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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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rin/ welche die Hexen zu Ferrat nennen/ die weise Sibyllam/ so da in der zahl vnnd menge die Oberhandt hat/ sey die Herodias/ oder die Diana/ so da begeret anzurühren das Wasser deß Fluß Jordans/ an welchem Ort/ wie sie sagen/ sie sich versamlen/ vnd ob sie schon das auffs höchste vnnd offteste vnterstehet/ so ist sie doch nimmer zu mächtig/ solch Wasser anzurüren/ sondern der Fluß vertrocknet viel mehr/ darumb wirdt sie dermassen erzürnet/ daß/ so bald alles Heer von jhrem Angesicht sliehen muß/ sonsten würden sie so bald alle von jr erwürget. Die Vrsach aber/ warumb sie so hoch begeret/ solch Wasser anzurühren/ sagen sie/ sey diese/ dieweil wann sie solches köndte erlangen/ daß sie das Wasser anrühren möchte / würde sie ein mächtige Herrin der gantzen Welt/ vnd solches/ sasgen sie/ begebe sich alle Nacht/ darinn sie also in dem wütenden vnd ziehenden Heer zusammen kommen / nemlich/ zweymal in der Wocken/ darüber ein jeder Verständiger nach seiner Weißheit vrtheilen mag/ besehe hiervon Fr. Bartholomaeum Spineum in Malleo maleficarum, q. de strigib. c. 1.

Gleichfalls ist auch bey den alten Tempel Iouis Capitolini, oder Capitolium zu Rom. Heyden hoch berühmet gewesen der Tenpel deß Iouis Capitolini, zu Rom/ sonsten das Capitolium genannt/ welchen der König Tarquinius Priscus im Sabinischen Krieg zu bauwen/ sich verlobt/ vnd dessen Fundament zu legen angefangen/ Nach dem er vnter dessen Todes verfahren/ ist das Gebäw von Tarquinio Superbo auß dem Raub/ so er den Feinden in eroberung der Statt Pometia abgedrungen / vollführt/ Ist nachmals nach verfliessung vier hundert vnnd fünffzehen Jahren/ vnter dem Bürgermeister Ampt Scipionis vnnd Narboni durch Feuwersbrunst jämmerlich verdorben. Dieser Tempel wurde gemeiniglich das Capitolium genennet/ dieweil nemlich vnden in der Erden / als das Fundament gelegt/ eines Menschen Haupt gefunden/ vnnd dardurch die Herrschafft dieser Statt vber alle Länder angezeiget worden.

Deß gleichen herrliches vnnd berühmbtes Pantheun zu Rom. Gebäuw ist auch gewesen das Pantheum, oder der Tempel aller Götter zu Rom / so von M. Agrippa gantz in die ründe zierlich erbauwet/ auch nunmehr der H. Jungfrauwen Marien/ vnd allen Heiligen geweihet ist. Darinn sind diese Inscriptionen zu sehen:

Fornen am Eyngang:

M. Agrippa L. F. Cos. Tertium fecit.

Vnd etwas darunder:

Imper. Caes. L. Septimius Seuerus, Pius, Pertinax, Arabicus Adiabenicus, Parthicus, Maximus, Pon tif. Max. Trib. Pot. XI. Cos. III. pp. procos. &

Imper. Caes. M. Aurelius Antoninus, Pius, Felix, Aug. Trib. Potest. V. Cos. procos. Pantheon ve-

