werden, weil "diese Gelder in dem langwierigen Kriegswesen umbkommt vndt verderbet". -- Die Vorräte an Kohlen, Blech und Eisen, die mit 3101 fl. 4 Gr. 5 Pf. aufgeführt werden, überstiegen das Vorlags- geld um 1513 fl. 9 Gr. 3 Pf., welche der Faktor hatte vorschiessen müssen.
Den Betrieb der Frischhütten im Quartal Luciä 1636 erläutert nachstehende Aufstellung:
I. Die obere Blech- und Neue Frischhütte lieferten in dem ganzen Quartal nur 40 Ctr. Blech zu 12 fl. 12 Gr., thut 486 fl.
Hierzu wurden verbraucht:
58 Ctr. Gosseisen zu 1 fl. 2 Gr. 10 Pf. 66 fl. 4 Gr. 4 Pf.
27 " " " -- " 11 " 6 " 15 " 10 " 6 "
72 Fuder Kohlen zu 1 fl. 7 Gr. bis 1 fl. 13 Gr. 103 " 4 " -- "
Forstzins 7 " 4 " -- "
57 Ctr. verfrischte Stücke zu 5 Gr. 14 " 5 " -- "
51/2 " davon umzufrischen zu 5 Gr. 1 " 7 " 6 "
40 " Blech zu schmieden, a 16 Gr. 32 " -- " -- "
Dem Hüttenvoigt zur Oberhütte 6 " 10 " -- "
Für 9 Pfd. Vett zu 4 Gr. 6 Pf. 2 " 1 " -- "
Für 40 Ctr. Blech von der Hütte in die Factorei zu fuhren, a 1 Gr. 2 " -- " -- "
Den Blechschmieden und Frischer Baugeld 3 " -- " -- "
Für die leddern Frischbälg wieder auszubessern 3 " 12 " -- "
Vett, Leder, Hanf, Pech und Leim 7 " 1 " -- "
Für das Grundwerk aufzugraben und die Säule wieder in vorigen Stand zu bringen 1 " 17 " 6 "
Für allerhand Reparaturkosten, Lohn und Material 7 " 2 " 3 "
Die hölzernen Bälge für dem Blechherde seindt in diesem Kriegswesen verdorben, dass fast kein Bessern daran mehr nütz gewesen, Vndt weil die alten Leddern Frischbälge Zur Clusingshütte abgeleget Undt dieser Behuff Zu ersparung Ein Pahr Neuwer Balge an diesem Orth zu gebrauchen für rathsam er- achtendt seindt dieselben wiederumb aufgebesserdt Und kosten in gesambt 6 " -- " -- "
Für Stahl zu Hammer und Amboss 3 " 12 " -- "
Summa: 282 fl. 11 Gr. 1 Pf.
Ueberschuss: 203 fl. 8 Gr. 11 Pf.
Die Clusingshütte arbeitete damals nur auf zweigeschmolzenes Eisen. Wie wir eben gesehen haben, hatte sie neue Blasebälge bekommen. Die Rechnung beginnt mit folgender Bemerkung: "Im stehendes Quarthal Luciae hat man wegen der durchziehenden Undt der nähe gelegenen Völcker desswegen die Unterthanen aussgelauffen gewesen, in etzlichen wochen nicht schmieden lassen können." Die übrige Zeit aber ist an zweygeschmolzenem Eisen verfertiget 125 Ctr. zu 5 fl. 5 Gr. thutt 656 fl. 5 Gr. -- Pf.
Der Harz im 17. Jahrhundert.
werden, weil „diese Gelder in dem langwierigen Kriegswesen umbkommt vndt verderbet“. — Die Vorräte an Kohlen, Blech und Eisen, die mit 3101 fl. 4 Gr. 5 Pf. aufgeführt werden, überstiegen das Vorlags- geld um 1513 fl. 9 Gr. 3 Pf., welche der Faktor hatte vorschieſsen müssen.
