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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Hufschmiede.
Erklärung geholfen hätte, das Eisen sei zufällig an dieser Stelle
in weit späterer Zeit einem Pferde verloren gegangen. Gegen diese
Annahme war es schwer, den Gegenbeweis zu erbringen, indessen
musste die Häufigkeit der Funde die Sicherheit dieser Annahme bereits
zweifelhaft erscheinen lassen. Bei den Ausgrabungen auf der Salburg
sind nun neuerdings Hufeisen in solcher Anzahl und unter solchen
Verhältnissen gefunden worden, dass wohl kein Zweifel mehr darüber
bestehen kann, dass die Pferde und Maulesel, deren sich die Römer auf
der Salburg als Zugtiere bedienten, mit wirklichen Hufeisen beschlagen
waren. Herr Stadtbaumeister Jacobi, der mit Herrn Oberst von
[Abbildung] Fig. 279.
Cohausen die Ausgrabungen auf der Salburg leitet, schreibt mir unter
anderem Folgendes:

"Bis zum Jahre 1882 haben wir bereits 51 Stücke respektive Bruch-
stücke von Hufeisen gefunden, darunter befinden sich 28 Stück fast
vollständig erhaltene, denen man ansieht, dass sie im Gebrauch waren.
Voriges Jahr fanden wir in der Ecke eines alten Baues, den man, da
er gepflastert ist, als Stall annehmen kann, 7 Stück Hufeisen zusammen
liegend. Durch diesen Fund lässt sich nachweisen, dass die Hufeisen
nicht im Mittelalter beim Holzabfahren einzeln verloren gingen, ausser-
dem lagen dieselben so tief, dass eine solche Annahme ausgeschlossen
ist. In den letzten Tagen (September 1883) haben wir ganz in der
Nähe der obigen Fundstelle drei Stück ganze Hufeisen und zwei Bruch-
stücke solcher gefunden. Dieselben lagen in der Stückung einer alten,
römischen Strasse, die von den Römern bereits aufgegeben war und
worüber römische Baureste einer späteren Periode stehen. Es geht
daraus hervor, dass die Römer nicht nur die Hufeisen in der letzten Zeit
ihres hiesigen Aufenthalts kannten, sondern auch schon viel früher.

Hufschmiede.
Erklärung geholfen hätte, das Eisen sei zufällig an dieser Stelle
in weit späterer Zeit einem Pferde verloren gegangen. Gegen diese
Annahme war es schwer, den Gegenbeweis zu erbringen, indessen
muſste die Häufigkeit der Funde die Sicherheit dieser Annahme bereits
zweifelhaft erscheinen lassen. Bei den Ausgrabungen auf der Salburg
sind nun neuerdings Hufeisen in solcher Anzahl und unter solchen
Verhältnissen gefunden worden, daſs wohl kein Zweifel mehr darüber
bestehen kann, daſs die Pferde und Maulesel, deren sich die Römer auf
der Salburg als Zugtiere bedienten, mit wirklichen Hufeisen beschlagen
waren. Herr Stadtbaumeister Jacobi, der mit Herrn Oberst von
[Abbildung] Fig. 279.
Cohausen die Ausgrabungen auf der Salburg leitet, schreibt mir unter
anderem Folgendes:

„Bis zum Jahre 1882 haben wir bereits 51 Stücke respektive Bruch-
stücke von Hufeisen gefunden, darunter befinden sich 28 Stück fast
vollständig erhaltene, denen man ansieht, daſs sie im Gebrauch waren.
Voriges Jahr fanden wir in der Ecke eines alten Baues, den man, da
er gepflastert ist, als Stall annehmen kann, 7 Stück Hufeisen zusammen
liegend. Durch diesen Fund läſst sich nachweisen, daſs die Hufeisen
nicht im Mittelalter beim Holzabfahren einzeln verloren gingen, auſser-
dem lagen dieselben so tief, daſs eine solche Annahme ausgeschlossen
ist. In den letzten Tagen (September 1883) haben wir ganz in der
Nähe der obigen Fundstelle drei Stück ganze Hufeisen und zwei Bruch-
stücke solcher gefunden. Dieselben lagen in der Stückung einer alten,
römischen Straſse, die von den Römern bereits aufgegeben war und
worüber römische Baureste einer späteren Periode stehen. Es geht
daraus hervor, daſs die Römer nicht nur die Hufeisen in der letzten Zeit
ihres hiesigen Aufenthalts kannten, sondern auch schon viel früher.

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[875/0897] Hufschmiede. Erklärung geholfen hätte, das Eisen sei zufällig an dieser Stelle in weit späterer Zeit einem Pferde verloren gegangen. Gegen diese Annahme war es schwer, den Gegenbeweis zu erbringen, indessen muſste die Häufigkeit der Funde die Sicherheit dieser Annahme bereits zweifelhaft erscheinen lassen. Bei den Ausgrabungen auf der Salburg sind nun neuerdings Hufeisen in solcher Anzahl und unter solchen Verhältnissen gefunden worden, daſs wohl kein Zweifel mehr darüber bestehen kann, daſs die Pferde und Maulesel, deren sich die Römer auf der Salburg als Zugtiere bedienten, mit wirklichen Hufeisen beschlagen waren. Herr Stadtbaumeister Jacobi, der mit Herrn Oberst von [Abbildung Fig. 279.] Cohausen die Ausgrabungen auf der Salburg leitet, schreibt mir unter anderem Folgendes: „Bis zum Jahre 1882 haben wir bereits 51 Stücke respektive Bruch- stücke von Hufeisen gefunden, darunter befinden sich 28 Stück fast vollständig erhaltene, denen man ansieht, daſs sie im Gebrauch waren. Voriges Jahr fanden wir in der Ecke eines alten Baues, den man, da er gepflastert ist, als Stall annehmen kann, 7 Stück Hufeisen zusammen liegend. Durch diesen Fund läſst sich nachweisen, daſs die Hufeisen nicht im Mittelalter beim Holzabfahren einzeln verloren gingen, auſser- dem lagen dieselben so tief, daſs eine solche Annahme ausgeschlossen ist. In den letzten Tagen (September 1883) haben wir ganz in der Nähe der obigen Fundstelle drei Stück ganze Hufeisen und zwei Bruch- stücke solcher gefunden. Dieselben lagen in der Stückung einer alten, römischen Straſse, die von den Römern bereits aufgegeben war und worüber römische Baureste einer späteren Periode stehen. Es geht daraus hervor, daſs die Römer nicht nur die Hufeisen in der letzten Zeit ihres hiesigen Aufenthalts kannten, sondern auch schon viel früher.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 875. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/897>, abgerufen am 22.11.2024.