Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.auch in den andern Elementen zubefinden/ als in der Erden/ welche wann sie auß gegraben wirt / rauchet in dem Wasser/ als in dem Brunnen/ vnd Wassern/ so es erwärmet/ auch in der tieffe deß Meers/ welche durch das Fewr vnd wärme verborgener weiß/ wenn es durch den Windt beweget/ erhitziget/ dämpffet vnd rauchet/ auch werden alle lebendige Thier vnd Creaturn durch die Wärme ernehret/ vnnd alles was lebet/ durch die jnnerliche angeborne Hitze/ in solchem Leben erhalten. Deß Obersten Fewers Eygenschafften aber sind/ das durch seine Wärme alle Dinge ernehret / gemehret vnd das Liecht mitgetheilet wirdt/ dargegen das vnderste Fewer/ seiner Eygenschafft nach alles verzehret/ vnd durch seine Finsternuß alles vnfruchtbar machet / vnd zu boden stü[unleserliches Material]tzet. Das oberste vnd Himmlische Fewer verjaget/ oder vertreibet die bösen Geister/ welche in der Finsternuß wohnen/ welches auch vnser durch das Holtz angezündtete Fewer verrichtet/ in dem es ein Simulachrum vnd Bildtnuß/ als ein vehiculum, vnd Impression, deß Obern Himmlischen Fewers in sich/ Bös[unleserliches Material] geister werden durch das fewer vertriebe.vermag. Gleich wie nun die Bösen Geister in ihrer Finsternuß so viel mehr Stärcke vnnd Kräffte vermögen/ Also haben auch die gute Geister vnd Engel deß Liechts/ von dem Liecht/ beydes zwar von dem Göttlichen Himmlischen/ wie dann auch der Sonnen/ als gleichfais von dem Fewer bey vns so viel mehr Krafft vnd Stärcke. Dannenher auch von den Alten jederzeit gebotten worden/ daß man in Verrichtung deß Gottesdienstes/ vnnd Gebets angezündtete Liechter haben vnd brauchen solte. Wie dann auch der Weyse Heydte Pythagoras befehlet/ daß man von GOTT ohne ein Liechte/ nicht reden solte/ welches auß nechstgesetzter Vr sache herrühret. Danennhero auch der Gebrauch entsprossen/ daß bey Begräbnuß der Todten/ damit die bösen Geister abgetrieben würden / Liechte angezündet/ auch biß nach Vollkommener Vollendung der Bestattung nicht gelöschet werden. Es ist aber auch das Fewer bey etlichen Völckern vor ein Gott gehalten/ mit. Göttlichen Ehren verchret/ vnd angebettet worden/ als von den Chaldeern/ vnnd Persen gelesen wirdt / wie dann auch der Patriarch Abraham/ nach dem sein Bruder Aram zu Vr in Chaldaea / (dieweil er das Feuwer nicht anbetten wöllen) in dasselbige geworffen/ vnnd verzehret / selbst auch als er von Gott auß dem gedachten Fewer/ wunderbarlich errettet/ derwegen auß Chaldaea an andere Ort beruffen worden. Vnderscheidt zwischen den Elenentarischen/ vnd vnserm gemeinen FewrDas Elementarische Fewr aber/ ist wegen seiner tenuitet/ vnd subtilig- auch in den andern Elementen zubefinden/ als in der Erden/ welche wañ sie auß gegraben wirt / rauchet in dem Wasser/ als in dem Brunnen/ vnd Wassern/ so es erwärmet/ auch in der tieffe deß Meers/ welche durch das Fewr vnd wärme verborgener weiß/ wenn es durch den Windt beweget/ erhitziget/ dämpffet vnd rauchet/ auch werden alle lebendige Thier vñ Creaturn durch die Wärme ernehret/ vnnd alles was lebet/ durch die jnnerliche angeborne Hitze/ in solchem Leben erhalten. Deß Obersten Fewers Eygenschafften aber sind/ das durch seine Wärme alle Dinge ernehret / gemehret vnd das Liecht mitgetheilet wirdt/ dargegen das vnderste Fewer/ seiner Eygenschafft nach alles verzehret/ vnd durch seine Finsternuß alles vnfruchtbar machet / vnd zu boden stü[unleserliches Material]tzet. Das oberste vnd Him̃lische Fewer verjaget/ oder vertreibet die bösen Geister/ welche in der Finsternuß wohnen/ welches auch vnser durch das Holtz angezündtete Fewer verrichtet/ in dem es ein Simulachrum vnd Bildtnuß/ als ein vehiculum, vnd Impression, deß Obern Himmlischen Fewers in sich/ Bös[unleserliches Material] geister werden durch das fewer vertriebè.vermag. Gleich wie nun die Bösen Geister in ihrer Finsternuß so viel mehr Stärcke vnnd Kräffte vermögen/ Also haben auch die gute Geister vnd Engel deß Liechts/ von dem Liecht/ beydes zwar von dem Göttlichen Himmlischen/ wie dann auch der Sonnen/ als gleichfais von dem Fewer bey vns so viel mehr Krafft vnd Stärcke. Dannenher auch von den Alten jederzeit gebotten worden/ daß man in Verrichtung deß Gottesdienstes/ vnnd Gebets angezündtete Liechter haben vnd