mit Steinkohle und Torf (Pit-cole, Sea-cole, Peat and Turf), zur Er- haltung der Wälder und Stämme dieser Insel. Zur besseren Aus- beutung seiner Erfindung nahm Dudley, dem zuvor soviel Widerstand am Hof, im Parlament und vor Gericht gemacht worden, David Ramsey, Sir George Horsey und Roger Foulke zu Teilhabern seines Patentes.
Von den vier Teilhabern zahlte jeder 100 £ ein. Zuvor hatten aber zwei mächtige Eisengewerke, Sir "Philibeard Vernat", ein Hollän- der (Dutch-Man), und Kapitän Witmore, durch grosse Versprechungen, die sie aber nicht erfüllten, ebenfalls ein Patent auf die Herstellung von Eisen mit Steinkohlen erwirkt1). Es war ihnen darin aufge- geben, ihr grosses Unternehmen innerhalb von zwei Jahren in Betrieb zu setzen. Dies thaten sie nicht, bereiteten aber Dudley und seinen Gesellschaftern2) grosse Schwierigkeiten, so dass diese, nachdem die Obengenannten auch im dritten Jahre noch kein Eisen gemacht hatten, sich mit einer Beschwerde an den König wendeten. Währenddessen brach der Bürgerkrieg aus. Dudley, ein eifriger Royalist, nahm Kriegs- dienst, indem er das Eisenwerk seinen Partnern überliess. Er begleitete den König bei dem Feldzug gegen Schottland und blieb bei der Armee bis zu ihrer Niederlage von Newbury bei New Castle. Auch später hielt er treu bei dem König aus. Er hatte hauptsächlich die Sorge für das Geschützwesen und die Bewaffnung und nahm an allen Ge- fechten und Schlachten teil. 1643 wurde er Kriegsingenieur und rüstete die Festung Worcester in Staffordshire mit Geschütz aus. In dem Treffen bei Lichfield wurde er zum Oberst der Dragoner be- fördert. Er war ein tapferer und gewandter Offizier. Später wurde er zum General der Artillerie des Prinzen Moritz ernannt. Er liess "Drachen" schmieden, die sich sehr bewährten. Dazu gab er sein eigenes Haus in Worcester her.
1) Es waren dies zwei Patente: Das erste vom 22. April 1636 (Nr. 91) nur Sir Phillibert Vernatt erteilt "for making, melting or smelting, casting, founding, fineing, nealing, beating and workeing iron, steel and other kinds of oaremettle, casting ordnance etc. upon a hearth or furnace with sea-coale, pitt- coale, or stone-coale, without charking the same, or mixing charcoale there- with." Das zweite vom 12. Dezember 1637 (Nr. 113) on Vernatt und With- more "for making merchantable tough iron and Colshire iron with sea-cole, pitt- cole or peat; using also a little charcole".
2) Es waren dies Sir George Horsey, David Ramsey und Roger Foulke, welche mit Dud Dudley zusammen am 2. Mai 1638 ein neues Patent erhalten hatten "for making iron with sea- or pitt-coale, peate or turfe etc. ... making the iron into castworkes and also into barres or plateworkes; bellows or windeblast being also employed."
England im 17. Jahrhundert.
mit Steinkohle und Torf (Pit-cole, Sea-cole, Peat and Turf), zur Er- haltung der Wälder und Stämme dieser Insel. Zur besseren Aus- beutung seiner Erfindung nahm Dudley, dem zuvor soviel Widerstand am Hof, im Parlament und vor Gericht gemacht worden, David Ramsey, Sir George Horsey und Roger Foulke zu Teilhabern seines Patentes.
Von den vier Teilhabern zahlte jeder 100 £ ein. Zuvor hatten aber zwei mächtige Eisengewerke, Sir „Philibeard Vernat“, ein Hollän- der (Dutch-Man), und Kapitän Witmore, durch groſse Versprechungen, die sie aber nicht erfüllten, ebenfalls ein Patent auf die Herstellung von Eisen mit Steinkohlen erwirkt1). Es war ihnen darin aufge- geben, ihr groſses Unternehmen innerhalb von zwei Jahren in Betrieb zu setzen. Dies thaten sie nicht, bereiteten aber Dudley und seinen Gesellschaftern2) groſse Schwierigkeiten, so daſs diese, nachdem die Obengenannten auch im dritten Jahre noch kein Eisen gemacht hatten, sich mit einer Beschwerde an den König wendeten. Währenddessen brach der Bürgerkrieg aus. Dudley, ein eifriger Royalist, nahm Kriegs- dienst, indem er das Eisenwerk seinen Partnern überlieſs. Er begleitete den König bei dem Feldzug gegen Schottland und blieb bei der Armee bis zu ihrer Niederlage von Newbury bei New Castle. Auch später hielt er treu bei dem König aus. Er hatte hauptsächlich die Sorge für das Geschützwesen und die Bewaffnung und nahm an allen Ge- fechten und Schlachten teil. 1643 wurde er Kriegsingenieur und rüstete die Festung Worcester in Staffordshire mit Geschütz aus. In dem Treffen bei Lichfield wurde er zum Oberst der Dragoner be- fördert. Er war ein tapferer und gewandter Offizier. Später wurde er zum General der Artillerie des Prinzen Moritz ernannt. Er lieſs „Drachen“ schmieden, die sich sehr bewährten. Dazu gab er sein eigenes Haus in Worcester her.
