der Oberhütte, der Teichhütte und der Neuhütte Holzblasebälge nach gleichem Muster und zu gleichem Preise aufgestellt und in dem "quartall von Nicolai bis uff Invocavit sonsten genannt die Rechnung Reminiscere" verrechnet.
Bei dem Massenofen der Teichhütte scheint diese Anschaffung schon im vorhergehenden Quartal, von dem die Rechnung fehlt, statt- gehabt zu haben, denn es heisst bei den gemeinen Ausgaben:
"Alss die Neuen Bälge fürgelegt werden sollten, hat man den Meister von Langesheimb Krank herführen lassen müssen vndt den Fuhrmann zu Lohne gebet 2 fl."
Dass die neuen Bälge einen rascheren Gichtenwechsel, stärkeren Betrieb und damit vermehrte Arbeit veranlassten, geht aus dem folgenden Eintrag derselben Rechnung hervor:
"Weil die Gichte geschwinder gangen, vndt die Knechte dem Pucher vndt Ufgeber nicht rathen können, ist denselben ein gehülfe zugeordnet, welchem zu lohne geben worden 7 fl."
Die Herstellungskosten für ein Paar Bälge haben wir oben mit- geteilt. Dazu kamen noch verschiedene Nebenkosten, z. B. auf der Oberhütte:
Für Holz zum Balggerüst der hölzernen Balge und daran zu machen 18 fl.
" Draht 9 "
Fuhrlohn von den Bälgen (die alle auf der Oberhütte gebaut worden waren) vff die Hütten zu führen 16 "
Die Faktoreirechnungen der Eisenhütte zu Gittelde von 1625 bis 1664.
Der nun folgende Zeitabschnitt von 1625 bis 1664 umfasst die Zeit des 30jährigen Krieges und seiner traurigen Folgen.
Im Jahre 1626 wurden Gittel und Grund schwer heimgesucht. "Im Februar dieses Jahres haben die Kaiserlichen und Spanier unter den Generalen Tilly und Spinola die Bergstadt Grund ganz, wie auch Gittel zum Teil wegen der Schnapphähne abgebrannt, auch viele Leute daselbst mit todt geschossen und sind zum Grund im Feuer über 50 Blessirte und Kranke mit aufgebrannt" (Ch. Bösen, Chronik general. Haushalt Principien 1753).
Die Einwirkung des Krieges erscheint zunächst äusserlich in der Lückenhaftigkeit und der unsorgfältigen Führung der Rechnungen. Die zehn Jahre von 1625 bis 1635 fehlen überhaupt gänzlich, die Rechnungen von 1635 bis 1664 sind unvollständig.
Der Harz im 17. Jahrhundert.
der Oberhütte, der Teichhütte und der Neuhütte Holzblasebälge nach gleichem Muster und zu gleichem Preise aufgestellt und in dem „quartall von Nicolai bis uff Invocavit sonsten genannt die Rechnung Reminiscere“ verrechnet.
Bei dem Massenofen der Teichhütte scheint diese Anschaffung schon im vorhergehenden Quartal, von dem die Rechnung fehlt, statt- gehabt zu haben, denn es heiſst bei den gemeinen Ausgaben:
„Alſs die Neuen Bälge fürgelegt werden sollten, hat man den Meister von Langesheimb Krank herführen lassen müſsen vndt den Fuhrmann zu Lohne gebet 2 fl.“
Daſs die neuen Bälge einen rascheren Gichtenwechsel, stärkeren Betrieb und damit vermehrte Arbeit veranlaſsten, geht aus dem folgenden Eintrag derselben Rechnung hervor:
„Weil die Gichte geschwinder gangen, vndt die Knechte dem Pucher vndt Ufgeber nicht rathen können, ist denselben ein gehülfe zugeordnet, welchem zu lohne geben worden 7 fl.“
Die Herstellungskosten für ein Paar Bälge haben wir oben mit- geteilt. Dazu kamen noch verschiedene Nebenkosten, z. B. auf der Oberhütte:
Für Holz zum Balggerüst der hölzernen Balge und daran zu machen 18 fl.
