schlacken findet. Gleiches war der Fall am Schwarzenberge bei Kullmain, obgleich von den dasigen Gruben erst von 1597 Register vorhanden sind. -- Für den Eisenhammer bei Waltershof im Fichtel- gebirge wurden in den sogenannten vier Öden schon in ältester Zeit Eisensteine gefördert. Ebenso waren Eisenbergwerke bei Mittenteich und Pechhofen, Pullenreuth und Fichtelberg im Betriebe.
Im Amte Nabburg wurde auf Eisen gebaut und das Hammerwerk zu Schwarzenfels an der Naab ist schon uralt.
Ferner war Ausgangs des 15. Jahrhunderts Eisensteinbergbau bei Berneck, Gefrees, zwischen Creussen und Gottsfeld, bei Nemmendorf (1491), auf dem Geupel und dem Sallich (1495), bei den Zoppaten (noch 1505) und auf dem Wurmstollen (1515) 1).
Der Eisensteinbergbau im Stifte Waldsassen ging im 16. Jahr- hundert ein 2).
An der Saale war Eisenbergbau am Eisenbühl, der den Saal- hammer, den Katzenhammer und den Joditzer Hammer mit Erz versah. -- Zu Hüttensteinach blüte Eisensteinbergbau im 15. Jahr- hundert und schon 1464 waren Hammerwerke daselbst, auch zu Ober- steinach war im 15. Jahrhundert ein Eisenhammer.
In Oberbayern wurden in der freisingischen Herrschaft Werdenfels zwischen der Loisach und Iser bei Oberhammerspach 1418 Eisengänge erschürft, welche der Bischof verpachtete 3).
Die alten Eisensteingruben bei Aschau eröffnete 1513 Conrad Teschinger wieder und erhielt dafür von Wilhelm IV. einen Lehens- brief 4). Ebenso Meister Hans Löffler, ein Goldschmied zu München, welcher Eisengruben bei Siechsdorf im Voglwald, Gerichts Traunstein, im Jahre 1515 eröffnete. Ihm wird gestattet, "vngeirrt zu pauen, auch darzue Hutschleg, Plahutn, Wasser, Weg und Steg und alle andre Notdurfft". Dafür hat er keine Abgabe zu entrichten an Erz oder Eisen. Für den Holzbedarf werden ihm bestimmte Waldungen zugewiesen, nur die Kiefern (Kuefholz) soll er für das Salzsieden zu Reichenhall stehen lassen. Diese Eisenwerke "an der Connzen" bei Aschau und zu Siechsdorf verlieh Herzog Wilhelm IV. durch Freiheits- brief von 1546 an Pangratz von Freiberg 5). Auch ihm wird zu Er-
1) Siehe Mosch, Zur Geschichte des Bergbaues in Teutschland 1829, S. 261.
2) Vergl. M. Flurl, Beschreibung der Gebirge von Bayern und der oberen Pfalz 1772, S. 400.
3)Ap. Carl Meichelbeck, Historiae Frisingensis 1729, Vol. II, p. 193--197. Lori, a. a. O., Bd. XXIX (S. 17).
4)Lori, a. a. O., S. 147.
5) Ebend. S. 244.
Bayern.
schlacken findet. Gleiches war der Fall am Schwarzenberge bei Kullmain, obgleich von den dasigen Gruben erst von 1597 Register vorhanden sind. — Für den Eisenhammer bei Waltershof im Fichtel- gebirge wurden in den sogenannten vier Öden schon in ältester Zeit Eisensteine gefördert. Ebenso waren Eisenbergwerke bei Mittenteich und Pechhofen, Pullenreuth und Fichtelberg im Betriebe.
Im Amte Nabburg wurde auf Eisen gebaut und das Hammerwerk zu Schwarzenfels an der Naab ist schon uralt.
Ferner war Ausgangs des 15. Jahrhunderts Eisensteinbergbau bei Berneck, Gefrees, zwischen Creuſsen und Gottsfeld, bei Nemmendorf (1491), auf dem Geupel und dem Sallich (1495), bei den Zoppaten (noch 1505) und auf dem Wurmstollen (1515) 1).
Der Eisensteinbergbau im Stifte Waldsassen ging im 16. Jahr- hundert ein 2).
An der Saale war Eisenbergbau am Eisenbühl, der den Saal- hammer, den Katzenhammer und den Joditzer Hammer mit Erz versah. — Zu Hüttensteinach blüte Eisensteinbergbau im 15. Jahr- hundert und schon 1464 waren Hammerwerke daselbst, auch zu Ober- steinach war im 15. Jahrhundert ein Eisenhammer.
In Oberbayern wurden in der freisingischen Herrschaft Werdenfels zwischen der Loisach und Iser bei Oberhammerspach 1418 Eisengänge erschürft, welche der Bischof verpachtete 3).
