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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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hen/ gar nach dem Leben natürlich gemacht.

Vor dem Palatio hat es einen gewaltigen schönen Röhrkasten oder Springeten Brunnen/ mit herrlichen Glockenspeisen Bilder auch Marmelsteinen/ so da Wasser von jhnen geben / stehet also lustig an dem gewaltigen vnd grossen Platz in der Statt.

Last euch hinauff führen/ oben halb/ darunter die gemelte Statua stehen/ gleich wann man in die Teutsche Guardia gehet/ hat der Hertzog ein Lustgarten oben/ vnnd Wasserwerck hinauff in das hohe Gebäwrichten lassen/ daß es zuner wundern ist/ wie es müglich dahin zurichten/ wann jhr F. G. lustig ist/ so essen sie allda/ von wegen der guten kühlen Lufft/ hat nur ein kleines gänglein von seinem Pallast darzu herüber zugehn.

Von dannen gehet forth/ werdet jhr in ein langen Gang kommen/ so genannt Belueddere, da es alles von den Fürnembsten Statue vnd Contrafactura geziertist/ auff der seiten deß Saals/ oder Belue[unleserliches Material]er, hat der groß Hertzog Cosman der ander/ ein Capella bauwen lassen / darzu er auß seinem Palatio verborgen gehen kan/ die mit gewaltigen Alebastert Bilder gezieret/ sampt einem herrlichen Altar/ vnnd das Gewölb mit lautern Mutterberlen/ vber vnnd vber gezieret.

Vnter disem gang/ wann jr hinab kompt/ sehet jhr ein so gewaltiges Gebäw/ zu einer perspectiua, mit so gewaltingen Stulen vndersetzt/ darauff der Rath vnd Cantzley gehalten wird/ deß gleichen in gantz Italia nit zusehen ist.

Gehet also nach der alten Brück genand Ponte Vecchio, dieselbige Brück ist aller mit Kramläden bewohnet/ fleust ein Schiffreichs wasser dadurch/ genant die Arno.

So jr vber die alten Brück kommt/ so fragt nach dem Palatio genant la Pithi, das dann so ein gewaltiges vnd wolerbawts Palatio, mit lauter groffen Quaderstücken / vnd ist sehr hoch vnd groß/ ins vierecket gebawet/ mit einem viereckten Hoff/ mit Quaderstücken gepflastert.

Es seyn auch Königliche Zimmer darinnen auff das zierlichste zugericht jeder zeit.

Daran auch ein gewaltiger grosser Garten/ darinnen ein Walt von lauter Cypreßbäwmen / auch so von allerley Speisen/ vor die beste Vögel wechst/ darinnen jhr Fürstl. Gn. zun zeiten jre Wollnst vollnbringt/ es sein auch von allerley lieblichen Früchten vnd gewächs / so man erdencken kan/ auch bleibt der meiste Theil deß Garten jmmerzu grün.

Auch fein darinnen gewaltige fontanen oder Röhrkasten mitherrlichen Statue, so kan der Hertzog vber einen Gang/ von dannen biß in sein anders Palatio, da er dann Hoff helt/ daß jhn niemand sehen kan/ gehen.

Gehet also wider zurück nach der Brück genannt Ponte nouo, die da

hen/ gar nach dem Leben natürlich gemacht.

Vor dem Palatio hat es einen gewaltigen schönen Röhrkasten oder Springeten Brunnen/ mit herrlichen Glockenspeisen Bilder auch Marmelsteinen/ so da Wasser von jhnen geben / stehet also lustig an dem gewaltigen vnd grossen Platz in der Statt.

Last euch hinauff führen/ oben halb/ darunter die gemelte Statua stehen/ gleich wann man in die Teutsche Guardia gehet/ hat der Hertzog ein Lustgarten oben/ vnnd Wasserwerck hinauff in das hohe Gebäwrichten lassen/ daß es zuner wundern ist/ wie es müglich dahin zurichten/ wann jhr F. G. lustig ist/ so essen sie allda/ von wegen der guten kühlen Lufft/ hat nur ein kleines gänglein von seinem Pallast darzu herüber zugehn.

Von dannen gehet forth/ werdet jhr in ein langen Gang kommen/ so genannt Belueddere, da es alles von den Fürnembsten Statue vnd Contrafactura geziertist/ auff der seiten deß Saals/ oder Belue[unleserliches Material]er, hat der groß Hertzog Cosman der ander/ ein Capella bauwen lassen / darzu er auß seinem Palatio verborgen gehen kan/ die mit gewaltigen Alebastert Bilder gezieret/ sampt einem herrlichen Altar/ vnnd das Gewölb mit lautern Mutterberlen/ vber vnnd vber gezieret.

