hofer aus Innsbruck, Matthäus Frauenbrys, Anton Pfeffen- häuser und viele andere. Mit den Plattnern arbeiteten Goldschmiede, Emaillisten und Ätzmaler, von denen wir Jörg Sorg, Marquart, Christof Lenker, Schanternell, Attemstätter und den Ätz- maler Roth nennen. Grossen Einfluss übte Hans Holbein d. J. Die Plattnerkunst blühte ferner in Landshut, wo Franz Gross-
[Abbildung]
Fig. 98.
schedel, in Dresden, wo die Rosenberger, in Annaberg, wo die von Speyer berühmte Meister waren; während Hans Mielich in München und Christof Schwarz von Ingolstadt im Zeichnen und Entwerfen von Waffen und Waffenverzierungen grosses leisteten. Wir wer- den später noch ein voll- ständigeres Verzeichnis be- rühmter Plattner mitteilen.
Die Schönheit der besten Werke der Plattnerkunst in dem engen Rahmen unseres Buches auch nur annähernd zu schildern, ist unmöglich. Wir müssen auf die vorerwähnten grossen Tafelwerke von Jubinal und Quirin Leitner, auf Rades photographische Sammlung von Ornamenten aus dem Königlichen Historischen Museum zu Dresden und ähnliche Werke verweisen.
Indessen können wir doch nicht umhin, einige der Hervorragend- sten derselben zu schildern. Wir beginnen mit der bekannten Rüstung Kaiser Maximilians I. (Fig. 98) zum "deutschen Stechzeug", sowohl "zum löblichen gemeinen deutschen Gestech" als im "Gestech im hohen Zeug mit geschlossenem Sattel" zu gebrauchen: Das Muster
Colman, armero de Augusta, 400 duc. en cuenta de loque a de aver por unas armas negras que haze para mi. Und am 12. Mai 1551: A. Colman, 650 escudos par una arma.
Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert.
hofer aus Innsbruck, Matthäus Frauenbrys, Anton Pfeffen- häuser und viele andere. Mit den Plattnern arbeiteten Goldschmiede, Emaillisten und Ätzmaler, von denen wir Jörg Sorg, Marquart, Christof Lenker, Schanternell, Attemstätter und den Ätz- maler Roth nennen. Groſsen Einfluſs übte Hans Holbein d. J. Die Plattnerkunst blühte ferner in Landshut, wo Franz Groſs-
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schedel, in Dresden, wo die Rosenberger, in Annaberg, wo die von Speyer berühmte Meister waren; während Hans Mielich in München und Christof Schwarz von Ingolstadt im Zeichnen und Entwerfen von Waffen und Waffenverzierungen groſses leisteten. Wir wer- den später noch ein voll- ständigeres Verzeichnis be- rühmter Plattner mitteilen.
Die Schönheit der besten Werke der Plattnerkunst in dem engen Rahmen unseres Buches auch nur annähernd zu schildern, ist unmöglich. Wir müssen auf die vorerwähnten groſsen Tafelwerke von Jubinal und Quirin Leitner, auf Rades photographische Sammlung von Ornamenten aus dem Königlichen Historischen Museum zu Dresden und ähnliche Werke verweisen.
Indessen können wir doch nicht umhin, einige der Hervorragend- sten derselben zu schildern. Wir beginnen mit der bekannten Rüstung Kaiser Maximilians I. (Fig. 98) zum „deutschen Stechzeug“, sowohl „zum löblichen gemeinen deutschen Gestech“ als im „Gestech im hohen Zeug mit geschlossenem Sattel“ zu gebrauchen: Das Muster
Colman, armero de Augusta, 400 duc. en cuenta de loque a de aver por unas armas negras que haze para mi. Und am 12. Mai 1551: A. Colman, 650 escudos par una arma.
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Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert.
hofer aus Innsbruck, Matthäus Frauenbrys, Anton Pfeffen-
häuser und viele andere. Mit den Plattnern arbeiteten Goldschmiede,
Emaillisten und Ätzmaler, von denen wir Jörg Sorg, Marquart,
Christof Lenker, Schanternell, Attemstätter und den Ätz-
maler Roth nennen. Groſsen Einfluſs übte Hans Holbein d. J.
Die Plattnerkunst blühte ferner in Landshut, wo Franz Groſs-
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die Rosenberger, in
Annaberg, wo die von
Speyer berühmte Meister
waren; während Hans
Mielich in München und
Christof Schwarz von
Ingolstadt im Zeichnen
und Entwerfen von Waffen
und Waffenverzierungen
groſses leisteten. Wir wer-
den später noch ein voll-
ständigeres Verzeichnis be-
rühmter Plattner mitteilen.
Die Schönheit der besten
Werke der Plattnerkunst
in dem engen Rahmen
unseres Buches auch nur
annähernd zu schildern, ist
unmöglich. Wir müssen
auf die vorerwähnten
groſsen Tafelwerke von
Jubinal und Quirin
Leitner, auf Rades
photographische Sammlung von Ornamenten aus dem Königlichen
Historischen Museum zu Dresden und ähnliche Werke verweisen.
Indessen können wir doch nicht umhin, einige der Hervorragend-
sten derselben zu schildern. Wir beginnen mit der bekannten Rüstung
Kaiser Maximilians I. (Fig. 98) zum „deutschen Stechzeug“, sowohl
„zum löblichen gemeinen deutschen Gestech“ als im „Gestech im
hohen Zeug mit geschlossenem Sattel“ zu gebrauchen: Das Muster
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2) Colman, armero de Augusta, 400 duc. en cuenta de loque a de aver por unas
armas negras que haze para mi. Und am 12. Mai 1551: A. Colman, 650 escudos
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/377>, abgerufen am 22.11.2024.
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