Den Betrieb der Frischhütten im Quartal Luciä 1636 erläutert nachstehende Aufstellung:
I. Die obere Blech- und Neue Frischhütte lieferten in dem ganzen Quartal nur 40 Ctr. Blech zu 12 fl. 12 Gr., thut 486 fl.
Hierzu wurden verbraucht:
58 Ctr. Goſseisen zu 1 fl. 2 Gr. 10 Pf. 66 fl. 4 Gr. 4 Pf.
27 „ „ „ — „ 11 „ 6 „ 15 „ 10 „ 6 „
72 Fuder Kohlen zu 1 fl. 7 Gr. bis 1 fl. 13 Gr. 103 „ 4 „ — „
Forstzins 7 „ 4 „ — „
57 Ctr. verfrischte Stücke zu 5 Gr. 14 „ 5 „ — „
5½ „ davon umzufrischen zu 5 Gr. 1 „ 7 „ 6 „
40 „ Blech zu schmieden, à 16 Gr. 32 „ — „ — „
Dem Hüttenvoigt zur Oberhütte 6 „ 10 „ — „
Für 9 Pfd. Vett zu 4 Gr. 6 Pf. 2 „ 1 „ — „
Für 40 Ctr. Blech von der Hütte in die Factorei zu fuhren, à 1 Gr. 2 „ — „ — „
Den Blechschmieden und Frischer Baugeld 3 „ — „ — „
Für die leddern Frischbälg wieder auszubessern 3 „ 12 „ — „
Vett, Leder, Hanf, Pech und Leim 7 „ 1 „ — „
Für das Grundwerk aufzugraben und die Säule wieder in vorigen Stand zu bringen 1 „ 17 „ 6 „
Für allerhand Reparaturkosten, Lohn und Material 7 „ 2 „ 3 „
Die hölzernen Bälge für dem Blechherde seindt in diesem Kriegswesen verdorben, daſs fast kein Bessern daran mehr nütz gewesen, Vndt weil die alten Leddern Frischbälge Zur Clusingshütte abgeleget Undt dieser Behuff Zu ersparung Ein Pahr Neuwer Balge an diesem Orth zu gebrauchen für rathsam er- achtendt seindt dieselben wiederumb aufgebesserdt Und kosten in gesambt 6 „ — „ — „
Für Stahl zu Hammer und Amboſs 3 „ 12 „ — „
Summa: 282 fl. 11 Gr. 1 Pf.
Ueberschuſs: 203 fl. 8 Gr. 11 Pf.
Die Clusingshütte arbeitete damals nur auf zweigeschmolzenes Eisen. Wie wir eben gesehen haben, hatte sie neue Blasebälge bekommen. Die Rechnung beginnt mit folgender Bemerkung: „Im stehendes Quarthal Luciae hat man wegen der durchziehenden Undt der nähe gelegenen Völcker deſswegen die Unterthanen auſsgelauffen gewesen, in etzlichen wochen nicht schmieden lassen können.“ Die übrige Zeit aber ist an zweygeschmolzenem Eisen verfertiget 125 Ctr. zu 5 fl. 5 Gr. thutt 656 fl. 5 Gr. — Pf.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1164"n="1142"/><fwplace="top"type="header">Der Harz im 17. Jahrhundert.</fw><lb/>
werden, weil „diese Gelder in dem langwierigen Kriegswesen umbkommt<lb/>
vndt verderbet“. — Die Vorräte an Kohlen, Blech und Eisen, die<lb/>
mit 3101 fl. 4 Gr. 5 Pf. aufgeführt werden, überstiegen das Vorlags-<lb/>
geld um 1513 fl. 9 Gr. 3 Pf., welche der Faktor hatte vorschieſsen<lb/>
müssen.</p><lb/><p>Den Betrieb der Frischhütten im Quartal Luciä 1636 erläutert<lb/>
nachstehende Aufstellung:</p><lb/><p>I. Die obere Blech- und Neue Frischhütte lieferten in dem ganzen<lb/>