Die alten Eisensteingruben bei Aschau eröffnete 1513 Conrad Teschinger wieder und erhielt dafür von Wilhelm IV. einen Lehens- brief 4). Ebenso Meister Hans Löffler, ein Goldschmied zu München, welcher Eisengruben bei Siechsdorf im Voglwald, Gerichts Traunstein, im Jahre 1515 eröffnete. Ihm wird gestattet, „vngeirrt zu pauen, auch darzue Hutschleg, Plahutn, Wasser, Weg und Steg und alle andre Notdurfft“. Dafür hat er keine Abgabe zu entrichten an Erz oder Eisen. Für den Holzbedarf werden ihm bestimmte Waldungen zugewiesen, nur die Kiefern (Kuefholz) soll er für das Salzsieden zu Reichenhall stehen lassen. Diese Eisenwerke „an der Connzen“ bei Aschau und zu Siechsdorf verlieh Herzog Wilhelm IV. durch Freiheits- brief von 1546 an Pangratz von Freiberg 5). Auch ihm wird zu Er-
1) Siehe Mosch, Zur Geschichte des Bergbaues in Teutschland 1829, S. 261.
2) Vergl. M. Flurl, Beschreibung der Gebirge von Bayern und der oberen Pfalz 1772, S. 400.
3)Ap. Carl Meichelbeck, Historiae Frisingensis 1729, Vol. II, p. 193—197. Lori, a. a. O., Bd. XXIX (S. 17).
4)Lori, a. a. O., S. 147.
5) Ebend. S. 244.
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vorhanden sind. — Für den Eisenhammer bei Waltershof im Fichtel-
gebirge wurden in den sogenannten vier Öden schon in ältester Zeit
Eisensteine gefördert. Ebenso waren Eisenbergwerke bei Mittenteich
und Pechhofen, Pullenreuth und Fichtelberg im Betriebe.
Im Amte Nabburg wurde auf Eisen gebaut und das Hammerwerk
zu Schwarzenfels an der Naab ist schon uralt.
Ferner war Ausgangs des 15. Jahrhunderts Eisensteinbergbau bei
Berneck, Gefrees, zwischen Creuſsen und Gottsfeld, bei Nemmendorf
(1491), auf dem Geupel und dem Sallich (1495), bei den Zoppaten
(noch 1505) und auf dem Wurmstollen (1515) 1).
Der Eisensteinbergbau im Stifte Waldsassen ging im 16. Jahr-
hundert ein 2).
An der Saale war Eisenbergbau am Eisenbühl, der den Saal-
hammer, den Katzenhammer und den Joditzer Hammer mit Erz
versah. — Zu Hüttensteinach blüte Eisensteinbergbau im 15. Jahr-
hundert und schon 1464 waren Hammerwerke daselbst, auch zu Ober-
steinach war im 15. Jahrhundert ein Eisenhammer.
In Oberbayern wurden in der freisingischen Herrschaft Werdenfels
zwischen der Loisach und Iser bei Oberhammerspach 1418 Eisengänge
erschürft, welche der Bischof verpachtete 3).
Die alten Eisensteingruben bei Aschau eröffnete 1513 Conrad
Teschinger wieder und erhielt dafür von Wilhelm IV. einen Lehens-
brief 4). Ebenso Meister Hans Löffler, ein Goldschmied zu München,
welcher Eisengruben bei Siechsdorf im Voglwald, Gerichts Traunstein,
im Jahre 1515 eröffnete. Ihm wird gestattet, „vngeirrt zu pauen,
auch darzue Hutschleg, Plahutn, Wasser, Weg und Steg und alle
andre Notdurfft“. Dafür hat er keine Abgabe zu entrichten an Erz
oder Eisen. Für den Holzbedarf werden ihm bestimmte Waldungen
zugewiesen, nur die Kiefern (Kuefholz) soll er für das Salzsieden zu
Reichenhall stehen lassen. Diese Eisenwerke „an der Connzen“ bei
Aschau und zu Siechsdorf verlieh Herzog Wilhelm IV. durch Freiheits-
brief von 1546 an Pangratz von Freiberg 5). Auch ihm wird zu Er-
1) Siehe Mosch, Zur Geschichte des Bergbaues in Teutschland 1829, S. 261.
2) Vergl. M. Flurl, Beschreibung der Gebirge von Bayern und der oberen
Pfalz 1772, S. 400.
3) Ap. Carl Meichelbeck, Historiae Frisingensis 1729, Vol. II, p. 193—197.
Lori, a. a. O., Bd. XXIX (S. 17).
4) Lori, a. a. O., S. 147.
5) Ebend. S. 244.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 690. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/710>, abgerufen am 22.11.2024.
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