Bei dem "Hüttenvorrat, als derselbe an jedem Ort augenblicklich zu befinden" folgen nach dem Waren- und Vorratsverzeichnis "Nach- folgende Ittem ... M. Gn. Fr. u. Hrn. Hütten-, Bergk- und Fuhrleuten hat man zu ihrer Unterhaltung in dieser drügen Zeit, teils auff Ihren Rest, denen sie bei dem gewesenen Faktorn noch Aussen stehen, ausshelffen vndt verleggen müssen, soll aber, sobald das wergk wiederumb gehett, Ihnen gekürzet und eingebracht werden".
"Summa Summarum Voradt sambt Schuldt" thut aber in diesem Quartal nur 3976 fl. 11 Gr. 9 Pf. Die Ausgaben waren "auf Befehl" sehr reduziert. Die Zahlungen an die Äbtissin von Gandersheim sind in diesem und den vorhergehenden, sowie den nächsten Quartalen nicht aufgeführt.
1624 steigt der Vorrat samt beweislicher Schuld auf 5107 fl. 11 Gr. und 1625 wächst diese Summe infolge der Erbauung der Neuenhütte, der Einführung der Holzbälge auf allen Hütten und anderer Bau- und Anschaffungskosten auf 10133 fl. 15 Gr. 6 Pf., welcher ein Inventar von 8897 fl. 11 Gr. 4 Pf. gegenübersteht.
Aus einem Eintrag von 1625 geht hervor, dass in der Ausrüstung der Hütten seit Anfang des Jahrhunderts grosse Fortschritte gemacht worden waren.
Aus einem Eintrag von 1625 folgt auch, dass die neue Hütte an Stelle einer alten gewerkschaftlichen Hütte, welche angekauft worden war, errichtet worden ist. Der Eintrag lautet: Den Hütten- gewerken zur Neuen Hütte am letzten uff Ostern Ao 1625 betagten Termin wegen der M. gn. Fürst u. Hrn. abgetretenen Vndt verkaufften Hütten vermöge Quittung erlegt und also gänzlich bezahlt 200 Thlr. thun 360 fl.
Diese Periode schliesst, wie schon zuvor erwähnt, mit dem für die Geschichte des Eisenhüttenwesens wichtigen Ereignis der Ein- führung stärkerer Holzblasebälge an Stelle der alten Lederbälge ab.
Dieselben wurden im Jahre 1625 als etwas Erprobtes und Be- währtes in allen fürstlichen Eisenhütten bei Gittelde eingeführt. Sie wurden sämtlich an Ort und Stelle auf der Oberhütte gebaut. Das Modell oder die Konstruktion waren also etwas Bekanntes, nur zu ihrer Inbetriebsetzung wird der alte Meister von Langesheimb, ob- gleich krank, im Wagen herbeigeholt. Dieser, dessen Name leider nicht genannt wird, muss also besondere Verdienste um die Kon- struktion, oder besondere Erfahrung in diesen Bälgen gehabt haben. Die bezüglichen Angaben in den Hüttenrechnungen sind von be- sonderem Interesse. Danach wurden in diesem Jahre (1625) auf
Beck, Geschichte des Eisens. 72
Der Harz im 17. Jahrhundert.
Bei dem „Hüttenvorrat, als derselbe an jedem Ort augenblicklich zu befinden“ folgen nach dem Waren- und Vorratsverzeichnis „Nach- folgende Ittem … M. Gn. Fr. u. Hrn. Hütten-, Bergk- und Fuhrleuten hat man zu ihrer Unterhaltung in dieser drügen Zeit, teils auff Ihren Rest, denen sie bei dem gewesenen Faktorn noch Auſsen stehen, auſshelffen vndt verleggen müssen, soll aber, sobald das wergk wiederumb gehett, Ihnen gekürzet und eingebracht werden“.
„Summa Summarum Voradt sambt Schuldt“ thut aber in diesem Quartal nur 3976 fl. 11 Gr. 9 Pf. Die Ausgaben waren „auf Befehl“ sehr reduziert. Die Zahlungen an die Äbtissin von Gandersheim sind in diesem und den vorhergehenden, sowie den nächsten Quartalen nicht aufgeführt.
1624 steigt der Vorrat samt beweislicher Schuld auf 5107 fl. 11 Gr. und 1625 wächst diese Summe infolge der Erbauung der Neuenhütte, der Einführung der Holzbälge auf allen Hütten und anderer Bau- und Anschaffungskosten auf 10133 fl. 15 Gr. 6 Pf., welcher ein Inventar von 8897 fl. 11 Gr. 4 Pf. gegenübersteht.
Aus einem Eintrag von 1625 geht hervor, daſs in der Ausrüstung der Hütten seit Anfang des Jahrhunderts groſse Fortschritte gemacht worden waren.
