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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Afrika.
vollkommen und gehören zu den häufigsten Assagayformen in dem
Marutze-Mambundareiche. Sie sind trotz der eisernen Spirale als
Umfassung des oberen Stielendes leicht im Gewicht und haben eine
Länge von 11/2 bis 2 1/3 m.

12. Der Nilpferdassagay ist der längst gestielte und neben der
Form 14. der einfachste (bezüglich des Eisenteiles); der letztere ist
flach, mit breiter Spitze. 25 bis 45 cm lang (ohne den in Holz ein-
geschlossenen Teil), der Stiel ist 2 bis 3 m lang und nur bei dieser
Waffe aus weicherem Holze verfertigt, zugleich nicht wie bei den
übrigen vor der Eintrittsstelle des Eisens (am oberen Ende) am stärksten,
sondern im oberen Drittel oder in der Hälfte seiner Länge. Die Um-
fassung besteht aus vegetabilischem Faserstoff oder aus Sehnensträngen
und der Eisenteil zeigt in seltenen Fällen einen Widerhaken. Die
Form ist häufig und zumeist königliches Eigentum. Der Nilpferdassa-
gay ist eine Stosswaffe und wird in der Regel von kleinen Booten aus
(Nilpferdboote genannt) gehandhabt.

13. Der Wurfassagay auf den Elefanten zeichnet sich dadurch aus,
dass wir an ihm keinen hölzernen, sondern einen eisernen Stiel be-
obachten, dass demnach die Schneide sofort in den Stiel übergeht,
der nur gegen das Ende, der Beschwerung halber, verdickt oder
verbreitert erscheint, und in seiner Mitte einen kurzen, ledernen Über-
zug aufweist, welcher der schwingenden Hand einen geschmeidigeren,
umfangreicheren Anfassungspunkt gewährt. Der obere Teil des
eisernen Stieles ist oft mit 1 bis 3 ringförmigen Vorragungen versehen,
der Stiel selbst kleinfingerdick und der Gesamtassagay 1 1/5 bis 11/2 m
lang. Er wird von den Stämmen am Zambesi mit Geschick gehandhabt
und dringt meistens bis zur Stielmitte in den Körper des Dickhäuters
ein. Vergleichen wir diese Waffe mit einer entsprechenden der Zulu,
so erscheint letztere wie ein roher Knotenstock einem polierten Stöck-
chen gegenüber, ohne dass die rohe Zuluwaffe grössere Wirkung ver-
sprechen könnte, dass sie als Stosswaffe selten am noch unverwundeten
Tiere verwendet werden kann, während sich die geschmeidige und doch
auch schwere Mambundawaffe dem fliehenden oder Widerstand leisten-
den Elefanten durch seine Bewegung noch tiefer in den Leib senkt und
so die Wunde vergrössert. Die Schwierigkeiten, die sich früher dem
Erwerben dieser Waffe entgegensetzten, schwinden mit der Zufuhr von
Gewehren.

14. Die Fallgrubenassagayen sind die am schnellsten hergestellten.
Aus einem Pfahlstücke von 1 bis 11/4 m Länge und einem etwa 20 bis
25 cm langen, roh gefertigten, breiten, ziemlich stumpfen Eisenteile

Afrika.
vollkommen und gehören zu den häufigsten Assagayformen in dem
Marutze-Mambundareiche. Sie sind trotz der eisernen Spirale als
Umfassung des oberen Stielendes leicht im Gewicht und haben eine
Länge von 1½ bis 2⅓ m.

12. Der Nilpferdassagay ist der längst gestielte und neben der
Form 14. der einfachste (bezüglich des Eisenteiles); der letztere ist
flach, mit breiter Spitze. 25 bis 45 cm lang (ohne den in Holz ein-
geschlossenen Teil), der Stiel ist 2 bis 3 m lang und nur bei dieser
Waffe aus weicherem Holze verfertigt, zugleich nicht wie bei den
übrigen vor der Eintrittsstelle des Eisens (am oberen Ende) am stärksten,
sondern im oberen Drittel oder in der Hälfte seiner Länge. Die Um-
fassung besteht aus vegetabilischem Faserstoff oder aus Sehnensträngen
und der Eisenteil zeigt in seltenen Fällen einen Widerhaken. Die
Form ist häufig und zumeist königliches Eigentum. Der Nilpferdassa-
gay ist eine Stoſswaffe und wird in der Regel von kleinen Booten aus
(Nilpferdboote genannt) gehandhabt.