Quartal nur 40 Ctr. Blech zu 12 fl. 12 Gr., thut 486 fl.</p><lb/><p>Hierzu wurden verbraucht:</p><lb/><list><item><listrendition="#leftBraced"><item>58 Ctr. Goſseisen zu 1 fl. 2 Gr. 10 Pf. <spacedim="horizontal"/> 66 fl. 4 Gr. 4 Pf.</item><lb/><item>27 „„„—„ 11 „ 6 „<spacedim="horizontal"/> 15 „ 10 „ 6 „</item></list></item><lb/><item><listrendition="#leftBraced"><item>72 Fuder Kohlen zu 1 fl. 7 Gr. bis 1 fl. 13 Gr. <spacedim="horizontal"/> 103 „ 4 „—„</item><lb/><item>Forstzins <spacedim="horizontal"/> 7 „ 4 „—„</item></list></item><lb/><item><listrendition="#leftBraced"><item>57 Ctr. verfrischte Stücke zu 5 Gr. <spacedim="horizontal"/> 14 „ 5 „—„</item><lb/><item>5½ „ davon umzufrischen zu 5 Gr. <spacedim="horizontal"/> 1 „ 7 „ 6 „</item><lb/><item>40 „ Blech zu schmieden, à 16 Gr. <spacedim="horizontal"/> 32 „—„—„</item></list></item><lb/><item>Dem Hüttenvoigt zur Oberhütte <spacedim="horizontal"/> 6 „ 10 „—„</item><lb/><item>Für 9 Pfd. Vett zu 4 Gr. 6 Pf. <spacedim="horizontal"/> 2 „ 1 „—„</item><lb/><item>Für 40 Ctr. Blech von der Hütte in die Factorei zu fuhren,<lb/>
à 1 Gr. <spacedim="horizontal"/> 2 „—„—„</item><lb/><item>Den Blechschmieden und Frischer Baugeld <spacedim="horizontal"/> 3 „—„—„</item><lb/><item>Für die leddern Frischbälg wieder auszubessern <spacedim="horizontal"/> 3 „ 12 „—„</item><lb/><item>Vett, Leder, Hanf, Pech und Leim <spacedim="horizontal"/> 7 „ 1 „—„</item><lb/><item>Für das Grundwerk aufzugraben und die Säule wieder<lb/>
in vorigen Stand zu bringen <spacedim="horizontal"/> 1 „ 17 „ 6 „</item><lb/><item>Für allerhand Reparaturkosten, Lohn und Material <spacedim="horizontal"/> 7 „ 2 „ 3 „</item><lb/><item><hirendition="#g">Die hölzernen Bälge für dem Blechherde seindt<lb/>
in diesem Kriegswesen verdorben</hi>, daſs fast<lb/>
kein Bessern daran mehr nütz gewesen, Vndt weil die<lb/>
alten Leddern Frischbälge Zur Clusingshütte abgeleget<lb/>
Undt dieser Behuff Zu ersparung Ein Pahr Neuwer<lb/>
Balge an diesem Orth zu gebrauchen für rathsam er-<lb/>
achtendt seindt dieselben wiederumb aufgebesserdt Und<lb/>
kosten in gesambt <spacedim="horizontal"/> 6 „—„—„</item><lb/><item>Für Stahl zu Hammer und Amboſs <spacedim="horizontal"/><hirendition="#u">3 „ 12 „—„</hi></item><lb/><item><hirendition="#et"><hirendition="#u">Summa: 282 fl. 11 Gr. 1 Pf.</hi></hi></item><lb/><item><hirendition="#et">Ueberschuſs: 203 fl. 8 Gr. 11 Pf.</hi></item></list><lb/><p>Die Clusingshütte arbeitete damals nur auf zweigeschmolzenes Eisen.<lb/>
Wie wir eben gesehen haben, hatte sie neue Blasebälge bekommen.<lb/>
Die Rechnung beginnt mit folgender Bemerkung: „Im stehendes<lb/>
Quarthal Luciae hat man wegen der durchziehenden Undt der nähe<lb/>
gelegenen Völcker deſswegen die Unterthanen auſsgelauffen gewesen,<lb/>
in etzlichen wochen nicht schmieden lassen können.“ Die übrige<lb/>
Zeit aber ist an zweygeschmolzenem Eisen verfertiget 125 Ctr. zu 5 fl.<lb/>
5 Gr. thutt <spacedim="horizontal"/> 656 fl. 5 Gr. — Pf.</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1142/1164]
Der Harz im 17. Jahrhundert.
