Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.ge entsprungen seyn/ vermeyner. Etliche aber wollen es kommen von dem Griechischen Wörtliein BASIDEIA oder BASIDH, welches gelesen wird Basilia oder Basile, vnd heisset so viel als Königstet/ vnnd sollen ihr solche Nahmen gebenhaben/ die Griechische Keyser/ wie Johan Raw in seiner Cosmographia in Beschreibung deß Schweitzerlands von der Statt Basel glaubet/ Andere wollen also genent sey ein Königin/ weil sie nach Orts Gelegenheit an einem schönen Ort/ gleich als eine Königin schriete/ sodas Haupt der gantzen Welt vnder dem Flecken het erbawet/ der Meynung auch ist Hartman. Schedel. in seiner Schronick fol. mihi. 273. oder aber wegen der vielfältigen erlittenen Erdbidem/ quasi sine Base. Dem sey nun wie ihm wolle/ weil die Historici also dispenstren/ vnd nicht vberein stimmen/ vnnd ein jeder ihm selbsten ein Vrsprung deß Namens erwehlet/ will ich bey der ersten Meynung billich verharren/ daß sie von dem Basilisco den Nahmen habe/ dieweil die gemeine Außsag zu Basel nicht new/ sonder von den Alten Mündtlich von einem auff den andern fortgepflantzet/ dz sie auch noch den ort der Hülin Außländischen zeigen/ wie mir selbsten/ als ich alda verharret/ ist glaubhafftig demonstrirt worden/ zu dem weil die Statt bey ihrem volgemelten Zeichen vnd Wapen/ zween Basilisken führet/ so da den Schild mit ihren Füssen halten vnd beschützen. Von dem Veneris Berg in der Provintz Deir. GVilhelmus Neubrigensis im ersten Buch der Englischen Historien Ca. 38. erzehlet nachfolgende Geschicht. In der Provintz Deir nit weit von meinem Vatterlandt hat sich diese wunderbare Geschicht zugetragen/ welche ich von jugendt auff weiß. Es ist ein fleck etlich meilwegs vom Orientalischen Meer gelegen/ darbey die berümbte Wasser Vipsae ganant / auß welchem Flecken ein Bauwer zu seinem Freundt im nechsten Flecken wohnendt/ ihn zubesuchen gezogen/ vnd als er nit zu gar nüchter in eyteler Nacht widerumb nach Hauß verreysen wolte/ sihe da hat er in dem nechsten Berg/ welchen ich offt gesehen hab / vnd zwo oder drey Stadien von dem Dorff ligt liebliche stimme oder Sänger / vnd ein lustiges geloch gehört/ er verwundert sich wer doch an dem ort in solcher nacht mit so herrlichen Frewden/ der nacht ihre ruhe zerstört/ hat solches selbsten sehen wöllen/ vnd als er an der Seiten deß berges ein offene thür gesehen/ ist er hinzu getretten vnd hinein gesehen/ allda er ein schön weit vnd scheinbarlich Hauß gesehen/ so da gantz voll war von Mann vnd Weibspersonen so da zu Tische sassen/ einer aber auß den Auffwarteren als er ihn gesehen an der Thür stehen/ hat ihm ein Becher bracht / welchen nach dem er ihn genommen/ hat er mit fleiß nicht wöllen ge entsprungen seyn/ vermeyner. Etliche aber wollen es kommen von dem Griechischen Wörtliein BAΣIΔEIA oder BAΣIΔH, welches gelesen wird Basilia oder Basile, vnd heisset so viel als Königstet/ vnnd sollen ihr solche Nahmen gebenhaben/ die Griechische Keyser/ wie Johan Raw in seiner Cosmographia in Beschreibũg deß Schweitzerlands von der Statt Basel glaubet/ Andere wollen also genent sey ein Königin/ weil sie nach Orts Gelegenheit an einem schönen Ort/ gleich als eine Königin schriete/ sodas Haupt der gantzen Welt vnder dem Flecken het erbawet/ der Meynung auch