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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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einen zweiten und 1755 einen dritten erst interimistisch und von 1757
an dauernd anstellte. Es wurden also drei solche Oberhochofenmeister,
unter welchen sich Rinman befand, von dem Eisenkontor besoldet.
1760 wurde noch ein vierter angestellt und Schweden dem entsprechend
in vier Bezirke geteilt. Die Massregel, die sich für die Hochöfen so
gut bewährt hatte, wurde auch auf die Frischhütten ausgedehnt, und
wieder wurde Rinman 1760 als erster Direktor der Schwarzschmiede
berufen.

Wie das Eisenkontor durch diese Massregel für die praktische
Belehrung und Förderung gesorgt hatte, so sorgte es auch für die
theoretische, indem es die Herausgabe guter Fachschriften auf seine
Kosten übernahm. Es stattete diese Werke in freigebigster Weise,
namentlich auch mit Zeichnungen, aus, und die Eisenindustrie ver-
dankt die vortrefflichen Werke von Rinman, wie noch viele andere,
dieser Thätigkeit des Eisenkontors. Die Bücher wurden an die schwe-
dischen Hütten- und Hammerwerke verteilt und dadurch verbreitet
und gemeinnützig gemacht. So entstanden im vorigen Jahrhundert
Rinmans Werke über Eisen- und Stahlveredlung, sein Versuch einer
Geschichte des Eisens und sein Bergwerkslexikon, sodann Nordwalls
und Rinmans Maschinenlehre und Garneys Abhandlung vom Bau
und Betrieb der Hochöfen, welche alle, abgesehen von ihrem höheren
allgemeinen Interesse, zur Förderung der schwedischen Eisenindustrie
beitrugen. Ganz besonders hat Garneys vortreffliches Werk bei den
Praktikern Anklang gefunden, "auf jedem Hochofenkranz und bei
jeder Tümpelflamme wurde es gelesen" und hat am meisten dazu
beigetragen, mit vererbten Vorurteilen und dem alten Schlendrian zu
brechen.

Das Eisenkontor beförderte ferner das Eisenhüttengewerbe durch
Reisestipendien und Prämieen. Schon 1767 waren Summen zu folgen-
den Zwecken ausgeworfen worden: 1. Verstärkung der Fonds für die
gröbere Eisenmanufaktur, 2. Besoldung der Oberhochofenmeister u. s. w.,
3. Prämieen zur Aufmunterung der Frischerei, 4. der Köhlerei, 5. des
Schürfens (Malmletare), 6. Nachrichten und Sammlungen von aus-
ländischen Hüttenbetrieben. Ausserdem unterstützte das Eisenkontor
verunglückte Hütten und grössere Unternehmungen, darunter nament-
lich die Manufakturen in Eskilstuna; über wichtige Fragen schrieb
es Preisaufgaben aus.

Die Gründung des Eisenkontors hatte unmittelbar auf Betrieb
und Absatz den allergünstigsten Einfluss. Schon Ende der 40er Jahre
hatte sich die Ausfuhr sehr vermehrt, trotz der wachsenden russischen

Schweden.
einen zweiten und 1755 einen dritten erst interimistisch und von 1757
an dauernd anstellte. Es wurden also drei solche Oberhochofenmeister,
unter welchen sich Rinman befand, von dem Eisenkontor besoldet.
1760 wurde noch ein vierter angestellt und Schweden dem entsprechend
in vier Bezirke geteilt. Die Maſsregel, die sich für die Hochöfen so
gut bewährt hatte, wurde auch auf die Frischhütten ausgedehnt, und
wieder wurde Rinman 1760 als erster Direktor der Schwarzschmiede
berufen.

Wie das Eisenkontor durch diese Maſsregel für die praktische
Belehrung und Förderung gesorgt hatte, so sorgte es auch für die
theoretische, indem es die Herausgabe guter Fachschriften auf seine
Kosten übernahm. Es stattete diese Werke in freigebigster Weise,
namentlich auch mit Zeichnungen, aus, und die Eisenindustrie ver-
dankt die vortrefflichen Werke von Rinman, wie noch viele andere,
dieser Thätigkeit des Eisenkontors. Die Bücher wurden an die schwe-
dischen Hütten- und Hammerwerke verteilt und dadurch verbreitet
und gemeinnützig gemacht. So entstanden im vorigen Jahrhundert
Rinmans Werke über Eisen- und Stahlveredlung, sein Versuch einer
Geschichte des Eisens und sein Bergwerkslexikon, sodann Nordwalls
und Rinmans Maschinenlehre und Garneys Abhandlung vom Bau
und Betrieb der Hochöfen, welche alle, abgesehen von ihrem höheren
allgemeinen Interesse, zur Förderung der schwedischen Eisenindustrie
beitrugen. Ganz besonders hat Garneys vortreffliches Werk bei den
Praktikern Anklang gefunden, „auf jedem Hochofenkranz und bei
jeder Tümpelflamme wurde es gelesen“ und hat am meisten dazu
beigetragen, mit vererbten Vorurteilen und dem alten Schlendrian zu
brechen.