brauchen solte. Wie dann auch der Weyse Heydte Pythagoras befehlet/ daß man von GOTT ohne ein Liechte/ nicht reden solte/ welches auß nechstgesetzter Vr sache herrühret. Danennhero auch der Gebrauch entsprossen/ daß bey Begräbnuß der Todten/ damit die bösen Geister abgetrieben würden / Liechte angezündet/ auch biß nach Vollkommener Vollendung der Bestattung nicht gelöschet werden. Es ist aber auch das Fewer bey etlichen Völckern vor ein Gott gehalten/ mit. Göttlichen Ehren verchret/ vnd angebettet worden/ als von den Chaldeern/ vnnd Persen gelesen wirdt / wie dann auch der Patriarch Abraham/ nach dem sein Bruder Aram zu Vr in Chaldaea / (dieweil er das Feuwer nicht anbetten wöllen) in dasselbige geworffen/ vnnd verzehret / selbst auch als er von Gott auß dem gedachten Fewer/ wunderbarlich errettet/ derwegen auß Chaldaea an andere Ort beruffen worden. 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Göttlichen Ehren verchret/ vnd angebettet worden/ als von den Chaldeern/ vnnd Persen gelesen wirdt / wie dann auch der Patriarch Abraham/ nach dem sein Bruder Aram zu Vr in Chaldaea / (dieweil er das Feuwer nicht anbetten wöllen) in dasselbige geworffen/ vnnd verzehret / selbst auch als er von Gott auß dem gedachten Fewer/ wunderbarlich errettet/ derwegen auß Chaldaea an andere Ort beruffen worden.</p> <p><note place="right">Vnderscheidt zwischen den Elenentarischen/ vnd vnserm gemeinen Fewr</note>Das Elementarische Fewr aber/ ist wegen seiner tenuitet/ vnd subtilig- </p> </div> </body> </text> </TEI> [492/0512]
auch in den andern Elementen zubefinden/ als in der Erden/ welche wañ sie auß gegraben wirt / rauchet in dem Wasser/ als in dem Brunnen/ vnd Wassern/ so es erwärmet/ auch in der tieffe deß Meers/ welche durch das Fewr vnd wärme verborgener weiß/ wenn es durch den Windt beweget/ erhitziget/ dämpffet vnd rauchet/ auch werden alle lebendige Thier vñ Creaturn durch die Wärme ernehret/ vnnd alles was lebet/ durch die jnnerliche angeborne Hitze/ in solchem Leben erhalten.
Deß Obersten Fewers Eygenschafften aber sind/ das durch seine Wärme alle Dinge ernehret / gemehret vnd das Liecht mitgetheilet wirdt/ dargegen das vnderste Fewer/ seiner Eygenschafft nach alles verzehret/ vnd durch seine Finsternuß alles vnfruchtbar machet / vnd zu boden stü_ tzet. Das oberste vnd Him̃lische Fewer verjaget/ oder vertreibet die bösen Geister/ welche in der Finsternuß wohnen/ welches auch vnser durch das Holtz angezündtete Fewer verrichtet/ in dem es ein Simulachrum vnd Bildtnuß/ als ein vehiculum, vnd Impression, deß Obern Himmlischen Fewers in sich/ vermag. Gleich wie nun die Bösen Geister in ihrer Finsternuß so viel mehr Stärcke vnnd Kräffte vermögen/ Also haben auch die gute Geister vnd Engel deß Liechts/ von dem Liecht/ beydes zwar von dem Göttlichen Himmlischen/ wie dann auch der Sonnen/ als gleichfais von dem Fewer bey vns so viel mehr Krafft vnd Stärcke.
Bös_ geister werden durch das fewer vertriebè. Dannenher auch von den Alten jederzeit gebotten worden/ daß man in Verrichtung deß Gottesdienstes/ vnnd Gebets angezündtete Liechter haben vnd brauchen solte. Wie dann auch der Weyse Heydte Pythagoras befehlet/ daß man von GOTT ohne ein Liechte/ nicht reden solte/ welches auß nechstgesetzter Vr sache herrühret. Danennhero auch der Gebrauch entsprossen/ daß bey Begräbnuß der Todten/ damit die bösen Geister abgetrieben würden / Liechte angezündet/ auch biß nach Vollkommener Vollendung der Bestattung nicht gelöschet werden.
Es ist aber auch das Fewer bey etlichen Völckern vor ein Gott gehalten/ mit. Göttlichen Ehren verchret/ vnd angebettet worden/ als von den Chaldeern/ vnnd Persen gelesen wirdt / wie dann auch der Patriarch Abraham/ nach dem sein Bruder Aram zu Vr in Chaldaea / (dieweil er das Feuwer nicht anbetten wöllen) in dasselbige geworffen/ vnnd verzehret / selbst auch als er von Gott auß dem gedachten Fewer/ wunderbarlich errettet/ derwegen auß Chaldaea an andere Ort beruffen worden.
Das Elementarische Fewr aber/ ist wegen seiner tenuitet/ vnd subtilig-
Vnderscheidt zwischen den Elenentarischen/ vnd vnserm gemeinen Fewr
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Zitationshilfe: | Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/512>, abgerufen am 18.06.2024. |