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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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England.
Reynolds von Coalbrookdale eingetragen war, gab es damals in
England 73, in Schottland 12 Kokshochöfen, welche 67548 und
12480 Tons produzierten, und in England 20 und in Schottland
2 Holzkohlenöfen mit einer Produktion von 8500 und 1000 Tons.
85 Kokshochöfen produzierten demnach 80028 Tons und 22 Holz-
kohlenhochöfen 9500 Tons; danach hätte von ersteren ein Ofen
9411/2, von letzteren ein Ofen 432 Tons im Jahre erzeugt.

1796 war der Betrieb mit Holzkohlen fast aufgegeben. 121 Hoch-
öfen produzierten nach der von Pitt veranlassten Aufnahme 124879
Tonnen, so dass sich das jährliche Produktionsquantum eines Ofens
auf 1032 Tons erhöht hatte1).

Die Männer, die an der erfolgreichen Durchführung des Kokshoch-
ofenbetriebs im 18. Jahrhundert die grössten Verdienste hatten, waren
Abraham Darby Vater (1713), Sohn (1735) und Enkel (1776), Richard
Ford
(1747), Schwiegersohn von Abraham Darby I, und John Rey-
nolds
(1763), Schwiegersohn von Abraham Darby II, und endlich
John Wilkinson; diejenigen, welche sich besonders um die Erfindung des
Puddelprozesses verdient gemacht haben, waren John Reynolds und
die Gebrüder Cranage zu Coalbrookdale (1766), John Cockshutt
(1771), Henry Cort (1783 und 1784), Peter Onions (1783), William
Purnell
(1787), Samuel Homfray und Richard Crawshay, deren
Anteil an den genannten Erfindungen wir im allgemeinen Teil schon
erwähnt haben.

Dass man schon vor Corts Erfindung Eisen mit Steinkohlen zu
frischen versuchte, haben wir mehrfach nachgewiesen. Wallis
erwähnt in seiner 1769 veröffentlichten Geschichte von Northumber-
land eines Eisenwerks, welches einige Jahre zuvor zu Lee Hall bei
Bellingham existierte und von einem Mr. Wood verwaltet wurde,
welcher daselbst viel Stabeisen machte; weil aber die Holzkohlen
selten wurden, ist er nach Lancashire übergesiedelt, wo er erfolglos
Eisen mit Steinkohlen zu machen versuchte.

John Reynolds gebührt ferner das Verdienst der Einführung
der Eisenbahnen, d. h. der gusseisernen Schienenwege, welche den
englischen Bergbau wesentlich förderten und den Eisengiessereien
grossen Absatz gewährten. Die niedrigen Eisenpreise vom Jahre 1767
hatten die Veranlassung dazu gegeben. Reynolds liess plattenförmige
Schienen mit Nagellöchern giessen und sie auf den hölzernen Spur-

1) Nach Scrivener, S. 95, 1048 Tonnen bei den englischen und 948 Tonnen
bei den schottischen Hochöfen. Dort findet man eine genaue Tabelle aller Hoch-
ofenwerke in Grossbritannien mit Produktionsangaben vom Jahre 1796.

England.
Reynolds von Coalbrookdale eingetragen war, gab es damals in
England 73, in Schottland 12 Kokshochöfen, welche 67548 und
12480 Tons produzierten, und in England 20 und in Schottland
2 Holzkohlenöfen mit einer Produktion von 8500 und 1000 Tons.
85 Kokshochöfen produzierten demnach 80028 Tons und 22 Holz-
kohlenhochöfen 9500 Tons; danach hätte von ersteren ein Ofen
941½, von letzteren ein Ofen 432 Tons im Jahre erzeugt.

1796 war der Betrieb mit Holzkohlen fast aufgegeben. 121 Hoch-
öfen produzierten nach der von Pitt veranlaſsten Aufnahme 124879
Tonnen, so daſs sich das jährliche Produktionsquantum eines Ofens
auf 1032 Tons erhöht hatte1).

Die Männer, die an der erfolgreichen Durchführung des Kokshoch-
ofenbetriebs im 18. Jahrhundert die gröſsten Verdienste hatten, waren
Abraham Darby Vater (1713), Sohn (1735) und Enkel (1776), Richard
Ford
(1747), Schwiegersohn von Abraham Darby I, und John Rey-
nolds
(1763), Schwiegersohn von Abraham Darby II, und endlich
John Wilkinson; diejenigen, welche sich besonders um die Erfindung des
Puddelprozesses verdient gemacht haben, waren John Reynolds und
die Gebrüder Cranage zu Coalbrookdale (1766), John Cockshutt
(1771), Henry Cort (1783 und 1784), Peter Onions (1783), William
Purnell
(1787), Samuel Homfray und Richard Crawshay, deren
Anteil an den genannten Erfindungen wir im allgemeinen Teil schon
erwähnt haben.

