Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683].

Bild:
<< vorherige Seite

Seelen-Weißheit.
Stromwasser hat keine Krafft/ Sauerbrunnen-
wasser ist unterschiedlich/ nach Jnhalt der Jngre-
dientien/ mehrer zu Mediein/ als zum ordinari
Gebrauch nützlich/ den Lungensüchtigen nicht gut/
den Lebersüchtigen/ die ohne dieß einen kalten
Magen haben/ verderbt es solchen mehr/
und legt fundamenta zur Wassersucht/ über-
schwemmet den Leib mit Feuchtigkeit/ erwecket
die Feuchtigkeiten/ macht taub/ blutend/ und
führet nach dem Gebrauch/ allerhand Zufälle nach
sich/ wann einer das sal prunellae, oder Salpeter
Zeltlein in Wasser aufflöset/ und solches zehen-
mal weniger als den Sauerbrunnen trinckt/
sich aber beyneben so ruhig und retirad/ als wie
dorten geschicht/ hält/ so wird er zehenmal einen
bessern Effect finden/ als von allen Sauerbrun-
nen in der gantzen Welt. Das Quell-oder
Brnnnen-Wasser betreffend/ so halte ich solches
für das gesundeste untern den Wassern/ dann es
hat einen wunderlichen lebendigen Geist in sich/
besihe meine Physicam subterraneam, 1. Buch/
2te Section 3tes Cap. N. 7. Der treffliche Ertz-
Bischoff zu Saltzburg Paris von Lodron/ hat
sich des Wassers allezeit distilliren lassen/ und dann
getruncken. Was in dem Wasser vor ein Geist
ist/ hab ich hier nicht nöthig zu erzehlen/ noch ge-
mein zu machen/ dann ich habe das meinige genug
gethan/ ein ander thue das seinige auch/ dieß sag

ich

Seelen-Weißheit.
Stromwaſſer hat keine Krafft/ Sauerbrunnen-
waſſer iſt unterſchiedlich/ nach Jnhalt der Jngre-
dientien/ mehrer zu Mediein/ als zum ordinari
Gebrauch nuͤtzlich/ den Lungenſuͤchtigen nicht gut/
den Leberſuͤchtigen/ die ohne dieß einen kalten
Magen haben/ verderbt es ſolchen mehr/
und legt fundamenta zur Waſſerſucht/ uͤber-
ſchwemmet den Leib mit Feuchtigkeit/ erwecket
die Feuchtigkeiten/ macht taub/ blutend/ und
fuͤhret nach dem Gebrauch/ allerhand Zufaͤlle nach
ſich/ wann einer das ſal prunellæ, oder Salpeter
Zeltlein in Waſſer auffloͤſet/ und ſolches zehen-
mal weniger als den Sauerbrunnen trinckt/
ſich aber beyneben ſo ruhig und retirad/ als wie
dorten geſchicht/ haͤlt/ ſo wird er zehenmal einen
beſſern Effect finden/ als von allen Sauerbrun-
nen in der gantzen Welt. Das Quell-oder
Brnnnen-Waſſer betreffend/ ſo halte ich ſolches
fuͤr das geſundeſte untern den Waſſern/ dann es
hat einen wunderlichen lebendigen Geiſt in ſich/
beſihe meine Phyſicam ſubterraneam, 1. Buch/
2te Section 3tes Cap. N. 7. Der treffliche Ertz-
Biſchoff zu Saltzburg Paris von Lodron/ hat
ſich des Waſſers allezeit diſtilliren laſſen/ und dan̄
getruncken. Was in dem Waſſer vor ein Geiſt
iſt/ hab ich hier nicht noͤthig zu erzehlen/ noch ge-
mein zu machen/ dann ich habe das meinige genug
gethan/ ein ander thue das ſeinige auch/ dieß ſag

