Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683].Vorrede an den Leser. Zum zweyten/ kan sich auch der günstige Le- Zum dritten/ ist mein Absehen gewesen/ mit Be-
Vorrede an den Leſer. Zum zweyten/ kan ſich auch der guͤnſtige Le- Zum dritten/ iſt mein Abſehen geweſen/ mit Be-
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Vorrede an den Leſer.
Zum zweyten/ kan ſich auch der guͤnſtige Le-
ſer verſichern/ daß ich demſelben durch dieſes
Buch gantz keine neue Meynungen in den Sinn
zu bringen gedencke/ verſiehet er es derohalben
beſſer oder anders/ ſo bleibe er bey ſeiner Mey-
nung/ und laſſe mich in der meinigen. Jch be-
zeuge es aber mit GOtt/ daß/ was ich in die-
ſem Buche geſchrieben/ ich nicht anders weiß/
als daß es wahr iſt/ habe es auch nicht auß an-
dern Buͤchern/ ſondern allein auß meinem Kopff
geſchrieben/ wie es die jenigen bezeugen koͤñen/ ſo
mich daſſelbe ſchreiben geſehen/ iſt aber jemand
der mich beſſer belehren koͤnte und wolte/ ſolte es
mir lieb ſeyn/ denn der Warheit folge ich allezeit
gern und laß mich davon nicht abhalten. Derent-
wegen habe ich auch in dieſem Buche frey ge-
ſchrieben/ und kein Blat vor das Maul genom-
men/ der Leſer aber kan ſich verſichern/ daß ich
im abſonderlichen keinem zu lieb noch zu leyd/ viel
weniger auß einem Eyfer oder Haß/ ſondern pur
allein der Warheit zu Gefallen/ geſchrieben habe.
Zum dritten/ iſt mein Abſehen geweſen/ mit
dieſem Buche alle meine Schrifften zu beſchlieſ-
ſen/ und damit dem Buͤcher-ſchreiben einen Ab-
ſchied zu geben. Und gleichwie man im Sprich-
wort ſaget: Ende gut/ alles gut/ alſo habe
ich auch in dieſem gegenwaͤrtigen Buche meinen
beſten Fleiß gethan/ etwas gutes dem Leſer zum
Be-
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