13. Der Wurfassagay auf den Elefanten zeichnet sich dadurch aus,
daſs wir an ihm keinen hölzernen, sondern einen eisernen Stiel be-
obachten, daſs demnach die Schneide sofort in den Stiel übergeht,
der nur gegen das Ende, der Beschwerung halber, verdickt oder
verbreitert erscheint, und in seiner Mitte einen kurzen, ledernen Über-
zug aufweist, welcher der schwingenden Hand einen geschmeidigeren,
umfangreicheren Anfassungspunkt gewährt. Der obere Teil des
eisernen Stieles ist oft mit 1 bis 3 ringförmigen Vorragungen versehen,
der Stiel selbst kleinfingerdick und der Gesamtassagay 1⅕ bis 1½ m
lang. Er wird von den Stämmen am Zambesi mit Geschick gehandhabt
und dringt meistens bis zur Stielmitte in den Körper des Dickhäuters
ein. Vergleichen wir diese Waffe mit einer entsprechenden der Zulu,
so erscheint letztere wie ein roher Knotenstock einem polierten Stöck-
chen gegenüber, ohne daſs die rohe Zuluwaffe gröſsere Wirkung ver-
sprechen könnte, daſs sie als Stoſswaffe selten am noch unverwundeten
Tiere verwendet werden kann, während sich die geschmeidige und doch
auch schwere Mambundawaffe dem fliehenden oder Widerstand leisten-
den Elefanten durch seine Bewegung noch tiefer in den Leib senkt und
so die Wunde vergröſsert. Die Schwierigkeiten, die sich früher dem
Erwerben dieser Waffe entgegensetzten, schwinden mit der Zufuhr von
Gewehren.

14. Die Fallgrubenassagayen sind die am schnellsten hergestellten.
Aus einem Pfahlstücke von 1 bis 1¼ m Länge und einem etwa 20 bis
25 cm langen, roh gefertigten, breiten, ziemlich stumpfen Eisenteile

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[326/0348] Afrika. vollkommen und gehören zu den häufigsten Assagayformen in dem Marutze-Mambundareiche. Sie sind trotz der eisernen Spirale als Umfassung des oberen Stielendes leicht im Gewicht und haben eine Länge von 1½ bis 2⅓ m. 12. Der Nilpferdassagay ist der längst gestielte und neben der Form 14. der einfachste (bezüglich des Eisenteiles); der letztere ist flach, mit breiter Spitze. 25 bis 45 cm lang (ohne den in Holz ein- geschlossenen Teil), der Stiel ist 2 bis 3 m lang und nur bei dieser Waffe aus weicherem Holze verfertigt, zugleich nicht wie bei den übrigen vor der Eintrittsstelle des Eisens (am oberen Ende) am stärksten, sondern im oberen Drittel oder in der Hälfte seiner Länge. Die Um- fassung besteht aus vegetabilischem Faserstoff oder aus Sehnensträngen und der Eisenteil zeigt in seltenen Fällen einen Widerhaken. Die Form ist häufig und zumeist königliches Eigentum. Der Nilpferdassa- gay ist eine Stoſswaffe und wird in der Regel von kleinen Booten aus (Nilpferdboote genannt) gehandhabt. 13. Der Wurfassagay auf den Elefanten zeichnet sich dadurch aus, daſs wir an ihm keinen hölzernen, sondern einen eisernen Stiel be- obachten, daſs demnach die Schneide sofort in den Stiel übergeht, der nur gegen das Ende, der Beschwerung halber, verdickt oder verbreitert erscheint, und in seiner Mitte einen kurzen, ledernen Über- zug aufweist, welcher der schwingenden Hand einen geschmeidigeren, umfangreicheren Anfassungspunkt gewährt. Der obere Teil des eisernen Stieles ist oft mit 1 bis 3 ringförmigen Vorragungen versehen, der Stiel selbst kleinfingerdick und der Gesamtassagay 1⅕ bis 1½ m lang. Er wird von den Stämmen am Zambesi mit Geschick gehandhabt und dringt meistens bis zur Stielmitte in den Körper des Dickhäuters ein. Vergleichen wir diese Waffe mit einer entsprechenden der Zulu, so erscheint letztere wie ein roher Knotenstock einem polierten Stöck- chen gegenüber, ohne daſs die rohe Zuluwaffe gröſsere Wirkung ver- sprechen könnte, daſs sie als Stoſswaffe selten am noch unverwundeten Tiere verwendet werden kann, während sich die geschmeidige und doch auch schwere Mambundawaffe dem fliehenden oder Widerstand leisten- den Elefanten durch seine Bewegung noch tiefer in den Leib senkt und so die Wunde vergröſsert. Die Schwierigkeiten, die sich früher dem Erwerben dieser Waffe entgegensetzten, schwinden mit der Zufuhr von Gewehren. 14. Die Fallgrubenassagayen sind die am schnellsten hergestellten. Aus einem Pfahlstücke von 1 bis 1¼ m Länge und einem etwa 20 bis 25 cm langen, roh gefertigten, breiten, ziemlich stumpfen Eisenteile

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/348>, abgerufen am 21.11.2024.