Daſs man schon vor Corts Erfindung Eisen mit Steinkohlen zu
frischen versuchte, haben wir mehrfach nachgewiesen. Wallis
erwähnt in seiner 1769 veröffentlichten Geschichte von Northumber-
land eines Eisenwerks, welches einige Jahre zuvor zu Lee Hall bei
Bellingham existierte und von einem Mr. Wood verwaltet wurde,
welcher daselbst viel Stabeisen machte; weil aber die Holzkohlen
selten wurden, ist er nach Lancashire übergesiedelt, wo er erfolglos
Eisen mit Steinkohlen zu machen versuchte.

John Reynolds gebührt ferner das Verdienst der Einführung
der Eisenbahnen, d. h. der guſseisernen Schienenwege, welche den
englischen Bergbau wesentlich förderten und den Eisengieſsereien
groſsen Absatz gewährten. Die niedrigen Eisenpreise vom Jahre 1767
hatten die Veranlassung dazu gegeben. Reynolds lieſs plattenförmige
Schienen mit Nagellöchern gieſsen und sie auf den hölzernen Spur-

1) Nach Scrivener, S. 95, 1048 Tonnen bei den englischen und 948 Tonnen
bei den schottischen Hochöfen. Dort findet man eine genaue Tabelle aller Hoch-
ofenwerke in Groſsbritannien mit Produktionsangaben vom Jahre 1796.
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[1080/1094] England. Reynolds von Coalbrookdale eingetragen war, gab es damals in England 73, in Schottland 12 Kokshochöfen, welche 67548 und 12480 Tons produzierten, und in England 20 und in Schottland 2 Holzkohlenöfen mit einer Produktion von 8500 und 1000 Tons. 85 Kokshochöfen produzierten demnach 80028 Tons und 22 Holz- kohlenhochöfen 9500 Tons; danach hätte von ersteren ein Ofen 941½, von letzteren ein Ofen 432 Tons im Jahre erzeugt. 1796 war der Betrieb mit Holzkohlen fast aufgegeben. 121 Hoch- öfen produzierten nach der von Pitt veranlaſsten Aufnahme 124879 Tonnen, so daſs sich das jährliche Produktionsquantum eines Ofens auf 1032 Tons erhöht hatte 1). Die Männer, die an der erfolgreichen Durchführung des Kokshoch- ofenbetriebs im 18. Jahrhundert die gröſsten Verdienste hatten, waren Abraham Darby Vater (1713), Sohn (1735) und Enkel (1776), Richard Ford (1747), Schwiegersohn von Abraham Darby I, und John Rey- nolds (1763), Schwiegersohn von Abraham Darby II, und endlich John Wilkinson; diejenigen, welche sich besonders um die Erfindung des Puddelprozesses verdient gemacht haben, waren John Reynolds und die Gebrüder Cranage zu Coalbrookdale (1766), John Cockshutt (1771), Henry Cort (1783 und 1784), Peter Onions (1783), William Purnell (1787), Samuel Homfray und Richard Crawshay, deren Anteil an den genannten Erfindungen wir im allgemeinen Teil schon erwähnt haben. Daſs man schon vor Corts Erfindung Eisen mit Steinkohlen zu frischen versuchte, haben wir mehrfach nachgewiesen. Wallis erwähnt in seiner 1769 veröffentlichten Geschichte von Northumber- land eines Eisenwerks, welches einige Jahre zuvor zu Lee Hall bei Bellingham existierte und von einem Mr. Wood verwaltet wurde, welcher daselbst viel Stabeisen machte; weil aber die Holzkohlen selten wurden, ist er nach Lancashire übergesiedelt, wo er erfolglos Eisen mit Steinkohlen zu machen versuchte. John Reynolds gebührt ferner das Verdienst der Einführung der Eisenbahnen, d. h. der guſseisernen Schienenwege, welche den englischen Bergbau wesentlich förderten und den Eisengieſsereien groſsen Absatz gewährten. Die niedrigen Eisenpreise vom Jahre 1767 hatten die Veranlassung dazu gegeben. Reynolds lieſs plattenförmige Schienen mit Nagellöchern gieſsen und sie auf den hölzernen Spur- 1) Nach Scrivener, S. 95, 1048 Tonnen bei den englischen und 948 Tonnen bei den schottischen Hochöfen. Dort findet man eine genaue Tabelle aller Hoch- ofenwerke in Groſsbritannien mit Produktionsangaben vom Jahre 1796.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1080. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1094>, abgerufen am 21.11.2024.