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Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683].

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Seelen-Weißheit.
theil/ zum Exempel/ in äusserlichen Zufällen/
wann ein Glied verrückt ist/ so muß es so bald
müglich/ wiederum eingerichtet werden/ damit
sich kein Schwamm oder callus darzwischen setze/
die luxirte und extendirte Nerven müssen durch
adstringirende Dörr Pflester gestärcket werden.

Jst ein Beinbruch da/ so müssen die Splitter
weggethan werden/ dann sonst heilets nicht zu/
das gebrochene Bein muß wol aneinander ge-
setzt und geschindelt werden/ doch nicht zu starck
gebunden/ sonst schlägt der kalte Brand darzu.

Jst einer gequetschet oder gefallen/ so muß das
geronnen Geblüth zertheilt und außgeführet/ der
zerquetschte Theil aber gestärckt und conservirt
werden. Jn Wunden muß man gegen die Fäu-
lung sehen/ und daß man solche wiederum zusam-
men heile. Jm Brande/ daß man solchen lö-
sche. Die Geschwär muß man zeitigen: Jn fau-
len und umb sich fressenden Schäden/ das todte
vom lebendigen scheiden/ und das corrosiv
tödten.

Jn den innerlichen Kranckheiten/ wie auch in
allen Zuständen/ muß man sich mit GOtt ver-
söhnen/ dann wann solcher einem eine Kranck-
heit zur Strafe auffleget/ so wird sie gewißlich
kein Doctor curiren. Jst sie von Geistern und
Gespenstern/ so muß man so viel möglich suspecte
Oerter/ Gelegenheit und Personen fliehen/ und

den

Seelen-Weißheit.
theil/ zum Exempel/ in aͤuſſerlichen Zufaͤllen/
wann ein Glied verruͤckt iſt/ ſo muß es ſo bald
muͤglich/ wiederum eingerichtet werden/ damit
ſich kein Schwamm oder callus darzwiſchen ſetze/
die luxirte und extendirte Nerven muͤſſen durch
adſtringirende Doͤrr Pfleſter geſtaͤrcket werden.

Jſt ein Beinbruch da/ ſo muͤſſen die Splitter
weggethan werden/ dann ſonſt heilets nicht zu/
das gebrochene Bein muß wol aneinander ge-
ſetzt und geſchindelt werden/ doch nicht zu ſtarck
gebunden/ ſonſt ſchlaͤgt der kalte Brand darzu.

Jſt einer gequetſchet oder gefallen/ ſo muß das
geronnen Gebluͤth zertheilt und außgefuͤhret/ der
zerquetſchte Theil aber geſtaͤrckt und conſervirt
werden. Jn Wunden muß man gegen die Faͤu-
lung ſehen/ und daß man ſolche wiederum zuſam-
men heile. Jm Brande/ daß man ſolchen loͤ-
ſche. Die Geſchwaͤr muß man zeitigen: Jn fau-
len und umb ſich freſſenden Schaͤden/ das todte
vom lebendigen ſcheiden/ und das corroſiv
toͤdten.

Jn den innerlichen Kranckheiten/ wie auch in
allen Zuſtaͤnden/ muß man ſich mit GOtt ver-
ſoͤhnen/ dann wann ſolcher einem eine Kranck-
heit zur Strafe auffleget/ ſo wird ſie gewißlich
kein Doctor curiren. Jſt ſie von Geiſtern und
Geſpenſtern/ ſo muß man ſo viel moͤglich ſuſpecte
Oerter/ Gelegenheit und Perſonen fliehen/ und

den
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[183/0241] Seelen-Weißheit. theil/ zum Exempel/ in aͤuſſerlichen Zufaͤllen/ wann ein Glied verruͤckt iſt/ ſo muß es ſo bald muͤglich/ wiederum eingerichtet werden/ damit ſich kein Schwamm oder callus darzwiſchen ſetze/ die luxirte und extendirte Nerven muͤſſen durch adſtringirende Doͤrr Pfleſter geſtaͤrcket werden. Jſt ein Beinbruch da/ ſo muͤſſen die Splitter weggethan werden/ dann ſonſt heilets nicht zu/ das gebrochene Bein muß wol aneinander ge- ſetzt und geſchindelt werden/ doch nicht zu ſtarck gebunden/ ſonſt ſchlaͤgt der kalte Brand darzu. Jſt einer gequetſchet oder gefallen/ ſo muß das geronnen Gebluͤth zertheilt und außgefuͤhret/ der zerquetſchte Theil aber geſtaͤrckt und conſervirt werden. Jn Wunden muß man gegen die Faͤu- lung ſehen/ und daß man ſolche wiederum zuſam- men heile. Jm Brande/ daß man ſolchen loͤ- ſche. Die Geſchwaͤr muß man zeitigen: Jn fau- len und umb ſich freſſenden Schaͤden/ das todte vom lebendigen ſcheiden/ und das corroſiv toͤdten. Jn den innerlichen Kranckheiten/ wie auch in allen Zuſtaͤnden/ muß man ſich mit GOtt ver- ſoͤhnen/ dann wann ſolcher einem eine Kranck- heit zur Strafe auffleget/ ſo wird ſie gewißlich kein Doctor curiren. Jſt ſie von Geiſtern und Geſpenſtern/ ſo muß man ſo viel moͤglich ſuſpecte Oerter/ Gelegenheit und Perſonen fliehen/ und den

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683], S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_psychosophia_1683/241>, abgerufen am 21.11.2024.