Stanislaus bestätigt wurde. Nach der Annexion 1766 erhielt sie Zollfreiheit für die Einfuhr nach Frankreich, ebenso wie die Blech- fabrik von Massevaux in Nivernois. 1777 wurde sie für 1120575 Liv. von Claude Falatieu von Lyon erworben. Die grossartige An- lage umfasste ausser den Werkstätten ein Schloss, Kapelle, Park und Marstall. 16 Wasserräder trieben 3 Frischfeuer mit 2 Aufwerf- hämmern, 3 Schwanzhämmer mit den dazu gehörigen Reckfeuern, ebenso 3 Breithämmer (marteaux a elargir) und 3 Platthämmer, welche sich alle in einer grossen Halle befanden, die noch 2 Flammglühöfen für die Reck- und Breithämmer enthielt. Unterhalb dieser Haupthalle lag eine grosse Schmiede. In dem Hammerwerk la Pipee mit Frisch- feuer und Hammer und 1 Reckhammer, La Papeterie genannt, wurde nur Eisen für Bleche gemacht. Unterhalb dem Hauptwerk lag eine vierte Hütte mit ebenfalls 1 Frischfeuer, Hammer und 1 Reck- hammer; eine fünfte, Moulin-aux-bois, am Flüsschen Cosne, ent- hielt 1 Frischfeuer mit Hammer. Hierzu kamen zahlreiche Arbeiter- wohnhäuser, Magazine, Beiz- und Zainhäuser u. s. w. Die 12000 Ctr. Guss, die verarbeitet wurden, kamen früher von den Hochöfen von Vreux und Monthereux, jetzt aber von Gray, Chalonges, Dampierre, Bleye, Velson und Beaujeu in Franche-Comte, wo sie für 60 Livres die 1000 Pfd. (mille d'achat) gekauft wurden, hierzu kamen 3 Liv. Ausgangszoll aus der Comte und 8 Liv. Fuhrlohn, so dass sich das Roheisen lco. Hütte auf 71 Liv. pro Mille stellte.
Der Verbrauch an Holzkohlen betrug 1500 Wagen (bannes) a 30 Liv., auf jeden kamen 6 Klftr., also 9000 Klftr., ausserdem wurden 3000 Klftr. für Flammöfen, Heizung u. s. w. konsumiert. Falatieu hatte eine Holznutzung von 8600 Morgen mit 40jährigem Umtrieb in dem grossen Walde von Darnay erworben, wofür er 140 Liv. (lothringisch) für den Morgen zahlte.
Man verwendete 1785 aber auch bereits Steinkohlen von Ron- champ zur Heizung der Flammöfen zum Preise von 25 s. der Centner lco. Hütte mit Erfolg. Zum Verzinnen der Bleche wurden jährlich 1000 Ctr. Zinn von Malacca gebraucht, das zollfrei aus Holland kam und pro Centner 100 Liv. kostete. Ferner wurden konsumiert 700 Malter Roggen für Beize, 16,2 Ctr. Talg. Die Fabrik beschäftigte 5 Angestellte und 125 Hüttenarbeiter. Es wurden jährlich 5000 Fässer (barriques) Weissblech für 540000 Liv. abgesetzt. Das Produkt stand im Ansehen dem englischen nach, übertraf es aber an Haltbarkeit. Das Fabri- kationsverfahren war wie in Deutschland. Die Hütte erzeugte mehr als das Doppelte aller übrigen Weissblechfabriken Frankreichs.
Frankreich.
Stanislaus bestätigt wurde. Nach der Annexion 1766 erhielt sie Zollfreiheit für die Einfuhr nach Frankreich, ebenso wie die Blech- fabrik von Massevaux in Nivernois. 1777 wurde sie für 1120575 Liv. von Claude Falatieu von Lyon erworben. Die groſsartige An- lage umfaſste auſser den Werkstätten ein Schloſs, Kapelle, Park und Marstall. 16 Wasserräder trieben 3 Frischfeuer mit 2 Aufwerf- hämmern, 3 Schwanzhämmer mit den dazu gehörigen Reckfeuern, ebenso 3 Breithämmer (marteaux à élargir) und 3 Platthämmer, welche sich alle in einer groſsen Halle befanden, die noch 2 Flammglühöfen für die Reck- und Breithämmer enthielt. Unterhalb dieser Haupthalle lag eine groſse Schmiede. In dem Hammerwerk la Pipée mit Frisch- feuer und Hammer und 1 Reckhammer, La Papeterie genannt, wurde nur Eisen für Bleche gemacht. Unterhalb dem Hauptwerk lag eine vierte Hütte mit ebenfalls 1 Frischfeuer, Hammer und 1 Reck- hammer; eine fünfte, Moulin-aux-bois, am Flüſschen Cosné, ent- hielt 1 Frischfeuer mit Hammer. Hierzu kamen zahlreiche Arbeiter- wohnhäuser, Magazine, Beiz- und Zainhäuser u. s. w. Die 12000 Ctr. Guſs, die verarbeitet wurden, kamen früher von den Hochöfen von Vreux und Monthereux, jetzt aber von Gray, Chalonges, Dampierre, Bleye, Velson und Beaujeu in Franche-Comté, wo sie für 60 Livres die 1000 Pfd. (mille d’achat) gekauft wurden, hierzu kamen 3 Liv. Ausgangszoll aus der Comté und 8 Liv. Fuhrlohn, so daſs sich das Roheisen lco. Hütte auf 71 Liv. pro Mille stellte.