werden, weil „diese Gelder in dem langwierigen Kriegswesen umbkommt
vndt verderbet“. — Die Vorräte an Kohlen, Blech und Eisen, die
mit 3101 fl. 4 Gr. 5 Pf. aufgeführt werden, überstiegen das Vorlags-
geld um 1513 fl. 9 Gr. 3 Pf., welche der Faktor hatte vorschieſsen
müssen.
Den Betrieb der Frischhütten im Quartal Luciä 1636 erläutert
nachstehende Aufstellung:
I. Die obere Blech- und Neue Frischhütte lieferten in dem ganzen
Quartal nur 40 Ctr. Blech zu 12 fl. 12 Gr., thut 486 fl.
Hierzu wurden verbraucht:
58 Ctr. Goſseisen zu 1 fl. 2 Gr. 10 Pf. 66 fl. 4 Gr. 4 Pf.
27 „ „ „ — „ 11 „ 6 „ 15 „ 10 „ 6 „
72 Fuder Kohlen zu 1 fl. 7 Gr. bis 1 fl. 13 Gr. 103 „ 4 „ — „
Forstzins 7 „ 4 „ — „
57 Ctr. verfrischte Stücke zu 5 Gr. 14 „ 5 „ — „
5½ „ davon umzufrischen zu 5 Gr. 1 „ 7 „ 6 „
40 „ Blech zu schmieden, à 16 Gr. 32 „ — „ — „
Dem Hüttenvoigt zur Oberhütte 6 „ 10 „ — „
Für 9 Pfd. Vett zu 4 Gr. 6 Pf. 2 „ 1 „ — „
Für 40 Ctr. Blech von der Hütte in die Factorei zu fuhren,
à 1 Gr. 2 „ — „ — „
Den Blechschmieden und Frischer Baugeld 3 „ — „ — „
Für die leddern Frischbälg wieder auszubessern 3 „ 12 „ — „
Vett, Leder, Hanf, Pech und Leim 7 „ 1 „ — „
Für das Grundwerk aufzugraben und die Säule wieder
in vorigen Stand zu bringen 1 „ 17 „ 6 „
Für allerhand Reparaturkosten, Lohn und Material 7 „ 2 „ 3 „
Die hölzernen Bälge für dem Blechherde seindt
in diesem Kriegswesen verdorben, daſs fast
kein Bessern daran mehr nütz gewesen, Vndt weil die
alten Leddern Frischbälge Zur Clusingshütte abgeleget
Undt dieser Behuff Zu ersparung Ein Pahr Neuwer
Balge an diesem Orth zu gebrauchen für rathsam er-
achtendt seindt dieselben wiederumb aufgebesserdt Und
kosten in gesambt 6 „ — „ — „
Für Stahl zu Hammer und Amboſs 3 „ 12 „ — „
Summa: 282 fl. 11 Gr. 1 Pf.
Ueberschuſs: 203 fl. 8 Gr. 11 Pf.
Die Clusingshütte arbeitete damals nur auf zweigeschmolzenes Eisen.
Wie wir eben gesehen haben, hatte sie neue Blasebälge bekommen.
Die Rechnung beginnt mit folgender Bemerkung: „Im stehendes
Quarthal Luciae hat man wegen der durchziehenden Undt der nähe
gelegenen Völcker deſswegen die Unterthanen auſsgelauffen gewesen,
in etzlichen wochen nicht schmieden lassen können.“ Die übrige
Zeit aber ist an zweygeschmolzenem Eisen verfertiget 125 Ctr. zu 5 fl.
5 Gr. thutt 656 fl. 5 Gr. — Pf.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1164>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.