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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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sehr schön vnd weit/ vnd werden da vber die 20000. Häuser gezehlet/ vnder welchen nit allein der fürnehmen vnnd grossen Herrn/ sondern auch der gemeinen Bürger Häuser auffs köstlichste erbawet. Auch entspringen an den Vfern hin vnd wider viel gute Brunnen / welche zum täglichen Gebrauch durch Röhren in die Statt geleitet werden. Beneben diesem ist die Statt Lyßbona fürnemblich sieben köstlicher Gebäwdt halben hochberühmet/ als durch welche sie vor andern geziehret. Das erste ist die Kirche/ oder Tempel der Barmhertzigkeit/ welcher allenthalben/ mit Quaderstücken auff das herrlichste erbawet. Die jenigen aber/ so demselben vorgesetzet/ werden die Brüder der Barmhertzigkeit genennet/ dann sie den Schatz/ welcher von Frommer Gottsförschtiger Leuthe Almosen gesamlet wirdt/ trewlich verwalten/ darauß denn jährlich den armen dürfftigen vber die 24000. Ducaten außgetheilet werden. Das ander Gebäwe/ ist in aller Heyligen Nahmen erbawet/ vnd für alle arme/ Krancke/ vnd schwache Leute geordnet. Das dritte ist von Petro Königs Johannis deß ersten Son auß dem gemeinen Gut erbawet/ damit die frembten / sonderlich aber deß Königs Gesandten daselbst einkehren möchten. Das vierdte ist König Johannis deß dritten/ ewiges lobes würdig/ welches nicht allein der Statt Lyßbone / sondern auch deß gantzen Königreichs Portugall Kornkasten mag genennet werden Hinder demselben stehet das newe Rathhauß gegen dem Meere/ welches billich seiner Schönheit halben mag für das fünffte gezehlet werden. Das sechste ist ein vberauß wunderbarlich Gebäw/ welches von dem Raub/ so sie vielen Völckern vnnd Königen abgeiaget / voll ist/ vnd dieweil in demselben auch die Indianische Sachen verhandelt werden / wirdt es von dem gemeinen Mann das Indianische Hauß genennet. Das siebende ist das Zeughauß/ darinn allerley was zum Krieg nothwendig/ vberflüssig gefunden wird. Gegen dem Meer zu hat diese Statt zwey vnd zwantzig Thor/ gegen dem Landt sechszehen/ wie auch vmb die Mauren sieben vnnd siebentzig starcker Thürn/ vnd fünff vnd zwantzig Pfarrkirchen. Es werden auch in dieser Statt sonderlich viel Wahren auß den Orientalischen Indien / Mohrenlandt/ Brasilien/ Madera/ vnd andern ferrnern entlegenen Insuln/ vnd hat zu solchen Schiffarthen/ dardurch gemeldte Wahren zugeführet worden/ Henrich/ Königs Eduardi Bruder/ welcher zum ersten auff dem Meer zu vnbekandten Insuln vnd Ländern geschiffet/ vnd zu der Insul Madera kommen/ so damahls gantz ödt gelegen/ doch einen Fruchtbaren köstlichen Boden hat/ zu allen Früchten/ wie dann der beste Zucker darinnen wächset/ welcher in allen Ländern zufinden. Deßgleichen ist er auch zu den Ca-

sehr schön vnd weit/ vnd werden da vber die 20000. Häuser gezehlet/ vnder welchen nit allein der fürnehmen vnnd grossen Herrn/ sondern auch der gemeinen Bürger Häuser auffs köstlichste erbawet. Auch entspringen an den Vfern hin vnd wider viel gute Brunnen / welche zum täglichen Gebrauch durch Röhren in die Statt geleitet werden. Beneben diesem ist die Statt Lyßbona fürnemblich sieben köstlicher Gebäwdt halben hochberühmet/ als durch welche sie vor andern geziehret. Das erste ist die Kirche/ oder Tempel der Barmhertzigkeit/ welcher allenthalben/ mit Quaderstücken auff das herrlichste erbawet. Die jenigen aber/ so demselben vorgesetzet/ werden die Brüder der Barmhertzigkeit genennet/ dann sie den Schatz/ welcher von Frommer Gottsförschtiger Leuthe Almosen gesamlet wirdt/ trewlich verwalten/ darauß denn jährlich den armen dürfftigen vber die 24000. Ducaten außgetheilet werden. Das ander Gebäwe/ ist in aller Heyligen Nahmen erbawet/ vnd