Das Inventar der Massenhütte war im Jahre 1681 noch ein sehr bescheidenes. Es umfasste: 1 Blasewelle mit 6 eisernen Bändern, 2 hölzerne Bälge, dazu 4 grosse Nägel für die Hebescheiben, 1 Blase- rad, 1 Vorhängschloss, 2 Brechstangen, 2 Formstecher, 1 Stein- haken mit eisernen Kralen, 2 Kratzen, 2 Keilhauen, 2 Kohlenharken, 1 hölzernes Kohlenmass, 3 Laufkarren, 3 Füllfässer, 3 grosse eiserne Tragstangen im hohen Ofen, ein grosser eiserner Wagebalken mit 8 Kettensträngen und 2 starken beschlagenen Schalen, 4 grosse Eisengewichte (a 1 Ctr.), 1 Wagebalken (a 1/2 Ctr.), 1 Pochwelle mit 2 Zapfen und 5 eisernen Bänken. 2 Schauffeln, 1 hölzerne Wasser- strentze (Spritze), eine alte messingene Wasserstrentze, 1 eisern Keil, 1 Bockhammer.
Die Quartalsrechnungen der Hammerhütten dieser Periode leiden dadurch an einer gewissen Unklarheit, dass weder für das ver- schmolzene Roheisen, noch für das erzeugte Schmiedeeisen Werte eingesetzt sind. -- Die folgende Zusammenstellung enthält die Be- triebsergebnisse derselben 20 Quartale wie oben bei dem Massenofen.
1. Die Clusingshütte wurde als Frischhütte betrieben und lieferte Stabeisen.
Für eine Tonne Stabeisen wurden verbraucht:
Gusseisen 1,550 Tonnen, a Mk. 52,41 81,23 Mk.
Holzkohlen 13,62 Karren 10,28 "
Löhne 4,66 "
Verschiedenes 3,97 "
100,14 Mk.
Der Verkaufspreis für die Tonne betrug 163,46 Mk., die Tages- produktion 128 kg.
2. Die Neue Hütte war ebenfalls eine Frischhütte, die haupt- sächlich Frischstücke zur Blechfabrikation machte. Die Frischstücke (Luppeneisen) kosteten pro Tonne (1000 kg):
für Gusseisen 1,524 Tonne 79,87 Mk.
" Holzkohlen 12,12 Karren 9,34 "
" Löhne 4,76 "
" Verschiedenes 3,25 "
97,22 Mk.
Die Tagesproduktion betrug 130 kg.
3. Die Obere Hütte war eine Frischhütte mit Blechhammer. Die Tonne Frischstücke kostete:
Der Harz im 17. Jahrhundert.
Das Inventar der Massenhütte war im Jahre 1681 noch ein sehr bescheidenes. Es umfaſste: 1 Blasewelle mit 6 eisernen Bändern, 2 hölzerne Bälge, dazu 4 groſse Nägel für die Hebescheiben, 1 Blase- rad, 1 Vorhängschloſs, 2 Brechstangen, 2 Formstecher, 1 Stein- haken mit eisernen Kralen, 2 Kratzen, 2 Keilhauen, 2 Kohlenharken, 1 hölzernes Kohlenmaſs, 3 Laufkarren, 3 Füllfässer, 3 groſse eiserne Tragstangen im hohen Ofen, ein groſser eiserner Wagebalken mit 8 Kettensträngen und 2 starken beschlagenen Schalen, 4 groſse Eisengewichte (à 1 Ctr.), 1 Wagebalken (à ½ Ctr.), 1 Pochwelle mit 2 Zapfen und 5 eisernen Bänken. 2 Schauffeln, 1 hölzerne Wasser- strentze (Spritze), eine alte messingene Wasserstrentze, 1 eisern Keil, 1 Bockhammer.
Die Quartalsrechnungen der Hammerhütten dieser Periode leiden dadurch an einer gewissen Unklarheit, daſs weder für das ver- schmolzene Roheisen, noch für das erzeugte Schmiedeeisen Werte eingesetzt sind. — Die folgende Zusammenstellung enthält die Be- triebsergebnisse derselben 20 Quartale wie oben bei dem Massenofen.
1. Die Clusingshütte wurde als Frischhütte betrieben und lieferte Stabeisen.
Für eine Tonne Stabeisen wurden verbraucht:
Guſseisen 1,550 Tonnen, à Mk. 52,41 81,23 Mk.
Holzkohlen 13,62 Karren 10,28 „
Löhne 4,66 „
Verschiedenes 3,97 „
100,14 Mk.
Der Verkaufspreis für die Tonne betrug 163,46 Mk., die Tages- produktion 128 kg.
2. Die Neue Hütte war ebenfalls eine Frischhütte, die haupt- sächlich Frischstücke zur Blechfabrikation machte. Die Frischstücke (Luppeneisen) kosteten pro Tonne (1000 kg):
für Guſseisen 1,524 Tonne 79,87 Mk.
„ Holzkohlen 12,12 Karren 9,34 „
„ Löhne 4,76 „
„ Verschiedenes 3,25 „
97,22 Mk.
Die Tagesproduktion betrug 130 kg.
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2 hölzerne Bälge, dazu 4 groſse Nägel für die Hebescheiben, 1 Blase-
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haken mit eisernen Kralen, 2 Kratzen, 2 Keilhauen, 2 Kohlenharken,
1 hölzernes Kohlenmaſs, 3 Laufkarren, 3 Füllfässer, 3 groſse eiserne
Tragstangen im hohen Ofen, ein groſser eiserner Wagebalken mit
8 Kettensträngen und 2 starken beschlagenen Schalen, 4 groſse
Eisengewichte (à 1 Ctr.), 1 Wagebalken (à ½ Ctr.), 1 Pochwelle mit
2 Zapfen und 5 eisernen Bänken. 2 Schauffeln, 1 hölzerne Wasser-
strentze (Spritze), eine alte messingene Wasserstrentze, 1 eisern Keil,
1 Bockhammer.
Die Quartalsrechnungen der Hammerhütten dieser Periode
leiden dadurch an einer gewissen Unklarheit, daſs weder für das ver-
schmolzene Roheisen, noch für das erzeugte Schmiedeeisen Werte
eingesetzt sind. — Die folgende Zusammenstellung enthält die Be-
triebsergebnisse derselben 20 Quartale wie oben bei dem Massenofen.
1. Die Clusingshütte wurde als Frischhütte betrieben und lieferte
Stabeisen.
Für eine Tonne Stabeisen wurden verbraucht:
Guſseisen 1,550 Tonnen, à Mk. 52,41 81,23 Mk.
Holzkohlen 13,62 Karren 10,28 „
Löhne 4,66 „
Verschiedenes 3,97 „
100,14 Mk.
Der Verkaufspreis für die Tonne betrug 163,46 Mk., die Tages-
produktion 128 kg.
2. Die Neue Hütte war ebenfalls eine Frischhütte, die haupt-
sächlich Frischstücke zur Blechfabrikation machte. Die Frischstücke
(Luppeneisen) kosteten pro Tonne (1000 kg):
für Guſseisen 1,524 Tonne 79,87 Mk.
„ Holzkohlen 12,12 Karren 9,34 „
„ Löhne 4,76 „
„ Verschiedenes 3,25 „
97,22 Mk.
Die Tagesproduktion betrug 130 kg.
3. Die Obere Hütte war eine Frischhütte mit Blechhammer.
Die Tonne Frischstücke kostete:
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1183>, abgerufen am 29.11.2024.
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