Der Verbrauch an Holzkohlen betrug 1500 Wagen (bannes) à 30 Liv., auf jeden kamen 6 Klftr., also 9000 Klftr., auſserdem wurden 3000 Klftr. für Flammöfen, Heizung u. s. w. konsumiert. Falatieu hatte eine Holznutzung von 8600 Morgen mit 40jährigem Umtrieb in dem groſsen Walde von Darnay erworben, wofür er 140 Liv. (lothringisch) für den Morgen zahlte.
Man verwendete 1785 aber auch bereits Steinkohlen von Ron- champ zur Heizung der Flammöfen zum Preise von 25 s. der Centner lco. Hütte mit Erfolg. Zum Verzinnen der Bleche wurden jährlich 1000 Ctr. Zinn von Malacca gebraucht, das zollfrei aus Holland kam und pro Centner 100 Liv. kostete. Ferner wurden konsumiert 700 Malter Roggen für Beize, 16,2 Ctr. Talg. Die Fabrik beschäftigte 5 Angestellte und 125 Hüttenarbeiter. Es wurden jährlich 5000 Fässer (barriques) Weiſsblech für 540000 Liv. abgesetzt. Das Produkt stand im Ansehen dem englischen nach, übertraf es aber an Haltbarkeit. Das Fabri- kationsverfahren war wie in Deutschland. Die Hütte erzeugte mehr als das Doppelte aller übrigen Weiſsblechfabriken Frankreichs.
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Frankreich.
Stanislaus bestätigt wurde. Nach der Annexion 1766 erhielt sie
Zollfreiheit für die Einfuhr nach Frankreich, ebenso wie die Blech-
fabrik von Massevaux in Nivernois. 1777 wurde sie für 1120575 Liv.
von Claude Falatieu von Lyon erworben. Die groſsartige An-
lage umfaſste auſser den Werkstätten ein Schloſs, Kapelle, Park
und Marstall. 16 Wasserräder trieben 3 Frischfeuer mit 2 Aufwerf-
hämmern, 3 Schwanzhämmer mit den dazu gehörigen Reckfeuern, ebenso
3 Breithämmer (marteaux à élargir) und 3 Platthämmer, welche sich
alle in einer groſsen Halle befanden, die noch 2 Flammglühöfen für
die Reck- und Breithämmer enthielt. Unterhalb dieser Haupthalle lag
eine groſse Schmiede. In dem Hammerwerk la Pipée mit Frisch-
feuer und Hammer und 1 Reckhammer, La Papeterie genannt,
wurde nur Eisen für Bleche gemacht. Unterhalb dem Hauptwerk lag
eine vierte Hütte mit ebenfalls 1 Frischfeuer, Hammer und 1 Reck-
hammer; eine fünfte, Moulin-aux-bois, am Flüſschen Cosné, ent-
hielt 1 Frischfeuer mit Hammer. Hierzu kamen zahlreiche Arbeiter-
wohnhäuser, Magazine, Beiz- und Zainhäuser u. s. w. Die 12000 Ctr.
Guſs, die verarbeitet wurden, kamen früher von den Hochöfen von
Vreux und Monthereux, jetzt aber von Gray, Chalonges, Dampierre,
Bleye, Velson und Beaujeu in Franche-Comté, wo sie für 60 Livres
die 1000 Pfd. (mille d’achat) gekauft wurden, hierzu kamen 3 Liv.
Ausgangszoll aus der Comté und 8 Liv. Fuhrlohn, so daſs sich das
Roheisen lco. Hütte auf 71 Liv. pro Mille stellte.
Der Verbrauch an Holzkohlen betrug 1500 Wagen (bannes)
à 30 Liv., auf jeden kamen 6 Klftr., also 9000 Klftr., auſserdem
wurden 3000 Klftr. für Flammöfen, Heizung u. s. w. konsumiert.
Falatieu hatte eine Holznutzung von 8600 Morgen mit 40jährigem
Umtrieb in dem groſsen Walde von Darnay erworben, wofür er
140 Liv. (lothringisch) für den Morgen zahlte.
Man verwendete 1785 aber auch bereits Steinkohlen von Ron-
champ zur Heizung der Flammöfen zum Preise von 25 s. der Centner
lco. Hütte mit Erfolg. Zum Verzinnen der Bleche wurden jährlich
1000 Ctr. Zinn von Malacca gebraucht, das zollfrei aus Holland kam und
pro Centner 100 Liv. kostete. Ferner wurden konsumiert 700 Malter
Roggen für Beize, 16,2 Ctr. Talg. Die Fabrik beschäftigte 5 Angestellte
und 125 Hüttenarbeiter. Es wurden jährlich 5000 Fässer (barriques)
Weiſsblech für 540000 Liv. abgesetzt. Das Produkt stand im Ansehen
dem englischen nach, übertraf es aber an Haltbarkeit. Das Fabri-
kationsverfahren war wie in Deutschland. Die Hütte erzeugte mehr als
das Doppelte aller übrigen Weiſsblechfabriken Frankreichs.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1015. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1029>, abgerufen am 21.11.2024.
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