für alle arme/ Krancke/ vnd schwache Leute geordnet. Das dritte ist von Petro Königs Johannis deß ersten Son auß dem gemeinen Gut erbawet/ damit die frembten / sonderlich aber deß Königs Gesandten daselbst einkehren möchten. Das vierdte ist König Johannis deß dritten/ ewiges lobes würdig/ welches nicht allein der Statt Lyßbone / sondern auch deß gantzen Königreichs Portugall Kornkasten mag genennet werden Hinder demselben stehet das newe Rathhauß gegen dem Meere/ welches billich seiner Schönheit halben mag für das fünffte gezehlet werdẽ. Das sechste ist ein vberauß wunderbarlich Gebäw/ welches von dem Raub/ so sie vielen Völckern vnnd Königen abgeiaget / voll ist/ vnd dieweil in demselben auch die Indianische Sachen verhandelt werden / wirdt es von dem gemeinen Mann das Indianische Hauß genennet. Das siebende ist das Zeughauß/ darinn allerley was zum Krieg nothwendig/ vberflüssig gefunden wird. Gegen dem Meer zu hat diese Statt zwey vnd zwantzig Thor/ gegen dem Landt sechszehen/ wie auch vmb die Mauren sieben vnnd siebentzig starcker Thürn/ vnd fünff vnd zwantzig Pfarrkirchen. Es werden auch in dieser Statt sonderlich viel Wahren auß den Orientalischen Indien / Mohrenlandt/ Brasilien/ Madera/ vnd andern ferrnern entlegenen Insuln/ vnd hat zu solchen Schiffarthen/ dardurch gemeldte Wahren zugeführet worden/ Henrich/ Königs Eduardi Bruder/ welcher zum ersten auff dem Meer zu vnbekandten Insuln vnd Ländern geschiffet/ vnd zu der Insul Madera kommen/ so damahls gantz ödt gelegen/ doch einen Fruchtbaren köstlichen Boden hat/ zu allen Früchten/ wie dañ der beste Zucker darinnen wächset/ welcher in allen Ländern zufinden. Deßgleichen ist er auch zu den Ca-

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sehr schön vnd weit/ vnd werden da vber die 20000. Häuser gezehlet/ vnder welchen nit            allein der fürnehmen vnnd grossen Herrn/ sondern auch der gemeinen Bürger Häuser auffs            köstlichste erbawet. Auch entspringen an den Vfern hin vnd wider viel gute Brunnen /            welche zum täglichen Gebrauch durch Röhren in die Statt geleitet werden. Beneben diesem            ist die Statt Lyßbona fürnemblich sieben köstlicher Gebäwdt halben hochberühmet/ als            durch welche sie vor andern geziehret. Das erste ist die Kirche/ oder Tempel der            Barmhertzigkeit/ welcher allenthalben/ mit Quaderstücken auff das herrlichste erbawet.            Die jenigen aber/ so demselben vorgesetzet/ werden die Brüder der Barmhertzigkeit            genennet/ dann sie den Schatz/ welcher von Frommer Gottsförschtiger Leuthe Almosen            gesamlet wirdt/ trewlich verwalten/ darauß denn jährlich den armen dürfftigen vber die            24000. Ducaten außgetheilet werden. Das ander Gebäwe/ ist in aller Heyligen Nahmen            erbawet/ vnd für alle arme/ Krancke/ vnd schwache Leute geordnet. Das dritte ist von            Petro Königs Johannis deß ersten Son auß dem gemeinen Gut erbawet/ damit die frembten /            sonderlich aber deß Königs Gesandten daselbst einkehren möchten. Das vierdte ist König            Johannis deß dritten/ ewiges lobes würdig/ welches nicht allein der Statt Lyßbone /            sondern auch deß gantzen Königreichs Portugall Kornkasten mag genennet werden Hinder            demselben stehet das newe Rathhauß gegen dem Meere/ welches billich seiner Schönheit            halben mag für das fünffte gezehlet werde&#x0303;. Das sechste ist ein vberauß            wunderbarlich Gebäw/ welches von dem Raub/ so sie vielen Völckern vnnd Königen abgeiaget           / voll ist/ vnd dieweil in demselben auch die Indianische Sachen verhandelt werden /            wirdt es von dem gemeinen Mann das Indianische Hauß genennet. Das siebende ist