1) Es waren dies zwei Patente: Das erste vom 22. April 1636 (Nr. 91) nur Sir Phillibert Vernatt erteilt „for making, melting or smelting, casting, founding, fineing, nealing, beating and workeing iron, steel and other kinds of oaremettle, casting ordnance etc. upon a hearth or furnace with sea-coale, pitt- coale, or stone-coale, without charking the same, or mixing charcoale there- with.“ Das zweite vom 12. Dezember 1637 (Nr. 113) on Vernatt und With- more „for making merchantable tough iron and Colshire iron with sea-cole, pitt- cole or peat; using also a little charcole“.
2) Es waren dies Sir George Horsey, David Ramsey und Roger Foulke, welche mit Dud Dudley zusammen am 2. Mai 1638 ein neues Patent erhalten hatten „for making iron with sea- or pitt-coale, peate or turfe etc. … making the iron into castworkes and also into barres or plateworkes; bellows or windeblast being also employed.“
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England im 17. Jahrhundert.
mit Steinkohle und Torf (Pit-cole, Sea-cole, Peat and Turf), zur Er-
haltung der Wälder und Stämme dieser Insel. Zur besseren Aus-
beutung seiner Erfindung nahm Dudley, dem zuvor soviel Widerstand
am Hof, im Parlament und vor Gericht gemacht worden, David
Ramsey, Sir George Horsey und Roger Foulke zu Teilhabern
seines Patentes.
Von den vier Teilhabern zahlte jeder 100 £ ein. Zuvor hatten
aber zwei mächtige Eisengewerke, Sir „Philibeard Vernat“, ein Hollän-
der (Dutch-Man), und Kapitän Witmore, durch groſse Versprechungen,
die sie aber nicht erfüllten, ebenfalls ein Patent auf die Herstellung
von Eisen mit Steinkohlen erwirkt 1). Es war ihnen darin aufge-
geben, ihr groſses Unternehmen innerhalb von zwei Jahren in Betrieb
zu setzen. Dies thaten sie nicht, bereiteten aber Dudley und seinen
Gesellschaftern 2) groſse Schwierigkeiten, so daſs diese, nachdem die
Obengenannten auch im dritten Jahre noch kein Eisen gemacht hatten,
sich mit einer Beschwerde an den König wendeten. Währenddessen
brach der Bürgerkrieg aus. Dudley, ein eifriger Royalist, nahm Kriegs-
dienst, indem er das Eisenwerk seinen Partnern überlieſs. Er begleitete
den König bei dem Feldzug gegen Schottland und blieb bei der Armee
bis zu ihrer Niederlage von Newbury bei New Castle. Auch später
hielt er treu bei dem König aus. Er hatte hauptsächlich die Sorge
für das Geschützwesen und die Bewaffnung und nahm an allen Ge-
fechten und Schlachten teil. 1643 wurde er Kriegsingenieur und
rüstete die Festung Worcester in Staffordshire mit Geschütz aus. In
dem Treffen bei Lichfield wurde er zum Oberst der Dragoner be-
fördert. Er war ein tapferer und gewandter Offizier. Später wurde
er zum General der Artillerie des Prinzen Moritz ernannt. Er lieſs
„Drachen“ schmieden, die sich sehr bewährten. Dazu gab er sein
eigenes Haus in Worcester her.
1) Es waren dies zwei Patente: Das erste vom 22. April 1636 (Nr. 91) nur
Sir Phillibert Vernatt erteilt „for making, melting or smelting, casting,
founding, fineing, nealing, beating and workeing iron, steel and other kinds of
oaremettle, casting ordnance etc. upon a hearth or furnace with sea-coale, pitt-
coale, or stone-coale, without charking the same, or mixing charcoale there-
with.“ Das zweite vom 12. Dezember 1637 (Nr. 113) on Vernatt und With-
more „for making merchantable tough iron and Colshire iron with sea-cole, pitt-
cole or peat; using also a little charcole“.
2) Es waren dies Sir George Horsey, David Ramsey und Roger
Foulke, welche mit Dud Dudley zusammen am 2. Mai 1638 ein neues Patent
erhalten hatten „for making iron with sea- or pitt-coale, peate or turfe etc. …
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1284>, abgerufen am 24.11.2024.
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