Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.Geschützgiesser. 1427. Hans Vlöschel von München (Hussitenkrieg). 1428. Hans Trost, Büchsenmeister des Pfalzgrafen Johann. 1428 -- 29. Maitre Jean zu Orleans. 1429. Meister Oswald zu Nördlingen. 1432. Paul von Posnaw in Breslau. 1435. Meister Harscher in Nürnberg. Paul der Mönch ebendaselbst. Otto von Esslingen. Konrad von Amberg. 1436. Heinrich Roggenburger in Augsburg. 1438. Hans von Zabern in Salzburg. 1446. Heinrich von Wasserburg, im Dienste des Bischofs von Würzburg. 1449. Peter Brun von Obern-Ehenheim, lebenslänglich angestellter Büchsenmeister des Bischofs Reinhard II. von Speier. Die Gebrüder Wiederstein in Nürnberg. 1452. Jean Bureau1) und Gaspard Bureau. 1462. Johann Tormschneider, Büchsenmeister "vn gutter aben- teurer" 2). 1471. Martin Merz in Amberg, berühmtester Büchsenmeister seiner Zeit, erfand die Lafette mit Protze, schrieb 1472 sein "Kriegs- buch" 3). 1475 schickte Herzog Ludwig von Landshut seinen Zeugmeister Stephan Westholzer nach Amberg, um von Merz "die Kunst mit dem grossen Feuer zu werfen" zu erlernen 4). 1513 bewilligte Kaiser Max dem Büchsenmeister Hans Sarles bei seinem Hause im Kerschenthal in Tirol eine Mühle samt Hammer- werk zu erbauen, um seine Büchse darin zu schmieden. Der Guss der Geschütze wurde zuerst durch die Zinn- und 1) Schiesst bei der Belagerung von Bordeaux mit eisernen Kugeln. 2) Nach dem Verzeichnis des Anschieker, s. Essenwein a. a. O. 39. 3) Er erzählt von sich, er habe in den Jahren 1470 und 1471 aus den Hauptstücken 372 Tonnen Pulver verschossen und damit Boxberg, Schüpf, Strolnheim, Armsheim, Ruprechts- eck, Wachenheim, Bockenheim und Lamsheim bezwungen. Er sagt ferner: Wer ein Scharfmetz, Basilisken, Nachtigall, Singerin oder Chartaun schiesst, der ist ein Büchsenmeister, der aber Drachen, Schlangen und andere kleine Büchsen schiesst, der ist ein Schütz. 4) Würdinger II, 398. 59*
Geschützgieſser. 1427. Hans Vlöschel von München (Hussitenkrieg). 1428. Hans Trost, Büchsenmeister des Pfalzgrafen Johann. 1428 — 29. Maitre Jean zu Orleans. 1429. Meister Oswald zu Nördlingen. 1432. Paul von Posnaw in Breslau. 1435. Meister Harscher in Nürnberg. Paul der Mönch ebendaselbst. Otto von Esslingen. Konrad von Amberg. 1436. Heinrich Roggenburger in Augsburg. 1438. Hans von Zabern in Salzburg. 1446. Heinrich von Wasserburg, im Dienste des Bischofs von Würzburg. 1449. Peter Brun von Obern-Ehenheim, lebenslänglich angestellter Büchsenmeister des Bischofs Reinhard II. von Speier. Die Gebrüder Wiederstein in Nürnberg. 1452. Jean Bureau1) und Gaspard Bureau. 1462. Johann Tormschneider, Büchsenmeister „v̅n gutter aben- teurer“ 2). 1471. Martin Merz in Amberg, berühmtester Büchsenmeister seiner Zeit, erfand die Lafette mit Protze, schrieb 1472 sein „Kriegs- buch“ 3). 1475 schickte Herzog Ludwig von Landshut seinen Zeugmeister Stephan Westholzer nach Amberg, um von Merz „die Kunst mit dem groſsen Feuer zu werfen“ zu erlernen 4). 1513 bewilligte Kaiser Max dem Büchsenmeister Hans Sarles bei seinem Hause im Kerschenthal in Tirol eine Mühle samt Hammer- werk zu erbauen, um seine Büchse darin zu schmieden. Der Guſs der Geschütze wurde zuerst durch die Zinn- und 1) Schieſst bei der Belagerung von Bordeaux mit eisernen Kugeln. 2) Nach dem Verzeichnis des Anschieker, s. Essenwein a. a. O. 39. 3) Er erzählt von sich, er habe in den Jahren 1470 und 1471 aus den Hauptstücken 372 Tonnen Pulver verschossen und damit Boxberg, Schüpf, Strolnheim, Armsheim, Ruprechts- eck, Wachenheim, Bockenheim und Lamsheim bezwungen. Er sagt ferner: Wer ein Scharfmetz, Basilisken, Nachtigall, Singerin oder Chartaun schieſst, der ist ein Büchsenmeister, der aber Drachen, Schlangen und andere kleine Büchsen schieſst, der ist ein Schütz. 4) Würdinger II, 398. 59*
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1428. Hans Trost, Büchsenmeister des Pfalzgrafen Johann.
1428 — 29. Maitre Jean zu Orleans.
1429. Meister Oswald zu Nördlingen.
1432. Paul von Posnaw in Breslau.
1435. Meister Harscher in Nürnberg.
Paul der Mönch ebendaselbst.
Otto von Esslingen.
Konrad von Amberg.
1436. Heinrich Roggenburger in Augsburg.
1438. Hans von Zabern in Salzburg.
1446. Heinrich von Wasserburg, im Dienste des Bischofs von
Würzburg.
1449. Peter Brun von Obern-Ehenheim, lebenslänglich angestellter
Büchsenmeister des Bischofs Reinhard II. von Speier.
Die Gebrüder Wiederstein in Nürnberg.
1452. Jean Bureau 1) und Gaspard Bureau.
1462. Johann Tormschneider, Büchsenmeister „v̅n gutter aben-
teurer“ 2).
1471. Martin Merz in Amberg, berühmtester Büchsenmeister seiner
Zeit, erfand die Lafette mit Protze, schrieb 1472 sein „Kriegs-
buch“ 3).
1475 schickte Herzog Ludwig von Landshut seinen Zeugmeister
Stephan Westholzer nach Amberg, um von Merz „die Kunst
mit dem groſsen Feuer zu werfen“ zu erlernen 4).
1513 bewilligte Kaiser Max dem Büchsenmeister Hans Sarles bei
seinem Hause im Kerschenthal in Tirol eine Mühle samt Hammer-
werk zu erbauen, um seine Büchse darin zu schmieden.
Der Guſs der Geschütze wurde zuerst durch die Zinn- und
Glockengieſser ausgeführt, doch beschäftigten sich auch die Büchsen-
1) Schieſst bei der Belagerung von Bordeaux mit eisernen Kugeln.
2) Nach
dem Verzeichnis des Anschieker, s. Essenwein a. a. O. 39.
3) Er erzählt von
sich, er habe in den Jahren 1470 und 1471 aus den Hauptstücken 372 Tonnen
Pulver verschossen und damit Boxberg, Schüpf, Strolnheim, Armsheim, Ruprechts-
eck, Wachenheim, Bockenheim und Lamsheim bezwungen. Er sagt ferner: Wer
ein Scharfmetz, Basilisken, Nachtigall, Singerin oder Chartaun schieſst, der ist ein
Büchsenmeister, der aber Drachen, Schlangen und andere kleine Büchsen schieſst,
der ist ein Schütz.
4) Würdinger II, 398.
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