das            Zeughauß/ darinn allerley was zum Krieg nothwendig/ vberflüssig gefunden wird. Gegen dem            Meer zu hat diese Statt zwey vnd zwantzig Thor/ gegen dem Landt sechszehen/ wie auch vmb            die Mauren sieben vnnd siebentzig starcker Thürn/ vnd fünff vnd zwantzig Pfarrkirchen. Es            werden auch in dieser Statt sonderlich viel Wahren auß den Orientalischen Indien /            Mohrenlandt/ Brasilien/ Madera/ vnd andern ferrnern entlegenen Insuln/ vnd hat zu            solchen Schiffarthen/ dardurch gemeldte Wahren zugeführet worden/ Henrich/ Königs            Eduardi Bruder/ welcher zum ersten auff dem Meer zu vnbekandten Insuln vnd Ländern            geschiffet/ vnd zu der Insul Madera kommen/ so damahls gantz ödt gelegen/ doch einen            Fruchtbaren köstlichen Boden hat/ zu allen Früchten/ wie dan&#x0303; der beste Zucker            darinnen wächset/ welcher in allen Ländern zufinden. Deßgleichen ist er auch zu den Ca-
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[53/0073] sehr schön vnd weit/ vnd werden da vber die 20000. Häuser gezehlet/ vnder welchen nit allein der fürnehmen vnnd grossen Herrn/ sondern auch der gemeinen Bürger Häuser auffs köstlichste erbawet. Auch entspringen an den Vfern hin vnd wider viel gute Brunnen / welche zum täglichen Gebrauch durch Röhren in die Statt geleitet werden. Beneben diesem ist die Statt Lyßbona fürnemblich sieben köstlicher Gebäwdt halben hochberühmet/ als durch welche sie vor andern geziehret. Das erste ist die Kirche/ oder Tempel der Barmhertzigkeit/ welcher allenthalben/ mit Quaderstücken auff das herrlichste erbawet. Die jenigen aber/ so demselben vorgesetzet/ werden die Brüder der Barmhertzigkeit genennet/ dann sie den Schatz/ welcher von Frommer Gottsförschtiger Leuthe Almosen gesamlet wirdt/ trewlich verwalten/ darauß denn jährlich den armen dürfftigen vber die 24000. Ducaten außgetheilet werden. Das ander Gebäwe/ ist in aller Heyligen Nahmen erbawet/ vnd für alle arme/ Krancke/ vnd schwache Leute geordnet. Das dritte ist von Petro Königs Johannis deß ersten Son auß dem gemeinen Gut erbawet/ damit die frembten / sonderlich aber deß Königs Gesandten daselbst einkehren möchten. Das vierdte ist König Johannis deß dritten/ ewiges lobes würdig/ welches nicht allein der Statt Lyßbone / sondern auch deß gantzen Königreichs Portugall Kornkasten mag genennet werden Hinder demselben stehet das newe Rathhauß gegen dem Meere/ welches billich seiner Schönheit halben mag für das fünffte gezehlet werdẽ. Das sechste ist ein vberauß wunderbarlich Gebäw/ welches von dem Raub/ so sie vielen Völckern vnnd Königen abgeiaget / voll ist/ vnd dieweil in demselben auch die Indianische Sachen verhandelt werden / wirdt es von dem gemeinen Mann das Indianische Hauß genennet. Das siebende ist das Zeughauß/ darinn allerley was zum Krieg nothwendig/ vberflüssig gefunden wird. Gegen dem Meer zu hat diese Statt zwey vnd zwantzig Thor/ gegen dem Landt sechszehen/ wie auch vmb die Mauren sieben vnnd siebentzig starcker Thürn/ vnd fünff vnd zwantzig Pfarrkirchen. Es werden auch in dieser Statt sonderlich viel Wahren auß den Orientalischen Indien / Mohrenlandt/ Brasilien/ Madera/ vnd andern ferrnern entlegenen Insuln/ vnd hat zu solchen Schiffarthen/ dardurch gemeldte Wahren zugeführet worden/ Henrich/ Königs Eduardi Bruder/ welcher zum ersten auff dem Meer zu vnbekandten Insuln vnd Ländern geschiffet/ vnd zu der Insul Madera kommen/ so damahls gantz ödt gelegen/ doch einen Fruchtbaren köstlichen Boden hat/ zu allen Früchten/ wie dañ der beste Zucker darinnen wächset/ welcher in allen Ländern zufinden. Deßgleichen ist er auch zu den Ca-

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/73>, abgerufen am 21.11.2024.