Von den Platten der Sammlung Metz in Esch ist die älteste mit Jahreszahl eine von 1538. Sie zeigt in der Mitte den deutschen Doppeladler in einem Bogen, der von zwei Säulen getragen wird, darauf die Inschrift PLUS OVLTRE, darüber auf einem Schilde die Jahreszahl 1538, die Ornamentik ist im Renaissancestil, die Deko- ration phantastisch: ein nackter Knabe sitzt auf einem Schilde auf einem wasserspeienden Kopfe; dasselbe Ornament läuft quer gestellt, unsymmetrisch auch oben durch.
Eine zweite Platte derselben Sammlung zeigt gotische Aus- schmückung. Über einem gotischen Bogen befindet sich eine Schnalle mit der Jahreszahl 1547, darunter das Bild der Gerechtig- keit mit Wage und Sanduhr.
Von den Platten im Museum für die vaterländischen Altertümer zu Stuttgart trägt die oben erwähnte mit der Begegnung Coriolans mit seiner Mutter die Jahreszahl 1550.
Eine Platte, die ich besass, stellte Loth mit seinen Töchtern dar (Mosis I, 19) und trug die Jahreszahl 1547. Sie war in Dreieichen- hain gelegentlich einer Bauveränderung ausgegraben worden.
Hefner-Alteneck hat einen Ofen mit eisernem Untersatz, welcher sich in Geisenheim befindet, abgebildet. Auf demselben be- findet sich das Nassau-Saarbrücker Wappen und die Jahreszahl 1530 1).
Im Altertumsmuseum zu Lübeck ist eine Ofenplatte (Katalog- nummer 2315) mit Judith mit dem Haupte des Holofernes, darunter vier Ritterfiguren und die Jahreszahl 1558.
In der gräflichen Waffensammlung zu Erbach befinden sich mehrere alte Gussplatten. Eine mit der Jahreszahl 1563 ist geteilt. Links befindet sich das Erbacher Wappen, darüber die Aufschrift Georg Gr. z. Erbach und H. z. Breuberg, links das Pfälzer Wappen mit der Überschrift Elisabeth Gr. z. Erbach geborene Pfalzgräfin; unter diesen ist auf der linken Seite oben ein Landsknecht, darunter Maria mit dem Kinde abgebildet, auf der rechten Seite der Sünden- fall mit Adam und Eva.
Eine zweite noch schönere Platte derselben Sammlung ist in einen Kamin eingelassen. Sie gehörte der Familie Rodenstein. Links ist das Rodensteiner Wappen mit der Überschrift Philippus z. Rodenstein 1573, rechts das Habernsche Wappen mit der Überschrift Margrete v. Rodenstein g. v. Habern. Das darunter befindliche grosse Bild zerfällt in verschiedene Abteilungen mit Bildern aus der Leidens-
1) Siehe Kunstwerke und Gerätschaften des Mittelalters von Becker und von Hefner-Alteneck 1863, Bd. I, Tab. V.
Die Eisengieſserei im 16. Jahrhundert.
Von den Platten der Sammlung Metz in Esch ist die älteste mit Jahreszahl eine von 1538. Sie zeigt in der Mitte den deutschen Doppeladler in einem Bogen, der von zwei Säulen getragen wird, darauf die Inschrift PLUS OVLTRE, darüber auf einem Schilde die Jahreszahl 1538, die Ornamentik ist im Renaissancestil, die Deko- ration phantastisch: ein nackter Knabe sitzt auf einem Schilde auf einem wasserspeienden Kopfe; dasſelbe Ornament läuft quer gestellt, unsymmetrisch auch oben durch.
Eine zweite Platte derselben Sammlung zeigt gotische Aus- schmückung. Über einem gotischen Bogen befindet sich eine Schnalle mit der Jahreszahl 1547, darunter das Bild der Gerechtig- keit mit Wage und Sanduhr.
Von den Platten im Museum für die vaterländischen Altertümer zu Stuttgart trägt die oben erwähnte mit der Begegnung Coriolans mit seiner Mutter die Jahreszahl 1550.
Eine Platte, die ich besaſs, stellte Loth mit seinen Töchtern dar (Mosis I, 19) und trug die Jahreszahl 1547. Sie war in Dreieichen- hain gelegentlich einer Bauveränderung ausgegraben worden.
Hefner-Alteneck hat einen Ofen mit eisernem Untersatz, welcher sich in Geisenheim befindet, abgebildet. Auf demselben be- findet sich das Nassau-Saarbrücker Wappen und die Jahreszahl 1530 1).
