Bewegung setzt und oben auf die Kohlen das Material legt, welches man schmelzen will. Wenn es geschmolzen ist, zieht Ihr den Dorn heraus, den Ihr in den Boden gesteckt habt, und führt das Metall durch einen Kanal nach Euren Formen (Fig. 20).
Zwischen dem Korbe (Fig. 21 a) und der Schüssel (Fig. 21 b), dem Kessel oder der Wanne, wie ich sie beschrieben habe, ist kein Unterschied, als dass der Korb auf einem grossen, freien Platze gemacht wird. Er setzt sich zusammen aus Hölzern, die in kreisrunder Form in die Erde geschlagen und dann überflochten werden mit Ruten von Kastanien, Weiden oder Nussbäumen, ganz so, wie ein Tragkorb oder Schanzkorb, jedoch so hoch und so weit, wie es Euch nötig scheint. Dann füllt man ihn mit festgestampfter Erde und macht in der Mitte eine runde Höhlung, so tief und so breit, wie Ihr glaubt, dass sie das Material, welches man schmelzen will, fassen könne.
[Abbildung]
Fig. 21.
Nachdem Ihr den Boden gemacht, ein Abstichloch für die Bronze ange- bracht, einen eisernen Dorn gut eingesetzt und alles gehörig mit Asche, die mit Salzwasser an- gemacht ist, bestrichen habt, brennt Ihr sie aus. Nachdem Ihr dann die Blasebälge an ihre Stelle gesetzt habt, richtet Ihr die Düsen so, wie Ihr es bei dem Herdofen (der Schüssel) gethan habt und schmelzt nieder. Der erste von diesen Korböfen, den ich gesehen habe, war in Palermo. Später sah ich noch mehrere an verschiedenen Orten, und mit einem solchen Appa- rate goss der Meister eine Glocke von etwa 1000 Pfund. Sehr viel gebrauchen ihn gewisse savoyische und französische Meister, welche umherziehen und Glocken giessen, und habe ich schon welche von diesen gesehen, die zwei bis drei Paar Blasebälge darum setzten, und habe auch solche gesehen, die anstatt aus Baumzweigen und Hölzern aus Mauerwerk gemacht waren, wie kleine Türmchen, und diese ge- fallen mir sehr gut, und wenn ich je damit zu arbeiten hätte, würde ich keine andere machen, als solche aus Mauerwerk."
Diese Öfen erinnern bereits an kleine Kupolöfen. Bemerkenswert ist an denselben ihre Beweglichkeit. Es waren nicht geradezu transportable Schmelzöfen, wie sie Reaumur im Anfange des vorigen Jahrhunderts
Von den Öfen.
Bewegung setzt und oben auf die Kohlen das Material legt, welches man schmelzen will. Wenn es geschmolzen ist, zieht Ihr den Dorn heraus, den Ihr in den Boden gesteckt habt, und führt das Metall durch einen Kanal nach Euren Formen (Fig. 20).
Zwischen dem Korbe (Fig. 21 a) und der Schüssel (Fig. 21 b), dem Kessel oder der Wanne, wie ich sie beschrieben habe, ist kein Unterschied, als daſs der Korb auf einem groſsen, freien Platze gemacht wird. Er setzt sich zusammen aus Hölzern, die in kreisrunder Form in die Erde geschlagen und dann überflochten werden mit Ruten von Kastanien, Weiden oder Nuſsbäumen, ganz so, wie ein Tragkorb oder Schanzkorb, jedoch so hoch und so weit, wie es Euch nötig scheint. Dann füllt man ihn mit festgestampfter Erde und macht in der Mitte eine runde Höhlung, so tief und so breit, wie Ihr glaubt, daſs sie das Material, welches man schmelzen will, fassen könne.
[Abbildung]
Fig. 21.
