Es scheint, dass diese Art Hämmer überhaupt in Südeuropa allgemein in Anwendung waren, und dürfte der Schwanzhammer die älteste Form der Wasserhämmer sein.
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Fig. 171.
Ein Schwanzhammer ist bei Agricola nicht abgebildet, dass die- selben aber auch in Deutschland bereits im 16. Jahrhundert in An-
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Fig. 172.
wendung kamen, ist ausser Zweifel. In den Zain- schmieden hat man sie stets angewendet.
Die Schwanzhämmer ge- ben im Vergleich mit dem Aufwerfhammer viel mehr, aber leichtere Schläge, und das ist es gerade, was man beim Ausrecken des Schmiedeeisens in dünne Stäbe nötig hat.
Nicht nur im Siegerland, sondern auch im Sauerland und in der Mark wurden bereits im 15. Jahrhundert viele Eisenhämmer an die Flüsse und Bäche verlegt, um die Wasserkraft zu benutzen, und zwar
Wasserhämmer.
Es scheint, daſs diese Art Hämmer überhaupt in Südeuropa allgemein in Anwendung waren, und dürfte der Schwanzhammer die älteste Form der Wasserhämmer sein.
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Fig. 171.
Ein Schwanzhammer ist bei Agricola nicht abgebildet, daſs die- selben aber auch in Deutschland bereits im 16. Jahrhundert in An-
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Fig. 172.
wendung kamen, ist auſser Zweifel. In den Zain- schmieden hat man sie stets angewendet.
Die Schwanzhämmer ge- ben im Vergleich mit dem Aufwerfhammer viel mehr, aber leichtere Schläge, und das ist es gerade, was man beim Ausrecken des Schmiedeeisens in dünne Stäbe nötig hat.
Nicht nur im Siegerland, sondern auch im Sauerland und in der Mark wurden bereits im 15. Jahrhundert viele Eisenhämmer an die Flüsse und Bäche verlegt, um die Wasserkraft zu benutzen, und zwar
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Wasserhämmer.
Es scheint, daſs diese Art Hämmer überhaupt in Südeuropa allgemein
in Anwendung waren, und dürfte der Schwanzhammer die älteste Form
der Wasserhämmer sein.
[Abbildung Fig. 171.]
Ein Schwanzhammer ist bei Agricola nicht abgebildet, daſs die-
selben aber auch in Deutschland bereits im 16. Jahrhundert in An-
[Abbildung Fig. 172.]
wendung kamen, ist auſser
Zweifel. In den Zain-
schmieden hat man sie
stets angewendet.
Die Schwanzhämmer ge-
ben im Vergleich mit dem
Aufwerfhammer viel mehr,
aber leichtere Schläge, und
das ist es gerade, was man
beim Ausrecken des Schmiedeeisens in dünne Stäbe nötig hat.
Nicht nur im Siegerland, sondern auch im Sauerland und in der
Mark wurden bereits im 15. Jahrhundert viele Eisenhämmer an die
Flüsse und Bäche verlegt, um die Wasserkraft zu benutzen, und zwar
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/502>, abgerufen am 22.11.2024.
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