Das Eisenkontor beförderte ferner das Eisenhüttengewerbe durch
Reisestipendien und Prämieen. Schon 1767 waren Summen zu folgen-
den Zwecken ausgeworfen worden: 1. Verstärkung der Fonds für die
gröbere Eisenmanufaktur, 2. Besoldung der Oberhochofenmeister u. s. w.,
3. Prämieen zur Aufmunterung der Frischerei, 4. der Köhlerei, 5. des
Schürfens (Malmletare), 6. Nachrichten und Sammlungen von aus-
ländischen Hüttenbetrieben. Auſserdem unterstützte das Eisenkontor
verunglückte Hütten und gröſsere Unternehmungen, darunter nament-
lich die Manufakturen in Eskilstuna; über wichtige Fragen schrieb
es Preisaufgaben aus.

Die Gründung des Eisenkontors hatte unmittelbar auf Betrieb
und Absatz den allergünstigsten Einfluſs. Schon Ende der 40er Jahre
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[1111/1125] Schweden. einen zweiten und 1755 einen dritten erst interimistisch und von 1757 an dauernd anstellte. Es wurden also drei solche Oberhochofenmeister, unter welchen sich Rinman befand, von dem Eisenkontor besoldet. 1760 wurde noch ein vierter angestellt und Schweden dem entsprechend in vier Bezirke geteilt. Die Maſsregel, die sich für die Hochöfen so gut bewährt hatte, wurde auch auf die Frischhütten ausgedehnt, und wieder wurde Rinman 1760 als erster Direktor der Schwarzschmiede berufen. Wie das Eisenkontor durch diese Maſsregel für die praktische Belehrung und Förderung gesorgt hatte, so sorgte es auch für die theoretische, indem es die Herausgabe guter Fachschriften auf seine Kosten übernahm. Es stattete diese Werke in freigebigster Weise, namentlich auch mit Zeichnungen, aus, und die Eisenindustrie ver- dankt die vortrefflichen Werke von Rinman, wie noch viele andere, dieser Thätigkeit des Eisenkontors. Die Bücher wurden an die schwe- dischen Hütten- und Hammerwerke verteilt und dadurch verbreitet und gemeinnützig gemacht. So entstanden im vorigen Jahrhundert Rinmans Werke über Eisen- und Stahlveredlung, sein Versuch einer Geschichte des Eisens und sein Bergwerkslexikon, sodann Nordwalls und Rinmans Maschinenlehre und Garneys Abhandlung vom Bau und Betrieb der Hochöfen, welche alle, abgesehen von ihrem höheren allgemeinen Interesse, zur Förderung der schwedischen Eisenindustrie beitrugen. Ganz besonders hat Garneys vortreffliches Werk bei den Praktikern Anklang gefunden, „auf jedem Hochofenkranz und bei jeder Tümpelflamme wurde es gelesen“ und hat am meisten dazu beigetragen, mit vererbten Vorurteilen und dem alten Schlendrian zu brechen. Das Eisenkontor beförderte ferner das Eisenhüttengewerbe durch Reisestipendien und Prämieen. Schon 1767 waren Summen zu folgen- den Zwecken ausgeworfen worden: 1. Verstärkung der Fonds für die gröbere Eisenmanufaktur, 2. Besoldung der Oberhochofenmeister u. s. w., 3. Prämieen zur Aufmunterung der Frischerei, 4. der Köhlerei, 5. des Schürfens (Malmletare), 6. Nachrichten und Sammlungen von aus- ländischen Hüttenbetrieben. Auſserdem unterstützte das Eisenkontor verunglückte Hütten und gröſsere Unternehmungen, darunter nament- lich die Manufakturen in Eskilstuna; über wichtige Fragen schrieb es Preisaufgaben aus. Die Gründung des Eisenkontors hatte unmittelbar auf Betrieb und Absatz den allergünstigsten Einfluſs. Schon Ende der 40er Jahre hatte sich die Ausfuhr sehr vermehrt, trotz der wachsenden russischen

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1125>, abgerufen am 21.11.2024.