Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.herrlichen Epitaphio von Marmelsteinen/ vnnd auch Albastert/ deßgleichen nicht viel gesehen worden. Auch in gleichem ist es ein wol geziertes Chor/ mit viel gewaltigen schönen Begräbnussen. So ist dieses gewaltig Gebäw mit fünff runden Capellen gebauwet/ wie die Tempel zuvergleichen rundt/ wie die auch auff S. Marco/ in Venedig/ alle mit Bley bedeckt. S. Justina. EIn gewaltiges Kloster/ Benedictiner Ordens/ welches erst nach der Schlacht wider den Erbfeindt erhalten worden auff S. Justina tag beschehen/ angefangen zu Ehren erbauwet. Dieses Kloster hat ein gewaltiges Eynkommen/ vnnd alle Wochen 2. tage wirdt den Armen ein grosse Eleemosyna vmb Gottes willen außgetheilet/ von Wein vnnd Brot/ so viel jr dahin kommen. S. Dominico. DAs auch ein gewaltigs schönes Kloster ist/ mit herrlichen Epitaphien/ oder Begräbnussen/ hat auch ein gewaltiges Eynkommen/ da man auch wochentlich groß allmosen thut geben/ dabey ist ein gewaltiges Palatium/ gleich vor dem Kloster heraussen vor der grossen Porta/ darinnen jhr auch herrliche Sachen zu sehen habt/ von lustigen Zimmern / die wol geziert mit herrlichen Stratue, vnd einen lustigen Garten/ darinnen jederman an Feyrtagen spielen mag/ mit dem Pallen/ oder andere Kurtzweil. Das 32. Cap. Von Eigenschafften der Wasser vnd Fisch in Indien/ vnnd wie sie pflegen zu fischen. EHe wir die Natur vnnd Eigenschafft der Fische in Indien erzehlen/ achten wir nicht vngereimpt seyn/ wann wir von den Wassern vnnd deren Natur etwas vorher werden gehen lassen. Es ist aber allda/ wie durch die gantze Welt/ kein grössers vnd vornemmers/ als der Oceanus/ oder das grosse Meer/ dann die gantze Erden / es seyen gleich Insuln oder vest Landt/ so von Wassern abgetheilet werden/ thut allein der Oceanus/ sintemal in India noch kein mittelländisch Meer erfunden worden/ wie in Europa/ Asia vnd Africa/ in welche theil der Welt etliche Arm auß dem grossen Oceano steigen/ vnnd für sich selbst See oder Meer machen/ die nachmals jre Namen vberkommen von den Landtschafften/ daran sie grentzen: Alle solche See nun vereinigen sich an jrem end mit dem Oceano/ in der Straß/ oder Enge Gribaltar/ welche die Alten Herculis Columnas nennen. Das rothe Meer aber ist von den herrlichen Epitaphio von Marmelsteinen/ vnnd auch Albastert/ deßgleichen nicht viel gesehen worden. Auch in gleichem ist es ein wol geziertes Chor/ mit viel gewaltigen schönen Begräbnussen. So ist dieses gewaltig Gebäw mit fünff runden Capellen gebauwet/ wie die Tempel zuvergleichen rundt/ wie die auch auff S. Marco/ in Venedig/ alle mit Bley bedeckt. S. Justina. EIn gewaltiges Kloster/ Benedictiner Ordens/ welches erst nach der Schlacht wider den Erbfeindt erhalten worden auff S. Justina tag beschehen/ angefangen zu Ehren erbauwet. Dieses Kloster hat ein gewaltiges Eynkommen/ vnnd alle Wochen 2. tage wirdt den Armen ein grosse Eleemosyna vmb Gottes willen außgetheilet/ von Wein vnnd Brot/ so viel jr dahin kommen. S. Dominico. DAs auch ein gewaltigs schönes Kloster ist/ mit herrlichen Epitaphien/ oder Begräbnussen/ hat auch ein gewaltiges Eynkommen/ da man auch wochentlich groß allmosen thut geben/ dabey ist ein gewaltiges Palatium/ gleich vor dem Kloster heraussen vor der grossen Porta/ darinnen jhr auch herrliche Sachen zu sehen habt/ von lustigen Zimmern / die wol geziert mit herrlichen Stratue, vnd einen lustigen Garten/ darinnẽ jederman an Feyrtagen spielen mag/ mit dem Pallen/ oder andere Kurtzweil. Das 32. Cap. Von Eigenschafften der Wasser vnd Fisch in Indien/ vnnd wie sie pflegen zu fischen. EHe wir die Natur vnnd Eigenschafft der Fische in Indien erzehlen/ achten wir nicht vngereimpt seyn/ wañ wir von den Wassern vnnd deren Natur etwas vorher werden gehen lassen. Es ist aber allda/ wie durch die gantze Welt/ kein grössers vnd vornem̃ers/ als der Oceanus/ oder das grosse Meer/ dañ die gantze Erden / es seyen gleich Insuln oder vest Landt/ so von Wassern abgetheilet werden/ thut allein der Oceanus/ sintemal in India noch kein mittelländisch Meer erfunden worden/ wie in Europa/ Asia vnd Africa/ in welche theil der Welt etliche Arm auß dem grossen Oceano steigen/ vnnd für sich selbst See oder Meer machen/ die nachmals jre Namen vberkommen von den Landtschafften/ daran sie grentzen: Alle solche See nun vereinigen sich an jrem end mit dem Oceano/ in der Straß/ oder Enge Gribaltar/ welche die Alten Herculis Columnas nennen. Das rothe Meer aber ist von den <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0656" n="636"/> herrlichen Epitaphio von Marmelsteinen/ vnnd auch Albastert/ deßgleichen nicht viel gesehen worden. Auch in gleichem ist es ein wol geziertes Chor/ mit viel gewaltigen schönen Begräbnussen.