaltig in derselben Landtschafft. In Vlto nia ist ein See / begreiffet in sich zwo Insuln/ in der einen hat es ein Kirche/ guter Religion/ vnd ist sehr schön vnd lüstig. In der andern ist es rauhe vnd sehr erschrecklich/ vnd soll allein (wie man saget) den Teuffeln zugeeygnet syn/ vnd hat dieses neun Gruben/ in welcher einer/ so jemand vber Nacht bleibet/ wird er als baldt von den Teuffeln angegriffen/ vnd mit solchen Plagen dermassen gemartert/ das er den folgenden Tag kümmerlich erleben mag/ vnd kaum ein Zeichen deß Lebens an jhm gespüret wird.

Irrlandt wann es vnder Engellandt kommen. Es ist diese Insul Hibernia erstlich im Jahr Schristi 1175. vnder den Gewalt deß Königs von Engellandt kommen / zu welcher Zeit Rodericus/ König zu Connachia/ sich einen König vber gantz Hibernien genennet/ vnd dieweil er mit den ander Fürsten in Hibernien stätigen Kriege geführet / haben sich dieselbige an König Henrichen den andern in Engellandt gutwillig ergeben/ nach welchem die folgende/ biß auff den König Henrichen den achten/ (welcher von den Reichständen ein König in Irrlandt erkläret) allein Herren in Irrlandt genennet.

Heutiges Tages wirdt Irrlandt in vier vnderschiedtliche Landschafften getheilet/ in Lageniam, gegen Engellandt/ in Momoniam gegen Franckreich/ in Connachien gegen Nidergang / vnd Vltonien gegen Mitternacht/ hat viel Bistumben/ vnder welchen das Armacha-

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[13/0033] die hasen in dieser Insul in grosser Ahzahl zusehen. In gemien abder alle Thier viel einer geringern grössen/ dañ in vnsern Landen. In Mamonia ligt ein See / der hat zwo Insuln/ vnd stehet auff der Grössern ein Kirche/ auff der Kleinern aber ein Capell. In die grosse hat niemaln kein Weib/ oder einiges Thier Weibliches Geschlechts können eingehen/ welches nit von stundan gestorben/ wie solches mit Hunden/ Katzen / vnnd andern Thiern Weibliches Geschlechts offtermaln probieret gefunden/ aber in der kleinen ist nie kein Mensche gestorben/ noch eines natürlichen Todtes sterben können Deßgleichen ist auch ein Brunne daselbst/ so sich jemand darinne wäschet/ wirdt er von stundan graw/ Wie auch in Connachia zu oberst auff einem Berge ein Brunne gesehen wirdt / hat füsses Wasser/ vnd nimmet in einem tage zweymal ab am Wasser/ vnd so vielmahl wider zu. Kirche darein kein weib gehë darff. Deßgleichen ist auch in Vltonia gegen mitternacht/ ein Wasserquell/ welche wegen vbergrosser Kälte/ alles Holtz / so darinn geworffen/ jnnerhalb. Sieben Jahren zu Stein verwandelt. Ebenmässig ist auch in Connachia ein Brunn/ welcher allein den Menschen dienlich/ dem Viehe aber / vñ allen Thieren schädlich. In Mamonia aber auch ein Brunnen/ so bald ein Mensche denselben anrühret/ regnet es gewaltig in derselben Landtschafft. In Vlto nia ist ein See / begreiffet in sich zwo Insuln/ in der einen hat es ein Kirche/ guter Religion/ vnd ist sehr schön vnd lüstig. In der andern ist es rauhe vnd sehr erschrecklich/ vnd soll allein (wie man saget) den Teuffeln zugeeygnet syn/ vnd hat dieses neun Gruben/ in welcher einer/ so jemand vber Nacht bleibet/ wird er als baldt von den Teuffeln angegriffen/ vnd mit solchen Plagen dermassen gemartert/ das er den folgenden Tag kümmerlich erleben mag/ vnd kaum ein Zeichen deß Lebens an jhm gespüret wird. Wũderbare stachë in Hibernia. Es ist diese Insul Hibernia erstlich im Jahr Schristi 1175. vnder den Gewalt deß Königs von Engellandt kommen / zu welcher Zeit Rodericus/ König zu Connachia/ sich einen König vber gantz Hibernien genennet/ vnd dieweil er mit den ander Fürsten in Hibernien stätigen Kriege geführet / haben sich dieselbige an König Henrichen den andern in Engellandt gutwillig ergeben/ nach welchem die folgende/ biß auff den König Henrichen den achten/ (welcher von den Reichständen ein König in Irrlandt erkläret) allein Herren in Irrlandt genennet. Irrlandt wann es vnder Engellandt kommen. Heutiges Tages wirdt Irrlandt in vier vnderschiedtliche Landschafften getheilet/ in Lageniam, gegen Engellandt/ in Momoniam gegen Franckreich/ in Connachien gegen Nidergang / vnd Vltonien gegen Mitternacht/ hat viel Bistumben/ vnder welchen das Armacha-

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/33>, abgerufen am 21.11.2024.