Nachdem Ihr den Boden gemacht, ein Abstichloch für die Bronze ange- bracht, einen eisernen Dorn gut eingesetzt und alles gehörig mit Asche, die mit Salzwasser an- gemacht ist, bestrichen habt, brennt Ihr sie aus. Nachdem Ihr dann die Blasebälge an ihre Stelle gesetzt habt, richtet Ihr die Düsen so, wie Ihr es bei dem Herdofen (der Schüssel) gethan habt und schmelzt nieder. Der erste von diesen Korböfen, den ich gesehen habe, war in Palermo. Später sah ich noch mehrere an verschiedenen Orten, und mit einem solchen Appa- rate goſs der Meister eine Glocke von etwa 1000 Pfund. Sehr viel gebrauchen ihn gewisse savoyische und französische Meister, welche umherziehen und Glocken gieſsen, und habe ich schon welche von diesen gesehen, die zwei bis drei Paar Blasebälge darum setzten, und habe auch solche gesehen, die anstatt aus Baumzweigen und Hölzern aus Mauerwerk gemacht waren, wie kleine Türmchen, und diese ge- fallen mir sehr gut, und wenn ich je damit zu arbeiten hätte, würde ich keine andere machen, als solche aus Mauerwerk.“
Diese Öfen erinnern bereits an kleine Kupolöfen. Bemerkenswert ist an denselben ihre Beweglichkeit. Es waren nicht geradezu transportable Schmelzöfen, wie sie Reaumur im Anfange des vorigen Jahrhunderts
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Von den Öfen.
Bewegung setzt und oben auf die Kohlen das Material legt, welches
man schmelzen will. Wenn es geschmolzen ist, zieht Ihr den Dorn
heraus, den Ihr in den Boden gesteckt habt, und führt das Metall
durch einen Kanal nach Euren Formen (Fig. 20).
Zwischen dem Korbe (Fig. 21 a) und der Schüssel (Fig. 21 b),
dem Kessel oder der Wanne, wie ich sie beschrieben habe, ist kein
Unterschied, als daſs der Korb auf einem groſsen, freien Platze gemacht
wird. Er setzt sich zusammen aus Hölzern, die in kreisrunder Form
in die Erde geschlagen und dann überflochten werden mit Ruten von
Kastanien, Weiden oder Nuſsbäumen, ganz so, wie ein Tragkorb
oder Schanzkorb, jedoch so hoch und so weit, wie es Euch nötig
scheint. Dann füllt man ihn mit festgestampfter Erde und macht in
der Mitte eine runde Höhlung, so tief und so breit, wie Ihr glaubt,
daſs sie das Material, welches man schmelzen will, fassen könne.
[Abbildung Fig. 21.]
Nachdem Ihr den Boden
gemacht, ein Abstichloch
für die Bronze ange-
bracht, einen eisernen
Dorn gut eingesetzt und
alles gehörig mit Asche,
die mit Salzwasser an-
gemacht ist, bestrichen
habt, brennt Ihr sie aus.
Nachdem Ihr dann die
Blasebälge an ihre Stelle
gesetzt habt, richtet Ihr die Düsen so, wie Ihr es bei dem Herdofen
(der Schüssel) gethan habt und schmelzt nieder. Der erste von diesen
Korböfen, den ich gesehen habe, war in Palermo. Später sah ich
noch mehrere an verschiedenen Orten, und mit einem solchen Appa-
rate goſs der Meister eine Glocke von etwa 1000 Pfund. Sehr viel
gebrauchen ihn gewisse savoyische und französische Meister, welche
umherziehen und Glocken gieſsen, und habe ich schon welche von
diesen gesehen, die zwei bis drei Paar Blasebälge darum setzten, und
habe auch solche gesehen, die anstatt aus Baumzweigen und Hölzern
aus Mauerwerk gemacht waren, wie kleine Türmchen, und diese ge-
fallen mir sehr gut, und wenn ich je damit zu arbeiten hätte, würde
ich keine andere machen, als solche aus Mauerwerk.“
Diese Öfen erinnern bereits an kleine Kupolöfen. Bemerkenswert ist
an denselben ihre Beweglichkeit. Es waren nicht geradezu transportable
Schmelzöfen, wie sie Reaumur im Anfange des vorigen Jahrhunderts
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/141>, abgerufen am 23.11.2024.
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