Im Altertumsmuseum zu Lübeck ist eine Ofenplatte (Katalog- nummer 2315) mit Judith mit dem Haupte des Holofernes, darunter vier Ritterfiguren und die Jahreszahl 1558.
In der gräflichen Waffensammlung zu Erbach befinden sich mehrere alte Guſsplatten. Eine mit der Jahreszahl 1563 ist geteilt. Links befindet sich das Erbacher Wappen, darüber die Aufschrift Georg Gr. z. Erbach und H. z. Breuberg, links das Pfälzer Wappen mit der Überschrift Elisabeth Gr. z. Erbach geborene Pfalzgräfin; unter diesen ist auf der linken Seite oben ein Landsknecht, darunter Maria mit dem Kinde abgebildet, auf der rechten Seite der Sünden- fall mit Adam und Eva.
Eine zweite noch schönere Platte derselben Sammlung ist in einen Kamin eingelassen. Sie gehörte der Familie Rodenstein. Links ist das Rodensteiner Wappen mit der Überschrift Philippus z. Rodenstein 1573, rechts das Habernsche Wappen mit der Überschrift Margrete v. Rodenstein g. v. Habern. Das darunter befindliche groſse Bild zerfällt in verschiedene Abteilungen mit Bildern aus der Leidens-
1) Siehe Kunstwerke und Gerätschaften des Mittelalters von Becker und von Hefner-Alteneck 1863, Bd. I, Tab. V.
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Die Eisengieſserei im 16. Jahrhundert.
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Jahreszahl eine von 1538. Sie zeigt in der Mitte den deutschen
Doppeladler in einem Bogen, der von zwei Säulen getragen wird,
darauf die Inschrift PLUS OVLTRE, darüber auf einem Schilde die
Jahreszahl 1538, die Ornamentik ist im Renaissancestil, die Deko-
ration phantastisch: ein nackter Knabe sitzt auf einem Schilde auf
einem wasserspeienden Kopfe; dasſelbe Ornament läuft quer gestellt,
unsymmetrisch auch oben durch.
Eine zweite Platte derselben Sammlung zeigt gotische Aus-
schmückung. Über einem gotischen Bogen befindet sich eine
Schnalle mit der Jahreszahl 1547, darunter das Bild der Gerechtig-
keit mit Wage und Sanduhr.
Von den Platten im Museum für die vaterländischen Altertümer
zu Stuttgart trägt die oben erwähnte mit der Begegnung Coriolans
mit seiner Mutter die Jahreszahl 1550.
Eine Platte, die ich besaſs, stellte Loth mit seinen Töchtern dar
(Mosis I, 19) und trug die Jahreszahl 1547. Sie war in Dreieichen-
hain gelegentlich einer Bauveränderung ausgegraben worden.
Hefner-Alteneck hat einen Ofen mit eisernem Untersatz,
welcher sich in Geisenheim befindet, abgebildet. Auf demselben be-
findet sich das Nassau-Saarbrücker Wappen und die Jahreszahl 1530 1).
Im Altertumsmuseum zu Lübeck ist eine Ofenplatte (Katalog-
nummer 2315) mit Judith mit dem Haupte des Holofernes, darunter
vier Ritterfiguren und die Jahreszahl 1558.
In der gräflichen Waffensammlung zu Erbach befinden sich
mehrere alte Guſsplatten. Eine mit der Jahreszahl 1563 ist geteilt.
Links befindet sich das Erbacher Wappen, darüber die Aufschrift
Georg Gr. z. Erbach und H. z. Breuberg, links das Pfälzer Wappen
mit der Überschrift Elisabeth Gr. z. Erbach geborene Pfalzgräfin;
unter diesen ist auf der linken Seite oben ein Landsknecht, darunter
Maria mit dem Kinde abgebildet, auf der rechten Seite der Sünden-
fall mit Adam und Eva.
Eine zweite noch schönere Platte derselben Sammlung ist in
einen Kamin eingelassen. Sie gehörte der Familie Rodenstein.
Links ist das Rodensteiner Wappen mit der Überschrift Philippus z.
Rodenstein 1573, rechts das Habernsche Wappen mit der Überschrift
Margrete v. Rodenstein g. v. Habern. Das darunter befindliche groſse
Bild zerfällt in verschiedene Abteilungen mit Bildern aus der Leidens-
1) Siehe Kunstwerke und Gerätschaften des Mittelalters von Becker und von
Hefner-Alteneck 1863, Bd. I, Tab. V.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/332>, abgerufen am 28.11.2024.
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