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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Russland.

Die grossen Werke Reschefsk und Irbitsk waren erst 1775 und
1776 von Sawa Jakoblef erbaut worden. Ersteres schmolz 1779 mit
einem Hochofen 155440 Pud Roheisen. Die oben erwähnte Hammer-
hütte Byngofsk lieferte in demselben Jahre über 140000 Pud Stab-
eisen. Die bedeutende Eisen- und Kupferhütte Alaganfsk war dagegen
schon 1704 erbaut worden. 1782 lieferte sie 118760 Pud Roheisen
und 37742 Pud Sorteneisen. Von den übrigen Privathütten im Katha-
rinenburger Bergbezirk nennen wir noch Sisersk, welches 1733 unter
dem Namen Imperatuzi Anni Sawod von General von Hennin ange-
legt und eins der ergiebigsten Werke der Krone war. 1759 gelangte
es durch Verkauf in den Besitz von Alexei Turtschaninof. Es
hatte zwei Hochöfen und neun Hämmer und beschäftigte 1000 Meister-
leute. 1779 produzierte es 98310 Pud Roheisen und 57562 Pud
Sorteneisen.

Ein grosses Hüttenwerk war Rewdinsk, 40 Werst von Katharinen-
burg, 1734 von Akimfi Demidoff erbaut. Es hatte zwei Hochöfen
und fünf Stabhämmer, ausserdem Blechhammer, Stahlwerk, Anker-
schmiede u. s. w. 1779 erzeugte es 229365 Pud Roheisen und
46260 Pud Sorteneisen. Es gehörte damals, ebenso wie das ähnliche
Werk Utkinsk an der Utka, welches Akimfi Demidoff bereits 1729
erbaut hatte, Enkeln desselben.

Dem reichen Edelmann Nikita Demidoff gehörten noch die
grossen Eisenwerke Kaslinsk, Werschne- und Nischnekytschimsk.
Kaslinsk war 1746 von einem gewissen Tuljan Korobkof erbaut,
von Nikita Demidoff aber ganz umgebaut worden. Es hatte
1 Hochofen und 11 Stabhämmer. Der Hochofen hatte 21 Arschinen
(14,91 m) Höhe, übertraf also noch den grossen Ofen von Newiansk
von 201/2 Arschinen; seine Bälge waren 10 Arschinen (7,10 m) lang
und er schmolz 500 bis 550 Pud den Tag. 1782 wurden hier
143000 Pud Roheisen und 141200 Pud Sorteneisen erzeugt.

Werschnei- und Nischnekytschimsk wurden von Nikita Nikitisch
Demidoff
, dem Vater des zuvor genannten Nikita, 1757 erbaut.
Es waren hier 2 Hochöfen und 19 Stabhämmer. Das Werk hatte
1000 Leibeigene und 8000 zugeschriebene Bauern. 1782 lieferte es
470000 Pud Roheisen und 162000 Pud Stabeisen.

Nischneserginsk, welches 1779 dem Edelmann Johann Demidoff
gehörte, war 1743 erbaut worden und bestand aus 2 Hochöfen und
11 Stabhämmern. Es produzierte 1779 205695 Pud Roheisen und
88744 Pud Stabeisen. Ein bedeutendes Hüttenwerk war das zu
Bilimbaesk, welches 1733 erbaut war und dem Grafen Stroganof

Ruſsland.

Die groſsen Werke Reschefsk und Irbitsk waren erst 1775 und
1776 von Sawa Jakoblef erbaut worden. Ersteres schmolz 1779 mit
einem Hochofen 155440 Pud Roheisen. Die oben erwähnte Hammer-
hütte Byngofsk lieferte in demselben Jahre über 140000 Pud Stab-
eisen. Die bedeutende Eisen- und Kupferhütte Alaganfsk war dagegen
schon 1704 erbaut worden. 1782 lieferte sie 118760 Pud Roheisen
und 37742 Pud Sorteneisen. Von den übrigen Privathütten im Katha-
rinenburger Bergbezirk nennen wir noch Sisersk, welches 1733 unter
dem Namen Imperatuzi Anni Sawod von General von Hennin ange-
legt und eins der ergiebigsten Werke der Krone war. 1759 gelangte
es durch Verkauf in den Besitz von Alexei Turtschaninof. Es
hatte zwei Hochöfen und neun Hämmer und beschäftigte 1000 Meister-
leute. 1779 produzierte es 98310 Pud Roheisen und 57562 Pud
Sorteneisen.

Ein groſses Hüttenwerk war Rewdinsk, 40 Werst von Katharinen-
burg, 1734 von Akimfi Demidoff erbaut. Es hatte zwei Hochöfen
und fünf Stabhämmer, auſserdem Blechhammer, Stahlwerk, Anker-
schmiede u. s. w. 1779 erzeugte es 229365 Pud Roheisen und
46260 Pud Sorteneisen. Es gehörte damals, ebenso wie das ähnliche
Werk Utkinsk an der Utka, welches Akimfi Demidoff bereits 1729
erbaut hatte, Enkeln desselben.