</p> <p>So ist dieses gewaltig Gebäw mit fünff runden Capellen gebauwet/ wie die Tempel zuvergleichen rundt/ wie die auch auff S. Marco/ in Venedig/ alle mit Bley bedeckt.</p> <p>S. Justina.</p> <p>EIn gewaltiges Kloster/ Benedictiner Ordens/ welches erst nach der Schlacht wider den Erbfeindt erhalten worden auff S. Justina tag beschehen/ angefangen zu Ehren erbauwet.</p> <p>Dieses Kloster hat ein gewaltiges Eynkommen/ vnnd alle Wochen 2. tage wirdt den Armen ein grosse Eleemosyna vmb Gottes willen außgetheilet/ von Wein vnnd Brot/ so viel jr dahin kommen.</p> <p>S. Dominico.</p> <p>DAs auch ein gewaltigs schönes Kloster ist/ mit herrlichen Epitaphien/ oder Begräbnussen/ hat auch ein gewaltiges Eynkommen/ da man auch wochentlich groß allmosen thut geben/ dabey ist ein gewaltiges Palatium/ gleich vor dem Kloster heraussen vor der grossen Porta/ darinnen jhr auch herrliche Sachen zu sehen habt/ von lustigen Zimmern / die wol geziert mit herrlichen Stratue, vnd einen lustigen Garten/ darinnẽ jederman an Feyrtagen spielen mag/ mit dem Pallen/ oder andere Kurtzweil.</p> <p>Das 32. Cap.</p> <p>Von Eigenschafften der Wasser vnd Fisch in Indien/ vnnd wie sie pflegen zu fischen.</p> <p>EHe wir die Natur vnnd Eigenschafft der Fische in Indien erzehlen/ achten wir nicht vngereimpt seyn/ wañ wir von den Wassern vnnd deren Natur etwas vorher werden gehen lassen. Es ist aber allda/ wie durch die gantze Welt/ kein grössers vnd vornem̃ers/ als der Oceanus/ oder das grosse Meer/ dañ die gantze Erden / es seyen gleich Insuln oder vest Landt/ so von Wassern abgetheilet werden/ thut allein der Oceanus/ sintemal in India noch kein mittelländisch Meer erfunden worden/ wie in Europa/ Asia vnd Africa/ in welche theil der Welt etliche Arm auß dem grossen Oceano steigen/ vnnd für sich selbst See oder Meer machen/ die nachmals jre Namen vberkommen von den Landtschafften/ daran sie grentzen: Alle solche See nun vereinigen sich an jrem end mit dem Oceano/ in der Straß/ oder Enge Gribaltar/ welche die Alten Herculis Columnas nennen. Das rothe Meer aber ist von den </p> </div> </body> </text> </TEI> [636/0656]
herrlichen Epitaphio von Marmelsteinen/ vnnd auch Albastert/ deßgleichen nicht viel gesehen worden. Auch in gleichem ist es ein wol geziertes Chor/ mit viel gewaltigen schönen Begräbnussen.
So ist dieses gewaltig Gebäw mit fünff runden Capellen gebauwet/ wie die Tempel zuvergleichen rundt/ wie die auch auff S. Marco/ in Venedig/ alle mit Bley bedeckt.
S. Justina.
EIn gewaltiges Kloster/ Benedictiner Ordens/ welches erst nach der Schlacht wider den Erbfeindt erhalten worden auff S. Justina tag beschehen/ angefangen zu Ehren erbauwet.
Dieses Kloster hat ein gewaltiges Eynkommen/ vnnd alle Wochen 2. tage wirdt den Armen ein grosse Eleemosyna vmb Gottes willen außgetheilet/ von Wein vnnd Brot/ so viel jr dahin kommen.
S. Dominico.
DAs auch ein gewaltigs schönes Kloster ist/ mit herrlichen Epitaphien/ oder Begräbnussen/ hat auch ein gewaltiges Eynkommen/ da man auch wochentlich groß allmosen thut geben/ dabey ist ein gewaltiges Palatium/ gleich vor dem Kloster heraussen vor der grossen Porta/ darinnen jhr auch herrliche Sachen zu sehen habt/ von lustigen Zimmern / die wol geziert mit herrlichen Stratue, vnd einen lustigen Garten/ darinnẽ jederman an Feyrtagen spielen mag/ mit dem Pallen/ oder andere Kurtzweil.
Das 32. Cap.
Von Eigenschafften der Wasser vnd Fisch in Indien/ vnnd wie sie pflegen zu fischen.
EHe wir die Natur vnnd Eigenschafft der Fische in Indien erzehlen/ achten wir nicht vngereimpt seyn/ wañ wir von den Wassern vnnd deren Natur etwas vorher werden gehen lassen. Es ist aber allda/ wie durch die gantze Welt/ kein grössers vnd vornem̃ers/ als der Oceanus/ oder das grosse Meer/ dañ die gantze Erden / es seyen gleich Insuln oder vest Landt/ so von Wassern abgetheilet werden/ thut allein der Oceanus/ sintemal in India noch kein mittelländisch Meer erfunden worden/ wie in Europa/ Asia vnd Africa/ in welche theil der Welt etliche Arm auß dem grossen Oceano steigen/ vnnd für sich selbst See oder Meer machen/ die nachmals jre Namen vberkommen von den Landtschafften/ daran sie grentzen: Alle solche See nun vereinigen sich an jrem end mit dem Oceano/ in der Straß/ oder Enge Gribaltar/ welche die Alten Herculis Columnas nennen. Das rothe Meer aber ist von den
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