tugal u. s. w. Viele Fabrikanten waren reich geworden und 6000 Personen lebten von dieser Industrie. Die Fabriken in Paris waren infolgedessen zurückgegangen.
Um die Stahlwarenfabrikation in Frankreich zu befördern, legte die französische Republik enorme Eingangszölle auf die deutschen, namentliche die märkischen und bergischen Stahlwaren und unter- stützte die Einwanderung fremder Stahlarbeiter. Hierdurch gelang es allerdings, die alten Fabriken, z. B. zu Toulouse, zu heben, und neue, z. B. zu Zabern im Elsass und in Nordfrankreich, zu begründen. Diese letzteren bezogen damals sogar ihren Stahl aus Deutschland von Siegen und Sayn-Altenkirchen.
In Nogent wurde die Scherenfabrikation, welche Ende des 17. Jahrhunderts von Langres hierher verzogen war, 1795 durch einen Engländer Fey verbessert.
Nach Hassenfratz' Angabe gab es nach einem officiellen Register im Jahre 1792 600 Hochöfen und 1500 Hammerwerke in Frankreich; doch sind diese Angaben jedenfalls zu hoch und die Grenzen Frankreichs sehr weit gezogen. Nach einer Zusammenstellung von Costaz und Villefosse gab es 1789 in Frankreich 230 Hochöfen und 712 Frischfeuer; in denselben wurden erzeugt 61549,5 Tonnen Roheisen, 7579,2 Tonnen Gusseisen; aus dem Roheisen wurden 46805,9 Tonnen Schmiedeeisen erzeugt.
Die statistischen Nachrichten aus der Zeit vor der Revolution sind meist unzuverlässig und mangelhaft; nur über einzelne Provinzen liegen genauere Nachrichten vor. Im Jahre 1787 gab es nach Baron Diet- rich im Elsass 8 Hochöfen und 11 Hammerwerke, welche 92000 Ctr. Gusseisen und 62720 Ctr. Schmiedeeisen lieferten 1). In den Trois-Eveches (Metz, Toul und Verdun) gab es 12 Hammerwerke mit 500 Ctr. Guss- und 44380 Ctr. Schmiedeeisen; in Franche-Comte 12 Hämmer mit 43860 Ctr.; in der Champagne 17 Hämmer mit 62700 Ctr. Eisen; in Berry 14 Hüttenwerke mit 151750 Ctr. Gusseisen und 94937 Ctr. Schmiedeeisen; in den Bezirken von Pau und Auch 41 Hämmer mit 57800 Ctr. Schmiedeeisen und Stahl; in Roussillon 18 Eisenhämmer mit 47000 Ctr. Stahl und Eisen; in Lothringen 260000 Ctr. Guss- und 145000 Ctr. Schmiedeeisen 2). Frankreich führte damals noch für 11 bis 12 Millionen Francs Eisen und Stahl ein.
Dass die französische Revolution auch viele alte Industrieplätze
1) Nähere Angaben über diese Eisenwerke macht Baron von Dietrich in Description des geites de minerai, forges etc. de la haute et basse Alsace. 1789.
2) Siehe Journal des Mines, Nr. I, p. 65.
Frankreich.
tugal u. s. w. Viele Fabrikanten waren reich geworden und 6000 Personen lebten von dieser Industrie. Die Fabriken in Paris waren infolgedessen zurückgegangen.
Um die Stahlwarenfabrikation in Frankreich zu befördern, legte die französische Republik enorme Eingangszölle auf die deutschen, namentliche die märkischen und bergischen Stahlwaren und unter- stützte die Einwanderung fremder Stahlarbeiter. Hierdurch gelang es allerdings, die alten Fabriken, z. B. zu Toulouse, zu heben, und neue, z. B. zu Zabern im Elsaſs und in Nordfrankreich, zu begründen. Diese letzteren bezogen damals sogar ihren Stahl aus Deutschland von Siegen und Sayn-Altenkirchen.
In Nogent wurde die Scherenfabrikation, welche Ende des 17. Jahrhunderts von Langres hierher verzogen war, 1795 durch einen Engländer Fey verbessert.
Nach Hassenfratz’ Angabe gab es nach einem officiellen Register im Jahre 1792 600 Hochöfen und 1500 Hammerwerke in Frankreich; doch sind diese Angaben jedenfalls zu hoch und die Grenzen Frankreichs sehr weit gezogen. Nach einer Zusammenstellung von Costaz und Villefosse gab es 1789 in Frankreich 230 Hochöfen und 712 Frischfeuer; in denselben wurden erzeugt 61549,5 Tonnen Roheisen, 7579,2 Tonnen Guſseisen; aus dem Roheisen wurden 46805,9 Tonnen Schmiedeeisen erzeugt.