ich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0265" n="207"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Seelen-Weißheit.</hi></fw><lb/>
Stromwa&#x017F;&#x017F;er hat keine Krafft/ Sauerbrunnen-<lb/>
wa&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t unter&#x017F;chiedlich/ nach Jnhalt der Jngre-<lb/>
dientien/ mehrer zu Mediein/ als zum ordinari<lb/>
Gebrauch nu&#x0364;tzlich/ den Lungen&#x017F;u&#x0364;chtigen nicht gut/<lb/>
den Leber&#x017F;u&#x0364;chtigen/ die ohne dieß einen kalten<lb/>
Magen haben/ verderbt es &#x017F;olchen mehr/<lb/>
und legt <hi rendition="#aq">fundamenta</hi> zur Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ucht/ u&#x0364;ber-<lb/>
&#x017F;chwemmet den Leib mit Feuchtigkeit/ erwecket<lb/>
die Feuchtigkeiten/ macht taub/ blutend/ und<lb/>
fu&#x0364;hret nach dem Gebrauch/ allerhand Zufa&#x0364;lle nach<lb/>
&#x017F;ich/ wann einer das <hi rendition="#aq">&#x017F;al prunellæ,</hi> oder Salpeter<lb/>
Zeltlein in Wa&#x017F;&#x017F;er aufflo&#x0364;&#x017F;et/ und &#x017F;olches zehen-<lb/>
mal weniger als den Sauerbrunnen trinckt/<lb/>
&#x017F;ich aber beyneben &#x017F;o ruhig und retirad/ als wie<lb/>
dorten ge&#x017F;chicht/ ha&#x0364;lt/ &#x017F;o wird er zehenmal einen<lb/>
be&#x017F;&#x017F;ern Effect finden/ als von allen Sauerbrun-<lb/>
nen in der gantzen Welt. Das Quell-oder<lb/>
Brnnnen-Wa&#x017F;&#x017F;er betreffend/ &#x017F;o halte ich &#x017F;olches<lb/>
fu&#x0364;r das ge&#x017F;unde&#x017F;te untern den Wa&#x017F;&#x017F;ern/ dann es<lb/>
hat einen wunderlichen lebendigen Gei&#x017F;t in &#x017F;ich/<lb/>
be&#x017F;ihe meine <hi rendition="#aq">Phy&#x017F;icam &#x017F;ubterraneam,</hi> 1. Buch/<lb/>
2te <hi rendition="#aq">Section</hi> 3tes <hi rendition="#aq">Cap. N.</hi> 7. Der treffliche Ertz-<lb/>
Bi&#x017F;choff zu Saltzburg Paris von Lodron/ hat<lb/>
&#x017F;ich des Wa&#x017F;&#x017F;ers allezeit di&#x017F;tilliren la&#x017F;&#x017F;en/ und dan&#x0304;<lb/>
getruncken. Was in dem Wa&#x017F;&#x017F;er vor ein Gei&#x017F;t<lb/>
i&#x017F;t/ hab ich hier nicht no&#x0364;thig zu erzehlen/ noch ge-<lb/>
mein zu machen/ dann ich habe das meinige genug<lb/>
gethan/ ein ander thue das &#x017F;einige auch/ dieß &#x017F;ag<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ich</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[207/0265] Seelen-Weißheit. Stromwaſſer hat keine Krafft/ Sauerbrunnen- waſſer iſt unterſchiedlich/ nach Jnhalt der Jngre- dientien/ mehrer zu Mediein/ als zum ordinari Gebrauch nuͤtzlich/ den Lungenſuͤchtigen nicht gut/ den Leberſuͤchtigen/ die ohne dieß einen kalten Magen haben/ verderbt es ſolchen mehr/ und legt fundamenta zur Waſſerſucht/ uͤber- ſchwemmet den Leib mit Feuchtigkeit/ erwecket die Feuchtigkeiten/ macht taub/ blutend/ und fuͤhret nach dem Gebrauch/ allerhand Zufaͤlle nach ſich/ wann einer das ſal prunellæ, oder Salpeter Zeltlein in Waſſer auffloͤſet/ und ſolches zehen- mal weniger als den Sauerbrunnen trinckt/ ſich aber beyneben ſo ruhig und retirad/ als wie dorten geſchicht/ haͤlt/ ſo wird er zehenmal einen beſſern Effect finden/ als von allen Sauerbrun- nen in der gantzen Welt. Das Quell-oder Brnnnen-Waſſer betreffend/ ſo halte ich ſolches fuͤr das geſundeſte untern den Waſſern/ dann es hat einen wunderlichen lebendigen Geiſt in ſich/ beſihe meine Phyſicam ſubterraneam, 1. Buch/ 2te Section 3tes Cap. N. 7. Der treffliche Ertz- Biſchoff zu Saltzburg Paris von Lodron/ hat ſich des Waſſers allezeit diſtilliren laſſen/ und dan̄ getruncken. Was in dem Waſſer vor ein Geiſt iſt/ hab ich hier nicht noͤthig zu erzehlen/ noch ge- mein zu machen/ dann ich habe das meinige genug gethan/ ein ander thue das ſeinige auch/ dieß ſag ich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_psychosophia_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_psychosophia_1683/265
Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683], S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_psychosophia_1683/265>, abgerufen am 22.11.2024.