Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.Pfund Krafft thun/ und doch nur ein Pfund leer
Pfund Krafft thun/ und doch nur ein Pfund leer
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Pfund Krafft thun/ und doch nur ein Pfund
wiegen/ welche Krafft/ gleichwie ſie in den
ſtaͤhlenen Federn iſt/ alſo iſt ſie auch in den
Nerven und Saͤhnen der Voͤgel/ welches
wir ſehen an den Stoßvoͤgeln, die mit ih-
ren Fluͤgeln einem Rehe die Rippen ein-
ſchlagen/ einem Haſen das Genick brechen/
einer Endte den Kopff abſchlagen/ ja es
giebt in den Tyroliſchen Gebuͤrgen Voͤgel/
welche ein Schaaff mit in die Lufft nehmen:
wir ſehen wie erſchroͤckliche Krafft in dem
Gebiß in einem Loͤwen/ und in den Bratzen
eines Beeren. Wie aber dem Menſchen die
Krafft ſeiner Nerven ſolcher geſtalt zu
ſtaͤrcken/ daß ſie vierfach verdoppelt wird/
und zu dem Fliegen die Kraͤffte giebt/ dar-
von wil ich hier nicht handeln/ dann der
Platz iſt zu eng/ es mag einem ſo naͤrriſch
vorkommen/ wie es will/ ſo behaupt ich doch/
daß es moͤglich ſey/ auf dieſe Weiſe durch
die vim elaſticam. Was aber der Jeſuiter
P. Lana in ſeinem Tractar von einem flie-
genden Schiff/ und in der Lufft zu ſchwim-
men oder fahren meldet/ welches geſchicht
durch Kugeln/ welche leichter ſeynd als die
Lufft ſelbſten/ da moͤchte ich wol vom P. La-
na dergleichen Kugel eine ſehen/ welche nur
leer
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