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Becher, Johann Joachim: Politischer Discurs. Frankfurt (Main), 1668.

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Caput XXII.
und fleißig auff seine Güter sehen/ solche
verwahren/ und conserviren, worinnen
nun weiter sein Fleiß bestehet/ das wird das
nachfolgende weisen/ soviel praeliminariter in
specie.

Nun hat ein Handels-Mann achter-
ley zubedencken: Erstlich sich/ als der da han-
delt. Vor das andere die/ mit welchen er
handelt. Drittens den Orth/ von wannen/
und wohin er handelt. Vierdtens das sub-
jectum,
womit er handelt. Fünfftens/ die
Zeit/ wann er handelt. Sechstens die Wei-
se/ wie er handelt. Siebendens die Instru-
menta,
wordurch er handelt. Achtens die
Zufälle/ so ihme in dem Handel begegnen kön-
nen. Das Erste anbelangend/ da ein Han-
delsmann sich selbst consideriren soll/ ist frey-
lich darbey viel in obacht zu nehmen/ dann
gleich wie er gern hätte/ daß andere Handels-
Leuth gegen ihme seyn sollen/ also muß er
auch gegen anderen seyn/ und sich prüffen
und erforschen/ gleich wie ers andern thut/
vor allen muß er die condition und Beschaf-
fenheit seines Standts/ Leibes und Ge-
müths wol erkundigen/ und zwar ob sein
Standt zulasse/ daß er sich in die Handlung
begebe/ dann die Kauffleuth bey den Edel-
leuthen verhaßt seynd/ hingen haben die Han-
dels-Leuth nicht gern viel mit den Edelleu-
then zuthun/ ist sich also vorzusehen/ damit
man nicht zwischen zweyen Stülen nieder

sitze/

Caput XXII.
und fleißig auff ſeine Guͤter ſehen/ ſolche
verwahren/ und conſerviren, worinnen
nun weiter ſein Fleiß beſtehet/ das wird das
nachfolgende weiſen/ ſoviel præliminariter in
ſpecie.

Nun hat ein Handels-Mann achter-
ley zubedencken: Erſtlich ſich/ als der da han-
delt. Vor das andere die/ mit welchen er
handelt. Drittens den Orth/ von wannen/
und wohin er handelt. Vierdtens das ſub-
jectum,
womit er handelt. Fuͤnfftens/ die
Zeit/ wann er handelt. Sechſtens die Wei-
ſe/ wie er handelt. Siebendens die Inſtru-
menta,
wordurch er handelt. Achtens die
Zufaͤlle/ ſo ihme in dem Handel begegnen koͤn-
nen. Das Erſte anbelangend/ da ein Han-
delsmann ſich ſelbſt conſideriren ſoll/ iſt frey-
lich darbey viel in obacht zu nehmen/ dann
gleich wie er gern haͤtte/ daß andere Handels-
Leuth gegen ihme ſeyn ſollen/ alſo muß er
auch gegen anderen ſeyn/ und ſich pruͤffen
und erforſchen/ gleich wie ers andern thut/
vor allen muß er die condition und Beſchaf-
fenheit ſeines Standts/ Leibes und Ge-
muͤths wol erkundigen/ und zwar ob ſein
Standt zulaſſe/ daß er ſich in die Handlung
begebe/ dann die Kauffleuth bey den Edel-
leuthen verhaßt ſeynd/ hingen haben die Han-
dels-Leuth nicht gern viel mit den Edelleu-
then zuthun/ iſt ſich alſo vorzuſehen/ damit
man nicht zwiſchen zweyen Stuͤlen nieder

ſitze/
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[124[126]/0152] Caput XXII. und fleißig auff ſeine Guͤter ſehen/ ſolche verwahren/ und conſerviren, worinnen nun weiter ſein Fleiß beſtehet/ das wird das nachfolgende weiſen/ ſoviel præliminariter in ſpecie. Nun hat ein Handels-Mann achter- ley zubedencken: Erſtlich ſich/ als der da han- delt. Vor das andere die/ mit welchen er handelt. Drittens den Orth/ von wannen/ und wohin er handelt. Vierdtens das ſub- jectum, womit er handelt. Fuͤnfftens/ die Zeit/ wann er handelt. Sechſtens die Wei- ſe/ wie er handelt. Siebendens die Inſtru- menta, wordurch er handelt. Achtens die Zufaͤlle/ ſo ihme in dem Handel begegnen koͤn- nen. Das Erſte anbelangend/ da ein Han- delsmann ſich ſelbſt conſideriren ſoll/ iſt frey- lich darbey viel in obacht zu nehmen/ dann gleich wie er gern haͤtte/ daß andere Handels- Leuth gegen ihme ſeyn ſollen/ alſo muß er auch gegen anderen ſeyn/ und ſich pruͤffen und erforſchen/ gleich wie ers andern thut/ vor allen muß er die condition und Beſchaf- fenheit ſeines Standts/ Leibes und Ge- muͤths wol erkundigen/ und zwar ob ſein Standt zulaſſe/ daß er ſich in die Handlung begebe/ dann die Kauffleuth bey den Edel- leuthen verhaßt ſeynd/ hingen haben die Han- dels-Leuth nicht gern viel mit den Edelleu- then zuthun/ iſt ſich alſo vorzuſehen/ damit man nicht zwiſchen zweyen Stuͤlen nieder ſitze/

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Politischer Discurs. Frankfurt (Main), 1668, S. 124[126]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_discurs_1668/152>, abgerufen am 21.11.2024.