Aus einem Eintrag von 1625 folgt auch, daſs die neue Hütte an Stelle einer alten gewerkschaftlichen Hütte, welche angekauft worden war, errichtet worden ist. Der Eintrag lautet: Den Hütten- gewerken zur Neuen Hütte am letzten uff Ostern Ao 1625 betagten Termin wegen der M. gn. Fürst u. Hrn. abgetretenen Vndt verkaufften Hütten vermöge Quittung erlegt und also gänzlich bezahlt 200 Thlr. thun 360 fl.
Diese Periode schlieſst, wie schon zuvor erwähnt, mit dem für die Geschichte des Eisenhüttenwesens wichtigen Ereignis der Ein- führung stärkerer Holzblasebälge an Stelle der alten Lederbälge ab.
Dieselben wurden im Jahre 1625 als etwas Erprobtes und Be- währtes in allen fürstlichen Eisenhütten bei Gittelde eingeführt. Sie wurden sämtlich an Ort und Stelle auf der Oberhütte gebaut. Das Modell oder die Konstruktion waren also etwas Bekanntes, nur zu ihrer Inbetriebsetzung wird der alte Meister von Langesheimb, ob- gleich krank, im Wagen herbeigeholt. Dieser, dessen Name leider nicht genannt wird, muſs also besondere Verdienste um die Kon- struktion, oder besondere Erfahrung in diesen Bälgen gehabt haben. Die bezüglichen Angaben in den Hüttenrechnungen sind von be- sonderem Interesse. Danach wurden in diesem Jahre (1625) auf
Beck, Geschichte des Eisens. 72
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Der Harz im 17. Jahrhundert.
Bei dem „Hüttenvorrat, als derselbe an jedem Ort augenblicklich
zu befinden“ folgen nach dem Waren- und Vorratsverzeichnis „Nach-
folgende Ittem … M. Gn. Fr. u. Hrn. Hütten-, Bergk- und Fuhrleuten
hat man zu ihrer Unterhaltung in dieser drügen Zeit, teils auff
Ihren Rest, denen sie bei dem gewesenen Faktorn noch Auſsen
stehen, auſshelffen vndt verleggen müssen, soll aber, sobald das
wergk wiederumb gehett, Ihnen gekürzet und eingebracht werden“.
„Summa Summarum Voradt sambt Schuldt“ thut aber in diesem
Quartal nur 3976 fl. 11 Gr. 9 Pf. Die Ausgaben waren „auf Befehl“
sehr reduziert. Die Zahlungen an die Äbtissin von Gandersheim sind
in diesem und den vorhergehenden, sowie den nächsten Quartalen
nicht aufgeführt.
1624 steigt der Vorrat samt beweislicher Schuld auf 5107 fl. 11 Gr.
und 1625 wächst diese Summe infolge der Erbauung der Neuenhütte,
der Einführung der Holzbälge auf allen Hütten und anderer Bau- und
Anschaffungskosten auf 10133 fl. 15 Gr. 6 Pf., welcher ein Inventar
von 8897 fl. 11 Gr. 4 Pf. gegenübersteht.
Aus einem Eintrag von 1625 geht hervor, daſs in der Ausrüstung
der Hütten seit Anfang des Jahrhunderts groſse Fortschritte gemacht
worden waren.
Aus einem Eintrag von 1625 folgt auch, daſs die neue Hütte
an Stelle einer alten gewerkschaftlichen Hütte, welche angekauft
worden war, errichtet worden ist. Der Eintrag lautet: Den Hütten-
gewerken zur Neuen Hütte am letzten uff Ostern Ao 1625 betagten
Termin wegen der M. gn. Fürst u. Hrn. abgetretenen Vndt verkaufften
Hütten vermöge Quittung erlegt und also gänzlich bezahlt 200 Thlr.
thun 360 fl.
Diese Periode schlieſst, wie schon zuvor erwähnt, mit dem für
die Geschichte des Eisenhüttenwesens wichtigen Ereignis der Ein-
führung stärkerer Holzblasebälge an Stelle der alten Lederbälge ab.
Dieselben wurden im Jahre 1625 als etwas Erprobtes und Be-
währtes in allen fürstlichen Eisenhütten bei Gittelde eingeführt. Sie
wurden sämtlich an Ort und Stelle auf der Oberhütte gebaut. Das
Modell oder die Konstruktion waren also etwas Bekanntes, nur zu
ihrer Inbetriebsetzung wird der alte Meister von Langesheimb, ob-
gleich krank, im Wagen herbeigeholt. Dieser, dessen Name leider
nicht genannt wird, muſs also besondere Verdienste um die Kon-
struktion, oder besondere Erfahrung in diesen Bälgen gehabt haben.
Die bezüglichen Angaben in den Hüttenrechnungen sind von be-
sonderem Interesse. Danach wurden in diesem Jahre (1625) auf
Beck, Geschichte des Eisens. 72
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1159>, abgerufen am 27.11.2024.
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