Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.Turanier und Mongolen. geöffnet und das mit Schlacke gemengte Stück Eisen, halb roh undhalb gefrischt, beiläufig 30 Oka gleich 67 bis 68 Pfund schwer, heraus- gerissen, ohne jedoch den Gang des Ofens zu unterbrechen. Die Schlacke ist meist leichtflüssig und eisenreich, so dass der Schmelzverlust sehr gross ist. Vorausgesetzt, dass genügend Erze und Kohlen da sind, [Abbildung]
Fig. 48. [Abbildung]
Fig. 50. kann ein solcher Ofen unausgesetzt drei Monate gehen, ohne einergrösseren Reparatur zu bedürfen. Die Gicht ist natürlich stets sehr licht und die Flamme schlägt hoch auf. Die aus dem Ofen genommene Luppe wird einer Art von [Abbildung]
Fig. 49. zogen in eigentümlichen Herden(Fig. 48, 49, 50). Diese werden aus demselben Material gemauert wie die Schmelzöfen. Der hori- zontale Querschnitt des Herdes bildet eine elliptische Fläche, die sich nach vorn rüsselartig ver- einigt und in der nämlichen Rich- tung stark geneigt ist. Die grösste Länge des Herdes n o ist 7 Fuss 6 Zoll, die grösste Breite 6 Fuss. Über der Fläche des Herdes wird ein Gewölbe gespannt, dessen Abstand p z von der schiefen Herdfläche 4 Fuss beträgt. Am hinteren Ende des Herdes befindet sich die 3 Fuss breite und 1 Fuss 6 Zoll hohe Öffnung e f zum Eintragen der Kohlen. Am vorderen Ende lässt man eine 2 Fuss breite, 6 Zoll hohe Öffnung g h, um mittels einer Krücke die glühenden Kohlen während dem Ver- Turanier und Mongolen. geöffnet und das mit Schlacke gemengte Stück Eisen, halb roh undhalb gefrischt, beiläufig 30 Oka gleich 67 bis 68 Pfund schwer, heraus- gerissen, ohne jedoch den Gang des Ofens zu unterbrechen. Die Schlacke ist meist leichtflüssig und eisenreich, so daſs der Schmelzverlust sehr groſs ist. Vorausgesetzt, daſs genügend Erze und Kohlen da sind, [Abbildung]
Fig. 48. [Abbildung]
Fig. 50. kann ein solcher Ofen unausgesetzt drei Monate gehen, ohne einergröſseren Reparatur zu bedürfen. Die Gicht ist natürlich stets sehr licht und die Flamme schlägt hoch auf. Die aus dem Ofen genommene Luppe wird einer Art von [Abbildung]
Fig. 49. zogen in eigentümlichen Herden(Fig. 48, 49, 50). Diese werden aus demselben Material gemauert wie die Schmelzöfen. Der hori- zontale Querschnitt des Herdes bildet eine elliptische Fläche, die sich nach vorn rüsselartig ver- einigt und in der nämlichen Rich- tung stark geneigt ist. Die gröſste Länge des Herdes n o ist 7 Fuſs 6 Zoll, die gröſste Breite 6 Fuſs. Über der Fläche des Herdes wird ein Gewölbe gespannt, dessen Abstand p z von der schiefen Herdfläche 4 Fuſs beträgt. Am hinteren Ende des Herdes befindet sich die 3 Fuſs breite und 1 Fuſs 6 Zoll hohe Öffnung e f zum Eintragen der Kohlen. Am vorderen Ende läſst man eine 2 Fuſs breite, 6 Zoll hohe Öffnung g h, um mittels einer Krücke die glühenden Kohlen während dem Ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0310" n="288"/><fw place="top" type="header">Turanier und Mongolen.