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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Die Arier in Asien.
sein, wenn er in drei Tagen vier Öfen fertig machen will. Die Betriebs-
kosten für einen Ofen, an dem vier Mann einen Monat arbeiten, betragen
nur circa 14 bis 16 Mark.

Dr. Hooker beschreibt einfache Eisenschmelzen, die er im Non-
kreemthale der Khasiaberge fand 1). Es wird dort ein Eisensand in ein-
fachen Gruben ohne Zuschlag verschmolzen. Bemerkenswert ist nur der
grosse Balg, der von zwei Personen getreten wird. Siehe Fig. 46. Auch

[Abbildung] Fig. 46.
W. Cracroft hat eine Beschreibung der Eisenschmelzen in den Khasia-
bergen gegeben 2). Darnach scheint der Betrieb, der in Herden aus-
geführt wird, ein kontinuierlicher zu sein.

Ausser dem weichen und dem oben erwähnten stahlartigen Eisen
bereiten die eingeborenen Indier einen vorzüglichen Gussstahl. Der
höchst interessante Schmelzprozess, die älteste Methode der Gussstahl-

1) Percy, Eisenhüttenkunde, übersetzt von Wedding, S. 500 u. s. w.
2) Percy, a. a. O. S. 502.

Die Arier in Asien.
sein, wenn er in drei Tagen vier Öfen fertig machen will. Die Betriebs-
kosten für einen Ofen, an dem vier Mann einen Monat arbeiten, betragen
nur circa 14 bis 16 Mark.

Dr. Hooker beschreibt einfache Eisenschmelzen, die er im Non-
kreemthale der Khasiaberge fand 1). Es wird dort ein Eisensand in ein-
fachen Gruben ohne Zuschlag verschmolzen. Bemerkenswert ist nur der
groſse Balg, der von zwei Personen getreten wird. Siehe Fig. 46. Auch

[Abbildung] Fig. 46.
W. Cracroft hat eine Beschreibung der Eisenschmelzen in den Khasia-
bergen gegeben 2). Darnach scheint der Betrieb, der in Herden aus-
geführt wird, ein kontinuierlicher zu sein.

Auſser dem weichen und dem oben erwähnten stahlartigen Eisen
bereiten die eingeborenen Indier einen vorzüglichen Guſsstahl. Der
höchst interessante Schmelzprozeſs, die älteste Methode der Guſsstahl-

1) Percy, Eisenhüttenkunde, übersetzt von Wedding, S. 500 u. s. w.
2) Percy, a. a. O. S. 502.
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[240/0262] Die Arier in Asien. sein, wenn er in drei Tagen vier Öfen fertig machen will. Die Betriebs- kosten für einen Ofen, an dem vier Mann einen Monat arbeiten, betragen nur circa 14 bis 16 Mark. Dr. Hooker beschreibt einfache Eisenschmelzen, die er im Non- kreemthale der Khasiaberge fand 1). Es wird dort ein Eisensand in ein- fachen Gruben ohne Zuschlag verschmolzen. Bemerkenswert ist nur der groſse Balg, der von zwei Personen getreten wird. Siehe Fig. 46. Auch [Abbildung Fig. 46.] W. Cracroft hat eine Beschreibung der Eisenschmelzen in den Khasia- bergen gegeben 2). Darnach scheint der Betrieb, der in Herden aus- geführt wird, ein kontinuierlicher zu sein. Auſser dem weichen und dem oben erwähnten stahlartigen Eisen bereiten die eingeborenen Indier einen vorzüglichen Guſsstahl. Der höchst interessante Schmelzprozeſs, die älteste Methode der Guſsstahl- 1) Percy, Eisenhüttenkunde, übersetzt von Wedding, S. 500 u. s. w. 2) Percy, a. a. O. S. 502.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/262>, abgerufen am 22.11.2024.