rin/ welche die Hexen zu Ferrat nennen/ die weise Sibyllam/ so da in der zahl vnnd menge die Oberhandt hat/ sey die Herodias/ oder die Diana/ so da begeret anzurühren das Wasser deß Fluß Jordans/ an welchem Ort/ wie sie sagen/ sie sich versamlen/ vnd ob sie schon das auffs höchste vnnd offteste vnterstehet/ so ist sie doch nimmer zu mächtig/ solch Wasser anzurüren/ sondern der Fluß vertrocknet viel mehr/ darumb wirdt sie dermassen erzürnet/ daß/ so bald alles Heer von jhrem Angesicht sliehen muß/ sonsten würden sie so bald alle von jr erwürget. Die Vrsach aber/ warumb sie so hoch begeret/ solch Wasser anzurühren/ sagen sie/ sey diese/ dieweil wann sie solches köndte erlangen/ daß sie das Wasser anrühren möchte / würde sie ein mächtige Herrin der gantzen Welt/ vñ solches/ sasgen sie/ begebe sich alle Nacht/ darinn sie also in dem wütenden vnd ziehenden Heer zusammen kommen / nemlich/ zweymal in der Wocken/ darüber ein jeder Verständiger nach seiner Weißheit vrtheilen mag/ besehe hiervon Fr. Bartholomaeum Spineum in Malleo maleficarum, q. de strigib. c. 1.

Gleichfalls ist auch bey den alten Tempel Iouis Capitolini, oder Capitolium zu Rom. Heyden hoch berühmet gewesen der Tẽpel deß Iouis Capitolini, zu Rom/ sonsten das Capitolium genannt/ welchen der König Tarquinius Priscus im Sabinischen Krieg zu bauwen/ sich verlobt/ vnd dessen Fundament zu legẽ angefangen/ Nach dem er vnter dessen Todes verfahren/ ist das Gebäw von Tarquinio Superbo auß dem Raub/ so er den Feinden in eroberung der Statt Pometia abgedrungen / vollführt/ Ist nachmals nach verfliessung vier hundert vnnd fünffzehen Jahren/ vnter dem Bürgermeister Ampt Scipionis vnnd Narboni durch Feuwersbrunst jämmerlich verdorben. Dieser Tempel wurde gemeiniglich das Capitolium genennet/ dieweil nemlich vnden in der Erden / als das Fundament gelegt/ eines Menschen Haupt gefunden/ vnnd dardurch die Herrschafft dieser Statt vber alle Länder angezeiget worden.

Deß gleichen herrliches vnnd berühmbtes Pantheũ zu Rom. Gebäuw ist auch gewesen das Pantheum, oder der Tempel aller Götter zu Rom / so von M. Agrippa gantz in die ründe zierlich erbauwet/ auch nunmehr der H. Jungfrauwen Marien/ vnd allen Heiligen geweihet ist. Darinn sind diese Inscriptionen zu sehen:

Fornen am Eyngang:

M. Agrippa L. F. Cos. Tertium fecit.

Vnd etwas darunder:

Imper. Caes. L. Septimius Seuerus, Pius, Pertinax, Arabicus Adiabenicus, Parthicus, Maximus, Pon tif. Max. Trib. Pot. XI. Cos. III. pp. procos. &

Imper. Caes. M. Aurelius Antoninus, Pius, Felix, Aug. Trib. Potest. V. Cos. procos. Pantheon ve-

