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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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England.
dass irgend welches Hammerwerk oder Maschinen zum Eisenschneiden
oder Eisenwalzen oder irgend eine Blechschmiede mit Hammerbetrieb
oder ein Ofen, um Stahl zu machen, in besagten Kolonieen errichtet
werden durften". -- Dieser Titel der Akte beweist schon, wie eifer-
süchtig England darüber wachte, keine Industrie in seinen Kolonieen
aufkommen zu lassen, welche mit der Industrie Englands in Konkur-
renz treten konnte.

England besass bereits seit dem Jahre 1710 eine Handelsstatistik
(Parlamentary Tables of Imports and Exports), aus welcher die Ein-
und Ausfuhr von Eisen zu ersehen war. Die Zölle hatten die Ver-
anlassung dazu gegeben. Nach diesen Aufstellungen 1) betrug die
Einfuhr an Eisen von Weihnachten 1710 bis zum gleichen Tage 1711
14584 Tonnen, 1713/14, in welchem Jahre sie in dem Zeitraume
1710 bis 1718 am höchsten war, 21899 Tonnen, 1716/17 dagegen nur
7540 Tonnen. An Einfuhrzoll wurden 1713/14 45337 £ erhoben;
derselbe betrug per ton 2 £ 1 sh. 11 Pf -- von Irland dagegen nicht
ganz 1 £.

Die Einfuhr von Stahl schwankte in den Jahren 1718 bis 1735
von 2000 bis 4156 Ctr.; er kam fast ausschliesslich von Holland, war
also deutscher Stahl, der 9 Schilling 5 3/20 Pence pro Centner Zoll
zahlte. Die Einfuhr von den Kolonieen betrug 1734/35 an Stabeisen
etwas über 55 Tonnen, an Roheisen 2570 Tonnen; letzteres bezahlte
3 Schilling 9 9/20 Pence, ersteres 2 £ 1 sh. 6 3/10 Pf pro Tonne an Zoll.
In demselben Jahre betrug die Einfuhr von den europäischen Ländern
bereits über 26000 Tonnen, wovon Schweden über 20000 Tonnen
lieferte; 1750 stieg sie auf über 35000 Tonnen, wovon aber Russland
schon an 15000 Tonnen lieferte. Die Einfuhr nach Schottland betrug
1750/51 1570 Tonnen.

Die Ausfuhr Englands nach seinen Kolonieen betrug 1710
17300 Ctr. an Stab- und Schmiedeeisen, 1715 31700 Ctr., nach
anderen Ländern 1711 10900 Ctr., 1715 16400 Ctr. Die Stahlausfuhr
schwankte 1719 bis 1735 zwischen 1000 Ctr. und 3500 Ctr. 2). 1735
betrug die Eisenausfuhr nach den Kolonieen über 42000 Ctr.

In den 50 er Jahren wuchsen die Städte Sheffield, Birmingham,
Manchester und Glasgow ungeheuer durch die Eisenindustrie und den
Eisenhandel. Ebenso wurde Workington ein wichtiger Platz durch
seine Eisenwerke. Bei der Stadt stand eine Eisenhütte und ein Giess-

1) H. Scrivener, History of the Iron Trade. Appendix, p. 325.
2) Die Zahlen sind abgerundet. Wegen der genauen Angaben siehe Scrivener,
l. c., wo auch die Ausfuhrländer aufgeführt sind.

England.
daſs irgend welches Hammerwerk oder Maschinen zum Eisenschneiden
oder Eisenwalzen oder irgend eine Blechschmiede mit Hammerbetrieb
oder ein Ofen, um Stahl zu machen, in besagten Kolonieen errichtet
werden durften“. — Dieser Titel der Akte beweist schon, wie eifer-
süchtig England darüber wachte, keine Industrie in seinen Kolonieen
aufkommen zu lassen, welche mit der Industrie Englands in Konkur-
renz treten konnte.

England besaſs bereits seit dem Jahre 1710 eine Handelsstatistik
(Parlamentary Tables of Imports and Exports), aus welcher die Ein-
und Ausfuhr von Eisen zu ersehen war. Die Zölle hatten die Ver-
anlassung dazu gegeben. Nach diesen Aufstellungen 1) betrug die
Einfuhr an Eisen von Weihnachten 1710 bis zum gleichen Tage 1711
14584 Tonnen, 1713/14, in welchem Jahre sie in dem Zeitraume
1710 bis 1718 am höchsten war, 21899 Tonnen, 1716/17 dagegen nur
7540 Tonnen. An Einfuhrzoll wurden 1713/14 45337 £ erhoben;
derselbe betrug per ton 2 £ 1 sh. 11 ₰ — von Irland dagegen nicht
ganz 1 £.

