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Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

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Meine Erfindung aber hingegen/ besteh[et]
in einer äusserlichen Krafft/ wodurch da[s]
Wasser aufgehoben wird/ und kostet mich e[i-]
ne gantze Woche Tag und Nacht über nic[ht]
mehr als drey Rthlr. und eine gute Mah[l-]
Mühle mit Wasser/ Rad/ und seiner völl[i-]
gen Zugehör/ kostet nicht mehr als zweyhu[n-]
dert Rthlr. und kan auffgerichtet werden/ [wo]
man will: nehmlich man macht eine Cister[ne]
oder Schiff/ darein thut man 200. Tonne[n]
Wasser/ setzt darüber ein umbschlage[nd]
Wasser-Rad/ das oben wiederumb ein[en]
kleinen Trog hat; dann wird durch d[ie]
Wasser-Kunst das Wasser aus dem u[n-]
tersten Trog in den obersten gehoben/ vo[n]
dannen schiests auf das Wasser-Rad/ we[l-]
ches umblauffend durch das beygefüg[te]
Kamm-Rad die darzu gehörige Art d[es]
Mühlwercks treibet. Unterdessen fält d[as]
Wasser wieder von dem Rad herab/ u[nd]
schießt wieder in den Trog/ von wannen [es]
wieder auffgehaben und also stets im Lau[ff]
gehalten wird. Und ob gleich die Bew[e-]
gung es für der Fäulung bewahret/ so kan [es]
gleichwol auch mit einer Parthey Saltz [ge-]
saltzen werdeu; und wann mit der Zeit d[as]
Wasser etwas abnimmt/ austrucknet od[er]

we[g-]

Meine Erfindung aber hingegen/ beſteh[et]
in einer aͤuſſerlichen Krafft/ wodurch da[s]
Waſſer aufgehoben wird/ und koſtet mich e[i-]
ne gantze Woche Tag und Nacht uͤber nic[ht]
mehr als drey Rthlr. und eine gute Mah[l-]
Muͤhle mit Waſſer/ Rad/ und ſeiner voͤll[i-]
gen Zugehoͤr/ koſtet nicht mehr als zweyhu[n-]
dert Rthlr. und kan auffgerichtet werden/ [wo]
man will: nehmlich man macht eine Ciſter[ne]
oder Schiff/ darein thut man 200. Tonne[n]
Waſſer/ ſetzt daruͤber ein umbſchlage[nd]
Waſſer-Rad/ das oben wiederumb ein[en]
kleinen Trog hat; dann wird durch d[ie]
Waſſer-Kunſt das Waſſer aus dem u[n-]
terſten Trog in den oberſten gehoben/ vo[n]
dannen ſchieſts auf das Waſſer-Rad/ we[l-]
ches umblauffend durch das beygefuͤg[te]
Kamm-Rad die darzu gehoͤrige Art d[es]
Muͤhlwercks treibet. Unterdeſſen faͤlt d[as]
Waſſer wieder von dem Rad herab/ u[nd]
ſchießt wieder in den Trog/ von wannen [es]
wieder auffgehaben und alſo ſtets im Lau[ff]
gehalten wird. Und ob gleich die Bew[e-]
gung es fuͤr der Faͤulung bewahret/ ſo kan [es]
gleichwol auch mit einer Parthey Saltz [ge-]
ſaltzen werdeu; und wann mit der Zeit d[as]
Waſſer etwas abnimmt/ austrucknet od[er]

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[22[21]/0044] Meine Erfindung aber hingegen/ beſtehet in einer aͤuſſerlichen Krafft/ wodurch das Waſſer aufgehoben wird/ und koſtet mich ei- ne gantze Woche Tag und Nacht uͤber nicht mehr als drey Rthlr. und eine gute Mahl- Muͤhle mit Waſſer/ Rad/ und ſeiner voͤlli- gen Zugehoͤr/ koſtet nicht mehr als zweyhun- dert Rthlr. und kan auffgerichtet werden/ wo man will: nehmlich man macht eine Ciſterne oder Schiff/ darein thut man 200. Tonnen Waſſer/ ſetzt daruͤber ein umbſchlagend Waſſer-Rad/ das oben wiederumb einen kleinen Trog hat; dann wird durch die Waſſer-Kunſt das Waſſer aus dem un- terſten Trog in den oberſten gehoben/ von dannen ſchieſts auf das Waſſer-Rad/ wel- ches umblauffend durch das beygefuͤgte Kamm-Rad die darzu gehoͤrige Art des Muͤhlwercks treibet. Unterdeſſen faͤlt das Waſſer wieder von dem Rad herab/ und ſchießt wieder in den Trog/ von wannen es wieder auffgehaben und alſo ſtets im Lauff gehalten wird. Und ob gleich die Bewe- gung es fuͤr der Faͤulung bewahret/ ſo kan es gleichwol auch mit einer Parthey Saltz ge- ſaltzen werdeu; und wann mit der Zeit das Waſſer etwas abnimmt/ austrucknet oder weg-

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 22[21]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/44>, abgerufen am 21.11.2024.