Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.trincken/ sondern hat ihn auß gegossen/ vnd den Becher behalten/ vnnd schnell darvon gerant/ vnd als sich ein tumult im Geloch wegen deß bechers erhub/ vnd im etliche nacheyleten/ ist er mit seinem schnellen pferdt darvon geritten vnnd mit seinem Raub sich in den Flecken begeben. Vnd ist solcher Becher von vnbekandter Materien einer seltzamen vnd ohngewönlicher Farb vnd Form/ Henrico dem alten König in Engellandt vor ein Geschanck offerirt worden/ vnd darnach der Königin Bruder David/ Königen von Schottlandt vberschicket worden/ vnnd viel Jahre in dem Schatze deß Königs behalten/ vnnd für etlichen Jahren König Henrico dem Zweyten so solches zusehen begeret/ widerumb von König Wilhelmo auß Schottlandt zugeschicket worden. Von dem Berg Veneris bey dem Nursiner See in Italia. LIn solcher Veneris Berg soll auch seyn in Italia bey dem Mursiner See/ wie da zusehen ist auß der 46. Epistel AEneae Syluii, allda die Venus oder Sibylla in einer Höle lebendig zu seyn vermeynet wird/ vnd ward alle Wochen in ein Schlange verwandlet/ vnd ward eine Wacht vmb die Höle herumm gehalten/ von wegen der Leut/ so da mit Beschwerungen vmbgehen/ solche abzuhalten/ wie da bezeuget Adrianus Romanus in Theatro Vrbium, pag. mihi 498. Das 13. Capit. Von dem Element deß Fewers. NAch dem wir hie nechst die vornembste Heymlichkeiten von dem Vrsprung/ Leben/ vnd Wesen der Veneris, auch anderer Nymphen vnd Geist-Menschen/ vermeldet/ auch darzu die grosse Wunderwerck der Bergen/ vnnd Hölen/ als in welchen solche Nymphen gewohnet / gesetzet/ wöllen wir fürbaß zu den vier Elementen schreiten/ vnd dern vortreffliche vberschwengliche Geheymnussen vnd Kräffte besehen. Von dem fewer vnd dessen eygenschafften.Was nun das vornembste vnnd Oberste Element deß Fewers belangendt/ Ist dessen Figur vnd Gestalt erstlich in acht zunehmen/ als welche gantz rundt/ vnnd durch die Bewegung deß Himmels mit der vndersten Sphaer deß Mondts herumb geführet wirdt/ steiget aber doch seiner Namr vnd Eygenschafft nach/ jederzeit in Gestalt einer dreyecketen Piramidalischen langen spitzen von vnden in die höhe/ vnd wird durch die Bewegung deß Himmels widerumm zu rück hinab getrieben. Seine Natur ist warm vnd trucken/ wie dargegen die Erden kalt vnd trucken / das wasser kalt vnd feucht/ vnd der Lufft seucht vnd warm. Es ist aber das Fewer gleichfals trincken/ sondern hat ihn auß gegossen/ vnd den Becher behalten/ vnnd schnell darvon gerant/ vñ als sich ein tumult im Geloch wegen deß bechers erhub/ vnd im etliche nacheyleten/ ist er mit seinem schnellen pferdt darvon geritten vnnd mit seinem Raub sich in den Flecken begeben. Vnd ist solcher Becher von vnbekandter Materien einer seltzamen vnd ohngewönlicher Farb vnd Form/ Henrico dem alten König in Engellandt vor ein Geschanck offerirt worden/ vnd darnach der Königin Bruder David/ Königen von Schottlandt vberschicket worden/ vnnd viel Jahre in dem Schatze deß Königs behalten/ vnnd für etlichen Jahren König Henrico dem Zweyten so solches zusehen begeret/ widerumb von König Wilhelmo auß Schottlandt zugeschicket worden. Von dem Berg Veneris bey dem Nursiner See in Italia. LIn solcher Veneris Berg soll auch seyn in Italia bey dem Mursiner See/ wie da zusehen ist auß der 46. Epistel AEneae Syluii, allda die Venus oder Sibylla in einer Höle lebendig zu seyn vermeynet wird/ vnd ward alle Wochen in ein Schlange verwandlet/ vnd ward eine Wacht vmb die Höle herum̃ gehalten/ von wegen der Leut/ so da mit Beschwerungen vmbgehen/ solche abzuhaltẽ/ wie da bezeuget Adrianus Romanus in Theatro Vrbium, pag. mihi 498. Das 13. Capit. Von dem Element deß Fewers. NAch dem wir hie nechst die vornembste Heymlichkeiten von dem Vrsprung/ Leben/ vnd Wesen der Veneris, auch anderer Nymphen vnd Geist-Menschen/ vermeldet/ auch darzu die grosse Wunderwerck der Bergen/ vnnd Hölen/ als in welchen solche Nymphen gewohnet / gesetzet/ wöllen wir fürbaß zu den vier Elemẽten schreitẽ/ vnd dern vortreffliche vberschwengliche Geheymnussen vnd Kräffte besehen. Von dem fewer vnd dessen eygenschafften.Was nun das vornembste vnnd Oberste Element deß Fewers belangendt/ Ist dessen Figur vnd Gestalt erstlich in acht zunehmen/ als welche gantz rundt/ vnnd durch die Bewegung deß Himmels mit der vndersten Sphaer deß Mondts herumb geführet wirdt/ steiget aber doch seiner Namr vnd Eygenschafft nach/ jederzeit in Gestalt einer dreyecketen Piramidalischen langen spitzen von vnden in die höhe/ vnd wird durch die Bewegung deß Himmels widerum̃ zu rück hinab getrieben. 