</fw><lb/> geöffnet und das mit Schlacke gemengte Stück Eisen, halb roh und<lb/> halb gefrischt, beiläufig 30 Oka gleich 67 bis 68 Pfund schwer, heraus-<lb/> gerissen, ohne jedoch den Gang des Ofens zu unterbrechen. Die Schlacke<lb/> ist meist leichtflüssig und eisenreich, so daſs der Schmelzverlust sehr<lb/> groſs ist. Vorausgesetzt, daſs genügend Erze und Kohlen da sind,<lb/><figure><head>Fig. 48.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 50.</head></figure><lb/> kann ein solcher Ofen unausgesetzt drei Monate gehen, ohne einer<lb/> gröſseren Reparatur zu bedürfen. Die Gicht ist natürlich stets sehr<lb/> licht und die Flamme schlägt hoch auf.</p><lb/> <p>Die aus dem Ofen genommene Luppe wird einer Art von<lb/> Frischarbeit oder richtiger einer gründlichen Ausheizung unter-<lb/><figure><head>Fig. 49.</head></figure><lb/> zogen in eigentümlichen Herden<lb/> (Fig. 48, 49, 50). Diese werden<lb/> aus demselben Material gemauert<lb/> wie die Schmelzöfen. Der hori-<lb/> zontale Querschnitt des Herdes<lb/> bildet eine elliptische Fläche, die<lb/> sich nach vorn rüsselartig ver-<lb/> einigt und in der nämlichen Rich-<lb/> tung stark geneigt ist. Die gröſste<lb/> Länge des Herdes <hi rendition="#i">n o</hi> ist 7 Fuſs<lb/> 6 Zoll, die gröſste Breite 6 Fuſs.<lb/> Über der Fläche des Herdes wird<lb/> ein Gewölbe gespannt, dessen Abstand <hi rendition="#i">p z</hi> von der schiefen Herdfläche<lb/> 4 Fuſs beträgt. Am hinteren Ende des Herdes befindet sich die 3 Fuſs<lb/> breite und 1 Fuſs 6 Zoll hohe Öffnung <hi rendition="#i">e f</hi> zum Eintragen der Kohlen.<lb/> Am vorderen Ende läſst man eine 2 Fuſs breite, 6 Zoll hohe Öffnung<lb/><hi rendition="#i">g h</hi>, um mittels einer Krücke die glühenden Kohlen während dem Ver-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [288/0310]
Turanier und Mongolen.
geöffnet und das mit Schlacke gemengte Stück Eisen, halb roh und
halb gefrischt, beiläufig 30 Oka gleich 67 bis 68 Pfund schwer, heraus-
gerissen, ohne jedoch den Gang des Ofens zu unterbrechen. Die Schlacke
ist meist leichtflüssig und eisenreich, so daſs der Schmelzverlust sehr
groſs ist. Vorausgesetzt, daſs genügend Erze und Kohlen da sind,
[Abbildung Fig. 48.]
[Abbildung Fig. 50.]
kann ein solcher Ofen unausgesetzt drei Monate gehen, ohne einer
gröſseren Reparatur zu bedürfen. Die Gicht ist natürlich stets sehr
licht und die Flamme schlägt hoch auf.
Die aus dem Ofen genommene Luppe wird einer Art von
Frischarbeit oder richtiger einer gründlichen Ausheizung unter-
[Abbildung Fig. 49.]
zogen in eigentümlichen Herden
(Fig. 48, 49, 50). Diese werden
aus demselben Material gemauert
wie die Schmelzöfen. Der hori-
zontale Querschnitt des Herdes
bildet eine elliptische Fläche, die
sich nach vorn rüsselartig ver-
einigt und in der nämlichen Rich-
tung stark geneigt ist. Die gröſste
Länge des Herdes n o ist 7 Fuſs
6 Zoll, die gröſste Breite 6 Fuſs.
Über der Fläche des Herdes wird
ein Gewölbe gespannt, dessen Abstand p z von der schiefen Herdfläche
4 Fuſs beträgt. Am hinteren Ende des Herdes befindet sich die 3 Fuſs
breite und 1 Fuſs 6 Zoll hohe Öffnung e f zum Eintragen der Kohlen.
Am vorderen Ende läſst man eine 2 Fuſs breite, 6 Zoll hohe Öffnung
g h, um mittels einer Krücke die glühenden Kohlen während dem Ver-
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