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Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

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Theil daran gelegen/ die Experienz aber
weiset leider! das contrarium, daß nehm-
lich dieses gute und nützliche Concept
gleichsamb inpracticabel sey; Erstlich/ wie-
wol jederman solches approbirt, dennoch
niemand darzu thut/ oder bald darvon ab-
läßt/ weil es mühsamb und nicht augen-
blicklich profit bringt: ferner/ daß die Teut-
sche Kauffleuth selbsten lieber mit auslän-
dischen Waaren handeln/ und derentwegen
wo und wie sie können/ dieses Concept
verhindern/ dann es ist eine General Regel/
Ein Kauffmann siehet mehr auf seinen pri-
vat profit
/ als auff das publicum: seynd
nützliche und schädliche Leute/ können ein
Land auffbringen und ruiniren/ wann sie
wollen/ und man nicht achtung auff sie gibt.
Zweytens/ frembde Waaren herein zu füh-
ren/ zu verbieten scheinet eine Unmöglich-
keit/ dann das Römische Reich ist groß/ in
unterschiedliche Dominien zertheilt/ der
Päß- und Einfuhren viel/ und der Kauff-
leuth Arglistigkeit noch mehrer/ derentwe-
gen nicht zu glauben/ was man auch durch
Edicten thue/ daß man fremde Manufactu-
ren daraus halten werde/ unterdessen wer-
den gleichwol die Frembde/ durch Herein-

füh-

Theil daran gelegen/ die Experienz aber
weiſet leider! das contrarium, daß nehm-
lich dieſes gute und nuͤtzliche Concept
gleichſamb inpracticabel ſey; Erſtlich/ wie-
wol jederman ſolches approbirt, dennoch
niemand darzu thut/ oder bald darvon ab-
laͤßt/ weil es muͤhſamb und nicht augen-
blicklich profit bringt: ferner/ daß die Teut-
ſche Kauffleuth ſelbſten lieber mit auslaͤn-
diſchen Waaren handeln/ und derentwegen
wo und wie ſie koͤnnen/ dieſes Concept
verhindern/ dann es iſt eine General Regel/
Ein Kauffmann ſiehet mehr auf ſeinen pri-
vat profit
/ als auff das publicum: ſeynd
nuͤtzliche und ſchaͤdliche Leute/ koͤnnen ein
Land auffbringen und ruiniren/ wann ſie
wollen/ und man nicht achtung auff ſie gibt.
Zweytens/ frembde Waaren herein zu fuͤh-
ren/ zu verbieten ſcheinet eine Unmoͤglich-
keit/ dann das Roͤmiſche Reich iſt groß/ in
unterſchiedliche Dominien zertheilt/ der
Paͤß- und Einfuhren viel/ und der Kauff-
leuth Argliſtigkeit noch mehrer/ derentwe-
gen nicht zu glauben/ was man auch durch
Edicten thue/ daß man fremde Manufactu-
ren daraus halten werde/ unterdeſſen wer-
den gleichwol die Frembde/ durch Herein-

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[130[129]/0152] Theil daran gelegen/ die Experienz aber weiſet leider! das contrarium, daß nehm- lich dieſes gute und nuͤtzliche Concept gleichſamb inpracticabel ſey; Erſtlich/ wie- wol jederman ſolches approbirt, dennoch niemand darzu thut/ oder bald darvon ab- laͤßt/ weil es muͤhſamb und nicht augen- blicklich profit bringt: ferner/ daß die Teut- ſche Kauffleuth ſelbſten lieber mit auslaͤn- diſchen Waaren handeln/ und derentwegen wo und wie ſie koͤnnen/ dieſes Concept verhindern/ dann es iſt eine General Regel/ Ein Kauffmann ſiehet mehr auf ſeinen pri- vat profit/ als auff das publicum: ſeynd nuͤtzliche und ſchaͤdliche Leute/ koͤnnen ein Land auffbringen und ruiniren/ wann ſie wollen/ und man nicht achtung auff ſie gibt. Zweytens/ frembde Waaren herein zu fuͤh- ren/ zu verbieten ſcheinet eine Unmoͤglich- keit/ dann das Roͤmiſche Reich iſt groß/ in unterſchiedliche Dominien zertheilt/ der Paͤß- und Einfuhren viel/ und der Kauff- leuth Argliſtigkeit noch mehrer/ derentwe- gen nicht zu glauben/ was man auch durch Edicten thue/ daß man fremde Manufactu- ren daraus halten werde/ unterdeſſen wer- den gleichwol die Frembde/ durch Herein- fuͤh-

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 130[129]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/152>, abgerufen am 21.11.2024.