Vnter disem gang/ wann jr hinab kompt/ sehet jhr ein so gewaltiges Gebäw/ zu einer perspectiua, mit so gewaltingen Stulen vndersetzt/ darauff der Rath vnd Cantzley gehalten wird/ deß gleichen in gantz Italia nit zusehen ist.

Gehet also nach der alten Brück genand Ponte Vecchio, dieselbige Brück ist aller mit Kramläden bewohnet/ fleust ein Schiffreichs wasser dadurch/ genant die Arno.

So jr vber die alten Brück kom̃t/ so fragt nach dem Palatio genant la Pithi, das dann so ein gewaltiges vñ wolerbawts Palatio, mit lauter groffen Quaderstücken / vnd ist sehr hoch vnd groß/ ins vierecket gebawet/ mit einem viereckten Hoff/ mit Quaderstücken gepflastert.

Es seyn auch Königliche Zim̃er darinnen auff das zierlichste zugericht jeder zeit.

Daran auch ein gewaltiger grosser Garten/ darinnen ein Walt von lauter Cypreßbäwmen / auch so von allerley Speisen/ vor die beste Vögel wechst/ darinnen jhr Fürstl. Gn. zun zeiten jre Wollnst vollnbringt/ es sein auch von allerley lieblichen Früchten vnd gewächs / so man erdencken kan/ auch bleibt der meiste Theil deß Garten jmmerzu grün.

Auch fein dariñen gewaltige fontanen oder Röhrkasten mitherrlichẽ Statue, so kan der Hertzog vber einen Gang/ von dannen biß in sein anders Palatio, da er dann Hoff helt/ daß jhn niemand sehen kan/ gehen.

Gehet also wider zurück nach der Brück genannt Ponte nouo, die da

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[589/0609] hen/ gar nach dem Leben natürlich gemacht. Vor dem Palatio hat es einen gewaltigen schönen Röhrkasten oder Springeten Brunnen/ mit herrlichen Glockenspeisen Bilder auch Marmelsteinen/ so da Wasser von jhnen geben / stehet also lustig an dem gewaltigen vnd grossen Platz in der Statt. Last euch hinauff führen/ oben halb/ darunter die gemelte Statua stehen/ gleich wann man in die Teutsche Guardia gehet/ hat der Hertzog ein Lustgarten oben/ vnnd Wasserwerck hinauff in das hohe Gebäwrichten lassen/ daß es zuner wundern ist/ wie es müglich dahin zurichten/ wann jhr F. G. lustig ist/ so essen sie allda/ von wegen der guten kühlen Lufft/ hat nur ein kleines gänglein von seinem Pallast darzu herüber zugehn. Von dannen gehet forth/ werdet jhr in ein langen Gang kommen/ so genannt Belueddere, da es alles von den Fürnembsten Statue vnd Contrafactura geziertist/ auff der seiten deß Saals/ oder Belue_ er, hat der groß Hertzog Cosman der ander/ ein Capella bauwen lassen / darzu er auß seinem Palatio verborgen gehen kan/ die mit gewaltigen Alebastert Bilder gezieret/ sampt einem herrlichen Altar/ vnnd das Gewölb mit lautern Mutterberlen/ vber vnnd vber gezieret. Vnter disem gang/ wann jr hinab kompt/ sehet jhr ein so gewaltiges Gebäw/ zu einer perspectiua, mit so gewaltingen Stulen vndersetzt/ darauff der Rath vnd Cantzley gehalten wird/ deß gleichen in gantz Italia nit zusehen ist. Gehet also nach der alten Brück genand Ponte Vecchio, dieselbige Brück ist aller mit Kramläden bewohnet/ fleust ein Schiffreichs wasser dadurch/ genant die Arno. So jr vber die alten Brück kom̃t/ so fragt nach dem Palatio genant la Pithi, das dann so ein gewaltiges vñ wolerbawts Palatio, mit lauter groffen Quaderstücken / vnd ist sehr hoch vnd groß/ ins vierecket gebawet/ mit einem viereckten Hoff/ mit Quaderstücken gepflastert. Es seyn auch Königliche Zim̃er darinnen auff das zierlichste zugericht jeder zeit. Daran auch ein gewaltiger grosser Garten/ darinnen ein Walt von lauter Cypreßbäwmen / auch so von allerley Speisen/ vor die beste Vögel wechst/ darinnen jhr Fürstl. Gn. zun zeiten jre Wollnst vollnbringt/ es sein auch von allerley lieblichen Früchten vnd gewächs / so man erdencken kan/ auch bleibt der meiste Theil deß Garten jmmerzu grün. Auch fein dariñen gewaltige fontanen oder Röhrkasten mitherrlichẽ Statue, so kan der Hertzog vber einen Gang/ von dannen biß in sein anders Palatio, da er dann Hoff helt/ daß jhn niemand sehen kan/ gehen. Gehet also wider zurück nach der Brück genannt Ponte nouo, die da

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/609>, abgerufen am 22.11.2024.