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Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683].

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Psychosophia.
berg des HErrn einige lebendige Pflantzen erzie-
hen/ darzu dann auch GOtt seinen Segen gibt/ und
den Ehestand so wunderlich unterhält/ daß man
GOttes Auffsicht absonderlich darinn mercken
kan/ und bißweilen nicht weiß/ ob die Eltern mit
den Kindern/ oder die Kinder mit den Eltern
essen/ das ist/ ob GOtt die Eltern der Kinder
halben/ oder die Kinder der Eltern wegen segnet
und erhält.

141. Phil. Was ist in dem Ehestande die Monoga-
mie, Polygamie, Coelibatus, Concubinatus,
Divortium
und Desertio?

Psych. Monogamie ist/ wann einer nur EJN
Ehe-Weib hat/ und ist in der gantzen Christen-
heit/ ja in gantz Europa im Gebrauch/ so gar/
daß/ welche solche nicht halten/ sondern zwey
Weiber nehmen/ mit dem Schwerdt gestrafft
werden. Neben dem nun/ daß die Monoga-
mie
in der heiligen Schrifft gegründet ist/ so hat
sie auch ihre natürliche und politische Ursa-
chen und Rechten/ dann das Volck in Europa/
beyderley Geschlechts/ ist sehr fruchtbar/ und
hat mancher gemeiner Mann ein gantz dutzent
Kinder zu Hauß/ von einer Frauen/ was würde
erst seyn/ wann er viel hätte. Der Menschen
seynd bereits so zu viel/ ohnerachtet einer so gros-

sen

Pſychoſophia.
berg des HErꝛn einige lebendige Pflantzen erzie-
hen/ darzu dañ auch GOtt ſeinen Segen gibt/ und
den Eheſtand ſo wunderlich unterhaͤlt/ daß man
GOttes Auffſicht abſonderlich darinn mercken
kan/ und bißweilen nicht weiß/ ob die Eltern mit
den Kindern/ oder die Kinder mit den Eltern
eſſen/ das iſt/ ob GOtt die Eltern der Kinder
halben/ oder die Kinder der Eltern wegen ſegnet
und erhaͤlt.

141. Phil. Was iſt in dem Eheſtande die Monoga-
mie, Polygamie, Cœlibatus, Concubinatus,
Divortium
und Deſertio?

Pſych. Monogamie iſt/ wann einer nur EJN
Ehe-Weib hat/ und iſt in der gantzen Chriſten-
heit/ ja in gantz Europa im Gebrauch/ ſo gar/
daß/ welche ſolche nicht halten/ ſondern zwey
Weiber nehmen/ mit dem Schwerdt geſtrafft
werden. Neben dem nun/ daß die Monoga-
mie
in der heiligen Schrifft gegruͤndet iſt/ ſo hat
ſie auch ihre natuͤrliche und politiſche Urſa-
chen und Rechten/ dann das Volck in Europa/
beyderley Geſchlechts/ iſt ſehr fruchtbar/ und
hat mancher gemeiner Mann ein gantz dutzent
Kinder zu Hauß/ von einer Frauen/ was wuͤrde
erſt ſeyn/ wann er viel haͤtte. Der Menſchen
ſeynd bereits ſo zu viel/ ohnerachtet einer ſo groſ-

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[266/0324] Pſychoſophia. berg des HErꝛn einige lebendige Pflantzen erzie- hen/ darzu dañ auch GOtt ſeinen Segen gibt/ und den Eheſtand ſo wunderlich unterhaͤlt/ daß man GOttes Auffſicht abſonderlich darinn mercken kan/ und bißweilen nicht weiß/ ob die Eltern mit den Kindern/ oder die Kinder mit den Eltern eſſen/ das iſt/ ob GOtt die Eltern der Kinder halben/ oder die Kinder der Eltern wegen ſegnet und erhaͤlt. 141. Phil. Was iſt in dem Eheſtande die Monoga- mie, Polygamie, Cœlibatus, Concubinatus, Divortium und Deſertio? Pſych. Monogamie iſt/ wann einer nur EJN Ehe-Weib hat/ und iſt in der gantzen Chriſten- heit/ ja in gantz Europa im Gebrauch/ ſo gar/ daß/ welche ſolche nicht halten/ ſondern zwey Weiber nehmen/ mit dem Schwerdt geſtrafft werden. Neben dem nun/ daß die Monoga- mie in der heiligen Schrifft gegruͤndet iſt/ ſo hat ſie auch ihre natuͤrliche und politiſche Urſa- chen und Rechten/ dann das Volck in Europa/ beyderley Geſchlechts/ iſt ſehr fruchtbar/ und hat mancher gemeiner Mann ein gantz dutzent Kinder zu Hauß/ von einer Frauen/ was wuͤrde erſt ſeyn/ wann er viel haͤtte. Der Menſchen ſeynd bereits ſo zu viel/ ohnerachtet einer ſo groſ- ſen

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683], S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_psychosophia_1683/324>, abgerufen am 22.11.2024.