Die statistischen Nachrichten aus der Zeit vor der Revolution sind meist unzuverlässig und mangelhaft; nur über einzelne Provinzen liegen genauere Nachrichten vor. Im Jahre 1787 gab es nach Baron Diet- rich im Elsaſs 8 Hochöfen und 11 Hammerwerke, welche 92000 Ctr. Guſseisen und 62720 Ctr. Schmiedeeisen lieferten 1). In den Trois-Évèchés (Metz, Toul und Verdun) gab es 12 Hammerwerke mit 500 Ctr. Guſs- und 44380 Ctr. Schmiedeeisen; in Franche-Comté 12 Hämmer mit 43860 Ctr.; in der Champagne 17 Hämmer mit 62700 Ctr. Eisen; in Berry 14 Hüttenwerke mit 151750 Ctr. Guſseisen und 94937 Ctr. Schmiedeeisen; in den Bezirken von Pau und Auch 41 Hämmer mit 57800 Ctr. Schmiedeeisen und Stahl; in Roussillon 18 Eisenhämmer mit 47000 Ctr. Stahl und Eisen; in Lothringen 260000 Ctr. Guſs- und 145000 Ctr. Schmiedeeisen 2). Frankreich führte damals noch für 11 bis 12 Millionen Francs Eisen und Stahl ein.
Daſs die französische Revolution auch viele alte Industrieplätze
1) Nähere Angaben über diese Eisenwerke macht Baron von Dietrich in Description des gîtes de minérai, forges etc. de la haute et basse Alsace. 1789.
2) Siehe Journal des Mines, Nr. I, p. 65.
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Frankreich.
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namentliche die märkischen und bergischen Stahlwaren und unter-
stützte die Einwanderung fremder Stahlarbeiter. Hierdurch gelang es
allerdings, die alten Fabriken, z. B. zu Toulouse, zu heben, und neue,
z. B. zu Zabern im Elsaſs und in Nordfrankreich, zu begründen.
Diese letzteren bezogen damals sogar ihren Stahl aus Deutschland
von Siegen und Sayn-Altenkirchen.
In Nogent wurde die Scherenfabrikation, welche Ende des
17. Jahrhunderts von Langres hierher verzogen war, 1795 durch
einen Engländer Fey verbessert.
Nach Hassenfratz’ Angabe gab es nach einem officiellen
Register im Jahre 1792 600 Hochöfen und 1500 Hammerwerke in
Frankreich; doch sind diese Angaben jedenfalls zu hoch und die
Grenzen Frankreichs sehr weit gezogen. Nach einer Zusammenstellung
von Costaz und Villefosse gab es 1789 in Frankreich 230 Hochöfen
und 712 Frischfeuer; in denselben wurden erzeugt 61549,5 Tonnen
Roheisen, 7579,2 Tonnen Guſseisen; aus dem Roheisen wurden
46805,9 Tonnen Schmiedeeisen erzeugt.
Die statistischen Nachrichten aus der Zeit vor der Revolution sind
meist unzuverlässig und mangelhaft; nur über einzelne Provinzen liegen
genauere Nachrichten vor. Im Jahre 1787 gab es nach Baron Diet-
rich im Elsaſs 8 Hochöfen und 11 Hammerwerke, welche 92000 Ctr.
Guſseisen und 62720 Ctr. Schmiedeeisen lieferten 1). In den Trois-Évèchés
(Metz, Toul und Verdun) gab es 12 Hammerwerke mit 500 Ctr. Guſs-
und 44380 Ctr. Schmiedeeisen; in Franche-Comté 12 Hämmer mit
43860 Ctr.; in der Champagne 17 Hämmer mit 62700 Ctr. Eisen; in
Berry 14 Hüttenwerke mit 151750 Ctr. Guſseisen und 94937 Ctr.
Schmiedeeisen; in den Bezirken von Pau und Auch 41 Hämmer mit
57800 Ctr. Schmiedeeisen und Stahl; in Roussillon 18 Eisenhämmer
mit 47000 Ctr. Stahl und Eisen; in Lothringen 260000 Ctr. Guſs- und
145000 Ctr. Schmiedeeisen 2). Frankreich führte damals noch für
11 bis 12 Millionen Francs Eisen und Stahl ein.
Daſs die französische Revolution auch viele alte Industrieplätze
1) Nähere Angaben über diese Eisenwerke macht Baron von Dietrich in
Description des gîtes de minérai, forges etc. de la haute et basse Alsace. 1789.
2) Siehe Journal des Mines, Nr. I, p. 65.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1051. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1065>, abgerufen am 21.11.2024.
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