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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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ner geben/ also das diese Inseln in sonders Veneri den Nahmen geben.

Calua, die Glatzend.

Als die Teutschen vnnd Gallier Rom eingenommen im 360. Jahr/ jhrer Erbawung/ vnd noch allein dz Capitolium auffrecht/ die aber in der Besatzung keine Sehnen mehr hatten auff die Bogen/ vnd keine Seyler zu den Schlanckern/ beschohren sich die Weiber/ liessen auß jhren langen Haaren Fahnen machen/ darumb hernach dieser Venus ein Tempel auffgericht / vnd der Nahm gegeben.

A Lacedaemoniis fortasse didicerant Deos sibi ex euentis fingere, qui cum Messenios obsiderent, & illis furtim deceptis obsessorib. egressi ad diripiendam Lacedaemo nem concurrissent a Spartanis mulieribus fusi fugatiq; sunt. Cognitis autem hostium dolis lacedaemonii sequebantur. His Armatae mulieres obuiam longius exiuerunt, quae cum viros suos cernerent, parare se ad pugnam, quod putarent Messenios esse, corpora sua nudauerunt. At illi vxoribus cognitis & adspectu in libidinem concitati, sicut erantarmati, permisti sunt vtrinq; promiscue, ex quibus Parthenii nati sunt, propter hui[unleserliches Material] facti memoriam Veneri armatae aedem simulacrumq; posuerunt, quod tametsi ex causa turpi venit, tamen honestius videtur armatam Venerem consecrasse quam Caluam.

Gantz Güldin/ Güldin/ Silbern Fuß.

Die Poeten geben jhr Goldtgelb Haar/ vnd schöne Schencklein zu/ daß sie durch Köstlichkeit vnd lieblichen schein Silber vnd Goldt anzeigend.

Paphia.

Agapenor nach der Zerstöhrung Troiae ward durch vngestüm auff dem Wasser in Cypern geworffen/ kam gen Papho, bawet da der Venus ein Tempel/ diser Agapenor ein encklein Lycurgi, ein Sohn Aucei, seyn Tochter Laodice hat jr zu Tegea ein Tempel auffgericht / Etliche sagen Aorias habe Veneri diesen Tempel gebawet/ Tacitus sagt/ Vranus hab jhn auffgericht/ Cynara geweyhet/ die Göttin selbst/ als sie auß dem See geborn/ hab da jr Lagerstatt gesucht/ jhr Bildtnuß war kein Menschen Bild/ sonder ein halbe Säul/ die wie ein Nadel auffgespitzt/ vnnd das ein wunderlich Ding war/ so regnet es vmb sie herumb nit/ etliche geben jhr den Nahmen als Phormitus von den Krafftlosen wackenden worten der Buler/ wiewol dieselbige etwa so hell/ daß sie auch weyse Leut vbertutzlend.

Acrea, Ascrea.

In der Insel Cypro war auch ein Statt Caparsia geheissen/ darbey ein vorburg Acreum, geheissen/ auff demselben ein Tempel Veneris, dar-

ner geben/ also das diese Inseln in sonders Veneri den Nahmen geben.

Calua, die Glatzend.

Als die Teutschen vnnd Gallier Rom eingenommen im 360. Jahr/ jhrer Erbawung/ vnd noch allein dz Capitolium auffrecht/ die aber in der Besatzung keine Sehnen mehr hatten auff die Bogen/ vnd keine Seyler zu den Schlanckern/ beschohren sich die Weiber/ liessen auß jhren langen Haaren Fahnen machen/ darumb hernach dieser Venus ein Tempel auffgericht / vnd der Nahm gegeben.

A Lacedaemoniis fortasse didicerant Deos sibi ex euentis fingere, qui cum Messenios obsiderent, & illis furtim deceptis obsessorib. egressi ad diripiendam Lacedaemo nem cõcurrissent à Spartanis mulieribus fusi fugatiq; sunt. Cognitis autem hostium dolis lacedaemonii sequebantur. His Armatae mulieres obuiam longius exiuerunt, quae cum viros suos cernerent, parare se ad pugnam, quod putarent Messenios esse, corpora sua nudauerunt. At illi vxoribus cognitis & adspectu in libidinem concitati, sicut erantarmati, permisti sunt vtrinq; promiscue, ex quibus Parthenii nati sunt, propter hui[unleserliches Material] facti memoriam Veneri armatae aedem simulacrumq; posuerunt, quod tametsi ex causa turpi venit, tamen honestius videtur armatam Venerem consecrasse quam Caluam.