„ Draht 9 „
Fuhrlohn von den Bälgen (die alle auf der Oberhütte gebaut worden waren) vff die Hütten zu führen 16 „
Die Faktoreirechnungen der Eisenhütte zu Gittelde von 1625 bis 1664.
Der nun folgende Zeitabschnitt von 1625 bis 1664 umfaſst die Zeit des 30jährigen Krieges und seiner traurigen Folgen.
Im Jahre 1626 wurden Gittel und Grund schwer heimgesucht. „Im Februar dieses Jahres haben die Kaiserlichen und Spanier unter den Generalen Tilly und Spinola die Bergstadt Grund ganz, wie auch Gittel zum Teil wegen der Schnapphähne abgebrannt, auch viele Leute daselbst mit todt geschossen und sind zum Grund im Feuer über 50 Blessirte und Kranke mit aufgebrannt“ (Ch. Bösen, Chronik general. Haushalt Principien 1753).
Die Einwirkung des Krieges erscheint zunächst äuſserlich in der Lückenhaftigkeit und der unsorgfältigen Führung der Rechnungen. Die zehn Jahre von 1625 bis 1635 fehlen überhaupt gänzlich, die Rechnungen von 1635 bis 1664 sind unvollständig.
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Der Harz im 17. Jahrhundert.
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„quartall von Nicolai bis uff Invocavit sonsten genannt die Rechnung
Reminiscere“ verrechnet.
Bei dem Massenofen der Teichhütte scheint diese Anschaffung
schon im vorhergehenden Quartal, von dem die Rechnung fehlt, statt-
gehabt zu haben, denn es heiſst bei den gemeinen Ausgaben:
„Alſs die Neuen Bälge fürgelegt werden sollten, hat man den
Meister von Langesheimb Krank herführen lassen müſsen vndt den
Fuhrmann zu Lohne gebet 2 fl.“
Daſs die neuen Bälge einen rascheren Gichtenwechsel, stärkeren
Betrieb und damit vermehrte Arbeit veranlaſsten, geht aus dem
folgenden Eintrag derselben Rechnung hervor:
„Weil die Gichte geschwinder gangen, vndt die Knechte dem
Pucher vndt Ufgeber nicht rathen können, ist denselben ein gehülfe
zugeordnet, welchem zu lohne geben worden 7 fl.“
Die Herstellungskosten für ein Paar Bälge haben wir oben mit-
geteilt. Dazu kamen noch verschiedene Nebenkosten, z. B. auf der
Oberhütte:
Für Holz zum Balggerüst der hölzernen Balge und daran zu machen 18 fl.
„ Draht 9 „
Fuhrlohn von den Bälgen (die alle auf der Oberhütte gebaut worden
waren) vff die Hütten zu führen 16 „
Die Faktoreirechnungen der Eisenhütte zu Gittelde
von 1625 bis 1664.
Der nun folgende Zeitabschnitt von 1625 bis 1664 umfaſst die
Zeit des 30jährigen Krieges und seiner traurigen Folgen.
Im Jahre 1626 wurden Gittel und Grund schwer heimgesucht.
„Im Februar dieses Jahres haben die Kaiserlichen und Spanier unter
den Generalen Tilly und Spinola die Bergstadt Grund ganz, wie auch
Gittel zum Teil wegen der Schnapphähne abgebrannt, auch viele
Leute daselbst mit todt geschossen und sind zum Grund im Feuer
über 50 Blessirte und Kranke mit aufgebrannt“ (Ch. Bösen, Chronik
general. Haushalt Principien 1753).
Die Einwirkung des Krieges erscheint zunächst äuſserlich in der
Lückenhaftigkeit und der unsorgfältigen Führung der Rechnungen.
Die zehn Jahre von 1625 bis 1635 fehlen überhaupt gänzlich, die
Rechnungen von 1635 bis 1664 sind unvollständig.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1160>, abgerufen am 27.11.2024.
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