Dem reichen Edelmann Nikita Demidoff gehörten noch die
groſsen Eisenwerke Kaslinsk, Werschne- und Nischnekytschimsk.
Kaslinsk war 1746 von einem gewissen Tuljan Korobkof erbaut,
von Nikita Demidoff aber ganz umgebaut worden. Es hatte
1 Hochofen und 11 Stabhämmer. Der Hochofen hatte 21 Arschinen
(14,91 m) Höhe, übertraf also noch den groſsen Ofen von Newiansk
von 20½ Arschinen; seine Bälge waren 10 Arschinen (7,10 m) lang
und er schmolz 500 bis 550 Pud den Tag. 1782 wurden hier
143000 Pud Roheisen und 141200 Pud Sorteneisen erzeugt.

Werschnei- und Nischnekytschimsk wurden von Nikita Nikitisch
Demidoff
, dem Vater des zuvor genannten Nikita, 1757 erbaut.
Es waren hier 2 Hochöfen und 19 Stabhämmer. Das Werk hatte
1000 Leibeigene und 8000 zugeschriebene Bauern. 1782 lieferte es
470000 Pud Roheisen und 162000 Pud Stabeisen.

Nischneserginsk, welches 1779 dem Edelmann Johann Demidoff
gehörte, war 1743 erbaut worden und bestand aus 2 Hochöfen und
11 Stabhämmern. Es produzierte 1779 205695 Pud Roheisen und
88744 Pud Stabeisen. Ein bedeutendes Hüttenwerk war das zu
Bilimbaesk, welches 1733 erbaut war und dem Grafen Stroganof

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[1138/1152] Ruſsland. Die groſsen Werke Reschefsk und Irbitsk waren erst 1775 und 1776 von Sawa Jakoblef erbaut worden. Ersteres schmolz 1779 mit einem Hochofen 155440 Pud Roheisen. Die oben erwähnte Hammer- hütte Byngofsk lieferte in demselben Jahre über 140000 Pud Stab- eisen. Die bedeutende Eisen- und Kupferhütte Alaganfsk war dagegen schon 1704 erbaut worden. 1782 lieferte sie 118760 Pud Roheisen und 37742 Pud Sorteneisen. Von den übrigen Privathütten im Katha- rinenburger Bergbezirk nennen wir noch Sisersk, welches 1733 unter dem Namen Imperatuzi Anni Sawod von General von Hennin ange- legt und eins der ergiebigsten Werke der Krone war. 1759 gelangte es durch Verkauf in den Besitz von Alexei Turtschaninof. Es hatte zwei Hochöfen und neun Hämmer und beschäftigte 1000 Meister- leute. 1779 produzierte es 98310 Pud Roheisen und 57562 Pud Sorteneisen. Ein groſses Hüttenwerk war Rewdinsk, 40 Werst von Katharinen- burg, 1734 von Akimfi Demidoff erbaut. Es hatte zwei Hochöfen und fünf Stabhämmer, auſserdem Blechhammer, Stahlwerk, Anker- schmiede u. s. w. 1779 erzeugte es 229365 Pud Roheisen und 46260 Pud Sorteneisen. Es gehörte damals, ebenso wie das ähnliche Werk Utkinsk an der Utka, welches Akimfi Demidoff bereits 1729 erbaut hatte, Enkeln desselben. Dem reichen Edelmann Nikita Demidoff gehörten noch die groſsen Eisenwerke Kaslinsk, Werschne- und Nischnekytschimsk. Kaslinsk war 1746 von einem gewissen Tuljan Korobkof erbaut, von Nikita Demidoff aber ganz umgebaut worden. Es hatte 1 Hochofen und 11 Stabhämmer. Der Hochofen hatte 21 Arschinen (14,91 m) Höhe, übertraf also noch den groſsen Ofen von Newiansk von 20½ Arschinen; seine Bälge waren 10 Arschinen (7,10 m) lang und er schmolz 500 bis 550 Pud den Tag. 1782 wurden hier 143000 Pud Roheisen und 141200 Pud Sorteneisen erzeugt. Werschnei- und Nischnekytschimsk wurden von Nikita Nikitisch Demidoff, dem Vater des zuvor genannten Nikita, 1757 erbaut. Es waren hier 2 Hochöfen und 19 Stabhämmer. Das Werk hatte 1000 Leibeigene und 8000 zugeschriebene Bauern. 1782 lieferte es 470000 Pud Roheisen und 162000 Pud Stabeisen. Nischneserginsk, welches 1779 dem Edelmann Johann Demidoff gehörte, war 1743 erbaut worden und bestand aus 2 Hochöfen und 11 Stabhämmern. Es produzierte 1779 205695 Pud Roheisen und 88744 Pud Stabeisen. Ein bedeutendes Hüttenwerk war das zu Bilimbaesk, welches 1733 erbaut war und dem Grafen Stroganof

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1152>, abgerufen am 21.11.2024.