ist Hartman. Schedel. in seiner Schronick fol. mihi. 273. oder aber wegen der vielfältigen erlittenen Erdbidem/ quasi sine Base. Dem sey nun wie ihm wolle/ weil die Historici also dispenstren/ vnd nicht vberein stimmen/ vnnd ein jeder ihm selbsten ein Vrsprung deß Namens erwehlet/ will ich bey der ersten Meynung billich verharren/ daß sie von dem Basilisco den Nahmen habe/ dieweil die gemeine Außsag zu Basel nicht new/ sonder von den Alten Mündtlich von einem auff den andern fortgepflantzet/ dz sie auch noch den ort der Hülin Außländischen zeigen/ wie mir selbsten/ als ich alda verharret/ ist glaubhafftig demonstrirt worden/ zu dem weil die Statt bey ihrem volgemelten Zeichen vnd Wapen/ zween Basilisken führet/ so da den Schild mit ihren Füssen halten vnd beschützen. Von dem Veneris Berg in der Provintz Deir. GVilhelmus Neubrigensis im ersten Buch der Englischen Historien Ca. 38. erzehlet nachfolgende Geschicht. In der Provintz Deir nit weit von meinem Vatterlandt hat sich diese wunderbare Geschicht zugetragen/ welche ich von jugendt auff weiß. Es ist ein fleck etlich meilwegs vom Orientalischen Meer gelegen/ darbey die berümbte Wasser Vipsae ganant / auß welchem Flecken ein Bauwer zu seinem Freundt im nechsten Flecken wohnendt/ ihn zubesuchen gezogen/ vnd als er nit zu gar nüchter in eyteler Nacht widerumb nach Hauß verreysen wolte/ sihe da hat er in dem nechsten Berg/ welchen ich offt gesehen hab / vñ zwo oder drey Stadien von dem Dorff ligt liebliche stim̃e oder Sänger / vnd ein lustiges geloch gehört/ er verwundert sich wer doch an dem ort in solcher nacht mit so herrlichen Frewden/ der nacht ihre ruhe zerstört/ hat solches selbsten sehen wöllen/ vnd als er an der Seiten deß berges ein offene thür gesehen/ ist er hinzu getretten vnd hinein gesehen/ allda er ein schön weit vnd scheinbarlich Hauß gesehen/ so da gantz voll war von Mañ vnd Weibspersonen so da zu Tische sassen/ einer aber auß den Auffwarteren als er ihn gesehen an der Thür stehen/ hat ihm ein Becher bracht / welchen nach dem er ihn genom̃en/ hat er mit fleiß nicht wöllen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0510" n="490"/> ge entsprungen seyn/ vermeyner. Etliche aber wollen es kommen von dem Griechischen Wörtliein BAΣIΔEIA oder BAΣIΔH, welches gelesen wird Basilia oder Basile, vnd heisset so viel als Königstet/ vnnd sollen ihr solche Nahmen gebenhaben/ die Griechische Keyser/ wie Johan Raw in seiner Cosmographia in Beschreibũg deß Schweitzerlands von der Statt Basel glaubet/ Andere wollen also genent sey ein Königin/ weil sie nach Orts Gelegenheit an einem schönen Ort/ gleich als eine Königin schriete/ sodas Haupt der gantzen Welt vnder dem Flecken het erbawet/ der Meynung auch ist Hartman. Schedel. in seiner Schronick fol. mihi. 273. oder aber wegen der vielfältigen erlittenen Erdbidem/ quasi sine Base. Dem sey nun wie ihm wolle/ weil die Historici also dispenstren/ vnd nicht vberein stimmen/ vnnd ein jeder ihm selbsten ein Vrsprung deß Namens erwehlet/ will ich bey der ersten Meynung billich verharren/ daß sie von dem Basilisco den Nahmen habe/ dieweil die gemeine Außsag zu Basel nicht new/ sonder von den Alten Mündtlich von einem auff den andern fortgepflantzet/ dz sie auch noch den ort der Hülin Außländischen zeigen/ wie mir selbsten/ als ich alda verharret/ ist glaubhafftig demonstrirt worden/ zu dem weil die Statt bey ihrem volgemelten Zeichen vnd Wapen/ zween Basilisken führet/ so da den Schild mit ihren Füssen halten vnd beschützen.