Gantz Güldin/ Güldin/ Silbern Fuß.

Die Poeten geben jhr Goldtgelb Haar/ vnd schöne Schencklein zu/ daß sie durch Köstlichkeit vnd lieblichen schein Silber vnd Goldt anzeigend.

Paphia.

Agapenor nach der Zerstöhrung Troiae ward durch vngestüm auff dem Wasser in Cypern geworffen/ kam gen Papho, bawet da der Venus ein Tempel/ diser Agapenor ein encklein Lycurgi, ein Sohn Aucei, seyn Tochter Laodice hat jr zu Tegea ein Tempel auffgericht / Etliche sagen Aorias habe Veneri diesen Tempel gebawet/ Tacitus sagt/ Vranus hab jhn auffgericht/ Cynara geweyhet/ die Göttin selbst/ als sie auß dem See geborn/ hab da jr Lagerstatt gesucht/ jhr Bildtnuß war kein Menschen Bild/ sonder ein halbe Säul/ die wie ein Nadel auffgespitzt/ vnnd das ein wunderlich Ding war/ so regnet es vmb sie herumb nit/ etliche geben jhr den Nahmen als Phormitus von den Krafftlosen wackenden worten der Buler/ wiewol dieselbige etwa so hell/ daß sie auch weyse Leut vbertutzlend.

Acrea, Ascrea.

In der Insel Cypro war auch ein Statt Caparsia geheissen/ darbey ein vorburg Acreum, geheissen/ auff demselben ein Tempel Veneris, dar-

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[513/0533] ner geben/ also das diese Inseln in sonders Veneri den Nahmen geben. Calua, die Glatzend. Als die Teutschen vnnd Gallier Rom eingenommen im 360. Jahr/ jhrer Erbawung/ vnd noch allein dz Capitolium auffrecht/ die aber in der Besatzung keine Sehnen mehr hatten auff die Bogen/ vnd keine Seyler zu den Schlanckern/ beschohren sich die Weiber/ liessen auß jhren langen Haaren Fahnen machen/ darumb hernach dieser Venus ein Tempel auffgericht / vnd der Nahm gegeben. A Lacedaemoniis fortasse didicerant Deos sibi ex euentis fingere, qui cum Messenios obsiderent, & illis furtim deceptis obsessorib. egressi ad diripiendam Lacedaemo nem cõcurrissent à Spartanis mulieribus fusi fugatiq; sunt. Cognitis autem hostium dolis lacedaemonii sequebantur. His Armatae mulieres obuiam longius exiuerunt, quae cum viros suos cernerent, parare se ad pugnam, quod putarent Messenios esse, corpora sua nudauerunt. At illi vxoribus cognitis & adspectu in libidinem concitati, sicut erantarmati, permisti sunt vtrinq; promiscue, ex quibus Parthenii nati sunt, propter hui_ facti memoriam Veneri armatae aedem simulacrumq; posuerunt, quod tametsi ex causa turpi venit, tamen honestius videtur armatam Venerem consecrasse quam Caluam. Gantz Güldin/ Güldin/ Silbern Fuß. Die Poeten geben jhr Goldtgelb Haar/ vnd schöne Schencklein zu/ daß sie durch Köstlichkeit vnd lieblichen schein Silber vnd Goldt anzeigend. Paphia. Agapenor nach der Zerstöhrung Troiae ward durch vngestüm auff dem Wasser in Cypern geworffen/ kam gen Papho, bawet da der Venus ein Tempel/ diser Agapenor ein encklein Lycurgi, ein Sohn Aucei, seyn Tochter Laodice hat jr zu Tegea ein Tempel auffgericht / Etliche sagen Aorias habe Veneri diesen Tempel gebawet/ Tacitus sagt/ Vranus hab jhn auffgericht/ Cynara geweyhet/ die Göttin selbst/ als sie auß dem See geborn/ hab da jr Lagerstatt gesucht/ jhr Bildtnuß war kein Menschen Bild/ sonder ein halbe Säul/ die wie ein Nadel auffgespitzt/ vnnd das ein wunderlich Ding war/ so regnet es vmb sie herumb nit/ etliche geben jhr den Nahmen als Phormitus von den Krafftlosen wackenden worten der Buler/ wiewol dieselbige etwa so hell/ daß sie auch weyse Leut vbertutzlend. Acrea, Ascrea. In der Insel Cypro war auch ein Statt Caparsia geheissen/ darbey ein vorburg Acreum, geheissen/ auff demselben ein Tempel Veneris, dar-

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/533>, abgerufen am 26.11.2024.