Die Einfuhr von Stahl schwankte in den Jahren 1718 bis 1735
von 2000 bis 4156 Ctr.; er kam fast ausschlieſslich von Holland, war
also deutscher Stahl, der 9 Schilling 5 3/20 Pence pro Centner Zoll
zahlte. Die Einfuhr von den Kolonieen betrug 1734/35 an Stabeisen
etwas über 55 Tonnen, an Roheisen 2570 Tonnen; letzteres bezahlte
3 Schilling 9 9/20 Pence, ersteres 2 £ 1 sh. 6 3/10 ₰ pro Tonne an Zoll.
In demselben Jahre betrug die Einfuhr von den europäischen Ländern
bereits über 26000 Tonnen, wovon Schweden über 20000 Tonnen
lieferte; 1750 stieg sie auf über 35000 Tonnen, wovon aber Ruſsland
schon an 15000 Tonnen lieferte. Die Einfuhr nach Schottland betrug
1750/51 1570 Tonnen.

Die Ausfuhr Englands nach seinen Kolonieen betrug 1710
17300 Ctr. an Stab- und Schmiedeeisen, 1715 31700 Ctr., nach
anderen Ländern 1711 10900 Ctr., 1715 16400 Ctr. Die Stahlausfuhr
schwankte 1719 bis 1735 zwischen 1000 Ctr. und 3500 Ctr. 2). 1735
betrug die Eisenausfuhr nach den Kolonieen über 42000 Ctr.

In den 50 er Jahren wuchsen die Städte Sheffield, Birmingham,
Manchester und Glasgow ungeheuer durch die Eisenindustrie und den
Eisenhandel. Ebenso wurde Workington ein wichtiger Platz durch
seine Eisenwerke. Bei der Stadt stand eine Eisenhütte und ein Gieſs-

1) H. Scrivener, History of the Iron Trade. Appendix, p. 325.
2) Die Zahlen sind abgerundet. Wegen der genauen Angaben siehe Scrivener,
l. c., wo auch die Ausfuhrländer aufgeführt sind.
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[1072/1086] England. daſs irgend welches Hammerwerk oder Maschinen zum Eisenschneiden oder Eisenwalzen oder irgend eine Blechschmiede mit Hammerbetrieb oder ein Ofen, um Stahl zu machen, in besagten Kolonieen errichtet werden durften“. — Dieser Titel der Akte beweist schon, wie eifer- süchtig England darüber wachte, keine Industrie in seinen Kolonieen aufkommen zu lassen, welche mit der Industrie Englands in Konkur- renz treten konnte. England besaſs bereits seit dem Jahre 1710 eine Handelsstatistik (Parlamentary Tables of Imports and Exports), aus welcher die Ein- und Ausfuhr von Eisen zu ersehen war. Die Zölle hatten die Ver- anlassung dazu gegeben. Nach diesen Aufstellungen 1) betrug die Einfuhr an Eisen von Weihnachten 1710 bis zum gleichen Tage 1711 14584 Tonnen, 1713/14, in welchem Jahre sie in dem Zeitraume 1710 bis 1718 am höchsten war, 21899 Tonnen, 1716/17 dagegen nur 7540 Tonnen. An Einfuhrzoll wurden 1713/14 45337 £ erhoben; derselbe betrug per ton 2 £ 1 sh. 11 ₰ — von Irland dagegen nicht ganz 1 £. Die Einfuhr von Stahl schwankte in den Jahren 1718 bis 1735 von 2000 bis 4156 Ctr.; er kam fast ausschlieſslich von Holland, war also deutscher Stahl, der 9 Schilling 5 3/20 Pence pro Centner Zoll zahlte. Die Einfuhr von den Kolonieen betrug 1734/35 an Stabeisen etwas über 55 Tonnen, an Roheisen 2570 Tonnen; letzteres bezahlte 3 Schilling 9 9/20 Pence, ersteres 2 £ 1 sh. 6 3/10 ₰ pro Tonne an Zoll. In demselben Jahre betrug die Einfuhr von den europäischen Ländern bereits über 26000 Tonnen, wovon Schweden über 20000 Tonnen lieferte; 1750 stieg sie auf über 35000 Tonnen, wovon aber Ruſsland schon an 15000 Tonnen lieferte. Die Einfuhr nach Schottland betrug 1750/51 1570 Tonnen. Die Ausfuhr Englands nach seinen Kolonieen betrug 1710 17300 Ctr. an Stab- und Schmiedeeisen, 1715 31700 Ctr., nach anderen Ländern 1711 10900 Ctr., 1715 16400 Ctr. Die Stahlausfuhr schwankte 1719 bis 1735 zwischen 1000 Ctr. und 3500 Ctr. 2). 1735 betrug die Eisenausfuhr nach den Kolonieen über 42000 Ctr. In den 50 er Jahren wuchsen die Städte Sheffield, Birmingham, Manchester und Glasgow ungeheuer durch die Eisenindustrie und den Eisenhandel. Ebenso wurde Workington ein wichtiger Platz durch seine Eisenwerke. Bei der Stadt stand eine Eisenhütte und ein Gieſs- 1) H. Scrivener, History of the Iron Trade. Appendix, p. 325. 2) Die Zahlen sind abgerundet. Wegen der genauen Angaben siehe Scrivener, l. c., wo auch die Ausfuhrländer aufgeführt sind.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1072. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1086>, abgerufen am 21.11.2024.