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rin/ welche die Hexen zu Ferrat nennen/ die            weise Sibyllam/ so da in der zahl vnnd menge die Oberhandt hat/ sey die Herodias/ oder            die Diana/ so da begeret anzurühren das Wasser deß Fluß Jordans/ an welchem Ort/ wie            sie sagen/ sie sich versamlen/ vnd ob sie schon das auffs höchste vnnd offteste            vnterstehet/ so ist sie doch nimmer zu mächtig/ solch Wasser anzurüren/ sondern der            Fluß vertrocknet viel mehr/ darumb wirdt sie dermassen erzürnet/ daß/ so bald alles            Heer von jhrem Angesicht sliehen muß/ sonsten würden sie so bald alle von jr erwürget.            Die Vrsach aber/ warumb sie so hoch begeret/ solch Wasser anzurühren/ sagen sie/ sey            diese/ dieweil wann sie solches köndte erlangen/ daß sie das Wasser anrühren möchte /            würde sie ein mächtige Herrin der gantzen Welt/ vn&#x0303; solches/ sasgen sie/ begebe            sich alle Nacht/ darinn sie also in dem wütenden vnd ziehenden Heer zusammen kommen /            nemlich/ zweymal in der Wocken/ darüber ein jeder Verständiger nach seiner Weißheit            vrtheilen mag/ besehe hiervon Fr. Bartholomaeum Spineum in Malleo maleficarum, q. de            strigib. c. 1.</p>
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[570/0590] rin/ welche die Hexen zu Ferrat nennen/ die weise Sibyllam/ so da in der zahl vnnd menge die Oberhandt hat/ sey die Herodias/ oder die Diana/ so da begeret anzurühren das Wasser deß Fluß Jordans/ an welchem Ort/ wie sie sagen/ sie sich versamlen/ vnd ob sie schon das auffs höchste vnnd offteste vnterstehet/ so ist sie doch nimmer zu mächtig/ solch Wasser anzurüren/ sondern der Fluß vertrocknet viel mehr/ darumb wirdt sie dermassen erzürnet/ daß/ so bald alles Heer von jhrem Angesicht sliehen muß/ sonsten würden sie so bald alle von jr erwürget. Die Vrsach aber/ warumb sie so hoch begeret/ solch Wasser anzurühren/ sagen sie/ sey diese/ dieweil wann sie solches köndte erlangen/ daß sie das Wasser anrühren möchte / würde sie ein mächtige Herrin der gantzen Welt/ vñ solches/ sasgen sie/ begebe sich alle Nacht/ darinn sie also in dem wütenden vnd ziehenden Heer zusammen kommen / nemlich/ zweymal in der Wocken/ darüber ein jeder Verständiger nach seiner Weißheit vrtheilen mag/ besehe hiervon Fr. Bartholomaeum Spineum in Malleo maleficarum, q. de strigib. c. 1. Gleichfalls ist auch bey den alten Heyden hoch berühmet gewesen der Tẽpel deß Iouis Capitolini, zu Rom/ sonsten das Capitolium genannt/ welchen der König Tarquinius Priscus im Sabinischen Krieg zu bauwen/ sich verlobt/ vnd dessen Fundament zu legẽ angefangen/ Nach dem er vnter dessen Todes verfahren/ ist das Gebäw von Tarquinio Superbo auß dem Raub/ so er den Feinden in eroberung der Statt Pometia abgedrungen / vollführt/ Ist nachmals nach verfliessung vier hundert vnnd fünffzehen Jahren/ vnter dem Bürgermeister Ampt Scipionis vnnd Narboni durch Feuwersbrunst jämmerlich verdorben. Dieser Tempel wurde gemeiniglich das Capitolium genennet/ dieweil nemlich vnden in der Erden / als das Fundament gelegt/ eines Menschen Haupt gefunden/ vnnd dardurch die Herrschafft dieser Statt vber alle Länder angezeiget worden. Tempel Iouis Capitolini, oder Capitolium zu Rom. Deß gleichen herrliches vnnd berühmbtes Gebäuw ist auch gewesen das Pantheum, oder der Tempel aller Götter zu Rom / so von M. Agrippa gantz in die ründe zierlich erbauwet/ auch nunmehr der H. Jungfrauwen Marien/ vnd allen Heiligen geweihet ist. Darinn sind diese Inscriptionen zu sehen: Pantheũ zu Rom. Fornen am Eyngang: M. Agrippa L. F. Cos. Tertium fecit. Vnd etwas darunder: Imper. Caes. L. Septimius Seuerus, Pius, Pertinax, Arabicus Adiabenicus, Parthicus, Maximus, Pon tif. Max. Trib. Pot. XI. Cos. III. pp. procos. & Imper. Caes. M. Aurelius Antoninus, Pius, Felix, Aug. Trib. Potest. V. Cos. procos. Pantheon ve-

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/590>, abgerufen am 21.11.2024.