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Vnd ist solcher Becher von vnbekandter Materien einer seltzamen vnd ohngewönlicher Farb vnd Form/ Henrico dem alten König in Engellandt vor ein Geschanck offerirt worden/ vnd darnach der Königin Bruder David/ Königen von Schottlandt vberschicket worden/ vnnd viel Jahre in dem Schatze deß Königs behalten/ vnnd für etlichen Jahren König Henrico dem Zweyten so solches zusehen begeret/ widerumb von König Wilhelmo auß Schottlandt zugeschicket worden.</p> <p>Von dem Berg Veneris bey dem Nursiner See in Italia.</p> <p>LIn solcher Veneris Berg soll auch seyn in Italia bey dem Mursiner See/ wie da zusehen ist auß der 46. Epistel AEneae Syluii, allda die Venus oder Sibylla in einer Höle lebendig zu seyn vermeynet wird/ vnd ward alle Wochen in ein Schlange verwandlet/ vnd ward eine Wacht vmb die Höle herum̃ gehalten/ von wegen der Leut/ so da mit Beschwerungen vmbgehen/ solche abzuhaltẽ/ wie da bezeuget Adrianus Romanus in Theatro Vrbium, pag. mihi 498.</p> <p>Das 13. 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trincken/ sondern hat ihn auß gegossen/ vnd den Becher behalten/ vnnd schnell darvon gerant/ vñ als sich ein tumult im Geloch wegen deß bechers erhub/ vnd im etliche nacheyleten/ ist er mit seinem schnellen pferdt darvon geritten vnnd mit seinem Raub sich in den Flecken begeben. Vnd ist solcher Becher von vnbekandter Materien einer seltzamen vnd ohngewönlicher Farb vnd Form/ Henrico dem alten König in Engellandt vor ein Geschanck offerirt worden/ vnd darnach der Königin Bruder David/ Königen von Schottlandt vberschicket worden/ vnnd viel Jahre in dem Schatze deß Königs behalten/ vnnd für etlichen Jahren König Henrico dem Zweyten so solches zusehen begeret/ widerumb von König Wilhelmo auß Schottlandt zugeschicket worden.
Von dem Berg Veneris bey dem Nursiner See in Italia.
LIn solcher Veneris Berg soll auch seyn in Italia bey dem Mursiner See/ wie da zusehen ist auß der 46. Epistel AEneae Syluii, allda die Venus oder Sibylla in einer Höle lebendig zu seyn vermeynet wird/ vnd ward alle Wochen in ein Schlange verwandlet/ vnd ward eine Wacht vmb die Höle herum̃ gehalten/ von wegen der Leut/ so da mit Beschwerungen vmbgehen/ solche abzuhaltẽ/ wie da bezeuget Adrianus Romanus in Theatro Vrbium, pag. mihi 498.
Das 13. Capit.
Von dem Element deß Fewers.
NAch dem wir hie nechst die vornembste Heymlichkeiten von dem Vrsprung/ Leben/ vnd Wesen der Veneris, auch anderer Nymphen vnd Geist-Menschen/ vermeldet/ auch darzu die grosse Wunderwerck der Bergen/ vnnd Hölen/ als in welchen solche Nymphen gewohnet / gesetzet/ wöllen wir fürbaß zu den vier Elemẽten schreitẽ/ vnd dern vortreffliche vberschwengliche Geheymnussen vnd Kräffte besehen.
Was nun das vornembste vnnd Oberste Element deß Fewers belangendt/ Ist dessen Figur vnd Gestalt erstlich in acht zunehmen/ als welche gantz rundt/ vnnd durch die Bewegung deß Himmels mit der vndersten Sphaer deß Mondts herumb geführet wirdt/ steiget aber doch seiner Namr vnd Eygenschafft nach/ jederzeit in Gestalt einer dreyecketen Piramidalischen langen spitzen von vnden in die höhe/ vnd wird durch die Bewegung deß Himmels widerum̃ zu rück hinab getrieben. Seine Natur ist warm vnd trucken/ wie dargegen die Erden kalt vnd trucken / das wasser kalt vnd feucht/ vnd der Lufft seucht vnd warm.
Von dem fewer vnd dessen eygenschafften. Es ist aber das Fewer gleichfals
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