</p> <p>Von dem Veneris Berg in der Provintz Deir.</p> <p>GVilhelmus Neubrigensis im ersten Buch der Englischen Historien Ca. 38. erzehlet nachfolgende Geschicht. In der Provintz Deir nit weit von meinem Vatterlandt hat sich diese wunderbare Geschicht zugetragen/ welche ich von jugendt auff weiß. 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ge entsprungen seyn/ vermeyner. Etliche aber wollen es kommen von dem Griechischen Wörtliein BAΣIΔEIA oder BAΣIΔH, welches gelesen wird Basilia oder Basile, vnd heisset so viel als Königstet/ vnnd sollen ihr solche Nahmen gebenhaben/ die Griechische Keyser/ wie Johan Raw in seiner Cosmographia in Beschreibũg deß Schweitzerlands von der Statt Basel glaubet/ Andere wollen also genent sey ein Königin/ weil sie nach Orts Gelegenheit an einem schönen Ort/ gleich als eine Königin schriete/ sodas Haupt der gantzen Welt vnder dem Flecken het erbawet/ der Meynung auch ist Hartman. Schedel. in seiner Schronick fol. mihi. 273. oder aber wegen der vielfältigen erlittenen Erdbidem/ quasi sine Base. Dem sey nun wie ihm wolle/ weil die Historici also dispenstren/ vnd nicht vberein stimmen/ vnnd ein jeder ihm selbsten ein Vrsprung deß Namens erwehlet/ will ich bey der ersten Meynung billich verharren/ daß sie von dem Basilisco den Nahmen habe/ dieweil die gemeine Außsag zu Basel nicht new/ sonder von den Alten Mündtlich von einem auff den andern fortgepflantzet/ dz sie auch noch den ort der Hülin Außländischen zeigen/ wie mir selbsten/ als ich alda verharret/ ist glaubhafftig demonstrirt worden/ zu dem weil die Statt bey ihrem volgemelten Zeichen vnd Wapen/ zween Basilisken führet/ so da den Schild mit ihren Füssen halten vnd beschützen.
Von dem Veneris Berg in der Provintz Deir.
GVilhelmus Neubrigensis im ersten Buch der Englischen Historien Ca. 38. erzehlet nachfolgende Geschicht. In der Provintz Deir nit weit von meinem Vatterlandt hat sich diese wunderbare Geschicht zugetragen/ welche ich von jugendt auff weiß. Es ist ein fleck etlich meilwegs vom Orientalischen Meer gelegen/ darbey die berümbte Wasser Vipsae ganant / auß welchem Flecken ein Bauwer zu seinem Freundt im nechsten Flecken wohnendt/ ihn zubesuchen gezogen/ vnd als er nit zu gar nüchter in eyteler Nacht widerumb nach Hauß verreysen wolte/ sihe da hat er in dem nechsten Berg/ welchen ich offt gesehen hab / vñ zwo oder drey Stadien von dem Dorff ligt liebliche stim̃e oder Sänger / vnd ein lustiges geloch gehört/ er verwundert sich wer doch an dem ort in solcher nacht mit so herrlichen Frewden/ der nacht ihre ruhe zerstört/ hat solches selbsten sehen wöllen/ vnd als er an der Seiten deß berges ein offene thür gesehen/ ist er hinzu getretten vnd hinein gesehen/ allda er ein schön weit vnd scheinbarlich Hauß gesehen/ so da gantz voll war von Mañ vnd Weibspersonen so da zu Tische sassen/ einer aber auß den Auffwarteren als er ihn gesehen an der Thür stehen/ hat ihm ein Becher bracht / welchen nach dem er ihn genom̃en/ hat er mit fleiß nicht wöllen
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