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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Leonardo da Vinci.
eine Spur davon aufzufinden wäre. Wir kennen aus dem Altertum
nur das Dampfgebläse, die Äolopyle, und den Luftspanner des Ktesi-
bios. Letzterer dürfte die Maschine sein, die Leonardo im Sinne hat
und die er irrtümlich dem Archimedes zuschreibt. Bei dem Luftspanner
ist aber komprimierte Luft der Motor, während es hier Dampf ist, der
in dem Apparat aus Wasser mit einem Flammfeuer erzeugt wird. Wir
geben hier Figur und Beschreibung der Kanone 1):

[Abbildung] Fig. 309.

"Der Architronito, Fig. 309 u. 310, ist eine Maschine von feinem
Kupfer, welche eiserne Kugeln mit grossem Geräusch und vieler Gewalt
fortschleudert. Man macht Gebrauch von dieser Maschine; das Dritteil
dieses Instruments besteht aus einer grossen Quantität Feuer und
Kohlen. Wenn das Wasser recht erhitzt ist, so wird die Schraube des
mit Wasser gefüllten Gefässes (a, b, c) geschlossen, und in demselben
Augenblick, wo dies geschieht, entweicht das ganze Wasser unterhalb,
steigt in den erhitzten Teil des Instruments und verwandelt sich sofort
in Dampf, der so bedeutend und stark ist, dass es wunderbar ist, die

[Abbildung] Fig. 310.
Wut dieses Rauches zu sehen und das hervorgebrachte Geräusch zu
hören. Diese Maschine warf eine Kugel von 1 Talent und 6 Zoll."

Wir bemerken, dass Leonardo im Cod. Atl., fol. 253 auch eine dunkle
Idee zur Bewegung einer Barke mit Dampf gegeben hat, ferner fol. 300
einen Bratspiess, welcher durch Wärme getrieben wird, und zwar wer-
den die Rauchgase, Dämpfe etc. in einen Rauchfang gesammelt und
ziehen darin nach oben. Die Öffnung aber zum Eintritt in den Schorn-

1) Grothe a. a. O. 57.

Leonardo da Vinci.
eine Spur davon aufzufinden wäre. Wir kennen aus dem Altertum
nur das Dampfgebläse, die Äolopyle, und den Luftspanner des Ktesi-
bios. Letzterer dürfte die Maschine sein, die Leonardo im Sinne hat
und die er irrtümlich dem Archimedes zuschreibt. Bei dem Luftspanner
ist aber komprimierte Luft der Motor, während es hier Dampf ist, der
in dem Apparat aus Wasser mit einem Flammfeuer erzeugt wird. Wir
geben hier Figur und Beschreibung der Kanone 1):

[Abbildung] Fig. 309.

„Der Architronito, Fig. 309 u. 310, ist eine Maschine von feinem
Kupfer, welche eiserne Kugeln mit groſsem Geräusch und vieler Gewalt
fortschleudert. Man macht Gebrauch von dieser Maschine; das Dritteil
dieses Instruments besteht aus einer groſsen Quantität Feuer und
Kohlen. Wenn das Wasser recht erhitzt ist, so wird die Schraube des
mit Wasser gefüllten Gefäſses (a, b, c) geschlossen, und in demselben
Augenblick, wo dies geschieht, entweicht das ganze Wasser unterhalb,
steigt in den erhitzten Teil des Instruments und verwandelt sich sofort
in Dampf, der so bedeutend und stark ist, daſs es wunderbar ist, die

[Abbildung] Fig. 310.
Wut dieses Rauches zu sehen und das hervorgebrachte Geräusch zu
hören. Diese Maschine warf eine Kugel von 1 Talent und 6 Zoll.“

Wir bemerken, daſs Leonardo im Cod. Atl., fol. 253 auch eine dunkle
Idee zur Bewegung einer Barke mit Dampf gegeben hat, ferner fol. 300
einen Bratspieſs, welcher durch Wärme getrieben wird, und zwar wer-
den die Rauchgase, Dämpfe etc. in einen Rauchfang gesammelt und
ziehen darin nach oben. Die Öffnung aber zum Eintritt in den Schorn-

1) Grothe a. a. O. 57.
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[990/1012] Leonardo da Vinci. eine Spur davon aufzufinden wäre. Wir kennen aus dem Altertum nur das Dampfgebläse, die Äolopyle, und den Luftspanner des Ktesi- bios. Letzterer dürfte die Maschine sein, die Leonardo im Sinne hat und die er irrtümlich dem Archimedes zuschreibt. Bei dem Luftspanner ist aber komprimierte Luft der Motor, während es hier Dampf ist, der in dem Apparat aus Wasser mit einem Flammfeuer erzeugt wird. Wir geben hier Figur und Beschreibung der Kanone 1): [Abbildung Fig. 309.] „Der Architronito, Fig. 309 u. 310, ist eine Maschine von feinem Kupfer, welche eiserne Kugeln mit groſsem Geräusch und vieler Gewalt fortschleudert. Man macht Gebrauch von dieser Maschine; das Dritteil dieses Instruments besteht aus einer groſsen Quantität Feuer und Kohlen. Wenn das Wasser recht erhitzt ist, so wird die Schraube des mit Wasser gefüllten Gefäſses (a, b, c) geschlossen, und in demselben Augenblick, wo dies geschieht, entweicht das ganze Wasser unterhalb, steigt in den erhitzten Teil des Instruments und verwandelt sich sofort in Dampf, der so bedeutend und stark ist, daſs es wunderbar ist, die [Abbildung Fig. 310.] Wut dieses Rauches zu sehen und das hervorgebrachte Geräusch zu hören. Diese Maschine warf eine Kugel von 1 Talent und 6 Zoll.“ Wir bemerken, daſs Leonardo im Cod. Atl., fol. 253 auch eine dunkle Idee zur Bewegung einer Barke mit Dampf gegeben hat, ferner fol. 300 einen Bratspieſs, welcher durch Wärme getrieben wird, und zwar wer- den die Rauchgase, Dämpfe etc. in einen Rauchfang gesammelt und ziehen darin nach oben. Die Öffnung aber zum Eintritt in den Schorn- 1) Grothe a. a. O. 57.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 990. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/1012>, abgerufen am 22.11.2024.